Kapitel 26 - Das Angebot
Raja
Ich hatte ihnen doch erzählt was sie wissen wollten, was er wissen wollte.
Noch ehe ich wieder ganz bei mir war, überkam mich das Gefühl jemand würde nach mir rufen. Als dann ein Sturmtruppler zu mir kam, musste er gar nicht erst sagen was er wollte, sofort war ich aufgestanden und Richtung Versammelung gelaufen.
Kaum dass die Tür sich geöffnet hatte, sprudelten die Worte einfach aus mir heraus. Etikette erschien mit überflüssig wo Kylo Ren mich doch persönlich gefragt hatte.
Hatte er das eigentlich... die Worte klar ausgesprochen? Ich war mir nicht sicher, doch ich hörte seine Stimme laut und deutlich. Er fragte mich was passiert war, woraufhin ich ihm alles genau beschrieb bis...
Mir wurde plötzlich klar das mich sonst Niemand zu hören schien, denn alle um mich herum schrien Laut irgendetwas das ich nicht verstand. Mein Kopf tat so weh ich konnte kaum noch aufrecht stehen, alles drehte sich doch plötzlich verstummten alle.
Überascht richtete ich mich auf und sah wie die Generäle mich wütend anstaarten. Es war als würde die Luft von ihrem unmut vibrieren. Wortlos erhoben sie sich und machten sich daran zu gehen. Eugene schritt ebenfalls an mir vorbei, dabei gab er mir einen aufmunternden Klaps.
Ich wollte nicht das er geht oder all die anderen. Es überkam mich eine seltsame Panik, ich wollte Kylo Ren nicht alleine gegenüber stehen. Niemals hätte ich eine Chance gegen ihn, doch etwas tief in mir drinnen war der Ansicht das dieser Moment kommen musste. Ich wusste einfach das ich genau jetzt hier sein musste.
Die Tür schloss sich hinter mir und schnappte einmal tief nach Luft. Der dunkle Ritter erhob sich langsam, während er begann zu sprechen.
"Wusstest du das deine Freundin eine Spionin war? Vermutlich nicht aber ich hielt dich für klüger als Hux liebestollen Sprössling", sagte er verächtlich und kam auf mich zu. Mir war nie klar gewesen wie groß Ren war, doch ich wiederstand dem Drang ihn herauszufordernd in die Augen, oder Maske, zu blicken.
Er beute sich ein Stück uu mir herunter, bevor er langsam fragte: "Bist du wütend, dass man dich verraten und ausgenutzt hat?"
Ich blickte stur geradeaus, obwohl er jetzt neben mir stand. Aus zusammn gebissenen Zähnen heraus presste: "Euch hat man doch auch verraten und das wird sie genug strafen!"
Er packte mein Kinn, dann zwang er mich ihn an zu schauen. Seine schwarze Maske befand sich nur ein paar Zentimeter von meinem Gesicht entfernt. Ich wagtes nicht einmal mit der Wimper zu zucken.
"Du möchtest ihr also nicht nachjagen, ihr ein Messer in die Brust stoßen und dich an ihrem Leid ergötzen?", seine Stimme klang sanft fast zärtlich, während er jedes Wort langsam und genüsslich auskostete.
Ich holte zitternd Luft bevor ich langsam erwiderte: "Es zählt nicht was ich möchte..."
Das Leder seiner Handschuhe fühlte sich unangenehm kalt auf meiner Haut an. Er richtete sich wieder auf und ließ mein Gesicht los. Erleichtert schluckte ich, dann sprach er weiter.
"Ich möchte dir helfen", meinte er umrundet mich dabei langsam, "Werde meine Schülerin. Die ganze Galaxis könnte dir offen stehen..."
"Sie wussten es!", entfuhr es mir plötzlich, "Sie wussten von dem Spion... von Sahra!"
Es war eine seltsame Eingebung, mehr ein Gefühl, aber mir war klar es stimmte. Der dunkle Ritter war hinter mir stehen geblieben und hielt kurz den Atem an.
"Ja", begann er zum erstenmal zögerlich, "Obwohl ich nicht wusste das sie die einzige war... Irgendwie hatte ich gehofft Huxs Sohn wäre auch einer."
"Woher wusten Sie es... und warum nicht...", begann ich langsam, doch er unterbrach mich.
"Warum ich nicht dich verdächtigt habe? Du hättest es nicht verheimlichen können", sprach er geduldig, "Die Macht ist stark in dir... aber roh und untrainiert. Deine Gedanken sind ein offenes Buch für mich."
Ich dachte einen Moment nach bevor ich etwas darauf erwiderte: "Sie wollten, dass ich von einem meiner besten Freunde verraten werde damit ich ihre Schülerin werde. Warum haben sie mich nicht schon vorher gefragt?"
Er trat wieder vor mich, den Kopf leicht zu Seite neigt betrachtete er mich. Seine nächsten Worte wählte er mit bedacht, doch verrieten sie seine unverhohlene Neugier: "Die Macht ist sehr stark in dir... und ich fühle die Dunkelheit welche in dir lauert, den Zorn der darauf wartet freigelassen zu werden. Wie gesagt ich möchte dir helfen..."
"In dem ich fast von einer Freundin getötet werde? Auf solche Hilfe kann ich gut verzichten", gab ich mürrisch von mir, "Und weshalb sollten sie mir helfen wollen? Was wollen sie wirklich von mir?"
Am liebsten hätte ich trotzig die Arme vor der Brust verschränkt, aber ich befand mich bereits auf sehr dünnem Eis, hauchdünn. Deshalb versuchte ich einfach so standhaft wie möglich zu wirken und nicht ohnmächtig zu werden, da sich immernoch alles in meinem Kopf drehte.
"Ich hab das getan, damit sich das Tor zur Macht... zur Dunkelheit in deinem Inneren öffnet. Du brauchtest einen Impuls um endlich zu sehen wozu du Fähig bist", langsam wurde er ungeduldig, sein Tonfall drängender, "Sag mir was hast du Gefühlt?"
"I... ich hatte... Ich wollte sie töten... alle, die mich verletzt haben... Ich wollte ihnen meine Macht zeigen... und sie leiden lassen. Diese Gier nach Blut und... Danach zu herrschen, statt beherrscht zu werden...", die Worte sprudelten einfach aus mir heraus, es war als würde Jemand anderes mich kontrollieren.
Was auch der Fall ist, oder?
Wieder hallte diese Seltsame Stimme durch meinen Kopf. Es war die Stimme einer Frau. Eine Stimme die mich schon mein Leben lang begleitete, die stehts versuchte mir zu helfen. War das die Macht?
Ich schloss kurz die Augen und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Ren wollte das ich seine Schülerin wurde. Er nannte mir jedoch weder den Grund dafür noch den Preis. Irgendetwas musste er von wollen, nichts war umsonst, schon gar nicht ein Handel mit dem Bösen....
"Bleibt mir andere eine Wahl?", fragte ich nach einer gefühlten Ewigkeit des Schweigens, die Augen immernoch geschlossen. Ihm entfuhr ein tiefer Seufzter, denn ich nicht wirklich ein Ordnen konnte.
"Nein", die Antwort klang genauso hohl und blechern wie immer aber trotzdem spürte ich eine Woge des Bedauerns, "Du wolltest den Preis für meine Hilfe wissen? Es ist nicht mein Preis, sondern der der Macht. Egal für welche Seite du dich entscheidest, er bleibt immer gleich. Du kennst ihn bereits."
Ich öffnete die Augen und erwiderte ein Stummes nicken. Resigniert blickte ich zu Boden, während Ren erneut anfing zu sprechen. Diesmal klang seine Stimme freundlicher, ein Hauch von Mitleid schien darin mit zu schwingen.
"Es bringt nichts um deine Seele zu trauern. Die Macht hat sie dir geben und sie lenkt deine Schritte... Was auch immer du tust, es geschieht aus einem Grund. Wem auch immer du deine Seele also verkaufst, woher willst du wissen das er sie dir nicht auch geschenkt hat", sprach er tröstlich zu und legte seine Hand auf meine Schulter.
Ich wagte es nicht zu ihm auf zu blicken, doch hatte ich ein seltsames Gefühl von Verbundenheit. In diesem Moment schien er selbst über den Preis nachzudenken den er gezahlt hatte.
Seine Seele für Macht zu verkaufen, an Licht oder Schatten...
Wo war da der Unterschied?
Die Würfel waren, doch schon längst gefallen. Oder?
"Ich erwarte deine Entscheidung morgen", mit diesen Worten verließ der dunkle Ritter den Raum und ich war alleine. Alleine mit meinen Gedanken... und der Macht.
Eugene
Ich lief in unserem Gemeinschaftsquartier auf und ab und wartete darauf das Raja zurück kam. Zum Glück waren alle anderen noch immer mit dem Chaos im Hangar beschäftigt, denn ich wollte allein mit ihr sprechen.
Ich wollte sie überzeugen nochmal mit den Generäle zu sprechen, denn Sahra war keine Spionin. Niemals hätte sie so etwas verheimlichen können über all die Jahre. Außerdem war sie doch noch ein Kind gewesen, als sie zu uns kam. Es war einfach nicht möglich...
Plötzlich ging die Tür mit einem lauten Zischen auf, woraufhin ich erschrocken herum fuhr. Es war Raja, endlich. Erleichtert ging ich auf sie zu, doch bevor ich den Mund öffnen konnte fing sie an zu reden.
"Eu, bitte lass mich in Ruhe. Ich kann nichts daran ändern... Komm damit klar das sie weg ist", meinte sie hart und ließ sich erschöpft auf ihr Bett fallen. Sie vergrub ihren Kopf in den Kissen aber ich ließ nicht locker und kniete mich neben ihr Bett.
"Aber du kennst sie doch genauso gut wie ich! Sie wurde von diesem Rebellenabschau bedroht, dir ist es im Kampf einfach nicht aufgefallen!", argumentierte ich, woraufhin sie mich mitleidig angeblickte.
Seufzend erwiderte sie: "Glaubst du ich finde es gut, dass meine beste Freundin mich über Jahre belonge und heute versucht hat mich zu töten? Dass ich diese Hoffnungen nicht auch schon hatte? Aber du musst dich der Wahrheit stellen... Wir stehen auf verschiedenen Seiten dieses Krieges. Und wenn du damit nicht klar kommst spring in das nächst beste Schiff und folge ihr!"
Sprachlos starrte ich sie an, wie sie mit der Hand zur Tür zeigte und förmlich darauf wartete das ich los lief. Einen kurzen Moment lang wollte ich das wirklich tun, dann musste ich an meinen Vater denken...
Raja hatte Recht, wir wurden hinters Licht geführt. Sie hatte mich nur benutzt um Informationen zu bekommen.
Resigniert ließ ich am Boden nieder und lehnte mich gegen das Bett. Meine Freundin setzte sich zu mir, dann zog sie mich in eine kurze Umarmung. Ich musste fast Lachen so seltsam erschien mir das alles, vorallem weil Raja Umarmung hasste. Bevor sie mich ganz los ließ schob sie mich ein Stück von sich und schaute mich mit ernster Mine an.
"Es bringt nichts zu trauern. Du bist ihr nicht folgt also gibt es nur zwei Dinge die jetzt machen kannst. Entweder du vergisst all deine Empfindungen für sie, wirklich alle, oder du nutzt deinen Zorn und versuchst endlich etwas zu erreichen", ihr Rat klang Gefühllos, doch ich verstand was sie mir sagen wollte.
Ich atmete tief durch, bevor ich aufstand um zu gehen. Auf halben Weg zur Tür drehte ich mich noch einmal um. Die Weißhaarige saß in gedankenverloren am Boden, als ich fragte was Ren von ihr gewollt hatte.
"Er hat mir beigebracht was ich dir eben sagte, man muss seine Gaben nutzen", antwortete sie und fügte noch hinzu, "Ich schätze der Abschied vor dem wir uns gefürchtet haben ist anders gekommen als erwartet." Sie lächelte mich traurig an, was ich nur schwach erwidern konnte.
Raja war immer wie meine kleine Schwester gewesen und Sahra... Nun es gab so viel unausgesprochenes aber diese Zeit war jetzt vorbei. Ich war nicht mehr Eu, sondern nur noch Eugene Hux und ich diente einer großen Sache.
Ohne ein Wort oder eine Geste des Abschieds ging ich festen Schrittes zur Brücke, wohl wissend das ich Raja das letzte Mal als meine Freundin sah.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro