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Kapitel 42: Mein Mond...

Nur langsam verblassten die Bilder in meinem Kopf. Die Erinnerungen an eine vergangene Zeit, mein erstes Leben vor hunderten Blattwechseln in einer Zeit in der selbst unter den Menschen noch Könige und Ritter wandelten. Eine Zeit voller Mythen und Legenden, in denen überall ein wahrer Kern verborgen lag. Ein Zeitalter der Magie, gezeichnet von Gefahren für alle von uns. Wir waren Anders, lebten im Schatten als Kinder der Nacht. Nicht weil wir es uns selbst ausgesucht hatten. Nicht weil unsere Götter, unsere Erschaffer ihr Dasein in der Finsternis fristeten. Nein, die Menschen waren eine Gefahr für uns gewesen. Fürchteten sie doch alles was Anders war, alles was nicht in die Formen passte welche sie geschaffen hatten.
Bebend sog ich die Luft in meine Lunge. Spürte wie sie meinen Brustkorb weitete und das Zittern meiner Schultern ein wenig abflaute. All die Jahre in meinem alten Leben hatte ich als Wächter fungiert. Das empfindliche Gleichgewicht zu wahren versucht. Das Gleichgewicht unserer Welt, dem Reich der Nacht welches sich durch Blut, Mysterium und Magie zeichnete. Ein zu Fleisch gewordenes Märchenreich, welches ein Mensch niemals betreten durfte. Ich hatte eine Aufgabe gehabt, zu wachen und zu herrschen. Eine Aufgabe, in der ich versagt hatte. Ich war zu weich gewesen. Hatte meine Augen nur auf das offensichtliche Gerichtet, die Bedrohung durch die Tagwelt – dem Lichtreich - und jene, die es nicht schafften ihre Kräfte verborgen zu halten. Und hatte so aus den Augen verloren, dass ich nicht nur ein Wächter war, sondern ein Herrscher. Hatte meine eigene Art, meine Kinder und Schutzbefohlenen aus den Augen verloren. Der Feind, der sich in meinem Schatten aufrichtete und zu verschlingen drohte. Die Jahrhunderte hatten mich Blind werden lassen und als ich meinen Fehler bemerkte war es bereits zu spät um mich zu retten und das Gleichgewicht zerfiel mit meinem Tod – meiner Ermordung durch einen Mann, von dem ich einst gedacht hatte, dass er mir treuergeben war. Wie Naiv war ich nur gewesen?

Das Zittern meiner Schultern verschwand, erlosch mit den letzten Bildern und ließ mich auf dem Boden kniend zurück. Ich spürte eine Hand an meiner Schulter, ein Kribbeln was durch meine Adern floss, entspringend, wo die zarte Hand mich berührte. Roch ihren Duft, der süß meine Sinne flutete. Ein Geruch, nicht mehr nur der von wilden Erdbeeren und Wald, unter ihm lag noch etwas verborgen. Eine fast verblassende, schwache Note, die mir so Vertraut war, wie mein Leben als Lykanon vor vielen Hundert Jahren. Der Geruch von Frost und Tau, der Geruch der Nacht, wenn alles schlief. Wann hatte ich das letzte Mal diesen Geruch wahrgenommen? Wie lange war ich von ihm getrennt gewesen? Es musste eine Ewigkeit sein. Eine Ewigkeit, die angesichts meines größten Fluchs – der Unsterblichkeit – beinahe winzig erschien und doch Quälend genug um jeden Herzschlag in die Länge zu ziehen. Ein Teil von mir, verstand endlich, wieso Rubian, mein Lykaner an jenem Abend wild und herrisch die Kontrolle an sich gerissen hatte. Wieso er über Tage verstimmt geschwiegen hatte. Er hatte es gewusst – es gespürt, während mein eigener, wahrer Geist noch tief in meinem Inneren schlummerte. Er hatte es erkannt und akzeptiert, das Siegel was mein wahres Ich verschleiert hatte gebrochen und somit die vergangenen Erinnerungen entfesselt, in dem Moment, als ihre Hand meine Wange berührte. Verdammtes Biest – in all den Jahren hatte er sich kein Stück geändert. Noch immer war er das gleiche, eigenwillige Tier mit dem sie mich in der Nacht meiner Wiedergeburt verbunden hatte. Doch gerade das war es, was uns perfekt machte, denn ich war auf meine eigene Art und Weise mindestens genauso stur wie mein Lykaner. Während sie, die einzige war, die unsere Wildheit und hartes Herz erweichen konnte.
Erneut sog ich tief den Geruch ein, schloss genießend die Augen für einen Herzschlag lang, als wollte ich diesen Moment so lange wie möglich festhalten, ihn genießen. Hoffend, dass er anders als all die Male zuvor nicht erneut ein jähes Ende finden würde, wie so oft. Doch gleichzeitig wusste ich, tief in meinem Inneren, das unser Schicksal schon lange vorher bestimmt war und wir uns, egal wie sehr wir es wollten, niemals dagegen auflehnen konnten. Hundert Mal hatten wir es schon versucht. Hundert Mal waren wir gescheitert. Wieviel Zeit würde man uns dieses Mal geben?

Ich spürte den Schmerz bei diesem Gedanken. Das Stechen in meiner Brust und bemerkte, wie auch mein Lykaner, der sonst immer so vor Kraft und Wildheit strotzte, wehmütig sein Haupt in meinem Inneren senkte. Sein Elend sich mit meinem vermischte, als ich langsam mein Kopf wieder hob. Schwer schluckte ich, als ich in das – für mich engelsgleiche Antlitz blickte. Ihre langen, gewellten schwarzen Haare, die Gesicht wie ein Rahmen umhüllte. Die roten Augen, die sich deutlich von ihrer makellosen Haut und dem dunklen Haar abhoben. Entdeckte in dem feurigen Glühen, die hellen weißen Sprenkel, welche ich zum ersten Mal seit schier endloser Zeit wieder sah. Funkelnd voller Wärme und doch kalt wie das Licht des Mondes. Schwer sickerte mein Atem über meine rauen Lippen, zeichnete die Schwere meines Herzens bei ihrem Anblick deutlicher als es jedes Wort konnte. In ihren Seelenspiegeln, spiegelten sich mein eigenes Gesicht wieder. Die rauen, markanten Züge, hohe Wangenknochen verborgen hinter dem dichten, braunen Bart. Sonnengebräunte Haut, die von der weißen Linie, der grausamen Narbe die mein Auge zeichnete unterbrochen. Sonst immer strenge Mundwinkel, die sich ein wenig gelockert hatten und kaum merklich nach oben gezogen waren, während in meinen Augen, die selbst feurig Rot glühten, das goldene Schimmern von tiefer Trauer und Schmerz sprachen.

„Vergib mir... Mein Licht..." hörte ich mich selbst murmeln. Meine Stimme, immer noch grollend, aber leise. So leise, dass man sie selbst mit unteren geschärften Sinnen kaum hören konnte. „Ich habe dich enttäuscht... Ich habe dich verlassen." Langsam hob ich meine Hand, noch immer vor ihr kniend. Spürte seit einer Ewigkeit ihre weiche Haut wieder unter meinen rauen Fingern, als der, der ich wirklich war. „ Meinen Schwur, den ich dir einst gab gebrochen."
„Lykanon..." Ich spürte wie sie ihr Haupt meiner sanften Berührung entgegen neigte, als ich behutsam über ihre Wange strich, wie ich es schon so oft in der Vergangenheit getan hatte. „Endlich..." Ich sah wie ihre leicht blassrosanen Lippen bebten. Sah wie ihre Augen sich trübten und das Schimmern von Tränen in ihre Augen trat. Ein Schluchzen hallte durch den dunklen Raum, der bis eben Andächtig geschwiegen hatte. Ihre Hände lösten sich von meinen Schultern. Glitten herab, ehe ihr zierlicher Körper meinem entgegen sank. Ich sah gerade noch die einzelne Träne, die über ihre Wange ran, ehe ihr Kopf nun an meine Schulter sank, ihre Arme sich um meinen Hals schlangen und ein weiteres Schluchzen erklang, dieses Mal lauter. „Endlich nach all den Jahrhunderten habe ich dich wieder!"
„Mein Mond..." murmelte ich leise. Sanft kitzelten ihre dunklen Locken mein Gesicht, als ich meine kräftigen Arme um ihre ungleich kleinere und zierlichere Gestalt schlang. Spürte die Wärme ihres Körpers. Das berauschende Gefühl einer längst vergessenen Symphonie, wie ich sie noch nie gespürt hatte. Zum ersten Mal, seit meiner Wiedergeburt, seit der dunklen Zeit der Einsamkeit, spürte ich es wieder – das Gefühl von Geborgenheit und Heimat. Eine Wärme in meiner Kühle, der eisigen Einöde die mein Herz fest in seinen Klauen gehalten hatte. Ich fühlte mich frei. Befreit von der Schuld, der Dunkelheit die mich immer umlagert hatte. Den dunklen Erinnerungen an das Grauen welches mich seit meiner Auferstehung geplagt hatte. Und endlich ergab auch alles einen Sinn. Mein Leben war auch vorher nie einfach gewesen. Wie oft hatte ich zusehen müssen, wie ich Freunde und Vertraute verlor – Geliebte. Wie auch dieses Mal, als das Blood-Fang-Rudel ausgelöscht wurde. Wie oft waren meine Pfoten auf unbekannten Pfaden gewandelt? – Wie auch in diesem Leben, als ich als Ausgestoßener mein Dasein fristete. Wie oft hatte ich das Schicksal verteufelt? – Wie auch jetzt, als ich meine Gefährtin als die Tochter meines größten Feindes erkannte. All das Leid verschwand, wenn ich in ihren Armen lag. Ihren Geruch in mich aufnahm und die Augen schloss.

„Warum bist du hier?" wisperte ich leise in ihr Ohr. „Warum bist du hinabgestiegen? Hast dein Leben riskiert? Dich selbst sterblich gemacht?"
Ein wenig löste sie sich von mir. Gerade weit genug, dass sie mir in die Augen sehen konnte. Ein schwaches Lächeln umspielte ihre Lippen, gezeichnet von traurigem Hohn, welcher so gar nicht in ihr Antlitz passte. „Hast du mir eine Wahl gelassen Lykanon?" murmelte sie Mild. „Weißt du wie oft du Wiedergeboren wurdest, aber jedes Mal dein Mörder dich fand und dein Leben wieder beendete, bevor die Zeit reif war?" murmelte Aurelia leise.
Die Geste, dass ich ein wenig mein Kopf schräg legte war eine deutliche Antwort. Das traurige Lächeln wurde wehmütiger. „Blackbone tötete dich vor über 600 Jahren Lykanon. 600 Jahre, in den das Gleichgewicht außer Kontrolle geraten ist. 600 Jahre ohne Wächter und wahren König. 600 Jahre in denen ich allein war. Ich konnte nicht länger warten. Und die Welt kann es auch nicht."
Ich blinzelte, teils erschüttert teils ungläubig. Lag mein Tod wirklich schon so lang zurück?
„Ich musste dieses Mal sicher gehen, dass du lebst..." hauchte sie leise, hob ihre Hand von meinem Rücken und ich spürte, wie ihre schmalen Finger in einer leichten Berührung – kaum mehr wie ein Windhauch- über die Narbe fuhr, die als Beweis der jüngsten Grausamkeit diente. Trotzdem konnte ich nicht anders, als meine Augen ein wenig zu schließen, als ihre Hand den Makel nachzeichnete. Es fühlte sich an als würde sie auch diesen Schmerz von mir nehmen. „Und dabei habe ich auch um ein Haar versagt..." hörte ich sie murmeln.
„Selene..." zum ersten Mal sprach ich ihren wahren Namen aus. Der Name, der mir die ganze Zeit schon auf der Zunge gebrannt hatte, doch erst jetzt wirklich passend erschien. Ich legte meine Hand auf ihre. Führt sie sanft von meinem Gesicht weg. Einen Moment schwebten unsere in einander verschlungenen Hände zwischen uns, ehe ich ihre mit einem leichten Zug an meine Lippen führte. „Ich lebe... Ich bin erwacht. Blackbones Zeit ist abgelaufen." Wisperte ich leise, als ich ihre Hand wieder von meinem Lippen wegführte.
„Die Welt wird endlich die Wahrheit erfahren über jene Nacht, in der ich starb. Das schwarze Zeitalter wird enden und das Gleichgewicht wieder hergestellt werden. Die Grausamkeit wird enden und die verlorenen Rudel wieder auferstehen, so wie es einst war." Garantierte ich. Ihre Hand schloss sich fester um meine.
„Das wird nicht so leicht werden, wie du es dir vorstellst, Geliebter." Hörte ich ihre leise Stimme, fast wehmütig. „Die Zeiten haben sich geändert. Die Jahre sind nicht spurlos vorangeschritten. Selbst wenn du deinen angestammten Platz wieder einnimmst, wird die Gefahr nicht enden. Die Wölfe und Lykaner sind nicht mehr, was sie einst waren, Lykanon."
Ich öffnete mein Mund, als ich sie verständnislos ansah. Ich konnte nicht verstehen, was sie damit meinte, auf was sie hinaus wollte – noch nicht. Aber ich kam auch nicht dazu, zu fragen, denn ich hörte wie sich eilige und schwere Schritte der Tür näherten, die uns von der Außenwelt trennte. Konnte die Furcht spüren, die mit dem, der sich uns näherte erstarkte, noch ehe ich sie roch. Der unverkennbare Geruch von kaltem Schweiß. Im Nächsten Moment flog die Tür auf. Schwerer Atem durchschnitt die andächtige Ruhe und unser vertrauliches Gespräch. Einen Moment lang sah ich nur die hochgewachsene Silhouette eines kräftigen Mannes. Bernsteinfarbene Augen blickten uns Furchtvoll entgegen, ein Ausdruck den ich in diesem Gesicht noch nie gesehen hatte und wohl nie vergessen werde. Sein Brustkorb hob sich schwer und bebend. Er musste eine weite Strecke gerannt sein. „Sie kommen!" verkündete dann eine krächzende, mir bekannte Stimme – Stropov.

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