Kapitel 12- Demonstration der Fertigkeiten
Er hatte Glück gehabt, denn die anderen Kerle in der Gruppe hatten die ganze Zeit geredet. Fusaaki hatte ihnen lange genug zugehört, um zu wissen, dass einige ihrer Verbündeten im Oblivion District umgekommen waren. "Shiro Aisaka", antwortete er ohne Zögern auf die Frage. Stille. Die Frau, die ihn gefragt hatte, sah ihn an und seufzte dann. "Dann habe ich eine schlechte Nachricht für dich. Aisaka ist tot. Er ist erst vor ein paar Stunden gestorben... Er wurde in den Oblivion-Distrikt geschickt, um sich der Dämonen zu entledigen, die wir dorthin gelockt haben- ohne Erfolg. Sie wurden angegriffen, soviel ich weiß.",
"..." Er tat so, als wäre er wirklich schockiert. "Oh. Er sagte mir, er würde dorthin gehen... Ich hoffte, er würde zurückkehren. Das ist... bedauerlich.",
"Es gibt Dämonen, die wie Menschen in Häusern leben. Eine unserer Agentinnen hat es geschafft, ihre Identität heraus zu bekommen und sie an einen entlegenen Ort zu locken, aber... anscheinend hatten diese Dämonen dort Verstärkung.",
"Wie sahen sie aus?", fragte er. "Damit ich sie gleich töten kann, wenn ich sie sehe, wie sie es mit Aisaka gemacht haben...",
"Eine von ihnen war weißhaarig. Ein hübsches Mädchen, die Haare reichten ihr bis zum unteren Rücken. Geht auf die Starfell-Akademie. Die andere ist blond. Haare über die Schulter geflochten.",
"...!" Er erkannte sie nur anhand der Beschreibung. Sie hatten versucht, Yuki und Hiko in eine Falle zu locken! Aber wer waren diese mysteriösen Dämonen, die ihnen zur Hilfe gekommen waren? Gab es da draußen noch mehr Raucos? Oder... könnte es sein... Er hatte letztens gehört, wie Assaku gesagt hatte, dass das Hauptquartier von Black Asylum in der Nähe des Ortes war, an dem die Jäger neulich waren. Hatten sie sich eingemischt?
"Ziemlich erkennbare Mädchen", fuhr die Frau fort. "Dämonen sind immer außerordentlich hübsch oder gut aussehend. Wie Elfen, fast. Aber lass dich von ihren schönen Gesichtern nicht täuschen. Wende ihnen in einem Moment der Unachtsamkeit den Rücken zu, und schon steckt ein Dolch in ihm",
"... das weiß ich schon." Er schaffte es, seine Stimme rau klingen zu lassen. "Das ist eines der ersten Dinge, die Aisaka mir beigebracht hat...",
"Du darfst keine voreiligen Entscheidungen treffen", bemerkte die Frau scharf. "Denn wenn du diesen Dämonen begegnest und sofort dein Schwert ziehst, ohne nachzudenken, wirst du nur verletzt oder tot enden. Ich denke, wir sollten dich mit deiner Emotionalität eher zurückhalten.",
"Das ist nicht deine Entscheidung, Jennifer", unterbrach Jack sie. "Es liegt nur an unserem Boss, was er mit ihm macht.",
"... Sicher, sicher." Sie nickte und ging dann weg. "Du arrangierst dann das Treffen."
Jack nickte und sah Fusaaki an. "Bitte. Komme mit mir." Fusaaki nickte und folgte ihm. Ihre Schritte hallten durch die leere Halle. "Mann, seit dieser Engel die Dämonenjagd eröffnet hat, ist alles total chaotisch.",
"Engel?" fragte Fusaaki.
"Ja. Das weißt du nicht?",
"Ich war die letzten Tage vor Aisakas Tod nicht hier.",
"Verstehe. Ja, da war dieser Engel, der hierher kam... der uns sagte, dass es Zeit ist, auf die Jagd zu gehen und so viele Dämonen zu töten, wie wir können. Sie hatte dieses hübsche kastanienbraune Haar und eine Stimme so süß wie Zucker. Ihre Flügel leuchteten und sie kam durch ein Tor aus Licht.",
"Sehr auffallend, wie gut du dich an ihr Aussehen erinnerst.",
"Sie war sehr hübsch, weißt du. So jemanden sieht man nicht so oft.",
"Für mich klingt es so, als würdest du auf sie stehen.",
"WAS?",
"Ich meine ja nur." Er zuckte mit den Schultern. "Es kam mir so vor, als ob du von ihr schwärmen würdest.",
"Haha ... Ha... Ja, nun ... Vielleicht... Ich würde gerne so eine Frau in meinem Leben haben. Ich bin nicht verheiratet, weißt du."
Sehe ich aus, als ob mich das interessiert? Fusaaki musste sich diesen Kommentar wirklich verkneifen. Aber er interessierte sich wirklich nicht für das Liebesleben dieses Mannes oder seinem Typ Frauen. Die Sache mit dem Engel war beunruhigend.
Sie kamen an einem Büro an und Jack klopfte. "Ja?" Sie traten ein.
"Clarke." Jack deutete eine höfliche Verbeugung vor dem Mann hinter dem Tisch an. "Ich bin mit Aisakas Praktikant hier."
Der Mann, der offensichtlich Clarke hieß, musterte Fusaaki. "Praktikant, hm ... Nun, Aisaka ist tot.",
"Ja, das ist mir bewusst... Was sollen wir mit ihm machen?"
Clarke verschränkte die Arme und lehnte sich zurück. "... Wie alt bist du?",
"Siebzehn", antwortete Fusaaki.
"Keine Erfahrung auf dem Kampffeld, nehme ich an.",
Eigentlich reichlich, aber egal. Er sprach es nicht laut aus.
"Nun, wir brauchen jeden Mann, den wir kriegen können. Aber zuerst möchte ich sehen, wie gut deine Kampffähigkeiten sind oder ob du mehr Nachhilfe brauchst. Außerdem muss dir jemand anderes zugewiesen werden, nachdem dein erster Mentor umgekommen ist.",
"Ich könnte ihn übernehmen", bot Jack an. Clarke nickte. "Gut. Auf freiwilliger Basis ist es immer am besten, nehme ich an." Er stand auf. "Was dagegen, wenn ich dich gleich teste? Denn wir sind gerade an einem sehr wichtigen Punkt der Mission... Wir haben keinen Platz für unerfahrene Praktikanten.",
"Sicher." Fusaaki nickte. Clarke führte ihn in eine große Halle und zog sein Schwert. Fusaaki tat das Gleiche. Sein schmales Katana wirkte zerbrechlich gegen das riesige Schwert des Mannes. Aber Größe war nicht alles, das wusste Fusaaki. Je größer das Schwert, desto unpraktischer würde es im Kampf sein. Sein Katana war leicht und daher weniger mühsam zu handhaben.
"Du kannst anfangen." sagte Clarke. Fusaaki nickte und ging in Kampfstellung. Er schloss seine dunkelblauen Augen für einen Moment, um sich zu sammeln, bevor er ihn angriff. Er begann mit einem Aufwärtsschlag von der linken Seite, den Clarke abblocken konnte. Er stieß Fusaaki zurück, wirbelte herum, um etwas Schwung in seine Bewegung zu bekommen und zielte auf seine Füße. Fusaaki sprang über die Klinge seines Schwertes, rollte weg und kam schnell wieder auf die Beine. Clarke griff erneut an, aber Fusaaki nutzte seinen freien Arm, um sein Schwert wegzustoßen, und drehte sich dann um, um mit seinem Schwertarm einen Ellbogenstoß auf seinen Brustbein zu zielen. Damit hatte Clarke anscheinend nicht gerechnet. Fusaaki trat ihm gegen das Schienbein und zwang ihn zum Zurückweichen. Der Mann ließ sich davon jedoch nicht abschrecken und stürmte erneut auf ihn zu. Fusaaki blockte jeden einzelnen seiner Schläge und erwiderte einige auf seine Brust gerichtete Schwerthiebe, aber Clarke wich aus. Er kreuzte wieder die Klingen mit Fusaaki, aber der schliff sein Schwert über die Klinge seines Gegners, was ihn zwang, erneut auszuweichen. Fusaaki verfolgte ihn, tauchte unter einem weiteren Schwerthieb seines Gegners weg, rammte ihm sein Knie in den Magen, drehte sich dann um und drückte seinen Schwertarm nach unten, bevor er ihm den Ellbogen gegen die Stirn rammte. Clarke taumelte zurück, doch bevor er wieder zum Stehen kommen konnte, entwaffnete ihn Fusaaki mit seinem Schwert und versetzte ihm einen Tritt in die Rippen, der ihn von den Füßen riss. Sekunden später war die Klinge von Fusaakis Schwert auf seinen Hals gerichtet. "..."
Clarke sah zu ihm auf und lächelte. "Wow. Du bist... ziemlich talentiert, um ehrlich zu sein."
Fusaaki hielt sein Schwert in Position. Ein Schlag und dieser Kerl wäre nur noch Geschichte... Er könnte ihn auf der Stelle töten. Aber das wäre wahrscheinlich keine kluge Entscheidung, da sich mindestens fünf Leute hier versammelt hatten, um dem Spektakel beizuwohnen... Außerdem müsste er sich der gesamten Gruppe stellen, was er definitiv nicht überleben würde. "...Die Größe des Schwertes spielt keine Rolle", sagte er. "Es kommt nur auf die Fertigkeit an, mit der das Schwert geführt wird." Er steckte es zurück in seine Scheide. Clarke stand auf und sammelte sein Schwert ein, bevor er es ebenfalls wegsteckte. "Ich hatte niedrige Erwartungen, weshalb ich dachte, ich würde dich schonen. Ich habe jedoch nicht erwartet, dass du mich so leicht überwältigen kannst. Wo hast du das gelernt?",
"In einer Schwertkampfschule in Swiftwood", antwortete er wahrheitsgemäß. "Ich habe viel trainiert.",
"Das war unglaublich anzuschauen", lobte Jack ihn. "Du hast Talent, junger Mann."Fusaaki schaute ihn an. Clarke stimmte zu. "Er hat das Schwert geschwungen, als wolle er töten. Kaltblütig wie eine Schlange.",
"Ist das so?" fragte Fusaaki. Clarke nickte. "Er kann für uns von Nutzen sein. Er ist nicht nur ein Praktikant. Er ist ein aktiver Kämpfer." Dann klopfte er Fusaaki auf die Schulter. "Du bist jetzt ein Teil unseres Teams. Nicht nur ein Praktikant, der gelehrt werden muss. Jack wird immer noch dein Mentor sein, aber du wirst an den Missionen teilnehmen."
Fusaaki nickte. Eine gute Gelegenheit, um an diesem Ort Vertrauen zu gewinnen. "Ich werde allerdings nicht hier bleiben", sagte er. "Wenn ihr mich braucht, meldet euch einfach bei mir zu Hause.",
"Wo wohnst du?",
"Rosemary Lane 23", antwortete er und drehte sich dann um. "Ich werde für heute gehen, wenn das okay ist.",
"Klar." Fusaaki nickte und ging.
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