Kapitel 8- Zwei Brüder, große Unterschiede
Jetzt, wo sie Lucifer sah, dämmerte Yuki etwas. Er sah nicht böse aus. Düster vielleicht. Aber nicht böse. Und ohne, dass sie es wollte und bevor sie es bemerkte, verneigte sie sich vor ihm. Als würde es automatisch passieren. Hiko starrte Yuki an, unsicher, was sie tun sollte, aber als sie ihrem Beispiel folgen wollte, packte Yurai ihre Schulter und hielt sie auf. "Nicht." Als Yuki wieder aufblickte, stand Lucifer auf. Betont langsam. "Tu das nicht...", flüsterte er. Seine Stimme klang wie ein Windstoß, sanft wie die Melodie eines unbekannten Liedes. Und da lag etwas drin. Ein besonderer, unterschwelliger Ton, aber Yuki konnte ihn nicht genau identifizieren. "Ich hasse es, wenn ich etwas bekomme, das ich nicht verdiene." Warum sagte er das? "Es tut mir Leid?" sagte Yuki und klang dabei ziemlich dumm, weil es sich eher wie eine Frage anhörte.
"Es ist sowieso nicht wichtig." Lucy machte einen Schritt in ihre Richtung. "Ich bin Lucifer. Ihr habt das vielleicht schon vermutet, oder? Okay, ich meine, es steht an meiner Tür dran, aber... naja. Wie auch immer. In eurer Welt... bin ich als der Teufel bekannt." Dieser Ton in seiner Stimme war plötzlich verschwunden und seine Stimme war kein leises Flüstern mehr. Und jetzt erkannte Yuki, was dieser Ton gewesen war. Schmerz. Aber wieso? Yuki und Hiko nickten nur, weil sie zu viel Angst hatten, etwas Dummes zu sagen, das Lucifer verärgern könnte. Er sah aus, als könnte er ein ziemlich unangenehmer Zeitgenosse werden, wenn er wütend war, genau wie Yurai es bereits zuvor gesagt hatte.
Plötzlich öffnete sich die Tür und jemand trat ein. Yuki und Hiko drehten sich um und waren für einen Moment völlig von Lucifer abgelenkt. Yurai sah den Neuankömmling ebenfalls an. Der Typ, der eintrat, war... irgendwie unpassend in dieser seltsamen Atmosphäre. Als er Yuki sah, hoben sich die Mundwinkel und er lächelte. "Oh! Du bist schon hier! Tut mir leid, dass ich zu spät bin." Sein Lächeln verwandelte sich in ein Grinsen, das eine angenehme Wärme im Raum verbreitete. Er hatte schwarze Haare, genau wie Lucifer, aber sie fielen ihm über das linke Auge. Auf seiner rechten Wange war eine Narbe sichtbar. Er trug eine schwarze und ärmellose Weste mit roten Rändern. Er hatte sie offen gelassen und enthüllte, dass er kein Shirt trug, weshalb man seine nackte Brust, die von einer weiteren Narbe gezeichnet war. Er hatte ein beeindruckendes Sixpack, heilige Makrele. Um seine Taille trug er ein rot-schwarzes Teil, dass an den unteren Teil eines Mantels erinnerte, bis zu den Knien reichte und von einem schwarzen Gürtel mit einer ovalen, roten Schnalle gehalten wurde. Darunter trug er eine weiten knielange Hose in weiß. Seine roten Augen schimmerten vor Energie. Allein an seinem Aussehen konnte Yuki erkennen, dass er einer dieser lockeren und entspannten Leute war. Seine Kleidung sah ein bisschen aus wie ein Cosplay von Natsu Dragneel von Fairy Tail. Aber es passte ihm ganz gut. Wer war er? Dieser Typ ging an Yuki, Hiko und Yurai vorbei und ging zu Lucifer. "Du bist spät", bemerkte Lucifer, aber in seiner Stimme war kein Vorwurf zu hören. "Ich weiß, ich entschuldige mich. Aber ich bin jetzt hier.",
"Du hast vergessen zu klopfen.",
"Ich lebe hier! Ich habe Privilegien!", "Soweit ich mich erinnere, wünschst du dir auch, dass alle klopfen, bevor sie in den Zimmer platzen, Dummkopf. Respektiere es also, wenn andere dasselbe verlangen, oder ist das für dich zu schwierig? ",
"Ich- ",
"Weißt du was... vergiss es. Lassen wir es einfach. Wir hatten bereits diese Diskussion und ich fand es schon beim ersten mal nervig." Er drehte sich wieder zu den Neulingen um. "Nun... das ist Satan. Mein Bruder." Das schien nicht nur Yuki von den Socken zu hauen. Hiko starrte Satan ebenfalls an, als würde er Katzenohren oder Ähnliches tragen. Diese beiden waren so unterschiedlich, dass das fast nicht der Fall sein konnte! Unmöglich! Als Satan ihre Gesichter bemerkte, lachte er. "Hahahah! Schau dir ihre Gesichter an! Das haben sie nicht erwartet!",
"Scheint so." Lucifer seufzte und warf Satan ein kleines Lächeln zu. "Ich weiß. Meine Verbindung zu einem Haufen Chaos, der aussieht wie ein Panda mit Schlafmangel und Koffeinsucht, ist absolut unfassbar. Zugegebenermaßen.",
"Hey, du Arschloch!!" rief Satan beleidigt. Yukis Kinnlade fiel. Hatte Lucifee ihm gerade... beiläufig eins übergebraten? "Mein Körper besteht aus mehr als nur meinem Arsch, danke." Lucifer wandte sich an die Neulinge, bevor er wieder anfing zu sprechen: "Ich weiß, ich sehe vielleicht nicht so aus, wie ihr es erwartet habt. Glaubt mir, ich verurteile dich nicht. Aber... Der Teufel ist kein roter Mann mit Hörnern und einem Schwanz. Der Teufel kann menschlicher sein, als die Menschen selbst. Ich weiß nicht einmal, wie die Menschen zu dem Gedanken gekommen sind, dass ich eine rote Haut habe. Ich habe jedoch eine Theorie. Das letzte Mal, als ich in Aphadrim war und die Menschen haben mich gesehen... war ich voller Blut.",
"Hör auf damit! " sagte Satan. "Du verscheuchst sie noch damit!" Lucifer sah ihn mit einem frechen Grinsen an. "Ich mache nur Spaß, aber... du hast vielleicht recht." Dann senkte er den Kopf. "Ich entschuldige mich.", "Also." Als Satan mit Yuki und Hiko sprach, grinste er erneut. "Ihr seid Shirayuki Hana und Hiko Inoue." Die beiden nickten. "Ich freue mich, euch kennen zu lernen!" Satan hob die Hand. "Du erinnerst mich wirklich an deine Mutter, Yuki. Weißt du das? Du hast sogar ihre Augen." Yuki zuckte zusammen. "Du ... hast sie gekannt?" Ihr Hals wurde trocken. "Hab ich." Satan nickte. "Wir waren Freunde. Deine Eltern waren nette Leute, muss ich sagen. Ihr Tod war wirklich schockierend..." Yuki sah nach unten. „Sie haben dich nie erwähnt.", „Ich habe sie darum gebeten" erklärte er. "Wir haben uns darauf geeinigt, dass es besser ist, wenn du ohne das Wissen über den ganzen Dämonenkram aufwächst. Deshalb wollten wir eigentlich euer Erwachen verhindern, aber das hat ja wunderbar funktioniert, wie ihr seht." Yuki sagte nichts. "Ich habe Yukiko zufällig vor einigen Jahren kennengelernt und wir wurden sehr bald Freunde. Durch sie habe ich auch Shiro und später auch Sugumi und Sentaro Inoue getroffen." Hiko sah ihn an. "Wirklich ...?",
"Ja. Wir sind im Laufe der Zeit eng zusammengewachsen, aber als ich von ihrem Tod erfuhr... Es war ziemlich traurig, das leugne ich nicht.",
"Sie starben bei einem Terroranschlag... ", flüsterte Yuki.
"Ich weiß. Der einzige Grund, warum ich das Arschloch von einem Terroristen noch nicht getötet habe, ist, dass Lucifer mich aufgehalten hat. Aber aus einem Grund..." Er seufzte. "Wie auch immer, es ist nicht mehr so, dass wir daran etwas ändern können. Ich möchte diese alten Wunden nicht wirklich wieder aufreißen.",
"Es ist in Ordnung", sagte Yuki. "Wirklich... wir sind drüber hinweg. Wir haben weiter gemacht.", "Ich glaube dir." Satan lächelte wieder. "Was auch immer. Das heißt dann wohl... Willkommen in Rauco, was? Gefällt es euch hier?",
"Es ist wunderschön", antwortete Hiko. "Und ziemlich neu-.. aber es ist wunderschön.",
"Heh..." Satan lächelte. "Ja.",
"Yurai." Lucifer sah das schwarzhaarige Mädchen an, das die ganze Zeit über geschwiegen hatte. "Ja?",
"Ich denke, wir sollten sie nicht überfordern, aber ich überlasse dir die weiteren Erklärungen unseres Systems.",
"Verstanden." Sie nickte zustimmend. Lucifer seufzte. "Eigentlich habe ich mir das nie gewünscht. Ich wollte euer Erwachen verhindern, aber es scheint, als wäre alles... umsonst. Alles ist jetzt nur gefährlich für euch. Deshalb... schlage ich vor, dass ihr mit uns in Kontakt bleibt... wir können euch helfen, wenn irgendwann mal was gewaltig schief laufen sollte, wovon ich ausgehe. Ich denke, am besten trainiert ihr für die Selbstverteidigung... ",
"Ihr werdet uns trainieren?" fragte Hiko. Er nickte. "Mhm ...",
"Kann ich eine Frage stellen?" Yuki sah ihn an.
"Klar, nur zu." Lucifer nickte.
"Bist du der Gute oder der Böse?" Satan lächelte wegen ihrer Frage. "Kommt auf den Standpunkt an.",
"Nun, ich meine... der Teufel soll von der Göttin wegen eines Verbrechens, das er begangen hat, verbannt worden sein. Also ...",
"Es war kein Verbrechen." Lucifers Stimme verhärtete sich. "Es war auch kein Verrat. Ich habe einfach getan, was ich sollte, aber niemand hat es akzeptiert. Kami wollte, dass ich ein Retter bin. Für alle. Aber sie hat die Dämonen offensichtlich ausgeschlossen. Wir Engel haben gekämpft und sie gejagt, aber ich fand das nicht richtig, also habe ich aufgehört. Die anderen taten es jedoch nicht. Ich habe nur eingegriffen, als ein anderer Engel auf der Jagd war und einen Dämon beschützt. Dafür wurde ich verbannt. Nur dafür. Die Leute sagen, dass ich den Krieg zwischen Engeln und Engeln begonnen habe... aber wenn du eine ganze Rasse ausrotten willst, nur weil du sie nicht hier haben willst; nur, weil sie EXISTIERT... ist diese Art von Selbstgerechtigkeit nicht gerechtfertigt. Dieses Problem musste nicht auf diese Art und Weise gelöst werden... aber für meinen Versuch, dieses sinnlose Morden zu stoppen, wurde ich raus geworfen. Eigentlich wurde Rauco als... nennen wir es 'Behälter' für mich geschaffen. Ein Ort, um etwas wegzuhalten, das Kami nicht länger kontrollieren konnte. Es war eine ganze Welt... nur für mich selbst, aber ich war allein. Verurteilt, für alle Ewigkeit isoliert zu sein. Das ist eine schlimmere Strafe als der Tod. Einsamkeit tötet. Langsam. Und schmerzhaft. Zwei Jahre. Zwei Jahre lang war ich ganz alleine. Angegriffen von meinen eigenen Gedanken. Manchmal kann dein Kopf ein dunkler Ort sein... Es hat eine Weile gedauert... bis ich Zeit- und Raummagie kombinieren konnte, um eine dimensionale Barriere zu durchbrechen. Etwas so Schwieriges zu versuchen... ist ein Beweis dafür, wie verzweifelt ich war... Ich war es nicht, der diesen Krieg begonnen hat... es war Kami und ihr Mangel an Empathie." Er schüttelte den Kopf. "Der Krieg hat ein vorübergehendes Ende gefunden... Kami und ich waren uns einig, vorerst unsere Waffen niederzulegen. Aber ich weiß, dass dies nur eine vorübergehende Lösung sein wird, da es in Ainu einen bestimmten Jemand gibt, der mich tot sehen will, der nicht Kami heißt." Dann winkte er ab. "Yurai, den Rest überlasse ich dir. Ihr könnt jetzt gehen." Yurai nickte und bedeutete Yuki und Hiko, ihr zu folgen.
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