Kapitel 8 - Joa
Schon ein paar Sekunden später werde ich bereits erneut angegriffen. Kurzerhand weiche ich dem Angriff aus und ducke mich unter dem nächsten hinweg. Allerdings spüre ich schon die ersten Anzeichen von Erschöpfung. Schließlich bin ich ja verletzt und habe außerdem in den letzten Tagen kaum etwas zu mir genommen, also ist es nur verständlich, dass ich nicht so viel Ausdauer habe.
Deshalb fange ich nach zehn Minuten, in denen ich durchgehend ausgewichen bin, zum Schnaufen an. Meine Bewegungen werden langsamer und mein Atem geht stoßweise. Und so kommt es wie es kommen musste. Der erste Schwerthieb streift mich, da ich nicht schnell genug ausweichen konnte. Ein kleiner, nicht allzutiefer Schnitt entsteht auf meinem Bauch. Sogleich läuft ein kleines Rinnsaal Blut aus dem Kratzer. Ich werfe dem Verursacher der Wunde den tödlichsten Blick zu, den ich aufbringen kann, und er kontert daraufhin mit einem hämischen Grinsen.
Immer öfter wird meine Haut durch die scharfen Klingen leicht aufgeritzt und der Waldboden ist gespränkelt mit meinem dunkelroten Blut. Doch trotzdem kann ich noch eine Zeit lang durchhalten. Doch letzten Endes falle ich vor Erschöpfung hin und krabble auf allen vieren in irgendeine Richtung. Allerdings führt mich mein Weg zur Höhlenwand und kurz darauf bin ich auch schon umzingelt. Erschöpft suche ich nach einem Ausweg aus dieser vermeintlich ausweglosen Situation. Doch schon nach wenigen Augenblicken merke ich, dass ich nicht mehr entkommen kann.
Beunruhigt komme ich zu der Erkenntnis, dass dies das Ende meiner Flucht sein könnte. Nichtsdestotrotz beobachte ich jeden von ihnen genau und mustere sie angespannt.
Wer wird wohl als Erster angreifen? Auf wen soll ich mich gefasst machen? Am besten auf alle, schließlich habe ich keine Ahnung wer beginnen wird. Vielleicht starten sie auch wieder einen Komboangriff. Wenn dem so wäre, würde ich diesen vermutlich nicht ohne schwere Verletzungen überstehen.
Also nehme ich eine leichte Abwehrhaltung ein. Kurz darauf springt der erste Mann auf mich zu und führt einen Schwerthieb durch. Schnell weiche ich auf die Seite aus, doch wie zu erwarten springe ich genau auf die Klinge der zweiten Wache zu. Erschrocken versuche ich noch, irgendwie meine Flugbahn zu ändern, allerdings ist es schon zu spät.
In Gedanken spreche ich schon meine Gebete, und ich mache mich darauf gefasst, von der scharfen Klinge des Schwertes aufgespießt zu werden. Doch kurz bevor die Spitze in mich eindringt, springt plötzlich jemand von der Seite zu mir und blockt den Angriff gekonnt ab. Danach landet seine Faust im Kinn des Angreifers, dabei umgibt eine matte Flamme den Unterarm des Mannes, und die Wache bricht durch die Wucht des Schlages zusammen. Kurz darauf lande ich neben meinem Retter.
Verdutzt mustere ich den jungen Mann vor mir. Zuvor deute ich jedoch anhand der überraschten Mienen der anderen, dass sie ebenso überrascht sind wie ich.
Der Mann hat blonde, zerstruwellte Haare, welche mit ihrer mittleren Länge sehr gut zu dem eigentlich eher sanft wirkenden Gesicht passen. Seine türkisfarbenen, wachsamen Augen beobachten angespannt die Umgebung. Ein triumphierendes Lächeln lässt den Mann aussehen, als würde ihn der Anblick der verdutzten Gesichter amüsieren.
Sein schlanker Oberkörper steckt in einem beigen Hemd und über diesem trägt er eine dunkelblaue Weste. Eine schwarze Hose umgibt die Beine des Mannes und an seinen Füßen befinden sich ebenfalls schwarze, vorne spitz zulaufende Schuhe.
Der Mann stößt ein selbstzufriedenes Lachen aus. Da seine Stimme noch nicht so tief ist, schließe ich darauf, dass er noch kein "kompletter" Mann ist. Ich schätze ihn auf ungefähr sechzehn.
Wie alt wäre wohl mein Junge jetzt? Wäre er gleichalt, oder jünger oder älter? Nein, er wäre definitiv nicht älter. Aber wieso denke ich jetzt überhaupt an ihn? Er ist ja schon lange tot.
Die Wachen sehen den Jungen finster an. Sie haben offenbar genauso wenig damit gerechnet, dass ich noch ein weiteres Mal überlebe. Der seltsame Fremde wendet sich ihnen zu. Mit fester Stimme, welche sehr viel Selbstbewusstsein ausstrahlt, sagt er zu den Männern:
"Was hat dieser Mann getan, dass ihr ihn umbringen wollt?"
"Wieso sollten wir dir das sagen? Du bist nur irgendein dahergelaufener 15 jähriger, der Glück gehabt hat. Wir wissen außerdem nicht einmal, wie du heißt!" Obwohl man Zoel seine Verärgerung ansehen kann, schafft er es größtenteils, seine Wut über den Fremden zu verbergen.
"Mein Name ist Masao, und im Übrigen bin ich 16. Nun aber wieder zurück zu meiner Frage: Was hat dieser verwundete Mann angestellt? Für mich sieht er nicht nach einem der üblichen Verbrecher aus."
"Da hast du wohl recht. Trotzdem darf ich dir nicht sagen, warum wir gegen ihn kämpfen." Zoel bleibt standhaft, was mich nicht wundert, denn es soll ja nicht jeder Dahergelaufene wissen, dass ich ein Staran und auf der Flucht bin.
Ohne jegliche Vorwarnung umgibt Zoel plötzlich ein oranger Flammenring. Erschrocken weicht er vor der Wand aus Flammen vor ihm zurück und stolpert beinahe in den anderen Teil des natürlich geschlossenen Kreises.
"So, jetzt reden wir noch mal. Ihr müsst mir ja auch nicht alles sagen. Ich will blos die Grundpfeiler erfahren." Masaos Stimme klingt immer noch von sich selbst überzeugt und sein Gesichtsausdruck lässt darauf schließen, dass er der Herr der Lage ist.
"...Nun gut. Dieser Mann ist aus einem Gefängnis ausgebrochen und wir haben den Auftrag, ihn wieder zurückzubringen.
Das sollte dir genügen. Wenn nicht, Pech gehabt. Das war ohnehin schon mehr, als ich eigentlich sagen dürfte."
"Aber wieso sollte jemand wie er im Gefängnis sein? Er sieht mir, wie schon gesagt, nicht nach einem Verbrecher aus. Also warum steckt man so jemanden in's Gefängnis?
...Es sei denn, ...." Mit diesen Worten löst er seinen Blick von Zoel und bewegt sich schnell und zugleich leichtfüßig zu mir. Kurz darauf drückt er meinen Kopf leicht nach unten und begutachtet meinen Nacken. Es ist alles so schnell gegangen, dass ich nicht mehr reagiern kann und deshalb ist es unvermeidlich, dass er das Staran-Zeichen, welches mir eingebrannt wurde, entdeckt.
Ungläubig weicht Masao zurück. Dann heftet er seine türkisen Augen auf Zoel. Eingeschüchtert schluckt dieser daraufhin nervös. Dann sagt Masao mit klarer Stimme:
"So etwas wolltest du mir vorbehalten? Dass er ein Staran ist? Was wenn er euch entkommen wäre und er mich getötet hätte?! Das heißt, er ist aus dem Staran Gefängnis in der Nähe ausgebrochen?"
"J-ja... Da du sowieso kombinieren kannst sage ich dir jetzt einfach was ich weiß. Er ist vor einigen Tagen ausgebrochen und hat sich seitdem im Wald durchgeschlagen und dann diesen alten Stollen entdeckt. Mehr wurde mir nicht mitgeteilt, blos dass er unbedingt wieder zurückmuss. Aber wieso interressierst du dich so für ihn? Wieso hast du ihn beschützt?"
"Er interressiert mich nicht im Geringsten." Masao lügt, das spüre ich irgendwie. Aber wieso sollte er sich um mich sorgen? "Ich bin viel mehr an eurem Vorgesetzten interressiert. Wenn mich nicht alles täuscht, ist es Herr Taminan." Erstauntes Aufkeuchen und prüfende Blicke folgen Masaos Aussage.
"Anhand eurer Reaktion schließe ich, dass ihr Herr Taminan kennt. Dann arbeitet ihr also für ihn?" Anfangs zögert Zoel, doch nachdem der Flammen kreis ein bisschen enger geworden ist, nickt er schnell.
Ein Funkeln tritt in Masaos Augen, zudem lächelt er zufrieden. Dann, ohne Vorwarnung stürmt er auf den Mann zu, der mir am nächsten steht. Dieser fuchtelt verzweifelt mit seinem Schwert herum, um sich den überlegenen Angreifer irgebdwie vom Hals zu halten. Doch Masao lässt sich dadurch nicht abschrecken. Stattdessen beobachtet er alle Angriffe bis ins kleinste Detail. Somit erkennt er, genauso wie ich, den Rhytmus der einzelnen Hiebe.
Im selben Moment, in welchem auch ich zugeschlagen hätte, durchbricht Masao die schwache Defensive des Mannes. Kurzerhand hüllt er seine Hand in Flammen und schlägt seinem Gegenüber mit voller Wucht in den Magen. Keuchend klappt dieser zusammen, während die Flammen auf die Rüstung übergreifen. Unter Schmerzen versucht der Mann, die Rüstung irgendwie loszuwerden, doch bevor er dies schafft, wird er von einem weiteren Schlag von Masao ausgeknockt. Als der Schwertkämpfer am Boden aufschlägt, verschwinden die Flammen augenblicklich. Das Gesicht von dem Mann schwillt sogleich an und er hält sich unbewusst den Bauch.
Ein Aufschrei lässt mich und Masao aufhorchen. Der dritte Schwertkämpfer stürmt auf Masao zu. Blitzschnell dreht sich dieser um und greift zu dem Arm, der das Schwert festhält. Als sich seine Hand um das Handgelenk des Mannes schließt, dreht Masao die Hand so, dass er seinen Gegner dazu bringt, das Schwert fallen zu lassen. Erschrocken blickt die Wache auf, es ist ein fast flehender Blick. Masao ignoriert diesen jedoch und zieht sein Knie hoch. Auch diesesmal umgibt er sich mit Flammen und kurz darauf liegt der Schwertkämpfer keuchend am Boden, in seiner Rüstung klafft ein großes Brandloch. Die Haut darunter ist leicht angesängt.
Nun schlendert Masao gelassen zu Zoel. Dieser versucht panisch aus dem Feuerkreis zu entkommen, doch Masao sorgt dafür, dass dies nicht geschehen kann. Mit ruhiger, aber trotzdem bestimmender Stimme sagt Masao kurz darauf zu Zoel:
"Wieso möchtest du wie ein Feigling davonlaufen? Ist es nicht gerade dermaßen lustig hier? Na?" Als Zoel nicht reagiert, seufzt Masao. Kopfschüttelnd fährt er fort:
"Nun gut, wenn du nicht reden willst, dann sprechen wir eben." Er beginnt gespielt zu lachen. Allerdings zeigt Zoel noch immer keine Reaktion, sondern bleibt nur ängstlich in seinem Feuerkreis stehen. Masao tut, als wäre er enttäuscht. Er schüttelt den Kopf und seine Haare schlenkern dadurch leicht hin und her, zusätzlich achließt er die Augen.
Als er sie wieder öffnet, schnellt sein Arm vor und seine Hand schließt sich blitzschnell um den Kragen von Zoel's Rüstung. Die zweite Hand packt ihn bei dem Haaransatz, woraufhin Zoel leicht aufwimmert.
"Genug Spaß gehabt. Du meinst, du hilfst dir, indem du schweigst? Glaubst du wirklich, dass dies irgendewtas bringt?
Dann täuschst du dich gewaltig. Das macht es nur noch schlimmer. Außerdem gibt es nichts, das du mir verheimlichen könntest, schließlich habe ich lange genug nachgeforscht. Nun weiß ich eben ... gewisse Dinge.
Ich habe herausgefunden, dass der König nichts von den ganzen LEBENDEN Starans weiß, er denkt sie seien alle tot.
Ich habe auch einiges über Herr Taminan gelernt. Zum Beispiel, dass er ein extren mächtiger Magier ist, der eine längst vergessengeglaubte Magie beherrscht. So wie ich ist auch er ein Beherrscher der Feuerkünste. Nur hat er die Flammen eines Gottes bekommen. Zufälligerweise bin ich nämlich auf die Legende der weißen Flammen gestoßen. Und laut dieser kann man die Kontrolle über die weißen Flammen mithilfe eines Gottes erlernen. Tja und Herr Taminan hat eben dies geschafft.
Doch nun eine Frage: Glaubst du wirklich, du weißt mehr als ich und könntest mich mit deinem Wissen, oder besser gesagt UNwissen bestechen?"
Die anfängliche Ruhe von Masao weicht nun purer Bedrohlichkeit. Mit furchteinflößendem Blick mustert er Zoel, auf dessen Stirn sich Schweißperlen abzeichnen. Man kann ihm deutlich anmerken, dass er sich vor Angst beinahe in die Hose macht. Er versucht immer noch, dem festen Griff von Masao zu entkommen. Panisch dreht und wendet er sich soweit es geht, nur um dann zusammenzuzucken.
Masaos Augen blicken auf den Magier herab. Kurz darauf spricht er nocheinmal mit Zoel. Wieder schüchtert allein seine Stimme den Mann ein.
"Aber ich will ja nicht so sein. Wenn du mir jetzt wirklich alles sagst, was du über Herr Taminan weißt, dann lasse ich dich möglicherweise am Leben. Also los."
Da Zoel zu Beginn zögert, schließt sich daraufhin der Flammenkreis, sodass er nun noch weniger Platz hat. Plötzlich wirkt es fast so, als wolle er alles auf einmal loswerden.
"Ichweißnichtviel, aberimmerhinetwas ... SeinVornameistHiaounderarbeitetseit20JahrenfürdenBigBoss." Bevor er weiterreden kann, wird er plötzlich jäh von Masao unterbrochen. "Sprich langsamer! Es bringt mir nichts, wenn du so schnell redest, da versteht ja kein Schwein irgenwas!"
"E-entschuldigung ... Also, ich weiß nicht viel aber immerhin etwas. Sein Vorname ist Hiao und er arbeitet seit 20 Jahren für den Big Boss. Über den Big Boss weiß keiner was, er ist ein wandelndes Geheimnis. Allerdings habe ich aufgeschnappt, dass er irgendetwas Großes vorhat. Gerüchten zufolge will er den König ..."
Weiter kommt er nicht, denn ein Pfeil durchbohrt seine Kehle von hinten. Der letzte Laut, den Zoel von sich gibt, ist ein ersticktes Gurgeln, und nachdem er das Geräusch gemacht hat, kippt er um. Masao und ich folgen mit unseren Augen der Richtung, aus der der Pfeil gekommen ist. Dort stehen fünf Männer, die, wie ich vermute, ebenfalls auf mich angesetzt sind.
Der größte von ihnen hat einen Bogen in der mukulösen linken Hand, während seine rechte Hand zu dem schwarzen Köcher mit Pfeilen darin greift. Dieser ist an einem Lederriemen befestigt und hängt über der Schulter des Kerls. Der Mann selbst ist etwas stämmiger, hat einen Stoppelbart und kurz geschorene, dunkle Haare. Seine hellgelben Augen stehen im kompletten Kontrast zu den Haaren.
Die zwei Kerle neben dem Bogenschützen gleichen einander wie ein Ei dem anderen. Nicht nur ihr Aussehen ist identisch, beide halten auch die gleichen Schwerter in den Händen, zwei Kurzschwerter. Ihre blonden Haare stehen wild vom Kopf ab, als wären sie aufgestanden und hätten sich nicht frisiert. Ihr Gesicht ist mit Sommersprossen übersäht, die grünen Augen mitten im Sommersprossenfeld blicken wachsam herum. Ihre Nasen sind spitz und befinden sich fast exakt in der Mitte des Gesichts. Bei beiden kann ich den Ansatz eines Bartes erkennen - offenbar sind sie noch nicht älter als 17.
Von mir aus gesehen links am Rand der Gruppe steht ein kleiner, rundlicher Mann. Er hat eine spiegelglatt polierte Glatze und einen perfekt gezwirbelten Schnauzer. Die rundlichen Backen umgeben einen kleinen, schmalen Mund. Ein bisschen weiter unter den dünnen Lippen befindet sich sein immenses Doppelkinn. Ich kann lange keine Waffe bei dem Mann entdecken, doch letztendlich sehe ich die vielen kleinen Wurfgegenstände, die sich im Inneren seiner Jacke befinden.
Der letzte, noch übrige Kerl hat keine Waffen, zumindest habe ich keine in seiner Jacke oder sonstwo gesehen. Um seinen Hals hängt allerdings ein blaugrünes Medaillon, welches an einer festen Schnur angebracht wurde. Ich kann nur hoffen, dass er kein Magier ist. Er hat ein in die Länge gezogenes Gesicht mit schmalen, grünen Augen. Ein übernatürlich dichter Bart säumt den breiten Mund des Mannes und dessen Wangen.
Ein kurzer Blick auf Masao zeigt mir, dass auch er soeben die plötzlich aufgetauchten Wachen gemustert und eingeschätzt hat. Er nimmt eine solide Grundstellung ein, mit der man sowohl verteidigen als auch angreifen kann. Ich begebe mich in eine ähnlich Position, allerdings stehe ich etwas höher, sodass ich mich jederzeit vom Boden abdrücken kann.
Dann gibt der Bogenschütze einem der Zwillinge ein Zeichen und dieser tritt daraufhin einen Schritt vor. Mit leicht zittriger Stimme sagt er zu mir und Masao:
"Ergebt euch, wir wollen euch nicht verletzen. Verletzungen würden für keinen von uns vorteilhaft sein. Also wehrt euch nicht. Wenn ihr euch wehren solltet, werden wir euch vom Angesicht dieser Welt fegen!"
Eins muss ich dem Jungen lassen: er hat echt Mumm. Doch bevor ich etwas erwidern kann, wirft Masao einen Feuerball auf den Jungen. Sogleich erschrickt dieser, doch der Mann mit dem langen Gesicht hebt die Arme und fuchtelt mit ihnen ein bisschen in der Luft herum. Nach wenigen Augenblicken klatscht er in die Hände, murmelt dabei unverständliche Worte und plötzlich geht die Falmmenkugel selbst in Flammen auf. Als Aschehäufchen lamdet sie schließlich am Boden. Ungläubig starre ich die Stelle an, wo gerade eben noch Masals Flammenkugel schwebte.
"Nicht schlecht. Nur wenige wissen, wie man Flammen verbrennt. Du gehörst offensichtlich dazu." Ein zufriedenes Grinsen breitet sich auf dem Gesicht des Mannes aus. Masao holt ihn jedoch mit wenigen Worten wieder in die Relität zurück. "Trotzdem ist das nichts, auf dem du dich ausruhen kannst. Wenn ich den Jungen töten hätte wollen, dann wäre er jetzt tot. Nicht einmal du hättest dann etwas dagegen ausrichten können."
Daraufhin stößt der Mann ein Knurren aus, auf das Masao jedoch nicht weiter eingeht. Stattdessen stürmt er auf die fünf Männer zu und greift sie frontal an. Da ich ihm nicht alles überlassen kann, stürze ich mich ebenfalls in das Getümmel.
Die Zwillinge gehen auch in den Nahkampf über, logischerweise sind sie die einzigen der fünf Kerle, die das tun. Schließlich sind die anderen alle miteinander Fernkämpfer. Und eben diese Tatsache macht mir Sorgen. Drei Fernkämpfer, gegen einen Nahkämpfer und einen Mann, der in der Nähe und in der Ferne gut kämpfen kann. Doch momentan befindet sich Masao in einem Nahkampf gegen zwei Schwertkämpfer, von denen jeder zwei Schwerter hat. Bisher hält er sich gut, allerdings weiß ich nicht wie lange das noch geht.
Und da er mir geholfen hat, werde ich nun ihn unterstützen. Und deshalb laufe ich auf den ersten Fernkämpfer zu, den ich sehe, und dieser ist kein anderer als der Bogenschütze. Als er mich erspäht, kommen sogleich zwei Pfeile auf mich zu, denen ich mit Leichtigkeit ausweichen kann. Doch schnell wie ein Blitz greift der Mann wieder zu seinem Pfeilvorrat und kurz darauf schießt er erneut Pfeile in meine Richtung. Diesesmal bringe ich mich mit einem Hechtsprung in Sicherheit. Kaum bin ich am Boden aufgekommen, höre ich schon wieder das Schnalzen der losgelassenen Sehne und das Zischen der Pfeile. Reflexartig reiße ich die Arme nach oben, um mein Gesicht zu schützen.
Doch komischerweise spüre ich nicht einmal einen Aufprall oder höre, wie die Pfeile irgendwo einschlagen. Verwundert lasse ich meinen Blick schweifen und sehe, dass mich der Bogenschütze mit weit aufgerissenen Augen anstarrt.
"W-was war das eben? Wie hast du das gemacht?"
"Keine Ahnung, ich weiß nicht einmal was passiert ist!"
"Ich glaub dir kein Wort! Die Pfeile waren gerade noch vor dir, dann hab ich ein kurzes "Gschurp" gehört, und im nächsten Moment waren die Pfeile verschwunden."
Egal wie sehr ich mir den Kopf zerbreche, ich komme nicht dahinter, was und wie ich das gemacht habe. Aber möglicherweise werde ich es nich irgendwann erfahren. Wer weiß. Jetzt sollte ich mich jedoch erst einmal auf den Kampf konzentrieren.
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