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"Darf ich fragen wo genau du wohnst?", fragte mich Seokjin. "Wurde Ihnen das nicht gesagt?", meinte ich kühl. "Oh stimmt, tut mir leid!", entschuldigte er sich. Er fing an in seiner Tasche herum zu wühlen. Ich sah nur stumm gerade aus. Vor mir lag ein grüner Park, in diesem spielten Kinder mit ihren Eltern, paare Picknickten und Leute gingen Spazieren. Alle sahen so glücklich aus und ich sitze hier in einem Rollstuhl und warte darauf das ein Fremder Mann herausgefunden hat wo ich Wohne.
Wenn ich die Menschen dort draußen sah, wurde mir klar wie gut ich es doch hatte. Natürlich beschwert man sich über sein Leben, aber wen einem erstmal sowas wie mir und Hunderten von anderen Menschen passiert, wird einem klar, dass das Leben wertvoll ist.
Jetzt hat mein Leben aber seinen Wert verloren. Ich bin Wertlos. Ich bin ein Hindernis in der Gesellschaft! Wegen Leuten wie mir müssen extra Sachen gebaut werden, wie zum Beispiel Rampen, damit wir überhaupt irgendwo hoch kommen.
Ein schlechtes Gefühl breitete sich in mir aus. Wieder dieser Selbsthass und Schuldgefühle. Es ist schrecklich mit so einem Gewissen zu Leben!
"Ah ich hab's, ist das die richtige Adresse?", fragte mich Seokjin und hielt mir einen Zettel unter die Nase. Ich las mir kurz die Adresse durch und nickte um seine frage zu bestätigen. "Gut, dann können wir ja jetzt los.", grinste er.
"Hast du Familie?" "Ich möchte das Sie mich siezen und nein ich habe keine", meinte ich kühl. "Und Freunde?", fragte er vorsichtig weiter. "Nein!", ich hatte nur Yoongi, aber ich will ihm nicht zur last fallen. Ich will niemanden zur last fallen!
Ich sollte Yoongi eigentlich bescheid geben wenn ich entlassen werde, doch ich wollte nicht. Ich wollte nicht das er mich weiter in so einem Zustand sehen muss. Er scheint zwar eine sehr Starke Person zu sein, aber wenn es darum geht das seinen liebsten was passiert, kann er schnell Emotional werden. Wie oft hat er angefangen zu Weinen, weil ich geweint habe.
Yoongi ist ein zu guter Mensch und ich will nicht das er sich Sorgen um mich macht. Am ende möchte er sich um mich Kümmern, doch ich will es nicht. Er hat einen tollen Mann und ein noch tolleres Kind um die er sich Kümmern muss.
"Wenn di- ihnen kalt ist, sagen Sie bitte was, okay?", fragte Seokjin der Hinter mir her lief. Ich wollte immer noch nicht das mich ein Fremder Mann durch die Welt schiebt. Ich will ihm nicht vertrauen.
Ich habe Angst!
Ich nickte nur anstatt zu Antworten. Ich habe mich früher gerne mit anderen Leuten unterhalten, ich war immer ein Mensch der frei und offen sprechen konnte. Aber jetzt habe ich eine Stille entwickelt. Ich will nicht das man meiner Stimme meine Gefühle entnehmen kann.
Auch wenn man es nicht sofort glaubt, aber durch die Stimmlage eines Menschen kann man vieles über sein inneres herausfinden. Deshalb spreche ich nicht, es soll keiner Wissen wie verletzlich ich im Moment bin.
"Wir sollten gleich da sein, haben Sie ihre Schlüssel?", fragte Seokjin. Wieder nickte ich nur. Er fing an zu seufzen, es hörte sich verzweifelt an. Er muss sich erst seid heute um mich kümmern und schon werde ich zu einer last, für ihn.
Es war schon immer eine Angst von mir einer anderen Person zu lasst zu fallen. Ich war schon immer ziemlich selbständig, was wahrscheinlich auch an dem frühen Tod meiner Eltern liegen könnte.
Ich kramte den Schlüssel aus meiner Tasche und schloss die Tür auf. In meiner kleinen Wohnung war es kalt und dunkel. Ich wollte in meine Wohnung fahren aber etwas hinderte mich daran. Es war die Türschwelle. Ich kam mit meinen Rädern einfach nicht drüber. "Warte ich helfe Ihnen", meinte Seokjin und wollte mir helfen doch ich schlug seine Hände wieder weg.
"Nein! Ich kann das alleine!", meine Stimme klang brüchig und man konnte deutlich Angst hören. Ich versuchte es immer wieder aber es ging nicht. Die ersten Tränen bahnten sich den Weg über meine Wangen, ich fing an zu schluchzen. Ich wurde Panisch, atmete schneller.
Ich wollte es mit Anschwung versuchen, also fuhr ich weiter nach hinten. Mit viel Schwung fuhr ich auf die Tür zu. Doch wieder stoppten die Räder an der Türschwelle.
Mit einem großem Schwung viel ich aus dem Rollstuhl, Seokjin versuchte noch mich aufzufangen doch er war nicht schnell genug. Warum habe ich mich nicht angeschnallt?
Jetzt lag ich hier auf dem Boden, konnte mich nicht bewegen und weinte wie ein Baby. Es tat weh, nicht nur der Sturz, nein alles tat weh. Es tat weh das ich so ein krüppel bin, es tut weh das ich noch nicht mal mehr in meine Eigene Wohnung kommen kann, es tut weh das ich so ein Schwächling bin.
"Namjoon! Alles in Ordnung?", fragte mich Seokjin panisch. Er hob mich hoch und wollte mich wieder in den Rollstuhl setzen.
Ich konnte nicht mehr. Ich fing an zu schreien und ihm gegen die Brust zu schlagen. "Ich kann nicht mehr! Ich will nicht! Ich hasse mich und mein ganzes Leben!!", schrie ich unter Tränen.
"Beruhige dich", meinte Jin Sanft. "Nein! Ich will nicht mehr! WARUM KANN ICH NICHT EINFACH STREBEN!!!", schrie ich und riss mich aus den Armen von Seokjin.
"Namjo-" "Für dich heißt es immer noch Herr Kim!!!", schrie ich ihn an. Er schreckte zurück und sah mich besorgt und verletzt an.
Er wurde ganz still und schnallte mich am Rollstuhl fest. Ich bin gefangen! Ich beruhigte mich langsam. Als ich wieder still war nahm Seokjin meinen Rollstuhl und rollte ihn geschickt über die Türschwelle.
Er ließ in der Wohnung meinen Rollstuhl wieder los und ich konnte wieder alleine Fahren. Alleine irgendwie fühle ich mich genau so...
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Ich sollte aufhören immer solche Deprie Lieder zu hören :(
Bye :(
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