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Nach dem ich mich einigermaßen beruhigt habe, fuhr ich mit einem schlechten gewissen zurück zu Seokjin und Yoongi. Seokjin stand im Türrahmen und versuchte erfolglos Yoongi aus Hoseoks Wohnung zu bekommen.
"Ich will nicht! Bitte lass mich! Denk doch an meine Familie!", schrie Yoongi und versuchte sich aus dem Griff von Seokjin zu lösen. "Bitte Yoongi, komm einfach mit!", schrie er gequält. Es sah so aus als müsste er gleich weinen und wieder kam mir das schlechte Gewissen hoch. "Bitte Yoongi", wimmerte Seokjin und lies Yoongi los. Verzweifelt lies er sich auf den Boden fallen. Yoongi stand nur perplex da und betrachtete Seokjin. Ich wusste nicht so recht was ich jetzt tun sollte also blieb ich einfach dort stehen wo ich gerade war.
Nach einer kurzen Zeit rappelte sich Seokjin wieder auf und sah mit roten Augen zu Yoongi. "Du gehst jetzt sofort ins Auto!", meinte er mit einer festen Stimme. Yoongi nickte hastig und verschwand im Treppenhaus. Seokjin seufzte und lies seinen Kopf nach unten fallen. Langsam traute ich mich den Abstand zwischen Seokjin und mir zu verringern. Langsam sah er wieder auf und mich direkt an.
"Weigerst du dich auch mit zu kommen oder kommst du freiwillig mit?", fragte er total am Boden zerstört. "I-ich komm freiwillig mit", stotterte ich. Seokjin lächelte mich leicht an. Man konnte sofort erkennen das sein lächeln nicht echt war.
Zusammen fuhren wir nach unten, doch er bleib immer in einem großen Abstand zu mir. Zurück am Auto wartete schon Yoongi auf uns. Uninteressiert sah er auf seine Nägel. Wenn er betrunken ist ist er eine ganz andere Person.
Seokjin öffnete mir die Auto Tür und wollte gerade denn Gurt von meinem Rollstuhl lösen, stockte dann aber. "D-darf ich?", fragte er und sah mir etwas ängstlich in die Augen. Leicht nickte ich. Vorsichtig öffnete er denn Gurt und hob mich mindestens vier mal so vorsichtig ins Auto. Man merkte das er angst hatte das ich ihn wieder anschreien würde oder das er etwas Falsch macht.
Yoongi schwang sich auf den Rücksitz und fing an irgendeine Melodie zu summen. Die Scene von gerade eben hat er wohl schon vergessen. Jin packte den Rollstuhl nach hinten in den Kofferraum und nahm wieder auf den Fahrersitz platz. Vorsichtig fuhr er los, Richtung meiner Wohnung.
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Gleich nach dem wir zuhause angekommen sind, habe ich mich in meinem Zimmer versteckt. Ich wollte gerade einfach nicht mit Yoongi, Seokjin oder sonst irgendjemanden sprechen. Ich wollte einfach nur noch alleine irgendwo verrotten.
Jetzt sind es schon wieder ein paar Stunden vergangen und ich starre wieder nur auf die Weiße Wand in meinem Zimmer. Auf einmal hörte ich ein leises Klopfen an meiner Tür. "Ja", sagte ich schnell sah aber nicht zur Tür.
"Ich wollte fragen ob du etwas essen möchtest. Du musst auch nicht mit mir essen, ich kann dir das Essen auch her bringen wenn dir das lieber ist.", fragte Seokjin unsicher. "Nein, ich will nichts!". "Oh, okay.", meinte Jin enttäuscht. "wahrscheinlich koche ich zu schlecht...", murmelte er ganz leise, trotzdem konnte ich es noch verstehen. Das stimmt nicht was er sagt, er kocht wirklich fantastisch! Am liebsten hätte ich ihm das noch hinterher gerufen, doch da war er schon weg.
Verzweifelt stützte ich meinen Kopf mit meinen Händen ab. Warum ist alles was ich mache Falsch. Ich will nicht so gemein sein, nicht zu Yoongi und auch nicht zu Seokjin. Er kann doch nichts dafür das ich so bin!
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Später lag ich im Bett und dachte nach. Ich dachte über die ganze Zeit nach wo Seokjin schon hier war. Er hat es nie aufgegeben mir zu helfen. Ich bekam wieder dieses extreme schlechte Gewissen. Die Ärzte im Krankenhaus habe ich wie denn letzten Dreck behandelt und ich hatte kein Schlechtes Gewissen, doch bei Seokjin bekam ich fast sofort eins. Ich glaube das liegt daran das er einfach eine sehr nette Persönlichkeit hat, der man eigentlich nicht schaden will.
Um meine Gedanken etwas frei zu kriegen, beschloss ich etwas zu trinken. Also setzt ich mich mit mühe in meinen Rollstuhl und fuhr den Flur entlang. Doch an einem Zimmer bleib ich stehen. Es war das Zimmer von Seokjin und aus diesem kamen laute Schluchzer. Vorsichtig bremste ich meinen Rollstuhl und blieb an der Tür von Seokjin stehen. Mit viel mühe konnte man aus den ganzen Schluchzern einzelne Sätze raushören.
"Ich kann nicht mehr! Ich habe alles versucht, es geht einfach nicht mehr! Ich weis nicht was ich noch tun soll! Es ist hoffnungslos. Er ist nichts, er spricht nicht mehr richtig, er starrt andauernd diese Wand an und will nicht meine Hilfe annehmen. Bin ich wirklich so schlecht in meinem Beruf? Habe ich wirklich so versagt?", schluchze er laut. "Ich habe keine kraft mehr!", hörte man ihn noch leise Wimmern.
Langsam stiegen auch mir die Tränen in die Augen. Ich bin daran Schuld das dieser liebenswerte Mensch sich so schlecht fühlt. Ich bin daran Schuld das er seine Fähigkeiten unter frage stellt. Ich bin daran Schuld das er noch Depressionen wegen mir bekommt!
Ich bin Schuld! Ich ich ich. Ich bin ganz alleine an allem hier Schuld! Wie soll ich das jemals wieder hin bekommen?
Ich glaube da gäbe es einen Weg!
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Hi... ich habe nichts zu sagen also
Bye :3
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