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Kapitel 12

Frieda hatte Jan und mich wieder bis aufs äußerste gequält. Aber ich wurde mit jedem Tag stärker. Nach der Beerdigung gab ich auch nicht mehr so schnell auf. Wie konnte ich auch. Ich hatte es Jan versprochen. Die Therapie ging gut voran. Jan und ich besuchten mittlerweile unterschiedliche Therapiesitzungen. Ich brauchte ihn nicht mehr zu jeder Sekunde neben mir, um offen reden zu können, trotzdem saßen Jan und ich nach den Sitzungen immer zusammen und sprachen über alles. Uns beiden viel das Schlafen immer noch sehr schwer.

Verfolgt von den fürchterlichen Bildern, schafften wir es kaum eine Nacht richtig durchzuschlafen. Sobald morgens wieder Besuch zugelassen wurde, kam Jan zu mir und wir schliefen noch einmal einige Stunden gemeinsam. Jemand neben uns beruhigte uns anscheinend so weit, dass wir ein bisschen schlafen konnten ohne schreiend aufzuwachen.

Übermorgen sollte ich endlich entlassen werden. Meine Reha bei Frieda und Stefan sollte weiter gehen, genau wie meine Therapie beim Psychologen, aber ich dürfte endlich nach Hause. Meine Mutter hatte die Zeit meines stationären Aufenthalts genutzt, um mein Zimmer vom ersten Stock ins Erdgeschoss zu verlegen, damit ich mich frei bewegen könnte.

Grinsend beobachtete ich Jan, wie er versuchte einen Text in seinem Anatomiebuch für die Uni zu verstehen. Mit gerunzelter Stirn bewegten sich seine Lippen unaufhaltsam, als würde er besser verstehen, was dort stand, wenn er es sich vorsprach. Immer noch grinsend wand ich mich wieder meinem Buch zu. Durch den Anschlag und meinen damit verbundenen Gesundheitszustand hatte ich mein Studium erst einmal für ein Semester auf Eis gelegt. Ich wollte weiter machen, aber ich war nicht so strebsam, wie Jan. Also laß ich Der Kleine Prinz, als ich noch klein war, hatte meine Mutter mir dieses kleine Abenteuer immer vorgelesen und jetzt tat es mir einfach gut sie für mich selbst wieder zu entdecken.

Ein sanftes Klopfen an der Tür ließ uns beide aufschauen.

In der Tür stand unsere Bereitschaftsleitung, die aus einem männlichen und einem weiblichen Teil bestand. Die beiden hatten mich schon mehrfach besucht, aber dieses Mal war etwas anders. Ihre Haltung strahlte etwas viel angespannteres aus, als die letzten Male.

"Hallo ihr Beiden", begrüßte Anja uns freundlich, "Wie geht es euch?"

"Gut und euch", antwortete ich verwirrt. Immer noch standen die beiden zurückhaltend im Türrahmen.

"Auch, auch", murmelte Karsten. Der große Mann mir der Glatze sah unsicher zu Anja rüber. Die gleichfalls nervös ihre langen braunen Haare nach hinten Strich.

"Ok, was wollt ihr", meinte Jan ganz ernst, während er sein Buch extra laut zusammen klappte.

"Nein! Wir wollten euch nur besuchen. Wie kommst du denn-?", begann Karsten, wurde aber von Anja unterbrochen. Sie war nie jemand, der um den heißen Brei herumredete.

"Wir haben eine Anfrage erhalten. Sie kam aus Frankfurt. Das Rote Kreuz dort wurde nach den Helfern vom Ultrablock gefragt. Die Ultras sind auf der Suche nach euch. Sie wollen mit euch reden und sich bei euch bedanken. Ihr habt einigen von ihnen das Leben gerettet."

"Dann sollen sie uns hier besuchen kommen. Mila ist noch zwei Tage hier", zuckte Jan mit den Schultern.

"Nein, du missverstehst uns", sprang Karsten ein, "Sie wollen euch im Stadion danken, vor allen Zuschauern, beim ersten Spiel, wenn das Stadion wieder richtig aufgebaut ist."

"Nein!", stieß ich atemlos aus. Es war als wäre aller Sauerstoff aus meinen Lungen gesaugt worden. Ich konnte mir nicht einmal ansatzweise vorstellen jemals wieder das Stadion zu betreten. Mein Hals schnürte sich zu und ich hatte das Gefühl als würde ich ersticken. Schnappend versuchte ich Luft in meinen Körper zu bekommen.

Sofort war Jan an meiner Seite.

"Alles gut, Mila. Du musst da nie wieder hin. Komm wir atmen zusammen. Alles wird gut", versuchte er mich zu beruhigen. Er nahm meine linke Hand und legte sie auf seinen Brustkorb. "Du spürst, wie ich atme. Atme mit mir. Ein ... und wieder aus. Ganz ruhig. Komm noch einmal. Ein ... und wieder aus."

Nur langsam beruhigte ich mich wieder. Mit geschlossenen Augen versuchte ich mich nur auf Jans Atmung zu konzentrieren. Immer noch panisch und außer Atem sah ich wieder zu Jan auf, der inzwischen Anja und Karsten wütend ansah.

"Wisst ihr, wie lange es her ist, dass sie ihre letzte Panikattacke, nach dem Anschlag, hatte?! Und ihr kommt hier rein und denkt wir würden an diesen Ort zurückkehren?! Schaut euch an, was nur der Gedanke daran mit Mila anstellt!", fuhr er die Beiden wütend an, "Ihr könnt denen sagen, dass sie uns hier gerne besuchen können oder das wir auch gerne in jedem anderen Ort in Frankfurt ein Treffen ausmachen, aber ganz sicher betreten wir nicht dieses Stadion."

Immer noch aufgebracht schmiss Jan die beiden raus. Gereizt sah er zu mir, aber sobald sein Blick auf mich fiel, wurde seine Mimik sanfter.

"Tut mir leid, aber ich gehe da nicht mehr hin. Was diese Menschen dort gemacht haben, was sie mit uns gemacht haben! Meinungsfreiheit wird hier so groß geschrieben und damit lassen wir jeden rein. Wir haben diese Terroristen selbst reingelassen. Diese scheiß-"

"Sprich es nicht aus!", unterbrach ich Jan in seiner Rage, " Sag so etwas nicht. Es ist keine Frage des Glaubens. Sie haben das nicht gemacht, weil sie dem Islam angehören. Ich habe es dir schon einmal gesagt. Unser Glaube rechtfertigt nichts und macht uns auch nicht zu Monstern. Diese Männer wollten Angst verbreiten, sie wollten Menschen töten. Das war der einzige Hintergrund. Und das hatte nichts. Rein gar nichts mit ihrem Glauben zu tun!"

"Wie kannst du diese Schweine nur weiterhin verteidigen. Du bist wegen denen fast gestorben. Du sitzt im Rollstuhl durch die!", ließ Jan jetzt seine Wut an mir aus.

"Ja! Ganz genau. Ich sitze wegen dieser Männer im Rollstuhl, aber sicher nicht wegen ihres Glaubens. Sie wurden geschnappt und sie sitzen im Gefängnis für ihre Taten. Das ist alles was ich wissen muss. Das sie es nie wieder schaffen so etwas ein zweites Mal zu tun!"

"Aber das werden sie schaffen!", brüllte Jan jetzt komplett am Ende, "In 15 Jahren können die Bewährung beantragen bei guter Führung. 15 Jahre! Das ist nichts!!! Die waren nicht alt. Wenn wir Pech haben sind die in zwanzig Jahren wieder draußen und können das alles noch einmal durchziehen! Willkommen in Deutschland! Bitte schlachtet uns ab!" Brüllte er sarkastisch an niemand bestimmten im Raum gerichtet. Aufgebracht schnappte er sich sein Buch und seine Tasche und ließ mich alleine.

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