Kapitel 8
Kapitel 8
POV Aiden
Als ich an Angies Haus ankam, blieb ich ratlos vor der Haustür stehen. Machte es Sinn zu klingeln? Ging das überhaupt? Ich probierte es, aber es funktionierte nicht. Frustriert schlich ich um das Haus. "Verdammter Mist! Was soll ich denn jetzt machen?", fluchte ich und wollte einen Stein weg kicken, aber mein Fuß fuhr einfach hindurch. "So ein Kack!" //Aiden?// hörte ich Tims Stimme in meinem Kopf. //Tim, wo bist du? Kannst du mich hören?//
//Direkt über dir// Verwundert blickte ich nach oben. Und tatsächlich saß er auf dem Garagendach vor Angeliques Fenster. Ich ließ meine Seele auf gedanklichen Befehl hin nach oben schweben. "Sehen sie nicht friedlich aus?", wechselte Tim in Flüstersprache. "Ja". Liv und Angelique lagen eng umschlungen auf dem Himmelbett. Die Decke hatten sie vollkommen ignoriert, da diese ordentlich zerknüllt unter ihnen begraben lag. " Wie geht es Marc und Chloe?", wollte ich wissen. Tim lief leicht rosa an. "Weiß ich ehrlich gesagt gar nicht. Ich war so um Liv besorgt und auch Angie wirkte, nachdem sie im Krankenhaus aufgewacht ist, nicht so, als wäre sie auf ihrem mentalen Höhepunkt. Aber was ist mit dir? Du bist kalkweiß wie eine Wand." "Ja, naja, es gibt da so ne Sache, sie ich dir erzählen muss." " Schieß los!" " Äh...Der Grund, warum ich so komisch aussehe ist, dass ich sehr wahrscheinlicher Weise ermordet wurde. So genau weiß ich das auch nicht." " Was? Hä? Geht doch gar nicht! Du stehst doch vor mir und ich kann dich sehen." " Ja, das liegt daran, dass mein Körper sich gerade in der Hölle regeneriert, meine Seele aber bei Angelique bleiben will bis ...keine Ahnung was dann passiert. Ich guck mal, wie es Marc und Chloe geht, ja?" Noch leicht irritiert von dem abrubtem Themenwechsel nickte Tim abwesend. "Ich pass solange auf die Mädels auf." Ich zeigte ihm einen Daumen hoch und verschwand durch die Wand. Ich glitt durch mehrere Möbel, Wände und Türen, was sehr gewöhnungsbedürftig war, und fand Marc und Chloe beide einen Kaffee in der Hand am Esstisch in der offenen Küche sitzen.
"Ich mach mir echt Sorgen um Angie", teilte Chloe Marc gerade mit. "Ach Schätzchen, mach dir nicht so viele Gedanken. Du tust so viel du kannst. Außerdem hat sie ja auch noch Liv. Ich bin sicher, dass sie es mit etwas Hilfe durch die Trauer schafft. Auch dir macht Aidens Tod zu schaffen, also verdienst du auch etwas Zeit, um alles zu verarbeiten. ", beruhigte Marc sie. "Angie muss es aber besonders schwer haben, da sie vielleicht sogar mitbekommen hat, wie er ermordet wurde. Sie hat ja nicht wirklich gesagt, woran sie sich erinnert." Chloe bekam leichte Schnappatmung bis Marc sie tröstend in den Arm nahm. "Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass sie den Mord mitbekommen hat, da sie im Krankenhaus nach ihm gefragt hat. Wieso sollte sie das machen, wenn sie schon weiß, sodass er nicht mehr unter uns wandelt?" "Sie ist zusammen gebrochen, als sie die Wahrheit erfahren hat " Schluchzend klammerte sich Chloe an Marc fest. Erst jetzt wurde mir klar, wie sehr mein Verlust das Leben meines Umfelds beeinflusst haben musste. Erschüttert wandte ich mich ab und war kurze Zeit später wieder mit Tim vor Angelique Fenster. Aufgewühlt winkte dieser mich zu sich. Neugierig schaute ich durchs Fenster, als Tim ins Innere wies. Was ich dort sah, tat mir im Herzen weh, obwohl ich im Moment nicht mal ein richtiges besaß. Angelique lag weinend in Livs Armen. Diese strich ihr sanft das Haar zurück und redete beruhigend auf sie ein. "Was ist passiert?". Schockiert starrte ich Tim an. Meiner Seelengefährtin ging es schlecht und ich konnte nichts dagegen tun. Rein gar nichts. Das machte mich seelisch fertig. "Sie hatte einen Albtraum!". Damit war wohl alles gesagt. Ich wurde noch blasser als ohnehin schon und mein ganzes Sein schien zu schmerzen. Jetzt fing auch noch Liv zu weinen an. Gequält sah Tim zu. "Manchmal würde ich echt gerne auf die Gesetze scheißen und sie trösten.", sagte er mit einem sehnsüchtigem Blick auf seine Seelengefährtin. Jetzt verstand ich wie machtlos er sich immer fühlen musste, wenn Liv etwas geschah.
"Weißt Du eigentlich, wer Dich umgebracht hat?", wollte Tim plötzlich von mir wissen. "Ich weiß, dass es ein niederer Dämon war, aber nicht genau wer. Aber er hat das einzige Gift besessen, welches uns royalen Dämonen etwas anhaben kann. Also die Mischung aus dem Blut meines Vaters und frischer Asche. Zum Glück habe ich schon vor langer Zeit vorgesorgt und einen Zauber über mich gelegt, dass mein Körper und meine Seele sich bei der Berührung mit dem Gift trennen, sodass ich nur getötet werden kann, wenn mein Vater oder ich selbst die Klinge führen." "Oh!", war das einzige, was Tim dazu sagen konnte. "Aber ich werde mich auf jeden Fall rächen, sodas es niemand mehr wagt mir etwas anzutun, wodurch sogar meine Seelengefährtin leiden muss.", sagte ich fest entschlossen. Tim nickte zustimmend, mit einem mordlüsternden Ausdruck in seinen Augen. "Und wenn wir den Täter haben, werden wir ihn sowas von kalt machen und er wird für alles büßen, was er uns und unseren Gefährtinnen angetan hat." Tim rieb eifrig die Hände aneinander. "Ich kann es kaum erwarten. " "Ich auch "
"Wir halten hier über Nacht wache, oder?", vergewisserte ich mich. "Ja, abwechselnd. Soll ich die erste Wache schieben?" "Gerne, ich versuche zu schlafen, wenn ich das in diesem Zustand überhaupt kann." "Ich drück dir die Daumen!", erwiderte Tim scherzhaft.
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