Kapitel 77- Fusaakis Geheimnis
Yuki öffnete ein Tor nach Aphadrim und ging zu Fusaakis Haus. Inzwischen wusste sie in- und auswendig, wo es war. Als sie vor der Tür stand, zögerte sie. Ihr schlechtes Gewissen brachte sie von innen heraus um. Für eine Weile war sie unschlüssig und wollte einfach weglaufen und sich irgendwo verstecken, aber dann riss sie sich zusammen, hob die Hand und klopfte an die Tür. Für einen Moment passierte nichts. Im Haus war kein Ton zu hören und Yuki hatte Angst, dass Fusaaki überhaupt nicht nach Hause gegangen war, aber dann öffnete sich die Tür. Fusaaki schien ein wenig niedergeschlagen zu sein, aber als er sie sah, hob er überrascht die Augenbrauen. "Du bist hier?" Yuki senkte schuldbewusst den Kopf. "Es tut mir leid... ich habe dich zu schnell beurteilt und ich wusste nichts... ich hatte kein Recht das zu tun... es tut mir wirklich leid." Fusaaki sah sie einen Moment an, dann zwang er sich ein Lächeln ins Gesicht. "... vergeben und vergessen." sagte er, aber für Yuki klang es nicht überzeugend. "Komm rein." Yuki nickte stumm und ging an ihm vorbei ins Haus. Fusaaki schloss die Tür hinter ihr.
"Weißt du es jetzt?" fragte er beiläufig.
"Ja... ich habe Auroria danach gefragt", antwortete Yuki. "Sie hat mir alles erzählt.",
"Ich verstehe." Fusaaki lehnte sich gegen die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. "Und? Warst du sehr schockiert?",
"Nicht wirklich schockiert...", gab Yuki zu. "Ich habe eher ein schlechtes Gewissen bekommen. Ich habe in nur einer Sekunde mein ganzes Vertrauen in dich über den Haufen geworfen.",
"War das alles?",
"Hmh..." Yuki sah ihn nicht an. "Ich weiß nicht... ich denke ich war in diesem Moment ein bisschen zu emotional... du hast mein verdammtes Leben gerettet und alles was ich getan habe war, dir zu drohen und dich für etwas zu beschuldigen, das du nie getan hast... Es tut mir leid." Fusaaki stieß sich von der Wand ab. "Ich habe deine Reaktion verstanden, keine Sorge. Glaub mir, ich hätte wahrscheinlich genauso reagiert. Fehler kann man immer vergeben... wenn man den Mut hat, sie anzuerkennen.",
"Du vergibst mir wirklich so leicht?",
"Warum nicht?" Fusaaki zuckte mit den Schultern. "Du meinst, was du sagst, nicht wahr? Warum sollte ich dir nicht vergeben?"
Yuki zog ihre Schultern hoch. "Das freut mich...", sagte sie. "Ehrlich... ich hatte Angst, dass du mich hassen würdest.",
"Niemals. Ich könnte dich niemals hassen, auch nicht danach. Also mach dir keine Sorgen. Wir sind jetzt Freunde, nicht wahr? Freunde zu sein bedeutet, die Fehler des anderen zu akzeptieren."
Yuki sah ihn an. "Ja, das stimmt..." Dann trat sie einen Schritt vor und bevor sie überhaupt reagieren und sich zurückhalten konnte, umarmte sie ihn. Fusaaki sah sie überrascht an. "Ähm... geht es dir gut...?" fragte er. "Was ist los...?",
"Es tut mir leid... ich konnte einfach nicht anders..."
JuNgE lAdY, WaS zUr HeIlIgEn HöLlE tUsT dU dA?!
Yuki ignorierte Yukira in ihrem Kopf.
"Du musst dich nicht entschuldigen, ich bin nur... ein bisschen verwirrt, weißt du", antwortete Fusaaki und sah ehrlich aus, als wüsste er nicht, was er tun sollte. "Ich dachte du hasst mich.", "Das hab ich...", gab Yuki zu. "Aber... ich weiß nicht. Das hat sich geändert.",
"Was denkst du jetzt über mich?" fragte Fusaaki interessiert. "Zuerst dachte ich, du wärst ein unverschämter Idiot, der mich nur ärgern wollte", fing sie an. "Aber jetzt... habe ich mich daran gewöhnt. Und jetzt, wo du mich sogar beschützt hast, ist es nur... ich kann es nicht erklären... ich habe angefangen, dich auf eine seltsame Art zu mögen.",
"Also... denkst du, ich bin seltsam?",
"Du warst schon immer seltsam.",
"Wow. Ich nehme das als Kompliment."
Yuki seufzte und ließ ihn los. "Ich verstehe es immer noch nicht... Warum haben deine Eltern das getan...?",
"Sie waren sich der Konsequenzen wahrscheinlich nicht bewusst", vermutete Fusaaki. "Sie dachten, sie würden mir etwas Gutes tun, aber am Ende haben sie mich ruiniert. Um ehrlich zu sein, als ich von dem wahren Fluch erfuhr, den sie mir auferlegt haben, habe ich angefangen, sie zu hassen. Ich kann mich erinnern, dass ich viel geweint habe, nachdem meine Eltern ermordet wurden, aber... heutzutage ist es mir egal. Sie haben mich zu einem Monster gemacht.",
"Du kannst dich nicht beherrschen, wenn du durch das Dämonenauge siehst, oder?",
"Das stimmt. Zumindest... nicht ganz." Fusaaki seufzte. "Die Kraft des Auges erhöht meine eigene, aber sie treibt mich in den Wahnsinn. Wenn ich das Auge zu lange aktiviert lassen würde, würde ich mich völlig verlieren. Es würde mich immer mehr wegfressen, bis es mich endgültig erledigen würde.",
"Du hast mich nicht getötet", bemerkte Yuki. "Du warst nah dran, aber... du hast es nicht gemacht. Warum?" Fusaaki schwieg. Yuki musterte ihn. "Du weißt den Grund, oder?"
Fusaaki holte tief Luft. "... Musstest du das fragen?"
Yuki nickte. "War es falsch?"
Fusaaki schüttelte den Kopf. "Natürlich nicht. Es ist nur natürlich, dass du es wissen willst. Ich bin persönliche Fragen bloß nicht gewohnt und ich rede nicht gerne über mein Auge, das ist alles." Er ging an ihr vorbei und sah aus dem Fenster. "Das Dämonenauge kehrt meine Persönlichkeit völlig um. Es wirkt sich natürlich auch auf meine Emotionen aus." Yuki hörte ihn mit den Fingern auf der Fensterbank herum trommeln. "Aber... es besteht die Möglichkeit, dass starke Emotionen der Manipulation widerstehen. Diese Emotionen können einen zurückhalten. KÖNNEN. Müssen nicht unbedingt.",
"Welche starken Emotionen?" fragte Yuki. „Kannst du ein Beispiel nennen?",
"Kann ich, ja. Ich kann versuchen, dir das zu erklären. Ich will dich vorher nur wissen lassen, dass du dir keine Sorgen zu machen brauchst, ich versuche nicht, dich anzubaggern oder so. Also bleib geschmeidig. Ihr Dämonen seit sehr schnell, wenn es darum geht, alles falsch zu deuten."
Oh, was ein Idiot! Wenn er VERSUCHEN würde, dich anzubaggern, würde ich ihm den Hintern versohlen, bis er verblutet!! schrie Yukira in Yukis Kopf. Sie ignorierte sie. Ihr Dämon konnte manchmal echt nervig sein.
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