Kapitel 86- Reflektionen
"Du bist so ein Versager, Kanane." Lanea verschränkte die Arme und starrte den schwarzhaarigen Arashi an. "Du hattest eine Aufgabe. EINE. Und nicht einmal das kriegst du hin! Was ist los mit dir?! Du hast nicht nur meinen Kraftspender entkommen lassen, du hast es auch nicht geschafft, dieses feurige Mädchen hier zu halten!!",
"Pass auf, was du sagst, kleine Schwester." Kanane hielt immer noch seine verletzte Schulter, aber seine Augen waren alles andere als voller Schmerz. "Ich bin jetzt derjenige, der die Flammen kontrolliert. Lass mich es nicht auch an dir ausprobieren.",
"Du konntest nicht einmal alle ihre Fähigkeiten kopieren, du Loser", antwortete sie. "Ich habe keine Angst vor-" Kanane stand plötzlich direkt vor ihr und zeigte mit seinem Degen auf ihren Hals. Sie war von einem Ring aus blauem Feuer umgeben. "Vorsicht", zischte er. „Provoziere mich nicht.",
„Beruhigt euch, ihr beiden." Aynare erschien auf den Fluren. Sie schien ruhig zu sein, trotz allem, was passiert war.
"Kanane wird uns allen Elend bringen!", sagte Lanea. "Die beiden Ausreißer werden Lucifer erzählen, was wir planen!",
"Oh, damit bin ich einverstanden." Ein winziges Lächeln erschien auf Aynares Gesicht. "Um ehrlich zu sein, ich finde es wirklich gut, dass sie geflohen sind. Wir hätten das sowieso nicht für immer vor Lucifer geheim halten können, dafür ist er zu gerissen...",
"Aber Mutter..." Das rothaarige Mädchen sah sie überrascht an. "... wir sind noch nicht bereit!",
"Sind wir wohl." Aynare schüttelte den Kopf. "Ich habe auch meine kleinen Tricks auf Lager. Ich bin mir bewusst, dass Lucifers Reaktion hässlich sein wird, aber wir sind weit mehr Leute als sie und... wir haben genug Kräfte aus Büchern und anderen Dämonen gesammelt, um abzuwehren, was immer er uns entgegen bringen wird. Keine Sorge, meine Kinder..." Sie legte eine Hand auf Kananes Wange und eine auf Laneas Kopf. "... wir werden bald über sie alle herrschen."
Satan rannte zu den beiden Mädchen und kniete sich neben sie. "Hikos Zustand ist kritisch!" sagte er. "Und ich denke, eine oder zwei von Yukis Rippen sind gebrochen... Sie müssen sofort behandelt werden!",
"Bring Hiko zu Cannaima", befahl Lucifer. "Sie wird sie in kürzester Zeit wiederherstellen können. Ich werde mich um Yuki kümmern." Satan nickte und hob Hiko auf seine Arme. Dann trug er sie weg. Lucifer ging auf Yuki zu und streckte ihr eine Hand entgegen. "Kannst du aufstehen?" Yuki hob schwach ihre Hand und legte sie in Lucys. "Ich denke schon... aber es tut so weh..." Lucifer half ihr wieder aufzustehen. "Halt still", riet er ihr und hielt eine Hand über ihre verletzte Seite. "Was machst du?",
"Shhht." Lucifer kniff konzentriert die Augen zusammen. "Reverse of Time." Der Schmerz in Yukis Seite ließ nach. "Was...?",
"Ich habe die Zeit für deine Knochen zurück gespult", erklärte Lucifer. "Was einfach bedeutet, dass ich sie repariert habe.",
"Wow... danke..." Lucifer führte Yuki die Treppe hinauf und ließ sie in einen der Sessel Platz nehmen. "Du brauchst Zeit, um dich zu erholen", sagte er sanft. "Erkläre mir jetzt alles. Was genau ist passiert?" Yuki senkte den Kopf. "Alos, der Tag begann wie gewohnt... Ich habe für die Schule gelernt, bis ich Hiko eine wichtige Frage stellen musste. Sie hat lange nicht geantwortet, was für sie ziemlich untypisch ist... also habe ich gefragt, ob jemand weiß, wo sie ist. Sie war nicht zu Hause, also dachte ich, sie wäre vielleicht mit einer ihrer Freundinnen von der Schule ausgegangen. Aber niemand wusste, wo sie war... Zuerst war ich nicht wirklich besorgt, weil ich dachte, es muss eine vernünftige Erklärung dafür geben, bis ich einen Brief in meinem Briefkasten gefunden habe.",
"Was stand darin?" fragte Lucifer geduldig. Yuki nahm ihre Tasche ab, die sie während des Kampfes auf den Boden geworfen hatte und holte das Stück Papier heraus. "Ich habe es mitgenommen, nur für den Fall... hier." Sie hielt es dem Teufel hin. Er nahm es und las es schweigend. Yuki konnte nichts von seinem Gesicht ablesen, als er wieder aufblickte. "Ich verstehe. Also bist du alleine dorthin gegangen, ohne es jemandem zu sagen. Das war ziemlich riskant.",
"Ich wollte Hiko nicht gefährden...",
"Oh, ich mache dir keine Vorwürfe." Lucifer schüttelte den Kopf, zerknüllte das Papier in seiner Hand und ließ es zu Boden fallen. "Du hast getan, was du für das Beste gehalten hast, das verstehe ich." Er legte eine Hand auf ihre Schulter. "Erzähl weiter." Yuki nickte. "... Als ich dort ankam, fand ich Hiko gefesselt und bewusstlos... und ich wurde erwartet.",
"Von wem?",
"Dem Prinz. Sein Name war Kanane, wenn ich mich recht entsinne.",
"Kanane... "Lucifers andere Hand ballte sich zu einer Faust. "...",
"Er hat mir etwas erzählt." Yuki hob ihre Hand und sah Lucifer direkt in die Augen. "... sie haben in den letzten Jahren Azras Geschwister getötet." Lucifers Gesicht blieb ungerührt, er kniff nur die Augen zusammen und seine Faust spannte sich an. "...Haben sie das?" Yuki nickte. "Er hat Hikos Magie gestohlen... Er sagte, dass sie die Kräfte aller toten Rauco-Dämonen gesammelt haben. Ich weiß nicht genau warum... aber er sagte, er hat sie getötet, um sicherzustellen, dass du es nicht erfahren wirst." Lucifer nickte und sein Gesicht veränderte sich ein wenig. Für eine Sekunde schimmerte sichtbarer Zorn in seinen Augen. "Danke, dass du es mir erzählt hast, Yuki", sagte er und streckte ihr erneut seine Hand entgegen. "Ich bin sicher, Auroria wird sich um deine restlichen Wunden kümmern. Komm mit mir." Yuki nahm seine Hand und Lucifer führte sie nach draußen und zur Quelle. Auroria übte mit ihrem Speer an deren Ufer. "Auroria." Lucifer sagte ihren Namen und die blauhaarige Dämonin sah auf. "Ja...? Oh... was ist mit dir passiert, Yuki?",
"Du wirst es später erfahren. Ich werde euch allen erzählen, was passiert ist", versprach Lucifer und fixierte Auroria mit seinen Augen. Dann sah er Yuki an." Bitte, kümmere dich um ihre blauen Flecken, Schürfwunden und Verbrennungen. Ich brauche etwas Zeit zum Nachdenken." Auroria nickte. "Verstanden." Yuki hatte das Gefühl, Lucy vermied es, ins Wasser zu schauen. Er drehte sich um und ging. "... er ist wütend... ", bemerkte Auroria.
"...? Woran siehst du das?",
"Du kannst Lucifers Gesicht nie lesen, aber seine Schritte sind schneller und kräftiger als gewöhnlich... er ist nur so, wenn ihn etwas wütend macht. Was auch immer passiert ist, es muss etwas Schlimmes sein..." Yuki nickte. "Ist es..."
Auroria seufzte. "Wie auch immer, setz dich. Meine Heilmagie ist schwach, aber zumindest hilft sie, deine Verletzungen zu heilen. Besonders Brandwunden." Sie tauchte ihre Hand ins Wasser der Quelle und strich sanft über Yukis Arm. Ihre Hand strahlte schwach. "Water's Healing Hand...",
"Mir schien es, als wollte Lucifer vermeiden, ins Wasser zu schauen... ", begann Yuki. "... Bin nur ich das oder hast du das auch bemerkt?",
"Ich habe es bemerkt", sagte Auroria. "Aber ich kann nicht sagen, warum er das tun würde.",
"Es ist nicht nur das Wasser, das er meidet", hörten sie eine vertraute Stimme. Beide Mädchen hoben den Kopf, als Satan zu ihnen kam. "Lucy vermeidet es im Allgemeinen, auf sein eigenes Spiegelbild zu schauen.",
"Aber warum...?", fragte Yuki. Satan seufzte. "Lucy kann nicht in reflektierende Objekte schauen. Nicht weil er es hasst, wie er aussieht... Es ist, weil er ein Monster in sich sieht.",
"Ich verstehe es nicht. Warum?" Satan schüttelte den Kopf. "Ich erinnere mich an diesen Tag... Es regnete draußen und Lucy wollte die Sterne sehen... Er war aber vom Regen überrascht worden. Er ging durch die leeren Straßen und genoss es, durch den Regen zu gehen... Bis er zufällig in eine Pfütze gestarrt hat. Jedes Mal, wenn er sich selbst ansieht, wird er von Halluzinationen heimgesucht. Genau wie damals... Er erlitt einen totalen Nervenzusammenbruch. Was auch immer er im Spiegel sieht, wenn er auf sein Spiegelbild schaut... es muss etwas so Schreckliches sein, dass Lucy es nicht ertragen kann.",
"Armer Kerl!"
Satan nickte. "Ich kann dir nur so viel sagen... Das hat natürlich mit seiner Vergangenheit zu tun. Er hat Dinge getan, die er heutzutage zutiefst bedauert. Dinge, die ihn dazu bringen, sich als grausames Monster zu betrachten. Aber ich habe Lucy versprochen, es niemandem zu erzählen."
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