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Kapitel 1-Joa

Blitze zucken über den dunklen Himmel, gefolgt von lautem Donner.

Es beginnt zu regnen, erst kleine Tropfen, doch dann werden sie immer größer, bis es in Strömen schüttet.

Das sehe ich durch das kleine Fenster, welches das einzige Fenster der stickigen Arena ist. Ich warte schon seit einer gefühlten Ewigkeit darauf, dass mein Gegner die Arena betritt. Während ich darüber nachdenke, wen ich heute töten muss, höre ich die Stimme des Kommentators:

"Meine sehr geehrten Damen und Herren. Ich freue mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind."

Naja, ich nicht. Ich will den Kampf so schnell wie möglich hinter mich bringen. Nicht weil ich Angst habe, vielmehr, weil es spaßiger ist, auf dem Bett zu liegen, als irgendwelche Leute umzubringen.

Außerdem habe ich noch nie einen Kampf verloren, sonst wäre ich ja auch nicht hier. Denn in dieser Arena sind die Regeln so: zwei Kämpfer, keiner der beiden muss menschlich sein, kämpfen gegeneinander. Der Kampf dauert so lange, bis einer vom anderen zu Boden geworfen wird und nicht mehr aufsteht. Nach ein paar Augenblicken kommt dann ein Arzt, welcher feststellt, ob der am Bodenliegende noch lebt. Sollte dies der Fall sein, dann muss der andere dies eben beenden. Es können nicht zwei überleben.

Jetzt müsste der Kommentator eigentlich bald zu dem Herausforderer kommen.

"Die heutigen Kämpfer! Der Herausforderer, Zoar, der Russe! Und sein Gegner, der unbesiegbare...",

Ach ja. Ich bin übrigens ...

"...Joa!"

Ich hasse es, wenn sie mich der Unbesiegbare nennen.

Ich habe zwei Stärken. Zum einen kann ich den Gegner vor mir quasi analysieren, zum Zweiten bin ich sehr akrobatisch, weshalb ich manchmal auch als Joa, der Akrobatenkämpfer bezeichnet werde.

Da ich soeben genannt worden bin, gehe ich vom Rand in die Mitte der Arena. Mein Gegner kommt auch gerade. Er betrachtet die Umgebung mit Vorsicht. Auf den ersten Blick kann man vielleicht meinen, er sei nervös, doch bei genauerem Hinsehen merkt man gleich, dass er ein erfahrener Kämpfer ist, denn er prüft seine Umgebung auf irgendwelche Besonderheiten. Sprich, er überlegt, was er wo zu seinem Vorteil nutzen kann. Da jedoch die Arena bei 99% der Kämpfe eine einfache Ebene ist, kann er genauso wenig wie ich etwas vorteilhaft nutzen.

Seine breiten Schultern und seine vermutlich bereits mehrmals gebrochene Nase bestätigen meine Vermutung. Offenbar hat er auch schon zahlreiche Kämpfe hinter sich gebracht. Die buschigen Augenbrauen sitzen nur wenige Millimeter über den Augen. Die langen, braunen Haare hängen ihm in einem Zopf bis zu den Schultern. Er trägt ein ärmelloses Shirt und eine schwarze Anzugshose dazu. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in diesem Fummel kämpfen kann.

Der Startgong reist mich aus meinen Gedanken. Zoar geht direkt auf mich zu, dabei wirkt er bedrohlicher und er signalisiert mir, dass er sich vor mir nicht fürchtet. Er wird sicher kein leichter Gegner. Inzwischen bin ich in der Reichweite seiner Arme und plötzlich macht er einen Schwinger von der rechten Seite. Ich kann gut ausweichen, doch leider wende ich mich genau in seine linke Faust. Ein stechender Schmerz jagt durch meinen Kopf und mir wird kurz schwarz vor Augen. Kurze Zeit später habe ich die Fassung wiedergefunden.

Ich weiß nun, dass ich ihn nicht unterschätzen sollte. Um ihn und seine geübte Deckung zu überwinden, brauche ich einen Plan. Wenige Momente später, bevor ich überhaupt irgendetwas überlegt habe, landet seine Faust in meinem Bauch. Zu meinem Glück habe ich rechtzeitig meine Muskeln angespannt, sodass ich nur leicht zurücktaumle. Sofort ist Zoar wieder bei mir, er möchte nun nach mir greifen.

Blitzschnell lasse ich mich auf den Boden fallen und gleite zwischen seinen Beinen hindurch. Hinter ihm springe ich auf die Füße und will den mir gerade eingefallenen Plan in die Tat umsetzen, doch Zoar trifft mich mit seinem Ellbogen. Erneut stolpere ich rückwärts, im Hintergrund nehme ich die Schreie der Zuschauer war.

Nun werde ich jedoch leicht wütend. Es kann doch nicht sein, dass Zoar so viel besser ist als ich! Ich muss ihn irgendwie dazu bringen, ein Knie abzuwinkeln. Dann kann ich gewinnen.

Als ich noch über diese Frage grüble, macht Zoar einen gewagten Ausfallschritt in meine Richtung, dabei kommt seine Faust meinem Gesicht bedrohlich schnell näher. Mit einem kurzen Satz nach hinten gehe ich aus seiner Reichweite, weiters blocke ich den Angriff nach oben über meinen Kopf ab. Nun steht Zoar mit einem abgewinkelten Bein vor mir. Von einem Moment zum nächsten setze ich meinen Plan in die Tat um.

Ich springe vor, stoße mich von seinem Knie ab, was ihn zusammenzucken lässt, und mache von seinem Knie aus einen Rückwärtssalto. Während ich mich nach hinten drehe, schlage ich mit meinen Füßen von unten gegen sein Kinn. Ich höre es knacken und Zoar fliegt zwei Meter durch die Luft. Noch bevor er am Boden aufkommt, weiß ich, dass er tot ist. Ich habe ihm mit meinem Tritt gegen das Kinn das Genick gebrochen. Trotzdem kommt nach ein paar Augenblicken der Arzt und prüft Zoar auf irgendwelche Lebensanzeichen. Nachdem der Arzt das Zeichen gibt und der Kommentator dem Publikum mitgeteilt hat, wer gewonnen hat, bricht das ganze Stadion in Jubel aus. Ich weiß, dass der Jubel mir gilt, aber ich stehe nur still da, schaue mit leerem Blick zu dem Fenster und ignoriere die Jubelschreie.

Die Bewohner Stinorejas haben sich seit dem Bürgerkrieg sehr geändert. Alles begann damit, dass dieser Idiot von König die Steuern immens erhöhte. Die Steuererhebung traf am meisten die Bauern und die armen Leute. Dies führte unweigerlich dazu, dass die Aufstände begannen. Anfangs waren es vor allem die Waffenlieferungen, welche die Armee des Königs beliefern sollten. Dadurch verfügten die Bauern und die Armen über Waffen.

Nach und nach wurden allerdings auch viele Armeelager überfallen, bis die Bauern das erste Dorf angriffen. Bei dem Angriff wurden alle wichtigen Personen des Dorfes gefangen genommen und dann öffentlich hingerichtet. Dies war ein Zeichen an den König, welches so viel bedeutete wie: Seht ihr nun wozu wir im Stande sind? Senkt die Steuern, sonst werden noch mehr "unschuldige" Menschen sterben.

Da jedoch nach drei Tagen immer noch keine Reaktion des Königs verkündet worden war, wurden die Rebellen von Wut durchtränkt. Ihr Blutdurst war schier unstillbar. Weitere Dörfer und sogar Städte wurden durch die Aufständler dem Erdboden gleichgemacht. Als nur noch wenige Dörfer zwischen der Hauptstadt und den Rebellen standen, schickte der König seine Armee aus. Da die Anzahl der Rebellen mit jedem eroberten Dorf und jeder eingenommenen Stadt größer wurde, vernichteten sie alle die Armee des Königs ohne wirkliche Probleme. Sie selbst verloren kaum jemanden, da sie die perfekte Angriffsstrategie entwickelt hatten.

Als erstes liefen die Rebellen davon. Durch diese Aktion dachten die Soldaten des Königs, die Bauern würden fliehen. Doch die Aufständler lockten die Soldaten nur in den Wald. Dort wartete bereits rund ein Viertel der Rebellen. Während nun die Bauern immer weiter in den ihnen bekannten Wald vordrangen, wurden die Verfolger einfach aus dem Hinterhalt abgeschlachtet.

Nachdem jeder einzelne Soldat tot am Boden lag, verließen die Bauern in Begleitung von den Armen den Wald. Dieser war nicht wiederzuerkennen. Was vorher schöne, blaue, gelbe, grüne und violette Blüten gewesen waren, waren nur mehr rote Fortsätze. Der Waldboden war von dunkelrotem Blut bedeckt, ebenso die Blätter und die Bäume.

Da die Rebellen von keiner zweiten Armee erwartet wurden, konnten sie in den königlichen Palast eindringen. Nach etlichen, kurzen Kämpfen mit Wachen, welche meistens schnell zu Gunsten der Rebellen endeten, brachen die Bauern in den Thronsaal ein. Die zehn positionierten Wachen waren ebenfalls schnell beseitigt und schließlich war auch der König von Schwertern, Lanzen und Äxten umringt.

Da dieser jedoch keinerlei Anstalten machte, irgendwelche Steuern zu senken, wurde schließlich auch er umgebracht.

Drei Tage danach wurde bereits ein neuer König gekrönt. Der Klügste aller Rebellen, welcher auch die Idee mit dem Hinterhalt im Wald hatte, fand sich schon bald im Palast wieder. Seine Leibwächter waren die besten Krieger der Rebellen.

Schon in den ersten Tagen änderte er die Steuerreformen so, dass die Armen weniger Steuern als die reichen, vorher wichtigen Personen bezahlen mussten.

Früher hatte ich ein normales Leben. Ich hatte eine Frau, ein Kind und einen guten Job. Doch eines Tages kamen Männer in schwarzen Anzügen und haben gesagt, ich sei ein Staran. Dies sind die Menschen, die in irgendeiner Weise gefährlich sein könnten.

Ich bin vermutlich deswegen ein Staran, da ich sehr akrobatisch bin. Ich wehrte mich natürlich dagegen, doch dann erschossen sie meine Frau und meinen Sohn. Dies schockte mich so, dass meine Glieder erschlafften und die Männer leichtes Spiel mit mir hatten. Seitdem bin ich hier und töte jeden zweiten Tag jemanden in der Arena.

Ich hasse das Töten, deswegen reagiere ich auch nicht auf den Jubel. Ich gehe nur langsam Richtung Ausgang und lasse mich dann von einer Wache in meine Zelle führen.

Das Einzige, das mir von meiner Familie blieb, ist ein Schlüsselanhänger in Form einer kleinen Billardkugel. Ich habe sie einmal bei einer Schießbude gewonnen. Meine Lieblingsbeschäftigung in der Zelle ist mit diesem Schlüsselanhänger zu spielen. Ich hänge dann immer den Ring um meinen Mittelfinger, nehme die Billardkugel zwischen meine restlichen Finger und strecke dann sämtliche Finger weg. Dabei stoße ich die Kugel nach vorne.

Als ich drei Stunden nach dem Kampf in meinen Schlüsselanhänger vertieft bin, höre ich auf einmal Schritte hinter mir. Ich stoppe mitten in meiner Bewegung. Ich weiß natürlich, wer das ist. Ohne mich umzudrehen, sage ich: "Was willst du, Liew?"

Liew ist der Kerkermeister. Wir beide mögen uns nicht sonderlich, deswegen antwortet er mit einer Stimme, die vor Verachtung zu triefen scheint:

"Ich bringe dir dein Essen, Staran." Dann räuspert er sich und spuckt daraufhin in meine Mahlzeit. Langsam drehe ich mich um. Da er einen Kopf größer ist als ich, muss ich nach oben schauen. Meine Augen werden zu schmalen Strichen. Ich überlege, wie ich mich rächen könnte.

Als mein Blick auf das Tablett mit dem Essen fällt, kommt mir eine Idee. Nachdem ich leicht in die Knie gegangen bin, reiße ich meinen linken Fuß in die Höhe.

Ich trete von unten gegen das Tablett und stehe letztendlich so, dass mein linker Fuß über meinem Kopf ruht, allerdings in einer perfekten Linie zum anderen Fuß. Die Suppe klatscht in das Gesicht von Liew. Anfangs bin ich schadenfroh, als ich jedoch seinen Blick sehe, wird mir mulmig zu mute.

Liew packt das Tablett fester und knallt es mir mit voller Wucht um die Ohren, sodass mir schwarz vor Augen wird und ich mich hinsetzen muss. Mit höhnischem Gelächter entfernt er sich wieder. Nach rund drei Minuten verklingt das Lachen endlich. In Gedanken verfluche ich mich, da ich nicht daran gedacht habe, nach Liews Schlüssel zu greifen. Außerdem kann ich Liew noch weniger ausstehen als ohnehin schon. Darf er Gefangene überhaupt schlagen?

Seit diesem kurzen Schlagabtausch sind zwei Tage vergangen. Heute muss ich wieder in die Arena. Meine Wange ist immer noch geschwollen, ich spüre, dass sich die Haut über die Schwellung spannt.

Mein heutiger Gegner sieht brutal aus. Er hat eine dunkle Haut und eine Glatze. Das einzig Seltsame, was mir an ihm auffällt, ist seine Gangart. Vermutlich ist er ein Roboter oder ein Cyborg. Auch ihn sollte ich womöglich nicht unterschätzen.

Nachdem der Startgong den Kampf eröffnet hat, mache ich ein paar Schritte zu meinem Gegner hin. Eine Faust knallt in mein Gesicht und zwar genau auf die Stelle, auf die ich das Tablett bekommen habe. Ich kippe um. Bevor mir der Roboter jedoch einen Tritt in die Rippen verpassen kann bin ich bereits wieder auf den Beinen. Durch eine geschickte Finte lande ich einen Treffer. Allerdings kippt der Kopf des Roboters nur ein klein wenig zu Seite und meine Faust beginnt vor Schmerz zu pochen. Schnell schüttle ich sie ein bisschen aus, um den Schmerz zu lindern, doch da kommt schon der nächste Schlag des Roboters. Mit Mühe und Not weiche ich aus.

Gerade, als ich überlege, was die Schwachstelle meines Gegners sein könnte, probiert er mich mit einem Fußtritt zu treffen. Dabei dreht er sich um die eigene Achse und da bemerke ich es. Auf seinem Rücken ist eine Vertiefung, welche in einem Kabelsalat endet. Ich bin mir sicher, dass man ihn dort ausschalten kann.

Ich weiche ein paar Schritte zurück. Dann springe ich über die Bauchseite auf meine Hände und stoße mich daraufhin so vom Boden ab, dass ich über den Roboter fliege. Ich will ihm gerade meine Faust in die Vertiefung rammen, da dreht er sich um und meine Faust donnert gegen seine metallene Brust. Ein lautes Klüng ertönt und die Menschenmenge jubelt. Mein Gegner wendet einen Beinfeger an und ich falle zu Boden. Als er jedoch mit seinem Fuß erneut meine Rippen zertrümmern will, packe ich im letzten Augenblick seinen Fuß. Ich werfe ihn in einem Rückwärtspurzelbaum über mich. Durch den Schwung kann ich direkt vom Purzelbaum in einen Handstand übergehen. Nach ein paar Sekunden lasse ich mich wieder auf die Füße fallen und dies, ehe der Roboter sich von dem Wurf erholt hat.

Ich probiere erneut ihn auszuschalten und hätte es auch beinahe geschafft, wenn er noch eine Sekunde länger am Boden geblieben wäre. Doch heute hasst mich offensichtlich mein Schicksal.

Mein Gegner dreht sich über seinen Bauch weg und springt auf. Doch ich merke, dass er nicht mehr so viel Kraft hat, wie zu Beginn des Kampfes. Nun wird mir klar, dass es sich eher um einen Cyborg oder einen Fehler handeln muss, denn ansonsten wäre er nicht erschöpfter.

Ich täusche rechts einen Kinnhaken an, schlage dann jedoch mit links von der Seite zu. Dann entlocke ich seiner nun defensiven Stellung einen Arm, in dem ich in Richtung Bauchzentrum ziele. Kurzerhand fasse ich seinen Arm. Meine linke Hand ruht auf seinem Unterarm und meine andere Hand auf seinem Oberarm. Ich vergewissere mich, dass meine linke Hand innen liegt und meine Rechte außen. Dann drücke ich die Linke nach unten und die Rechte nach oben. Mit ekelerregendem Knirschen bricht der Arm. Wenn dies bei einem Menschen passieren würde, dann stünden jetzt mehrere Knochen aus dem Fleisch. Allein bei dem Gedanken an herausstehende Knochen wird mir schlecht.

Nichtsdestotrotz scheint er keine Schmerzen zu spüren, denn er will gerade erneut aufstehen, doch ich nehme ihn in den Schwitzkasten und werfe ihn über mein ausgestrecktes Bein. Mit dem Rücken nach oben liegt er nun vor mir. Bevor er sich wieder aufrappeln kann, stoße ich ihm meine Schuhspitze in die Vertiefung und denke dabei:

Alle guten Dinge sind drei!

Nachdem ich meinen Schuh wieder aus den Kabeln gezogen habe, erlischt bereits das Augenlicht des Roboters. Wieder ertönt lauter werdender Jubel. Obwohl jeder weiß, dass der Roboter tot ist, prüft ein Arzt nach, ob irgendwelche Lebenszeichen vorhanden sind. Nach einigen Augenblicken zückt der Arzt ein Funkgerät und spricht:

"Kein Puls."

Haben Roboter normalerweise überhaupt einen Puls? Sind sie nicht starre Lebewesen, die nur aus Metall und Kabeln bestehen? Ich meine, auch wenn es ein Cyborg gewesen ist, kann man einen Puls feststellen? Auf jeden Fall bewegt sich mein Gegner nicht mehr. Grund genug, mir den Sieg zuzusprechen.

"Gut...krchchzzz...führen...krzzz...Joa...krchzl...Zelle", kommt als Antwort.

Offenbar sind es nicht gerade die besten Funkgeräte, denn wenn dem so wäre, dann hätte man keine Unterbrechungen in der Nachricht.

Schon kommen zwei Wachen auf mich zu und packen mich an den Oberarmen. Nach ein paar Schritten schmerzen bereits die Stellen, an denen sie mich mit ihren kräftigen, fleischigen Fingern festhalten. Wir gehen vom obersten Stockwerk, in welchem sich die Arena befindet, in die untereren Etagen. Meine Zelle befindet sich im dritten Stock, also zehn Stockwerke unter der Arena. Als wir gerade das fünfte Stockwerk erreichen, kommen uns zwei andere Wachen mit einem Gefangen entgegen. Für ein paar Augenblicke bleiben meine Wachen stehen, um ihren Kollegen den Kampf und dessen Ende zu schildern.

Während unsere Bewacher so dahinreden, werfe ich dem anderen Häftling einen Blick zu. Als er meinen Blick bemerkt, schaut er mich ebenfalls an. Da ich die Wachen in ihrem Gespräch nicht stören will, forme ich mit meinen Lippen die Wörter Viel Glück und er nickt mir zu.

Wir wenden unsere Blicke wieder voneinander ab. Wir beide wissen, dass das, was jetzt kommt nicht von Glück behoben werden kann. Ich kann nur hoffen, dass er den Kampf gewinnt. Wir kennen uns nämlich ziemlich gut und sind sogar miteinander befreundet, da ihn dasselbe Schicksal ereilt hat wie mich. Außerdem sind unsere Zellen genau gegenüber und aus diesem Grund spielen wir oft miteinander Schiffe versenken.

Meine Begleitpersonen führen mich weiter und drängen mich zur Eile, da sie auch noch etwas von dem Kampf miterleben wollen.

Schließlich erreichen wir meine Zelle, einer der beiden sperrt die aus Gittern bestehende Tür auf und der andere schubst mich hinein. Daraufhin schließen sie die Tür wieder, eilen in Richtung der Arena davon und lassen mich somit allein zurück.

Nach ungefähr einer dreiviertel Stunde kommen die Wachen bereits zurück. Mein Freund hat offenbar gewonnen, auch wenn es ein harter Kampf gewesen sein muss. Ein violetter, faustgroßer Fleck prangt auf seiner Wange und die Lippe ist aufgeplatzt.

Vermutlich hat er mehrere Schläge ins Gesicht gekriegt, da auch seine Nase in einem komischen Winkel absteht und aus beiden Löchern blutet. Überdies sind beide Augen des Mannes blaugrün und kaum zu erkennen, da sie extrem zugeschwollen sind.

Sein rechter Arm hängt lasch herab, woraus ich schließe, dass dieser ebenfalls gebrochen ist. Seinen linken Fuß schleift er hinter sich her und er zuckt bei der kleinsten Unebenheit zusammen. Als er an meiner Zelle vorbeikommt versucht er, den Kopf zu mir zu drehen, muss ihn allerdings schnell wieder zurückdrehen, da ihn der Schmerz zusammenzucken lässt. Ich schaue ihm nach.

Zum Glück für uns beide mussten wir noch nicht gegeneinander kämpfen. Und das wird auch sicherlich nicht mehr vorkommen.

Denn in dieser Nacht schmiede ich einen Fluchtplan. Ich kann einfach keine unschuldigen Leute mehr töten.

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