Kapitel 7 - Kerumi
Kaum bin ich bei ihm, da versuche ich auch schon, ihn irgendwo zu treffen. Doch Kanevew reagiert schnell und springt zur Seite, dabei fliegen seine Haare in dem Luftzug. Währenddessen macht er irgedendwas mit den Fingern, woraufhin dichter Nebel mein Sichtfeld beeinträchtigt. Somit sehe ich außerdem nicht wo er landet. Ich kann zwar ungefähr die Richtung vermuten, aber es wäre zu gefährlich, jetzt einen direkten Angriff zu versuchen.
Plötzlich spüre ich eine leichte Erschütterung, die wahrscheinlich durch seinen federleichten Aufprall verursacht worden ist. Unbewusst schmunzle ich. Egal wie sanft man auch aufkommt, mit dem Spürsinn einer Echse kann man den Gegner trotzdem finden. Schnell lade ich meine Finger mit derselben Magie auf, mit welcher ich bereits den Glatzkopf ausgeschaltet habe. Doch bevor ich auch nur eine einzige magische Nadel werfen kann, verfärbt sich der Nebel vor mir auf einmal grüngelb. Kaum eine Sekunde später teilt sich der Dunst und gibt eine magische Kugel frei, die direkt auf mich zufliegt. Sie hat offenbar das Leuchten verursacht, denn das magische Geschoss schimmert in genau den selben Farben. Da es zu spät für einen Schild ist, entscheide ich, mich einfach mit einem Hechtsprung zur Seite in Sicherheit zu bringen. Denn wenn ich noch versucht hätte, einen Schild aufzuspannen, dann wäre ich höchstwahrscheinlich zu langsam gewesen und die Kugel hätte mich anstatt des Bodens weggebruzelt.
Nun wird mir erst so richtig klar, dass Kanevew ein viel besserer Magier ist, als er zu sein scheint. Auch wenn dies anhand seiner Verwandlung eigentlich abzusehen war, habe ich doch bis jetzt gedacht, dass er seine Kräfte vielleicht nicht so kontrollieren kann. Schließlich ist das keine Selbstverständlichkeit, und noch dazu ist Kanevew irgendein dahergelaufener Säufer, der andere mithilfe seiner Magie zwingt, ihm Getränke seiner Wahl zu kaufen. Und dafür braucht man jetzt nicht so viel Kontrolle, da die meisten beim kleinsten Hauch von Magie ängstlich davonlaufen.
Es ist irgendwie schön, ungestört über andere Magier zu denken. Doch ich merke selbst, dass ich mich allmählich in meinen Gedanken verliere, denn ich vernachlässige meine Konzentration. Gerade, als ich mich endlich von meinen Gedanken ab- und dem Kampf wieder zuwenden kann, taucht auch schon die nächste magische Kugel von Kanevew den Nebel in eine andere Farbe. Diesmal nimmt der Dunst ein schönes Violett an. Erneut will ich mich mit einem Sprung zur Seite retten und schaffe dies eigentlich auch, doch kurz bevor die Magie die Stelle erreicht, wo ich eben noch gestanden bin, teilt aie sich plötzlich und ändert ihre Flugrichtung. Nun kommen lauter kleinere, aber vermutlich ebenso gefährliche Kugeln auf mich zu. Ein Hechtsprung würde sich in diesem Fall nicht bringen, da die Kugeln einen Kaum wahrnehmbaren Bogen mach und dadurch von links und rechts auf mich zu schweben. Ein Schild wäre auch hier unnütz, da ich nicht schnell genug wäre.
In meiner Not mache ich das einzige, was mir noch einfällt. Ich leite einen kleinen Teil Magie in meine rechte Hand und hole dann bei der linken Schulter aus. Als die Geschosse nur mehr einen knappen Meter von mir entfernt sind, ziehe ich die ausholende und mit Magie aufgeladene Hand mit der Handfläche nach außen in einer Halbkreisbewegung zu meiner rechten Seite. Dabei stoße ich auf die violetten Kugeln und spüre deren Magie und somit auch deren Widerstand. Mit wenig Anstrengung gelingt es mir, die Geschosse mithilfe meiner Magie auf die Seite zu lenken, sodass der Tisch neben mir weggeschmort wird.
Erleichtert lasse ich den Arm wieder sinken, bleibe allerdings in Bereitschaft, falls Kanevew einen weiteren Angriff starten sollte. Mittlerweile hat sich der Nebel etwas gelichtet, mein Gegner wird also keine Überraschungsangriffe mehr starten können, zumindest solange, wie ich den Nebel durchblicken kann.
Ich schaue mich in dem Raum um, hauptsächlich um Kanevew zu entdecken. Dabei mustere ich die anderen Gäste mit einem kalten Blick. Die meisten von ihnen haben die Hälse gereckt, offenbar wollen auch sie den Dunst durchblicken, um wieder den Kampf verfolgen zu können. Ein paar von ihnen sehen mich erstaunt an, wie wenn sie nicht erwartet hätten, dass ich die Angriffe von Kanevew überleben würde. Möglicherweise kennen sie die Angriffsweise meines Gegners bereits und warten nur noch auf den entscheidenden Treffer. Doch ich werde auf gar keinen Fall klein beigeben.
Nachdem ich meine Augen von ihnen losgerissen habe bemerke ich eine Bewegung am Rande meines Blickfeldes. Schnell drehe ich meinen Kopf in die Richtung und spüre dann auch sogleich eine schwache Erschütterung. Ich entdecke Kanevew genau in dem Moment, als er hinter einen umgefallenen Tisch verschwindet. Wahrscheinlich will er kurz seine Magie sammeln, samit er mir nachher wieder mit volle Kraft entgegentreten kann.
Geschickt schleiche ich mich auf leisen Sohlen an. Kurz bevor ich bei dem Tisch ankomme, sammle ich Magie in meiner Handfläche und forme diese zu einer hauchdünnen, rasiermesserscharfen Klinge. Ich packe die magische Waffe und springe über den Tisch. Im selben Moment ertönt aus dem Publikum ein Warnruf.
"Achtung, du da, hinter dem Tisch!"
Doch bevor Kanevew auf die Warnung reagieren kann, ramme ich ihm die Klinge in sein Herz. Daraufhin weiten sich seine Augen und er bekommt einen starren Gesichtsausdruck. Ich selbst setze eine siegesgewisse Miene auf. Doch zu meiner Überraschung beginnt er auf einmal zu lächeln. Dann verformt sich sein Körper, es ist, als wäre seine Oberfläche aus Wasser. Sein ganzer Körper wird "wellig", außerdem zieht sich dort, wo meine magische Klinge steckt, sein Körper zusammen, fast so wie wenn er implodieren würde. Eine Zeit lang geht es so dahin und ich bin bereit, jederzeit wegzuspringen.
Dann, ohne jedwede Vorwahrnung platzt der Körper bei der Wunde auf und eine schwarze, glibbrige Masse sprudelt aus dem eben entstanden Loch. Ich will gerade ausweichen, da spüre ich auf einmal, dass meine Beine irgendwie am Boden festkleben. Deswegen fackle ich nicht lange herum, sondern versuche noch, einen Schild aufzuspannen. Ich weiß zwar, dass es schon zu spät ist, aber ich gebe trotzdem nicht auf.
Kurz darauf erwischt mich ein ganzer Schwall von dieser undefinierbaren Flüssigkeit. Kaum berührt sie meine Haut, spüre ich auch schon den extremen Schmerz. Am liebsten würde ich vor lauter Schmerz aufschreien, doch ich zwinge mich dazu, den Mund nicht aufzumachen. Wenn diese Flüssigkeit schon auf der Haut so brennt, dann wird es im Hals noch tausendmal schlimmer sein. Durch die unzählichen Schmerzen werde ich langsam aber stetig erschöpfter. Mit letzter Kraft versichte ich den soeben erschienenen Schild und kann daurch verhindern, eine weitere Salve abzubekommen.
Nachdem der scheinbar nicht enden wollende Strom aus zäher Flüssigkeit letzten Endes doch versiegt, falle ich erschöpft auf die Knie. Ich atme ein paar Mal tief ein und aus, um wieder zu Kräften zu kommen. Während ich mich entspanne, schaue ich mir den Körper vor mir an. Er sieht aus, als wäre alles Blut aus ihm herausgequollen, er ist nur mehr Haut und Knochen. Auf seinem Gesicht sehe ich immer noch das widerliche Grinsen. Angewidert schüttle ich den Kopf. Es deutet almes darauf hin, dass dies Kanevew gewesen ist, aber, ich weiß auch nicht warum, irgendwie bin ich nicht davon überzeugt.
Kaum sind meine Kräfte größtenteils wieder zurückgekehrt, da stehe ich auch schon mühsam auf. Lautes nach Luft Schnappen begleitet diese Aktion. Diesmal ist offenbar das gesamte Publikum überrascht. Obwohl vielleicht nicht alle wegen mir so erstaunt sind. Ich habe nämlich eine kaum wahrnehmbare Erschütterung hinter mir vernommen. Behutsam drehe ich mich um und was ich da sehe bestätigt zum einen meinen Verdacht, lässt mir aber zum Anderen das Blut in den Adern gefrieren. Bereit auszuweichen, beziehungsweise zuzuschlagen, mustere ich Kanevew von Kopf bis Fuß.
"Wie ich sehe, hast du mein Täuschungsmanöver überlebt. Applaus Applaus. Das schaffen nur die Allerbesten. Oder besser gesagt, bringen mich nicht übermaßen viele dazu, diese Technik einzusetzen. Und die wenigsten von denen wiederum überleben diese Attacke auch noch. Trotzdem werde ich dich besiegen. Stell dich also lieber schon einmal darauf ein, dass du jetzt gleich eine gehörige Abreibung bekommen wirst.", spricht mein starker Gegner mit deutlichen Worten.
Erschöpft hebe ich meine Arme wieder in eine Abwehrstellung, achte auf jede Bewegung meines Gegners und zucke bei der kleinsten Andeutung eines Angriffes zusammen. Ohne Vorwarnung sstürmt er auf mich zu. Selbstbewusst und in dem Gedanken, er hätte schon so gut wie gewonnen, greift er mich frontal an. Aufgrund meiner falbelhaften Reaktion kann ich dem Angriff entgehen und Kanevew vefehlt mich. Schnell wende ich mich ihm wieder zu.
Dann kommt der nächste Angriff. Aus seinem Körper sprudelt plötzlich die selbe Flüssigkeit, die auch der Grundpfeiler seiner Falle gewesen ist. Eben jene Flüssigkeit scheint direkt aus seiner Schulter zu kommen und versichtet sich, kaum dass sie auftaucht, zu einem Körper. Dieser Körper ist genauso groß, wie Kanevew und sieht auch genauso aus. Nun verstehe ich die Funktionsweise seiner Famle von vorhin. Er hat einen Doppelgänger geschaffen und diesen daraufhin in die Luft gejagt. Diesesmal wird er allerdings mit ihm angreifen. Allein beim Gedanken daran läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken.
Aufgrund von erstauntem Keuchen aus dem Publikum werde ich wieder daran erinnert, dass der Kampf noch in seiner heißesten Phase ist. Kaum schaue ich auf, stehen die beiden Kanevews auch schon vor mir auf beiden Seiten. Ich weiß, dass ich nicht beide Angriffe abwehren kann, und deshalb beschließe ich, einfach einen ausszuschalten. Doch in dem Moment, wo ich zuschlagen will, fällt mir ein, dass ich keine Ahnung habe, wer von den beiden Angreifern der echte Kanevew ist. Wenn ich nun den falschen erwischen würde, könnte dies mein Todesurteil sein. Hastig werfe ich prüfende Blicke von rechts nach links. Auf einmal kommt mir ein Gedanke. Die Aktion birgt zwar ein gewisses Risiko, aber das ist es wert.
Geduldig, die Muskeln angespannt, warte ich darauf, dass meine Gegner ziemlich nah bei mir sind. Dann ducke ich mich blitzschnell und kann deutlich spüren, dass sie damit nicht gerechnet haben. Denn die Kanevews haben beide gleichzeitig ausgeholt und während ich mich geduckt habe, auch schon zugeschlagen. Und wirklich, mein wagemutiger Plan geht auf. Kanevew und sein komischer Doppelgänger schlagen sich gegenseitig. Kanevews Faust dringt tief in den Kopf des anderen ein, und dessen Hand wiederum zerfließt, sobald sie auf Kanevews Gesicht trifft. Dadurch wird die Flüssigkeit beinah am ganzen Körper von Kanevew verteilt. Seine Kleidung schmilzt, dort wo die Spritzer aufkommen, augenblicklich, doch auch seine Haut wirft blasen. Offensichtlich ist es eine Säurenmischung, die mit extremer Hitze kombiniert ein tödliches Gemisch abgibt. Kanevews Schreie, welche die ganze Taverne erfüllen, lassen zumindest darauf schließen, dass die Flüssigkeit extreme Schmerzen verursachen kann.
Jetzt dämmert mir erst, dass die Falle von vorhin eigentlich meinen Tod hätte bedeuten sollen. Doch glücklicherweise bin ich im Stande gewesen, meinen Schimd aufzuspannen. Ich wende meinen Kopf von meinem Gegner ab, da der Anblick von Kanevew Übelkeit in mir auslöst. Nicht, weil er so hässlich ist, vielmehr, weil die gefährliche Flüssigkeit drauf und dran ist, ihn zu töten. Außerdem gehen mir seine Schreie in Mark und Bein.
Nach einer Weile verklingen die erschütternden Schreie. Kanevew kniet auf dem Boden, er sieht ziemlich schwer verletzt aus. Aber zum Glück atmet er noch, wenn auch flach und keuchend. Kaum hat er sich wieder ein bisschen erholt, da steht er auch schon müsahm auf. Ächzend und stöhnend richtet er sich auf. Anfangs ist er noch sehr wackelig auf den Beinen, sodass ich beinahe befürchte, dass er jedeezeit wieder umfallen könnte. Aber mit der Zeit vertreibt er auch die letzten Unsicherheiten und hebt die Arme, welche er sogleich mit Magie auflädt. Dabei wirft er mir einen mordlustigen Blick zu, woraufhin ich mir nur denke: Wenn Blicke töten könnten, dann hätte Kanevew nun keinen lebenden Gegner mehr.
Er atmet immer noch nicht ganz normal. Ich spüre förmlich, dass er kaum mehr Kraft hat. Nichtsdestotrotz greift er mich mit Mühe und Not an. Er ist deutlich langsamer als zu Beginn des Kampfes und überdies ist sein Körper total geschwächt von der starken Magie. Obwohl er mein Gegner ist, bewundere ich ihn. Ein so starker Magier wie er sollte sein Talent nicht in Tavernen vergeuden.
"Konzentrier dich gefälligst! Ich bin nämlich noch nicht fertig mit ..." sagt Kanevew, doch bevor er zu Ende sprechen kann, kippt er um und landet mit einem dumpfen Knall am Kneipenboden. Bewusstlos bleibt er am Boden liegen. Nachdem er nicht wieder aufsteht, werde ich zum Sieger gekührt. Trotzdem fühle ich mich nicht als richtiger Sieger. Wegen mir ist eine unschuldige Person ziemlich schwer verletzt worden.
Naja, er hätte den Kamöf nicht so weit bringen müssen. Ich habe ihn zwar gereitzt, da ich seine Magie sehen wollte, aber ich habe nicht bedacht, dass der Kampf eskalieren könnte.
Ich will mich gerade zum Gehen wenden, als ich eine mir bekannte Stimme vernehme. Schnell stelle ich mich hinter eine Ecke, in welcher man mich vom Wettbüro aus nicht sehen kann. Dann lausche ich dem Gespräch.
"Was wollen Sie?"
"Ich will mir nur meinen doppelten Einsatz zurückholen. Ich möchte keine Schwierigkeiten, nur mein Geld." Das war die mir bekannte Stimme, welche mir das Blut in den Adern gefrieren lässt. Ich kann nur hoffen, dass dkes nicht die Person ist, welche ich denke, dass sie ist.
"Aber es hat jeder auf Kanevew gesetzt, tut mir leid, wenn Sie verlieren sollten sie das auch akzeptieren!"
"Nana, wir wollen doch hier nicht zanken. Schauen sie lieber noch einmal genauer hin, denn dort, bei Kerumi sollte ein Name und ein Einsatz stehen. Überprüfen Sie das ruhig. Ich kann Ihnen auch den Namen sagen und wie vielt gewettet wurde."
Ein Rascheln folgt. Offenbar sieht der Wettenüberwacher wie aufgefordert nach. Kurz darauf stößt er ein erstauntes Keuchen aus. Dann sagt er mit nicht mehr so fester Stimme:
"Nun gut, da steht tasächlich etwas. Dann sagen Sie mir 'mal, wer wie viel auf den Sieg von Kerumi gesetzt hat."
"Sehr gerne. Also, die Person war Hiao Soukes, oder besser gesagt, ich. Hier sehen sie meinen Ausweis." Nach einer kurzen Pause fährt Hiao fort: "Und der Einsatz unfasst eine Summe von ... Moment ich überlege schnell ..." Aufgrund seiner Stimme kann ich erkennen, dass er so tut, als würde er krampfhaft überlegen. "Also, der eingezahlte Betrag beträgt 5 Goldstücke. Durch die Wettquote müsste ich 10 Goldstücke oder zurückbekommen. Vielen Dank für ihr Verständnis."
Anhand dieser Zahlen erkenne ich, dass Hiao sehr reich sein muss. Denn ein einziges Goldstück sind 100 Silberstücke, ein Silberstück wiederum 100 Kupferstücke. Wenn er nun 5 Goldstücke setzt und 10 zurückbekommt, heißt das, er bekommt 50 000 ( hoffe ich hab mich nicht verrechnet ;-)) Kupferstücke. So mancher Bettler hätte seine Mutter für 10 Kupferstücke verkauft.
Daraufhin knirscht der andere Mann widerwillig mit den Zähnen und kurz darauf höre ich, wie Goldstücke in einen Beutel fallen.
"Ich wusste, wir würden eine Einigung finden. Auf wiedersehen!"
"Wiedersehn." Plötzlich knurrt er kaum höhrbar. Doch für mich und für Hiao war es laut genug. Kurz darauf ertönt ein erstickter Schrei und nur wenige Sekunden später liegt Hiaos Hand auf dem Hals des Mannes. Gurgelnd schwebt der Mann fast einen halben Meter über dem Boden. Sein Rücken ruht an der Wand hinter ihm. Hiao drückt ihm brutal gegen die Kehle, er schnürt ihm die Luft ab.
Der Mann versucht, mit seinen Händen den starken Griff Hiaos zu lockern, allerdings weiß ich, dass Hiao zu kräftig ist. Schon läuft das Gesicht des Mannes blau an. Panisch probiert er, an Luft zu kommen, doch auch dies bleibt ohne Erfolg.
"Hast du mich gerade angeknurrt? Hab ich das richtig gehört?" Wenn Hiao so redet, würder am liebsten töten. Seine leise, angsteinflößende Stimme bringt viele dazu, zu verzweifeln.
"J-j-ja, Herr. I-i-ich b-bereue e-es. E-es t-tut m-m-mir so l-leid. Es i-ist m-mir e-einfach r-rausgerutscht." Nur mühsam bringt der Mann diese Worte hervor.
Hiao drückt noch einmal fest zu, sodass es aussieht, als ob dem Mann jeden Moment die Augen aus dem Koöf springen könnten. Dann lässt er ihn fallen und geht in Richtung Ausgang, während der Mann am Boden liegt und gierig die Luft einsaugt. Nach kurzer Zeit nimmt sein Gesicht wieder eine normale Farbe an.
Schnell verwandle ich mich wieder zurück. Ich späre wie die Schuppen von meiner Haut weichen und die Magie in mein Innerstes zurückkehrt. Da Hiao den Vordereingang genommen hat, beschließe ich, die Taverne durch den Hintereingang zu verlassen. Deswegen spreche ich den Wirt kurz auf den zweiten Ausgang an und kurz darauf mache ich mich auf den Weg dorthin. Eigentlich möchte ich nur vor Hiao in Sicherheit sein, denn wenn er auftaucht, bedeutet dies nichts Gutes.
Als ich auf der Straße bin, atme ich erst einmal die frische Luft ein. Sogleich bemerke ich die sengende Hitze. Ich schaue gen Himmel und sehe die Sonne direkt über mir. Schnell wende ich mich wieder ab. Dann mache ich mich auf die Suche nach Schatten. Allerdings bleibt meine Suche erfolglos, da die wenigen, nicht sonnenbeschienenen Ptläzchen schon von Händlern besetzt sind. Außerdem zeigt mir ein Blick auf die Kirchturmuhr, dass es kurz nach zwölf ist. Auf einmal entdecke ich eine schmale Gasse, in welcher ich fündig werden könnte. Doch als ich um die Ecke biege, entdecke ich etwas komplett anderes.
"Hallo Kerumi. Lange nicht gesehen, was? Gratuliere zu deinem Sieg. Allerdings hätte ich nie gedacht, dass du dein Talent in einer Kneipe verschwendest. Was ist nur aus dir geworden?
Aber genug dieser Worte. Ich bewundere trotzdem deine Magie. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie schnell du reagierst, wenn du dich in einer Notsituation befindest. Außerdem finde ich die Echse in dir ebenso unglaublich wie mysteriös."
Ich will gerade zurückweichen, als hinter mir weiße Flammen auftauchen. Lächelnd sieht mich Hiao an.
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