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Kapitel 36: der aufziehende Sturm


Pfoten knirschten leise in den winzigen Schneefeldern, welche die letzten Überbleibsel des strengen russischen Winters waren. Hinterließen mächtige, mit Krallen bespickte Pfotenabdrücke, die es leicht machen würden seiner Spur zu folgen. Wie unbeugsame Soldaten wehrte sich der Schnee im Schatten, gegen die an Kraft gewinnende Sonne, die langsam am Horizont versank und die Nacht mit rötlichem Schein ankündigte. Einsam schob sich der dunkle Wolf durch das hohe Gras. Die Festung, den Palast des Königs den Rücken zugewandt. Fern der erhabenen Mauern in denen er ein Schauspiel abliefern musste, was seines gleichen suchte. Niemand durfte wissen, dass er es war, der in Wahrheit die Fäden in den Pfoten hielt. Niemand durfte erfahren, dass sich hinter seiner Maske viel dunklere Wahrheiten verbargen.
Es war ein schlauer Schachzug gewesen, dieses Fest einzurühren. Der König hatte sein Vorschlag mit heller Freude aufgegriffen. Hatte jegliche Würdenträger eingeladen, welche natürlich sofort dem Ruf ihres Herren gehorchten. Treudumme Hunde, allesamt. Nicht würdig sich Wölfe zu nennen. Sie alle vielen auf dieses Maskenspiel herein. Auf das gemeißelte Lächeln und das unterwürfige Gehabe. Blind waren sie. So blind, dass sie den Wald vor lauter Bäumen nicht sahen. Die aufziehenden Sturmwolken nicht bemerkten. Stattdessen betranken sie sich, feierten, lachten wie alte Freunde, obwohl sie das nicht waren. Es entsprach nicht ihrer Art, sollte nicht so sein. Es lag in ihrer Natur sich als Feinde anzusehen. Eine Bedrohung. Und er würde sie daran erinnern.

Sein Plan hatte besser funktioniert als er erwartet hatte. Er wusste, wie wenig dieser Einzelläufer, der sich Nomade nannte, jegliche Arten von Festivitäten oder Freuden verabscheute. Es war also nur eine Frage der Zeit gewesen, bis seine bereits brüchige Maske vollkommen zerfiel und die Wahrheit enthüllt wurde. Die Wahrheit, die er stets wie sein Augapfel gehütet hatte. Es hatte gar nicht sein Zutun gebraucht um die bereits vorhandenen Risse weiter bröckeln zu lassen. Nun gut, allerdings hatte er auch nicht damit gerechnet, dass diese verkommene Brust des Mondes seine Gefährtin hier finden würde - schon gar nicht die zarte Blüte, welche sich Prinzessin nannte. Tatsächlich hatte das Wissen ihn kurz mit Unsicherheit erfüllt. Sie hätte sich als Ärgernis, ein unberechenbares Übel, erweisen können. Stattdessen spielte sie ihm unwissend direkt in die Pfoten. Nun, man sollte die Beute nicht verschmähen, wenn sie einem direkt ins Maul lief. Im Gegenteil, er nahm ihre Vorlage dankend an. So konnte er sich viel länger im Hintergrund halten und weiter die Fäden so ziehen wie es ihm gefiel.

Besser hatte es gewiss nicht laufen können. Jeder hatte sie gesehen, die glühend roten Augen des Rouge, als er sich durch die Massen zwängte und aus dem Saal verschwand. Herzschläge lang war es still geworden. Sogar die Musik war verstummt, als die Barden verwirrt und erschrocken zugleich dem davon stürmenden Schurken nachstarrten. Niemand hatte es gewagt ein Wort zu sagen. Es war das erste Mal gewesen, dass eine Zusammenkunft der Alphas aus aller Welt, so still geworden war, dass man vermutlich eine Feder hatte fallen hören. Erst nach und nach wagte man sich zu bewegen. Es war ein interessante und gleichzeitig ernüchternde Beobachtung gewesen, wie all die Würdenträger auf einmal ihre Wildheit verloren. Eine Erkenntnis, die sein Bild nur noch verstärkte. Keine Wölfe... Keine Lykaner... alle nichts weiter als Hunde die ihren Biss verloren hatten, während sie zögernd, fast ängstlich den Blick auf ihren König hefteten.

Blackbone hatte auf seinem Stuhl verharrt. Die Augen auf die Stelle geheftet, an der erst seine Tochter und dann der Ehrengast verschwunden waren. Sein Gesicht glich einer Maske der Gleichgültigkeit. Doch wenn man genau hinsah, konnte man sehen, wie sein Kiefer sich aufeinander presste. Der Adamsapfel in seiner Kehle hüpfte. Ehe seine Augen sich erst Rot und dann so schwarz wie eine mondlose Nacht färbten. Der Kelch in seiner Hand zitterte leidig, als der Griff um ihn sich verstärkte, bis die Knöchel weiß hervortraten und man sich nicht sicher sein konnte, ob gleich der Kelch oder die Handknochen des Königs seiner aufschäumenden Wut nachgeben würden. Es war zweifellos nicht nur sein Wolf, der in dem König aufbegehrte. Auch seine Bestie erwachte mehr und mehr, der Lykaner selbst. Mehr Tier als alles Andere und er hatte die Witterung jener Beute aufgenommen die ihm vor so langer Zeit entkommen war. Sein Jagdtrieb wuchs. Und dem schattenhaften Puppenspieler fiel es zunehmend schwerer, das listige Grinsen auf seinen Zügen zu verbergen und stattdessen die gleiche entsetzte Miene aufzusetzen wie die anderen Anwesenden.
Herzschläge zogen sich weiter in die Länge in der niemand es wagte sich zu rühren. Nur jener, der die Fäden zog konnte es kaum erwarten. Er wartete darauf, dass seine Saat Früchte trug, die Vorboten des Sturms endlich aufflammten wie das Wetterleuchten am Horizont. Den Beginn des Kernstückes seines Plans, auf den er so lange gewartet hatte.
Dann war es endlich soweit. Das Spiel begann und der König war es, der die Steine ins Rollen brachte. Brüllend sprang er auf, das wütende Brüllen brachte den Saal zum Beben, verschlang das Poltern seines Stuhles, als dieser von der ruckartigen Bewegung zurückgeworfen wurde, sich wackelnd ein paar Herzschläge zu halten schien, ehe er doch nach hinten kippte und liegen blieb wie ein gefallender Soldat. Teller klirrten, Holz knackte, ächzte leidig als die Faust des Königs auf den Tisch schlug und nun doch jeden im Saal zusammenfahren ließ. Stropov, der Beta sprang ebenfalls von der Tafel auf, schob sich weg von seinem König, ehe sein Befehl durch den Saal hallte und Heilloses Durcheinander ausbrach in dem Wachen und Gäste über das edle Parkett stolperten.

Die Letzen des dunklen Wanderers zuckten in der Abenddämmerung, entblößten die gelblichen Waffen seiner Zähne, gleich eines amüsierten Grinsens. Er hatte sich oft an dieser Erinnerung ergötzt und auch jetzt rannte ihm ein freudiger Schauder die Rückenlinie herab bei dem Gedanken. Vorfreude, das lange aufgeschobene Sehnen. Seit dieser Denkwürdigen Nacht waren 11 Tage verstrichen. 11 Tage indem der Nomade wohl jegliche Grausamkeiten des Königs ausgesetzt gewesen war, der glaubte in ihm nicht nur seine Beute, sondern auch den Angreifer auf sein Rudel gefunden zu haben. Wie Naiv sie doch waren. Aber genau das war sein Plan gewesen. Endlich neigte sich die Zeit der Knechtschaft seinem Ende entgegen. Der wilde Teil seiner Seele wollte seine schattenhaften Verbündeten zu sich rufen, die am Rande des Territoriums nur auf sein Zeichen warteten um über die Schafe herzufallen, die glaubten Wölfe zu sein. Doch es war noch nicht soweit. Es wäre unklug, sogar fatal, wenn er jetzt schon Handeln würde. Noch immer atmete der Blutmondgeborene in den Kerkern. Noch immer hatte er Zwei Gegner, nicht mehr nur einen. Erst wenn einer durch die Hand des Anderen sein Leben verlor, würde seine Stunde schlagen. Ihm war es dabei gleich, wer es war. Der König oder der Nomade, obwohl er zugeben musste, die Tatsache, dass der Nomade in Ketten lag und sein Leben wohl nur noch am seidenen Faden hing, gefiel ihm viel besser, als wenn er es mit diesem Abschaum zu tun bekommen würde. Immerhin war der König bereits geschwächt. Dafür hatte er gesorgt, schon lange bevor er dieses Rudel angegriffen und so den Nomaden hierher gelockt hatte. Er hatte viel mehr Verbündete als es schien, sogar in den Reihen des Königs.

Geschickt, in fließenden Bewegungen wich der massige dunkle Leib den knorrigen Ästen aus, die sich ihm wie dürre Finger entgegenstreckten und nach seinem Fell zu greifen schienen. Als wüsste die Natur, dass er der wahre Kern allen Übels war und wollten ihn greifen und gefangen nehmen. Sein Lauf war befreiend gewesen, hatte ein wenig die Ungeduld und steigende Erregung angesichts seines aufgehenden Plans, gelindert. Es hatte sich merklich abgekühlt. Obwohl der Frühling nahe war, einige Bäume bereits grüne, zarte Blätter der Sonne entgegen streckten waren die Nächte noch immer bitter kalt. Anders als in seiner Heimat, die bald nicht mehr seine Heimat sein würde, wenn alles so verlief wie er es wollte. Das Nachtgleiche Fell gegen die Kälte aufrichtendend, schob sich der Wolf wieder aus dem Unterholz in dem er mit der Dämmerung verschwunden war. Leise knackte das Unterholz, verriet seine Anwesenheit noch ehe er zurück auf die im Mondschein milchig glänzende Wiese trat. Sofort bemerkte er, dass seit seinem Verschwinden sich etwas verändert hatte. Die ruhige, friedliche Burg war erfüllt von flimmernden Lichtern. Wachen stürmten über die Mauern und blufften sich gegenseitig Befehle zu. Lykaner und Wölfe streiften durch das Land, hielten über die Wiese direkt auf ihn zu. Seine dunklen Ohren spitzten sich, als die ersten an ihm vorbei stürmten und laut wie eine aufgeschrecktes Rudel Hirsche im Unterholz hinter ihm verschwanden. Gerade noch rechtzeitig stellte sich seine Massige Gestalt einem kleineren Wolf in den Weg, ehe er seinen Gefährten ins Unterholz folgen konnte. Ohne zu zögern öffnete der dunkle seine Gedanken, verband sie mit dem fremden Krieger.

Was ist hier los? Verlangte der Namenlose Schatten zu wissen, die Augen misstrauisch zusammenkneifend. Der Krieger vor ihm grollte leise. Man konnte sehen, dass er sich am liebsten an ihm vorbei zwängen wollte um dem Rest der Patrouille zu folgen, ehe er zu weit zurückfiel. Verstimmt schlugen die Zähne des Kriegers aufeinander, als er in die Luft biss. Die Nase des Kriegers zuckte, blähte sich, als seine Letzen zuckten. Es war offensichtlich, dass er nicht gewillt war zu antworten und weiter wollte. Der Namenlose spürte wie ein bedrohliches Knurren in seiner Kehle anschwoll. Doch bevor es ausbrechen konnte, antwortete der Krieger mürrisch: Der Gefangene ist entkommen. Verschwunden mit der Prinzessin und einigen Alphas und dem Beta.

Kaum das er geantwortet hatte, trat der Krieger um die größere Gestalt herum, die verharrte bei der unwillkommenen Neuigkeit. Der Klang der Pfoten des Kriegers verblasste nach und nach hinter ihm. Während ein Zittern den massigen leib überrollte. Seine Krallen gruben sich in das Erdreich, hackten sich darin fest, als wäre es das Fell seines Feindes. Fell sträubte sich, doch dieses Mal nicht wegen der Kälte. Er wollte seinen Zorn herausbrüllen, in die Nacht. Knirschend drückten seine Zähne aufeinander. Er war entkommen... er war entkommen und viel schlimmer er lebte noch! Das durfte doch nicht wahr sein! Warum musste man alles immer selber machen, wenn es vernünftig werden sollte?! Grollend wand sich der Schatten erneut ab. Tauchte wieder in den Schutz der Bäume ab. Er durfte keine Zeit verlieren... Dann musste er sich eben doch selbst darum kümmern...

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