Kapitel 18
Nach der Dusche hatte ich mich in meinen Schlafanzug gekuschelt und dann auch unter meine Decke gelegt. Ich wollte unter keinen Umständen diese blöde Christrose sehen. Aber es dauerte nicht lange, da wurde ich trotzdem gestört ... von ihm.
Mein Handy ging und ich sah eine Nachricht von Law.
Kannst du raus kommen?
Ich hatte ihm schon eine Antwort geschrieben, sie aber nicht abgeschickt. Mein Kopf sagte mir zwar, dass ich ihm ein eindeutiges Nein schicken sollte, aber mein Herz konnte das einfach nicht. Was dumm war, mehr als dumm, aber was sollte ich tun?
Ja, gib mir 5 Minuten.
Ich stand dann auf und zog mir schnell meine Schuhe und auch meinen Mantel an. Ich schloss ihn und nahm mir dann leise meinen Schlüssel. Koala war in ihrem Zimmer und hörte mich zum Glück nicht.
Als ich dann unten im Wohnhaus war und rausging, stand Law schon da und drehte sich zu mir um.
„Danke", sagte er und ich sah, wie er einen Zigarettenstummel auf den Boden warf.
„Seit wann rauchst du?"
„Nicht oft, allein wegen dem Fußball spielen, aber manchmal brauche ich das." Ich nickte und verschränkte meine Arme vor der Brust.
„Was ist?"
„Seit wann bist du so abweisend zu mir?"
„Seit du mit mir spielst." Law ballte eine Hand zur Faust. „Ich hab dir gesagt was ich fühle, aber du fandest es wichtiger mir all deine Bettgeschichten vor die Nase zu halten. Ich muss mich selber schützen, Law. Vor allem, seid du mit Baby ausgehst. Warum kannst du das mit ihr aber mit mir nicht? Ich dachte, du wärst nicht der Typ dafür."
„Das mit Baby ist komplizierter, als du vielleicht denkst."
„Dann erklär es mir."
„Ich kann nicht."
„Warum sollte ich dann runter kommen? Damit du mir das sagen kannst und weiter mit mir spielen kannst? Ich kann das nicht mehr, Law. Was soll ich dir mehr sagen, als dass ich mit dir zusammen sein will? Was soll ich mehr sagen, als dass ich dich liebe?" Law sah mir in die Augen und schluckte hart. Ich sah ihn auch an, aber er antwortete nicht darauf. Keine Reaktion bekam ich auf mein Geständnis. Ich gab ja zu, dass das letztens vielleicht nicht klar genug gewesen war, aber das gerade war klar. Aber er sagte nichts. Kein einziges Wort. „Okay, das reicht mir. Du musst mir keinen Gefallen mehr tun oder sonst irgendwas. Ich werde dich nicht mehr belästigen und bei Mathe hilft mir Koala." Damit drehte ich mich um und ließ ihn stehen. Ich hätte eben schon nein sagen sollen. Ich hätte erst gar nicht runter kommen brauchen. Wofür auch? Nur damit er mich so ansah? Nur damit ich wieder einknickte? Damit ich mich ihm wieder an den Hals warf? Das konnte ich nicht mehr, dafür hatte ich mich eben entschieden und diese Entscheidung musste ich endlich einmal durchziehen.
Auch wenn mir jetzt ein zwei Tränen über die Wangen liefen, als ich wieder rein ging. Denn ich hatte wirklich Gefühle für ihn, aber ich würde mir nur immer weiter wehtun, wenn ich das hier weitermachen würde. So war es einfach. Jetzt musste ich stark sein und ihm aus dem Weg gehen. Ich wusste natürlich, dass das nicht all zu leicht war, aber ich würde es versuchen.
Die nächsten Wochen vergingen schleppend. Mathe machte ich zusammen mit Koala, aber es lief nicht so gut, wie mit Law. Ich meine, wir lernten es ja beide gerade erst und es dann schon jemand anderem beizubringen war doch etwas schwierig. Aber ich würde nicht zu Law laufen und ihn anflehen, mir doch zu helfen. So tief war ich noch nicht gesunken.
Es machte mich so oder so schon fertig ihn zu sehen. Ihn alleine mit den Jungs zu sehen, war schon schlimm, aber ihn mit Baby zu sehen war noch schlimmer. Es war für mich immer ein Stich ins Herz. Ich konnte es einfach nicht verstehen, warum er das tat. Ich konnte es einfach nicht nachvollziehen. Weder mein Herz noch mein Kopf hatten eine Antwort dafür. Warum konnte er so mit ihr zusammen sein, aber nicht mit mir? Und er konnte mir nicht sagen, dass ihm unsere Küsse nicht gefallen hatten. Allein dieser eine Moment bei mir im Zimmer ... wäre Koala nicht dazwischen gekommen, wäre es sicher noch weiter gegangen und ich hätte sicherlich mit ihm geschlafen. Und jetzt wollte er mir weiß machen, dass er mir Baby vorzog? Obwohl er ihr oft genug die Kalte Schulter gezeigt hatte?
Aber was sollte ich machen? Einknicken würde ich nicht. Und doch war es mehr wie schwer für mich, denn Baby war ja auch in der Schulband und natürlich verlangte sie von Law, sie auch abzuholen. Es kam nicht oft vor, aber dadurch, dass bald Weihnachts-Ferien waren und danach der Winterball war, probten wir auch in der Woche. Sodass Law sie mehr abholen konnte.
Ich konnte das ganze wirklich nicht nachvollziehen und deswegen wandte ich mich eher an Lucci. Er war wirklich ziemlich nett zu mir und half mir auch etwas auf andere Gedanken zu kommen. Dann verbrachte ich die Zeit auch viel mit Luffy, Sabo und den anderen. Natürlich auch mit Ace, aber die Zeit war ein bisschen anstrengend für mich. Ich zeigte es nicht so, wenn die Jungs zu uns kamen, demnach auch Law, aber ich redete ziemlich wenig mit ihm. Ace hatte allerdings nichts davon gemerkt, oder zumindest erwähnte er es mir gegenüber nicht.
Die ganzen Wochen, waren dann doch ziemlich anstrengend für mich, sodass ich den Freitag vor den Ferien ziemlich herbei sehnte.
"Wann fahrt ihr eigentlich?", fragte Vivi in der Pause. Wir gingen gerade zu unseren Spinden. Wir hatten ja nur eine Halbe Stunde Pause bis wir zu Erdkunde mussten.
"Ich fahre gleich direkt nach Erdkunde", meinte Koala.
"Ich hab noch eine kleine Probe mit der Band und dann fahre ich auch. Die Jungs haben noch Training, deswegen fahren wir getrennt", erklärte ich und Vivi nickte.
"Was ist mit Law?", fragte sie. Koala sah sie sofort an und schüttelte den Kopf. Sie wusste natürlich, dass ich mich von ihm fernhielt, aber sie war ja auch neugierig.
"Wir wollten ihn doch nicht mehr erwähnen", sagte Koala sofort. Ich zuckte aber dann die Schultern.
"Keine Ahnung", sagte ich. "Er kommt nicht oft nach Hause und ich denke nicht, dass er dieses Jahr mit kommt." Vivi nickte und sagte dann nichts mehr dazu. Wofür ich ihr auch Dankbar war. Denn ich selber wusste noch nicht, wie genau ich dazu denken sollte. Die letzten Jahre war Law nur zu Weihnachten nach hause gekommen, wenn seine Eltern nicht da waren. Das kam nicht oft vor ... oder aber Lamy hatte ihn mehr als angefleht, dass er kam. Aber seit die Jungs hier in Tenryuubito waren, kam es wirklich selten vor, dass Law über die Ferien nach hause kam, egal welche Ferien es waren.
Nach der Pause gingen wir dann in unseren Klassenraum, um noch die letzte Stunde zu überstehen. Wobei Erdkunde nicht ganz so schlimm war, auch wenn Ojii-san unser Lehrer war. Als es dann endlich klingelte, packten wir zusammen und standen auf.
"Mei?", sagte jemand meinen Namen und ich drehte mich zu Ojii-san um. Ich lächelte ihn an.
"Ja, Sensei Garp?"
"Kommt dein Vater zu Weihnachten nach Hause?"
"Dad wollte gucken, dass er es schafft. Kommst du auch?"
"Ich wollte es dieses Jahr einrichten", nickte er und ich lächelte.
"Dann sehen wir uns zuhause, Ojii-san." Er sah mich sofort böse an. Ich grinste ihn nur an und dann lächelte er auch. Das hatte natürlich niemand mitbekommen. Vivi und Koala warteten draußen auf mich und wir gingen noch ein Stück zusammen. "Ich gehe sofort zur Probe", meinte ich und sah die beiden an. Vivi kam sofort zu mir und nahm mich in den Arm.
"Ich wünsche euch ein schönes Fest und lasst euch nicht ärgern", sagte sie und grinste mich an. "Vor allem du mit deinen tausend Brüdern." Ich lachte und drückte sie auch.
"Wünsche ich dir auch, Vivi." Sie zwinkerte mir zu und dann umarmte ich Koala. Sie würde jetzt die letzten Vorkehrungen treffen und dann auch schon fahren, deswegen würden wir uns nicht mehr sehen. Allerdings hatte ich ihr noch ein Geschenk auf ihr Bett gelegt, bevor wir zum Unterricht gegangen waren. Das würde sie gleich sicher sehen.
"Wir schreiben", meinte sie und ich nickte.
"Auf jeden Fall." Dann trennten sich unsere Wege und ich ging zur Probe. Der einzige der schon da war, war Lucci. Ich begrüßte ihn und setzte mich sofort an das Klavier.
Lucci stimmte gerade seine Gitarre, denn gestern waren ihm drei Saiten gerissen, die er Neu machen musste. Sowas konnte immer passieren, was an sich nicht schlimm war.
„Ja, das gefällt mir", meinte er dann und grinste breit. Er spielte ein Riff und sein Grinsen wurde noch ein bisschen größer, wobei ich mir sicher gewesen wäre, dass das nicht gehen würde. Ich sah ihn an und lachte. „Was ist so lustig?"
„Nichts nichts." Er stellte seine Gitarre weg und kam zu mir. Gerade als er den Mund aufmachte, kamen allerdings auch die anderen in den Raum. Sensei Brook war allerdings noch nicht dabei.
„Lasst uns schnell alles durchproben, ich will zu meinen Eltern", sagte Baby und fegte sich ihre Haare nach hinten. Sie war schon seit ein paar Tagen richtig angepisst, weil sie die Weihnachtstage ja nicht mit Law verbringen konnte. Ich hatte mitbekommen, dass sie ihn gefragt hatte, aber er hatte abgelehnt. Dennoch war ich mir sicher, dass er nur hier sitzen wird und nichts tun wird.
„Lass deine Scheiß Laune nicht an uns aus, nur weil Law dich nicht über die Feiertage sehen will", konterte Lucci und sprach aus, was wir alle dachten.
„Leck mich, Lucci", meinte sie.
„Na, na. Nicht in diesem Ton", sagte Sensei Brook und kam auch in den Raum. „Aber ich bin auch dafür, dass wir einmal alles durchproben und dann haben wir genug geprobt." Dagegen konnte jetzt niemand mehr etwas sagen. Ich spielte mich dann noch etwas ein und dann ging es auch los.
Nach der Probe verabschiedeten wir uns dann auch alle. Und selbst Sensei Brook scheuchte uns richtig aus dem Musikraum. Er musste ja dafür sorgen, dass er abgeschlossen wurde über die ferien.
„Ob er ein Date hat?", fragte Lucci, was Ecki lachen ließ.
„Das willst du dir doch nicht wirklich vorstellen oder?", fragte er.
„Nein, lieber nicht." Ecki, Lucci, Margarete und ich gingen noch zusammen ein Stückchen weiter. Baby war auch schon sofort abgedackelt, gefolgt von ihren beiden Hündchen.
„Wann fahrt ihr alle?", fragte Margarete.
„Ich wollte nur noch meine Sachen aus dem Spint holen und dann bin ich auch weg", antwortete ich ihr. „Mein Vater kommt erst heute Abend, aber ich wollte das Haus schon einmal ein bisschen fertig machen. Dadurch, dass ich und meine Brüder jetzt hier sind und mein Vater nur unterwegs ist, ist niemand im Haus, das heißt, es ist auch noch nicht geschmückt."
„Meine Eltern werden schon alles vorbereitet haben", sagte sie und zuckte die Schultern. „Aber den Baum machen wir immer zusammen." Ich lächelte sie an und nickte.
„Ja, das machen wir auch immer zusammen. Wir gehen ihn wahrscheinlich morgen holen." Sie nickte zustimmend.
Dann kamen wir auch zu einem Punkt, wo wir uns trennen mussten. Ich winkte Magarete noch und verabschiedete mich.
„Ich komme noch mit dir", sagte Lucci aber dann und ich sah ihn an. Ecki hob nur die Hand und er und Magarete verschwanden.
„Ich bin ein großes Mädchen, Lucci. Ich kann auf mich aufpassen."
„Na ja, dir sind hier schon ein paar Sachen passiert."
„Aber danach nichts mehr. Wahrscheinlich war das nur ein dummer Scherz." Er nickte, ging aber trotzdem weiter mit mir.
Als wir dann an meinem Spint angekommen waren, sah ich ihn noch einmal an. Denn er lehnte sich einfach gegen die Spinde und wartete.
„Jetzt wird es komisch", sagte ich und sah ihn an. Er drehte seinen Kopf zu mir und blinzelte.
„Entschuldige ... ich wollte wirklich nur gucken, dass dir nichts passiert." Ich hob eine Augenbraue.
„Lucci, das passt nicht zu dir."
„Ja, stimmt." Er stieß sich von den Spinden ab und stellte sich vor mich. „Ich wollte dir aber was geben."
„Mir was geben?"
„Und was sagen."
„Und was sagen?"
„Hör auf, alles zu widerholen. Bitte." Ich musste lachen und nickte dann.
„Okay, ich sage nichts mehr."
„Ich weiß echt nicht, warum mir das bei dir so schwer fällt." Ich sah ihn fragend an. Aber er seufzte nur und holte dann etwas aus seiner Tasche. Es war ein kleines Beutelchen. „Frohe Weihnachten." Damit streckte er mir dieses Beutelchen entgegen. Ich blinzelte.
„Lucci, aber ich hab nichts für dich."
„Ist unwichtig. Ich hab es gesehen und musste es dir holen." Ich biss mir auf die Lippe und nickte. Dann machte ich das Beutelchen auf und kippte es über meiner flachen Hand aus. Eine Kette kullerte heraus und an dieser Kette hing eine Note als Anhänger. Die Kette war ziemlich hübsch, aber in Silber gehalten, also sehr schlicht. Was aber nicht schlimm war. „Es ist nur eine Kleinigkeit, Mei, aber ich will dir damit sagen, dass du weiter Musik machen musst. Du bist unglaublich am Klavier und du hast so ein Gefühl für die Musik, was dir wahrscheinlich einfach so von den Händen geht. Allein, dass du es Baby ermöglichst die Songs zu singen, ohne sich zu blamieren. Ein normaler Mensch würde niemals hören, dass es ein paar Tonlagen unter dem normalen Song ist, aber so fühlt es sich für Baby gut an. Auch wenn du schlechte Erinnerungen daran hast, solltest du sie mit schönen Erinnerungen verbessern." Ich sah Lucci an und war einfach nur sprachlos.
„Du bist ja so sensibel drauf heute." Er lächelte nur.
„Jaja, mach es nur runter, aber ich meine es ernst." Ich lächelte ihn an.
„Nein, ich mache es nicht runter. Danke dir. Sie ist wundervoll."
„Soll ich sie dir anlegen?" Ich nickte und gab ihm die Kette wieder, dann drehte ich mich um und schob meine Haare zur Seite. Er legte sie mir um und ich drehte mich wieder.
„Gefällt es dir?", fragte ich lächelnd.
„Solange sie dir gefällt bin ich zufrieden."
„Sie ist toll, danke dir. Und auch danke für die Worte."
„Nicht dafür." Er lächelte und hob die Hand zum Abschied. „Ein schönes Weihnachtsfest."
„Wünsche ich dir auch, Lucci." Er zwinkerte mir zu und ging dann. Ich machte meinen Spinnt auf und holte meine Sachen raus, damit ich dann auch endlich mal los konnte. Die Jungs hatten eh noch Training, die würden nachkommen.
Als ich dann bei uns in der Wohnung war, packte ich noch die letzten Sachen zusammen und machte in der Wohnung noch alles fertig. Ich machte auch den Strom überall aus und schaute auch, dass alles aus ist.
Unten in der Garage ging ich dann zu meinem Auto und machte mich auf den Weg nach Hause, nach Osaka. Tokio und Osaka lagen knapp 6 Stunden Autofahrt auseinander. Allerdings brauchte ich nicht so lange. Ich war zuhause noch mal auf Klo gegangen und hatte auch direkt am Anfang einmal getankt, sodass ich durch fahren konnte.
Allerdings war es schon dunkel, als ich ankam. Zumindest dämmerte es. Die Jungs würden sicher erst noch später ankommen. Ich sah kurz auf die Uhr, nachdem ich in unserer Einfahrt geparkt hatte. Ace hatte mir vor zwei Stunden geschrieben, dass sie jetzt Schluss hatten und sich fertig machten. Das bedeutete, dass sie mindestens noch zwei Stunden her brauchten, je nachdem wie der Verkehr war. Ich holte dann meine Sachen aus dem Kofferraum und ging zur Haustüre, allerdings war drinen schon Licht an, was mich mehr als wunderte. Dad konnte es nicht sein und die Jungs auch nicht ... ich schloss auf und stand erst einmal in unserem Eingangsbereich. Und bevor ich rufen konnte, kam Mia auch schon aus dem Wohnzimmer zu mir. Ich sah sie an.
„Willkommen zuhause, Mei.", lächelte sie mich an.
„Danke, aber was machst du hier?", fragte ich und machte die Türe zu. Sie kam zu mir und nahm mir meinen Koffer ab. Mei war unsere Haushälterin. Eine kleine süße Frau, die für mich mehr als eine Bezugsperson war. Sie war zwar bei Dad angestellt, was aber nicht hieß, dass wir sie mieß behandelten. Seit dem Tot meiner Mutter, hatte sie mir wirklich geholfen und war auch immer für mich da gewesen.
„Dein Vater hat mich gebeten, hier einmal durch zu wischen, bevor du nach Hause kommst."
„Du weißt doch, dass du das vor Weihnachten nicht machen musst, ich mache das." Sie hatte zwei Kinder und eine eigene Familie, sodass wir sie an Feiertagen nie arbeiten ließen. Ich war kein verwöhntes kleines Kind, ich konnte auch mal putzen, auch wenn das Haus riesig war.
„Alles in Ordnung. Es ist ja noch nicht so weit, da kann ich doch noch etwas helfen. Zumal ich ganz genau weiß, dass du schon anfangen wolltest zu schmücken."
„Du bist ein Schatz. Ich hab dir was aus Tokio mitgebracht." Sie lächelte mich an und ich hängte meine Jacke auf. Dann zog ich meine Schuhe aus, dafür aber meine Hausschuhe an. Ich nahm ihr aber dann meinen Koffer ab und brachte ihn selber hoch. Sie hatte hier wirklich schon überall aufgeräumt und als ich ins Wohnzimmer kam, standen auch schon die ganzen Kisten mit dem Weihnachtsschmuck auf dem Boden.
„Bleibst du noch etwas?", fragte ich sie. „Die Jungs kommen auch gleich." Sie lächelte.
„Klar, das lasse ich mir nicht entgehen." Wir nahmen uns dann jeder etwas Schmuck und fingen mit dem Wohnzimmer an.
„Du hast die drei lange nicht mehr gesehen oder?", fragte ich.
„Sie kommen ja so selten. Aber auch Law habe ich lange nicht mehr gesehen. Geht es ihm gut?" Ich hielt kurz in der Bewegung inne und starrte nur gerade aus. „Mei?" Ich nickte schnell.
„Ja, ihm geht's super."
„Ist alles gut, meine Liebe?" Ich sah Mia an und lächelte.
„Ja, es ist wirklich alles gut."
„Mei, du weißt, dass du mit mir reden kannst."
„Es würde nur nichts ändern."
„Aber vielleicht geht es dir dann besser."
„Ich denke nicht, ich muss mit der Situation einfach umgehen, mehr ist es nicht."
„Mei, hast du ihm gesagt, was du fühlst?" Ich drehte mich sofort zu ihr und sah sie mit großen Augen an. Sie stemmte ihre Hände in die Hüfte. „Fräulein, ich habe dich mit großgezogen und weiß ganz genau für wen du schwärmst und für wen nicht. Meinst du nicht, ich hätte nicht mitbekommen, dass du über beide Ohren in Law verliebt bist?" Ich biss mir auf die Lippe und seufzte.
„Mia, es ist kompliziert."
„Muss es nicht sein, das weißt du doch."
„Bei Law schon", murmelte ich.
„Law ist ein netter junger Mann und ich finde, ihr beide würdet wirklich gut zusammenpassen." Ein netter junger Mann? Ja, das war er, nur mit dem Nachteil, dass er alles vögelt was nicht bei drei auf dem Baum ist.
„Glaub mir einfach, wenn ich sage, es ist kompliziert." Zumal ich ihm ja schon gesagt hatte, dass ich in ihn verliebt war.
„Vielleicht denkst du das auch nur."
„Er empfindet nichts für mich, Mia. Ich habe ihm gesagt, was ich fühle, aber er fühlt nicht das Selbe."
„Oh, Süße." Sie kam zu mir und nahm mich in den Arm. Sie wollte gerade noch etwas zu mir sagen, aber wir wurden unterbrochen.
„Mei, wir sind zuhause!", rief dann auch schon Luffy durchs ganze Haus. Wir hörten, wie er einfach seine Schuhe auszog und irgendwo in die Ecke klatschte und dann ins Wohnzimmer geschlittert kam. Mia stemmte die Hände in die Hüfte und sah ihn böse an.
„Werden Schuhe so ausgezogen?", fragte sie. Luffy sah sie mit großen Augen an, aber dann schüttelte er den Kopf.
„Es tut mir leid, Mia", sagte er, verbeugte sich tief und lief dann schnell zurück, um die Schuhe richtig hinzustellen. Sabo und Ace kamen dann ins Wohnzimmer und begrüßten Mia.
„Was machst du denn noch hier?", fragte Ace dieselbe Frage, wie ich.
„Ich wusste, dass ihr eure Schwester alleine schuften lassen würdet."
„Wir hatten Training", warf Luffy ein.
„Luffy hat Recht", sagte Sabo. „Sie hätte ja warten können und mit uns fahren können", sagte er und grinste breit, weil sie somit eine gute Ausrede hatten. Ich schüttelte nur den Kopf, genauso wie Mia. Sie wusste natürlich, dass sie das sagen würden und auch sie hatte das ja auch nicht ernst gemeint. Sie wusste ja, dass die viel Trainierten und dass ihnen das wichtig ist.
Ace kam dann zu Mia und drückte sie erst einmal, er gab ihr auch einen Kuss auf die Wange.
„Du Schamör, Ace", lächelte Mia und schlug ihn leicht auf die Schulter. Ace lächelte nur und sah sich dann schon einmal um.
„Sieht schon gut aus, aber ich denke ihr könnt noch ein paar Hände gebrauchen", meinte er.
„Ja, das wäre gut", sagte ich und lächelte ihn an.
„Gut, dass wir noch mehr Hände mitgebracht haben", sagte Sabo. Ich sah ihn erst fragend an, aber dann trat auch Law ins Wohnzimmer. Ich blinzelte ihn an.
„Law, es ist so schön dich zu sehen", strahlte Mia ihn sofort an.
„Ja, ist lange her, Mia", sagte er und ließ sich von ihr umarmen.
„Bist du noch größer geworden?"
„Etwas vielleicht."
„Was machst du hier?", fragte ich.
„Lami hat mich angefleht zu kommen. Sie meinte, dass unsere Eltern dieses Jahr nicht hier wären und das sie mich wenigstens Weihnachten hier haben will." Natürlich ... irgendsowas musste es sein.
„Stimmt, das hatten sie mir auch erzählt", stimmte Mia zu.
„Mia, müssen wir noch einkaufen gehen?", fragte Sabo dann. Ich stieg wieder auf die Leiter, um eine Girlande aufzuhängen.
„Für heute nicht, ich hab alles schon eingekauft, was ihr braucht und euch etwas gekocht habe ich auch schon. Natürlich müsst ihr morgen noch einmal einkaufen gehen, wie jedes Jahr."
„Ja, ich liebe diese Traditionen", grinste Sabo. Wir hatten so einige Traditionen zu Weihnachten. Wie das Schmücken, genauso gingen wir immer zusammen für die Weihnachtstage einkaufen, es war immer ein drunter und drüber gewesen, als wir noch alle da waren. Dann würden wir auch noch zusammen einen Baum aussuchen gehen und ihn auch zusammen schmücken. Das war das Beste, denn wir mussten nicht nur einen Baum holen, sondern zwei. Für Law und seine Familie auch. Wobei wir meistens bei uns Weihnachten verbrachten. Es war irgendwie normal geworden, dass er und seine Familie bei uns war. Deswegen schmückten wir unser Haus immer alle zusammen und die Trafalgas ließen es schmücken. Keine Ahnung warum es so gekommen war, aber wie alle liebten es. Genauso wie die gemeinsamen Tage zusammen.
„Mei!", rief Law plötzlich aus. Ich hatte nicht darauf geachtet, wo ich hintrat und als ich noch eine Stufe höher wollte, verpasste ich die Stufe und kippte nach hinten um. Ich bekam oben die Halterung von der Leiter nicht mehr zu fassen und fiel. Aber Law war da und fing mich auf, so als wäre nichts passiert. Allerdings lag ich jetzt in seinen Armen. Ace war auch einen Schritt auf mich zu gekommen, aber er war zu weit weg gewesen. „Alles okay?", fragte Law und sah zu mir herunter. Ich nickte nur, weil der Schock noch immer leicht in meinen Knochen saß.
„Da...danke", murmelte ich. Es machte es nicht leichter für mich, dass er mich so fest hielt. Ich bekam seinen markanten Geruch in die Nase und wollte eigentlich nur noch das riechen. Mein Herz klopfte wie verrückt und ich wollte am liebsten von ihm wegrennen, gleichzeitig wollte ich mich nur an ihn kuscheln und nie wieder weggehen. Ich war jetzt einfach nur noch mehr verwirrt. Ich hatte mich darauf eingestellt, dass er nicht hier sein würde. Mit ihm in meiner Nähe wäre das ganze hier einfach nur noch unerträglich.
Deswegen stellte ich mich wieder aufrecht hin und trennte mich von ihm. Ihn alleine nur zu sehen, ließ mich an Baby denken. Wenn sie mitbekam, dass er jetzt doch hier war .... Hier bei mir, würde sie wieder ausrasten, das wusste ich jetzt schon. Ich meine, ich konnte mich noch gut an eben erinnern, wie pissig sie gewesen war, weil er ihr einen Korb über die Feiertage gegeben hatte. Und jetzt war er doch hier, wobei er seit Jahren nicht mehr hier gewesen war. Es waren wirklich Ausnahmen, wenn er wirklich hier gewesen war und vor allem hatte er es vermieden her zu kommen, wenn seine Eltern hier waren ... vor allem aber sein Vater. Rinoa, seine Mutter, war da nicht so streng wie Naoki. Sie wollte einfach nur, dass Law glücklich war, wohingegen sein Vater ihn am liebsten im OP sehen würde.
So als wäre nichts passiert, nahm ich mir wieder eine Girlande und machte weiter. Ich spürte zwar noch Laws Blick auf mir, aber ich machte einfach weiter.
„Na los, die Herren", sagte Mia dann.
„Aber gerne", meinte Sabo und nahm sich auch direkt etwas. Luffy tat es ihm gleich, genauso wie Law und Ace. Wobei letzterer sich eher in meiner Nähe aufhielt, damit ich nicht noch einmal fiel. Was mich natürlich mehr als sonst etwas nervte. Aber ich wollte das hier schönmachen, deswegen regte ich mich nicht mehr so auf, auch nicht darüber, dass Law jetzt hier war und mich das mehr wie verwirrte. Denn auch wenn ich mir selber immer und immer wieder einredete, dass ich mit ihm abgeschlossen habe ... hatte ich das noch nicht. Mein Herz war immer noch verrückt nach ihm.
Zusammen mit Mia machten wir dann noch ein paar Stunden weiter und schafften zu sechs wirklich viel. Dabei erzählte ich den Jungs natürlich auch, dass Ojii-san kommen wollte. Es war wirklich komisch. Wir sahen ihn fast jeden Tag, aber richtig reden taten wir nicht. Und zumal wusste ich genau, wie das ablaufen würde. Er würde hier ankommen und sich als den Opa aufspielen, der er ja natürlich auch war. Aber es war etwas ganz Anderes. Im Grunde verstand ich, warum er es tat, dennoch war es irgendwie komisch.
Als wir dann das meiste geschafft hatten, schickten wir Mia nach Hause. Sie hatte auch ihre Familie und sollte nicht bei uns bleiben. Und das war uns auch wichtig, Dad war es wichtig. Vor allem seit Moms Tot. Er hatte immer darauf bestanden, dass Mia an Feiertagen und auch an Geburtstagen ihrer Kinder zuhause war, denn er wusste, wie wichtig Familie war.
Abends machte ich dann das Vorgekochte Essen von Mia warm. Es war mal wieder köstlich hoch zehn. Sie kochte einfach so gut und wenn man eine Zeit lang nicht hier gewesen war, war es noch mal besser.
„Sie muss zu uns auf den Campus kommen und kochen", sagte Luffy und seufzte tief, dabei streichelte er sich den Bauch. Wir hatten wirklich viel gegessen.
„Ach komm, unser Weihnachtsessen ist auch echt lecker", warf Sabo ein.
„Ja, aber auch nur weil Mei kocht und sie hat von Mia gelernt, also kann das ja nur gut sein", grinste Ace und lächelte mich an.
„Schleimer", sagte ich nur dazu und stand auf. Ich räumte alles zusammen und brachte es in die Küche. Die Spülmaschine regelt das.
„Wollen wir noch den Plan für morgen machen?", rief Ace mir nach.
„Ja, können wir machen", nickte ich, auch wenn sie mich nicht sehen konnten. Dann kam ich mit Stift und Zettel zurück zu den Jungs. Wir schrieben alles Mögliche auf, auch worauf wir Lust hatten. Und natürlich machten wir uns auch einen genauen Plan für das Essen. Es gab zwar immer dasselbe, aber die Beilagen konnten wir ja anders bestimmen. Es machte mir wirklich ziemlich viel Spaß mit den Jungs sowas zu planen. Auch mit Law. Deswegen verstand ich ihn einfach gar nicht. Wie konnte er der Meinung sein, kein Beziehungs-Mensch zu sein, wenn das hier so normal für ihn war? Ich verstand es einfach nicht ... aber vielleicht war der Sex dann doch wichtiger für ihn.
Recht spät gingen wir dann alle ins Bett, Law ging rüber zu sich. Lami würde morgen erst kommen, sodass er heute das Haus für sich hatte ... was er wohl machte. Bestimmt musste er nur irgendeinem Weib schreiben und hatte schon, was er wollte.
Mit diesem Gedanken schlug ich mich dann noch ein bisschen in meinem Bett herum. Die letzten Wochen hatte ich geschafft, nicht zu sehr an ihn und seine Bettgeschichten zu denken, aber jetzt ... und hier. Ich könnte mich selber in den Arsch beißen.
Am nächsten Morgen wachte ich recht spät auf, wobei ich das eigentlich gar nicht gewollt hatte. Aber die Jungs hatten mich einfach nicht geweckt und mein Wecker war auch nicht gegangen ... wobei ich dafür eine Erklärung hatte. Ich hatte ihn nicht angemacht, denn meine Gedanken gestern Abend waren natürlich bei Law gewesen. Ich bin einfach nur dumm.
Aber ein Gutes hatte es schon, dass ich so lange geschlafen hatte. Die Jungs hatten Frühstück gemacht und ich musste einfach keinen Finger rühren.
"Morgen", lächelte ich, als ich ins Esszimmer kam.
"Morgen", lächelte Ace mich auch an und stand sofort auf. "Setzt dich und iss."
"Er hat Eier und Speck gemacht", sagte Luffy.
"Und Pfannkuchen", erweiterte Sabo.
"Und Obstsalat", meinte auch Law, der auch gerade ins Esszimmer kam. Er hatte Laufsachen an und an seiner Schläfe rutschten ein paar Schweißperlen herunter. Verdammt, sah er gut aus. Aber ich musste weg sehen, ich durfte da nicht drauf rein fallen.
"So viel?", fragte ich deswegen schnell.
"Wir sind ja auch viele Leute", entgegnete Luffy und patschte sich auf den Bauch.
"Du hast gestern schon so viel gegessen. Ich glaube wirklich in deinem Magen ist ein Loch, Luffy." Er grinste nur und trank seinen Saft. Ich setzte mich dann und schüttete mir auch erst einmal etwas Saft in ein Glas.
"Magst du Kaffee haben?", fragte Ace mich und ich nickte ihn lächelnd an. Er machte mir sofort einen.
"Ich hätte auch gerne einen", meinte Sabo.
"Mach dir selber einen", schnauzte Ace ihn dann an und Sabo bekam nur große Augen.
"Du bist ein fieser Sack, Ace, weißt du das?" Law ging einfach zur Kaffeemaschine und machte sich einen Kaffee ... und Sabo auch. Dieser sah ihn mit Herzaugen an und war dann wieder ruhig. Er war einfach zu leicht glücklich zu stellen.
"Überrasch .... Ihr seid ja alle da", rief plötzlich jemand und stand im Türrahmen zum Esszimmer. Wir sahen alle auf und ich sah unseren Gast lächelnd an.
"Lami!", rief ich und sprang sofort auf. Sie grinste mich an und wir beide umarmten uns fest.
"Ich hab mich so auf heute gefreut", grinste sie mich an, aber dann sah sie ihren großen Bruder und lief zu ihm. "LAW!" Ich konnte ihr nur nach sehen und lächeln. Law ließ einfach zu, dass sie auf seinen Rücken sprang und ihm tausend Küsse auf die Wangen gab. Dieser Law, das war der Law den ich kannte und den ich mich verliebt hatte. Der Law, der seine kleine Schwester über alles liebte und einfach mehr wie fürsorglich war.
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