Kapitel 6- Die Falle
Yuki ging nach Hause, ganz allein und in Gedanken versunken. Was auch immer hier vor sich ging, es war das Gegenteil von gut. Sie war so sehr abwesend, dass sie die Frau mit der seltsamen Sonnenbrille auf der gegenüberliegenden Straßenseite nicht bemerkte, die sie mit großem Interesse musterte. "Sie ist eine.", sagte die Frau. "Weiße Haare. Hübsches Gesicht. Jemand, den man nicht so schnell vergisst." Sie zückte ihr Handy und machte ein Foto, bevor sie sich umdrehte und verschwand. Sie folgte Yuki in einem gewissen Abstand.
Yuki schloss die Tür zu ihrem Haus auf, ging hinein und setzte sich auf die Couch. Sie war müde und griff nach der Fernbedienung, um den Fernseher einzuschalten.
"....Ich habe ein Ziel gefunden", sagte die Frau in ihr Handy. "Ein junges Mädchen. 16 oder so ungefähr in dem Alter. Sie wohnt in der Lotus Road.",
"Gute Arbeit, Ayaka", sagte eine Stimme auf der anderen Seite der Leitung.
"Was ist mit der Gruppe im Oblivion District?" fragte Ayaka. "Sind sie schon zurückgekehrt?",
"Nein. Ich fürchte, Mayu und ihr Trupp sind dort getötet worden. Ich konnte keinen Kontakt aufbauen.",
"Dann bedeutet das, dass es dort noch Dämonen gibt.",
"Ja. Vielleicht sogar einige starke. Mach weiter so, Ayaka. Locke den Dämon in den Oblivion District, dort werden wir ihn loswerden. Ich werde diesen Ort selbst überprüfen.",
"Sei vorsichtig, Satsuki.",
"Mach dir keine Sorgen um mich. Mach dir Sorgen um die Menschen in der Stadt. Ich werde von dir hören." Die Telefonverbindung brach ab. Ayaka seufzte und holte einen Zettel hervor. "Drei Fälle von Vergewaltigung, zwei Fälle von Folter und Zerstückelung, fünf Fälle von Mord... und eine ganze Stadt ausgelöscht. Es ist irgendwie beängstigend, was Dämonen anrichten können... Deshalb müssen sie gestoppt oder für immer eingesperrt werden." Sie seufzte, steckte das Papier wieder weg und ging davon. Diesen Dämon in den Oblivion District zu locken... dafür musste sie erst einmal etwas über ihn herausfinden. Einige weitere Beobachtungen waren nötig, wie es schien... Sie fragte sich, ob die Höllenbrut, die sie einst aus Versehen gerettet hatte, immer noch lebte. Die mit dem schwarzweißen Haar. Er war ihr bei ihrem letzten Versuch leider entkommen... Er war einfach verschwunden. Vielleicht würde sie ihn wieder sehen. Und wenn sie das tat... würde sie nicht versagen.
Am nächsten Morgen ging Yuki wie immer zur Schule und traf sich mit Hiko am Tor der Schule. Keine Apur von Fusaaki. Er war wahrscheinlich schon da. "Heey! Lahmus, beweg deinen Hintern schneller!" rief Hiko. Yuki rollte mit den Augen. "Ich bin nicht in der Stimmung zu rennen.",
"Warum das?",
"Ich kann das Tor immer noch nicht öffnen, ich habe es am Morgen erneut versucht. Immer noch keine Veränderung.",
"Das ist ärgerlich...",
"Ja." Yuki seufzte und ging an Hiko vorbei in das Schulgebäude. Hiko folgte ihr.
Die Frau lehnte am Zaun der Schule, wieder mit der Sonnenbrille auf. "...zwei Dämonen... Die einzigen, die ich hier bemerkt habe. Ich kann keine anderen Auren sehen. Nun, das erleichtert die Sache dann doch... Wenn diese beiden Dämonen hier zusammen zur Schule gehen und anscheinend befreundet sind, dann dürfte es ja ein Leichtes sein, sie irgendwohin zu locken." Sie schmunzelte, ging zum Eingang der Schule und trat ein, dann bog sie rechts zum Sekretariat ab. Sie klopfte an. "Ja?" fragte jemand von drinnen. Die Frau trat ein. "Entschuldigen Sie die Störung, Miss...",
"Ainsworth", half ihr die Sekretärin aus. "Wie kann ich Ihnen helfen, Miss-",
"Yukimi. Ayaka Yukimi ist mein Name." Sie lächelte höflich. "Ich bin wegen Miss Hana hier.",
"Sie sprechen von einer Schülerin?" Ayaka nickte. "Ihr Nachname ist Hana." Die Sekretärin drehte sich zu einem Stapel Akten in einem Regal neben ihr um. "...Shirayuki Hana?",
"Ja.", Ayaka warf schnell einen Blick auf das Bild auf der Vorderseite der Akte, als Mrs. Ainsworth sie herausnahm. Das war das Mädchen, nach dem sie gesucht hatte. "Was hat es mit ihr auf sich?", wollte die Sekretärin wissen.
"Sie hat keine Verwandten, also bin ich mir ziemlich sicher, dass sie, Miss Yukimi, nicht zu ihrer Familie gehören können.",
"Ich verstehe." Ayaka nickte. "Nein, aber sie ist meine Nachbarin.",
"Aha.",
"Sie hat mir erzählt, dass sie sich heute Morgen nicht so gut gefühlt hat. Also bin ich hergekommen, um zu sagen, dass es nett wäre, wenn Sie mich anrufen würden, falls es ihr noch schlechter gehen sollte, damit ich sie abholen kann.",
"Ich verstehe... Ich bin mir sicher, dass Miss Inoue so lange bei ihr bleiben wird.",
"Sie meinen ihre blondhaarige Freundin?",
"Ja. Hiko Inoue.",
"Na, das ist aber nett. Danke." Sie hinterließ einen Zettel mit einer Telefonnummer und ging nach draußen. Wunderbar. Sie hatte die Namen der beiden Dämonen und das reichte, um ihren Plan endlich umzusetzen.
Nach der Schule verabschiedeten sich Yuki und Hiko von ihren Klassenkameraden und gingen zum Ausgang. "Also, Fusaaki hat gesagt, ich soll lieber zu Hause bleiben. Vielleicht hat er eine Nachricht für mich, also...", "Ich verstehe." Hiko nickte. "Das heißt, wir sollen einfach zu Hause sitzen und warten, ob etwas von alleine passiert? Wie praktisch.",
"Ich habe keine andere Lösung, aber wenn dieser Fall wirklich gefährlich ist, dann ist Vorsicht alles.",
"Ja, ja..." Hiko seufzte. "Na dann, man liest sich.",
"Man liest sich!" Sie gingen getrennte Wege.
Als Yuki zu Hause ankam, sah sie aus Gewohnheit im Briefkasten nach. Sie fand einen Brief darin. Sie griff danach, nahm ihn aber nicht wirklich zur Kenntnis und ging nach drinnen. Sie zog sich um, bevor sie den Brief öffnete. 'Du solltest dich in solchen Situationen besser um die kümmern, die dir lieb sind, Miss Hana. Wir haben deine Freundin Hiko hier, komm her und hol sie. Wir warten im Oblivion District.' Yuki seufzte. "Nicht schon wieder..." Sie schnappte sich ihre Schlüssel, die sich in Waffen verwandeln konnten, sobald sie sie aktivierte, und verließ erneut ihr Haus. Diesmal steuerte sie den Oblivion District an. "Langsam kotzt mich diese Scheiße an... Die Arashi sind weg, also wer zum Teufel äußert diesmal seinen Todeswunsch so? Und kann Hiko nicht einmal auf sich selbst aufpassen, oder muss ich ihr ständig hinterherlaufen, weil sie nicht aufmerksam genug ist? Obwohl... das wäre untypisch für Hiko... Huh." Sie begann, ein wenig misstrauisch zu werden. "..."
Sie nahm die S-Bahn bis zu einer Station in der Nähe des verlassenen Distrikts und ging das letzte Stück zu Fuß. Je näher sie kam, desto leerer wurden die Straßen. Sie war noch nie in diesem Teil der Stadt gewesen...
Als sie die verlassenen Teile der Stadt betrat, fand sie sich allein wieder. Sie war aufmerksam. "Okay, ich bin hier, jetzt hör auf zu spielen und lass mich dir in den Arsch treten.", sagte sie.
"Yuki?" Das war, aus irgendeinem Grund, die Stimme von Hiko. Sie kam auf sie zu. "Hiko? Was um alles in der Welt machst du hier?",
"Ich könnte dich genau das Gleiche fragen.",
"Ich habe einen Brief bekommen.", "Einen Brief darüber, dass du entführt wurdest?",
"Du, in meinem Fall.",
"...Okay, das ist seltsam.",
"In der Tat - AAAAAH!!!" Plötzlich schrien die beiden auf, als etwas auf ihrer Haut zu brennen begann. "Scheiße, was ist das?! Das brennt wie Säure!!!" Yuki schaute auf ihre Haut. "...sieht aus wie Salz..." zischte sie und wischte es schnell von ihren Armen. "Warum brennt das Zeug so sehr? Salz ist doch nicht ätzend...",
"Heheh... ihr Dämonen seid so dumm", sagte eine Stimme... und plötzlich fanden sie sich umzingelt wieder. "Eine Falle..." knurrte Hiko.
"...Scheint so... Ich dachte mir schon, dass da was faul ist und ich Dummkopf habe ihnen den Gefallen getan, diesen Mist tatsächlich zu glauben...! Hiko, lass uns kämpfen!" Sie holten beide ihre Waffen heraus.
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