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Kapitel 37: Stimme im Wind


Wie viel konnte man geben? Wie viel konnte man aufs Spiel setzen? Wie viel musste man bezahlen um das zu erreichen was man immer gewollt hatte? Sein Leben? Die Hoffnung, an die man sich klammerte? Fragen über Fragen, die im Nebel wallten. Fragen, auf die es keine Antwort gab.

Die Dunkelheit umhüllte mich. Fliegen oder fallend im nichts. Eine Finsternis, die alles verschlang. Das Licht auslöschte und mich gefangen hielt. Eine Decke, die mich sanft umschloss, als wollte sie mich vor allem beschützen und doch mich nicht mehr freigeben. Ich füllte nichts mehr. Kein Herzschlag in meiner Brust. Kein Atem in meinen Lungen. Keinen Schmerz der Wunden, die man voller Hass in meine Haut geschlagen hatte. Alles war erloschen, davon gewischt als wäre es nichts weiter als eine lästige Fliege gewesen. Lebte ich überhaupt noch, oder hatte mein Schicksal mich inzwischen doch eingeholt? Der Tod, der mir vorherbestimmt war. Ich wusste es nicht. Sollte dies das Ende sein? Gefallen, ohne jemals wirklich gelebt zu haben? Ein weiteres Opfer der Gesetze, die mich als Monster brandmarkten, trotz allem was ich getan hatte um die Not, das Leiden meines Volkes zu lindern? Konnte das wirklich der Wille der Göttin sein? War die Frau, die wir Mutter nannten wirklich so grausam? Nein, das konnte nicht das Ende sein. Es konnte nicht sein, dass ich die Nacht vor all den Jahren überlebt hatte, nur um hier und jetzt zu sterben. Das konnte nicht ihr Wille sein. Doch was war es dann?

🐺

„Du bist noch nicht Tod, Lycan." Eine sanfte Stimme durchschnitt das Schweigen der Dunkelheit um mich herum. Eine Stimme, wie ich sie noch nie gehört hatte. Ein Klang, hypnotisierend und weich, gleich eines Wiegenliedes für Kinder. Gleich dem sanften Säuseln der Blätter in einer leichten Briese. Sie schien so nah, als würden die Worte direkt in mein Ohr gewispert werden und doch gleichzeitig weit entfernt, wie ein verklingendes Echo. Lockte und umarmte mich. Ich spürte wie eine neue Woge der Wärme mich erfüllte, die Kälte vertrieb, die mit der Finsternis gekommen war. Ich spürte wie Luft in meine Lungen strömte, leicht und unbeschwert, nicht wie in den Kerkern, wo jeder Atemzug eine qual gewesen war. Spürte, wie mein Herz in meiner Brust holperte, erst schnell und ungleichmäßig schlug, ehe es sich entschied in den gewohnten Rhythmus zu fallen. Kräftig und gleichmäßig, nicht mehr schwach und in dem verzweifelten Versuch genug des karmesinroten Lebenssaftes durch seine Adern zu senden. Das Gefühl für meinen Körper kehrte zurück. Meine Finger zuckten, strichen über taubedeckten Boden und ich spürte die winzigen Wassertropfen über die Haut perlen. Da war kein Schmerz mehr. Nur tiefer, innerer Frieden, wie ich ihn noch nie verspürt hatte. Hinter meinen geschlossenen Augen sah ich ein schwachen Lichtschimmer.

„Öffne deine Augen, mein Kind..." säuselte die Fremde und doch bekannte Stimme wieder. Worte die über mich strichen, wie die sanfte Berührung einer weichen Hand und neue Kraft in mir entflammten. Meine Augenlider flatterten, zuckten kurz, ehe sie sich langsam einen Spalt breit öffneten. Das Bild eines nächtlichen Sternenhimmels über mir enthüllte. Doch nicht der Himmel den ich kannte. Dieser Himmel war nicht in die der dunklen Decke gesäumt, auf den die hellen Punkte der Sterne auf uns herabblickten. Dieser Himmel war ein dunkles, fast dreckiges rot, wie ich es noch nie gesehen hatte. Nur einzeln durchdrang gleißend hell der Schein der Sterne das rötliche Himmelszelt. Sterne, die sich bewegten, pulsierten wie ein eigener Herzschlag, mal größer wurden, nur um im nächsten Moment wieder flimmernd fast komplett zu erlöschen. Am Rand meines Blickfeldes konnte ich den Mond sehen, größer, als jemals zuvor, sodass er fast die Erde zu berühren schien. Auch sein Licht war rötlich, betonte die dunklen Flecken auf der Oberfläche, die sich zu einem Gesicht zusammenzusetzen schienen. Meine Augen öffneten sich weiter, betrachten beinahe ehrfürchtig den fremden Himmel. Es war ein erschreckendes Schauspiel und doch, war mir dieser Ort seltsam vertraut. Als wäre ich hier schon einmal gewesen. Der sanfte Hauch des Windes kehrte zurück, trug das Rauschen von Blättern an mein Ohr, sowie das verträumte plätschern von Wasser. Sorgte dafür, dass ich mich langsam aufsetzte, mein Blick von dem Himmel fort lenkte. Blinzelnd stellte ich fest, dass ich mich auf einer gewaltigen Lichtung befand in dessen Zentrum ein See in dem unheimlichen Licht schimmerte. Mächtige Bäume umrahmten sie wie Türme, griffen mit ihren dicht belaubten Ästen nach dem Himmel. Die Oberfläche des Sees kräuselte sich unruhig unter dem sanften Windhauch. Kleine Wellen brachen den Spiegel und schwappten gegen das Ufer. Das Gras unter mir bog sich im Takt des Windes, trugen die Wellen vom See fort auf das Festland, welches mein Bett zu sein schien. Blinzelnd, ließ ich mein Blick wandern. Ich musste Tod sein...

Wieder frischte der Wind auf, trug ein leises Kichern an mein Ohr. Das Kichern der fremden Stimme, die zu mir gesprochen hatte und es wieder Tat: „Nein, bist du nicht..." Als hätte sie meine Gedanken gelesen. Dunkel erinnerte ich mich an ihre ersten Worte, während eine Gänsehaut sich auf meinem Körper ausbreitete. Sie hatte es schon einmal gesagt. Doch wenn ich noch lebendig war, wenn ich noch atmete, wo war ich dann? An welchen Ort hatte man mich gebracht? Was war diese Fremde? „Erkennst du es nicht, Lycan?" Ich warf den Kopf umher. Suchend nach dem Ursprung der Stimme. Doch da war nichts. Keine Gestalt, die sich vor mir aus der Umgebung abhob. Keine Augen, die von den Bäumen auf mich blickten. Da war nur das Säuseln im Wind. Die Stimme, die einer vergessenen Symphonie aus der Vergangenheit glich. Ein Wesen, dessen Zeit schon vor langer Zeit abgelaufen sein sollte. Ein Geist, der meine Gedanken kannte ohne, dass ich sie aussprach. Eine Tatsache die mir eigentlich einen Schauder über den Rücken senden sollte.

„Wer bist du?!" meine eigene Stimme erhob unter dem merkwürdigem Himmel, lauter, kraftvoller als jemals zuvor. Wurde über das Land getragen, brachte den Wind dazu zu verstummen, als würden sogar die Elemente vor mir zurückschrecken. „Wo bist du?! Warum nennst du mich Lycan? Das ist nicht mein Name!"
Einen Momentlang war es still. Ein gespenstisches Schweigen, passend zu diesem unwirklichen Ort. Eine Welle überkam mich, der Drang sich zu bewegen. Unruhig rutschte ich auf dem Gras umher, als das Schweigen andauerte. Zog schließlich mein rechtes Bein näher an meinen Körper, winkelte es an, ehe ich mich dagegen lehnte. Wollte grade das Zweite Bein anziehen, um mich anschließend auf die Beine zu erheben, als der Wind wieder auffrischte und erneut ein leises Lachen an meine Ohren getragen wurde. Dieses Mal, klang es als hätte man eine kleine Glocke angeschlagen, hatte etwas beruhigendes, auch wenn ich nicht verängstigt war.

„So viele Fragen, aber so wenig Zeit sie zu beantworten." Säuselte der Wind in mein Ohr. Brachte mich dazu meine Stirn in Falten zu ziehen. Mehr und mehr bekam ich das Gefühl, dass man mit mir spielte. Etwas, was ich nicht ausstehen konnte. Ohne dass ich es verhindern konnte, kräuselten sich meine Lippen voller Unmut, ehe ein Knurren über sie kroch und über die Lichtung hallte. Dieses Mal gewann der Wind an Kraft, verstummte nicht und das Lachen wurde lauter.
„Wie ich sehe, bist du noch genauso ungeduldig wie du es immer schon warst." Mein Knurren verstummte, wurde von einem verwirrten Schnaufen unterbrochen. Was sollte das heißen? Die gleiche Ungeduld, die ich schon immer getragen hatte? „Komm zum See, Lycan. Lass mich dich ansehen. Es ist viel zu lange her, dass ich dich betrachten konnte."

Mein Körper reagierte schneller als mein Verstand. Muskeln bewegten sich, ohne dass ich es wollte. Es war, als zog mich etwas zu dem See. Zwang mich den Worten zu Folge zu leisten. Ich wollte mich der Bitte nicht fügen, doch mein Körper schien seinen ganz eigenen Plan zu verfolgen. Folgte der Bitte und stemmte sich aus dem Gras. Der Wind strich über meine nackte Haut, kalt und gleichzeitig warm. Tau sammelte sich bei jedem Schritt den ich durch das Gras in Richtung des Ufers machte auf meinen Füßen. Tropfen die sich sammelten und dann in winzigen Rinnsalen wieder auf den Boden zurück flossen.
Wie ein wachsender Schatten fiel mein Spiegelbild schließlich auf die dunkle, aber überraschend klare Oberfläche des Sees. Dort wo mein Abbild die Oberfläche berührte, glätteten sich wie von Geisterhand die winzigen Wellen, ließen mein Spiegelbild sich deutlich abzeichnen. Der rötliche Mond umrahmte meine Gestalt, schien mit einem Mal heller zu leuchten, als wollte er meinem Abbild dort im See besondere Aufmerksamkeit schenken. Mein Gesicht umrahmt von den braunen Haaren, die wild in jegliche Richtung Abstanden, als hätte eine Hand sie eben erst zerzaust, trug den gewohnten strengen Ausdruck, der von der schlummernden Wut tief in meinem Inneren zeugte. Der dunkle Bart war wieder etwas gewachsen, dichter geworden und verbarg die kräftigen Kieferpartien und Wangenknochen hinter dem vertrauten Flaum. Zu meinem eigenen überraschen, erblickte ich die Roten Augen von Rubian in dem Wasser und nicht meine eigenen blaugrauen. Tiefe Augenringe zogen dunkle Schatten um sie und eine grausame Narbe, die gerade erst angefangen hatte zu heilen , zog sich über mein linkes Auge, doch die Reste des Bluts waren verschwunden. Die Narben auf meinem Oberkörper waren mehr geworden. Die alten, weißen Linien kreuzten sich nun mit frischen, rötlichen Spuren von grausamen Krallen hieben. Malten tiefe Schatten auf den muskulösen Körper. Dunkle Flecken, tünchten die dunkle Haut noch finsterer. Spuren der inneren Verletzungen die mir der König zugefügt hatte. Ein bitterer Geschmack wie Galle legte sich auf meine Zunge. Sorgte dafür, dass ich schwerer schlucken musste um den Geschmack zu vertreiben. Wenn ich mein Spiegelbild so betrachtete, fragte ich mich, wie die Stimme auf die Idee kam, dass ich noch lebte. Warum man mich überhaupt noch leben gefunden hatte. Ich hatte schon so viel übel erlebt, doch alles verblasste angesichts der neuen Grausamkeit die ich erfahren hatte. Angewidert von mir selbst, schloss ich die Augen. Wie von selbst, wanderte mein Kopf ein wenig näher an meine Brust und ich verschränkte die Arme vor der Brust, als wollte ich die Narben von den Blick, von wo auch immer er kam, verbergen. Fest gruben sich meine Finger in meine Arme, klammerten sich in die Haut, so stark, dass ich fast befürchtete, dass meine Fingernägel sich durch die Haut in mein Fleisch graben könnten. Das war also der Dank dafür gewesen, was ich für den König getan hatte.... Ein Dank, bezahlt mit meinem Blut... Diese Welt war grausam...

„Ja, die Welt ist grausam, da hast du Recht." Wisperte die Stimme leise in mein Ohr. Und auf einmal spürte ich wie etwas meine Haut berührte. Eine sanfte Hand, zögerlich aber doch warm. „Aber sie hat dich nicht gebrochen, du bist stärker als jemals zuvor. Stärker, als du es in deinen früheren Leben warst."
Ich riss meine Augen wieder auf, sah mein eigenes Spiegelbild wieder und eine Gestalt, die an meiner Seite stand, verhüllt von unglaublich weißem und reinem Licht. Kleiner, fast zierlich und zerbrechlich. Eine Form, zweifellos menschlich. Ihre weiße Hand lag auf meiner Schulter, sandte wärme noch mehr Wärme durch meine Haut, hinterließ ein wohliges Kribbeln, dort wo sie mich berührte. Ich wandte den Kopf ab, sah auf die Stelle wo die verhüllte Gestalt neben mir sein sollte, doch dort war nichts. Nur plattgedrückte, kleine Grashalme zeugten von ihrer Anwesenheit. Keuchend stieß ich mein Atem aus. Wie konnte das sein?

„Wer bist du..." meine Stimme klang viel leiser, zitterte ein wenig. Trug den Klang von Ehrfurcht. Langsam löste sich meine linke Hand aus der verschlungenen Haltung vor meiner Brust, wanderte zögernd zu meiner rechten Schulter, dort wo die Hand auf meiner Haut ruhte, wollte nach ihr greifen, doch kurz bevor ich sie erreichen konnte, verschwand das Gefühl. Ich hörte wie sich die verborgene Gestalt von mir entfernte, ohne zu antworten. Aber ich spürte ihren Schmerz. „Bitte, ich muss es wissen."

Wieder war es Herzschläge lang still, ehe ich ein leises Seufzen vernahm. „Das ist nicht wichtig, Lycan, noch nicht. Es wird der Moment kommen, an dem du alles verstehen wirst. Doch bis dahin, ist deine Zeit hier um. Es war mir eine Freude dich zu sehen, nach all den Generationen, in denen man dich von mir geraubt hat. Zu erkennen, dass du trotz all der Qual der geblieben bist, den ich in dir erkannt habe."
Verwirrt zog ich meine Stirn in Falten. „In all den Generationen? Was soll das heißen??"
Kaum das meine Stimme erklungen war, spürte ich wie eine Müdigkeit mich überfiel. Meine Augenlider wurden schwerer, sanken herab, wie auch mein Körper. Zitternd konnten meine Muskeln mein Gewicht nicht mehr halten. Ein Knie knickte ein, zwang mich dem Boden entgegen. Mein Atem wurde schwerer, tiefer. Ich kämpfte darum wach zu bleiben, doch erbarmungslos schlossen sich meine Augen weiter und ich kippte zur Seite. Leise hörte ich noch die Worte der Stimme, entfernt aber doch deutlich zu verstehen: „Stelle dich dem, was du nie haben wolltest. Erinnere dich, wer du wirklich bist und alles wird Sinn ergeben."

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