Kapitel 31- Flashback
"Du wolltest mit mir reden, Lucifer?" Zepharo sah den schwarzhaarigen Dämon an, der auf seinem Bett lag, mit einem Mikadostäbchen im Mund. Er trug seinen Mantel nicht. Nebenbei lief Musik aus einer Bluetoothbox auf dem Schreibtisch. Sie ließ Apologize von One Republic ertönen. "Zepharo." Er nickte. "Ja, du musst etwas für mich tun.",
"Was wäre das?" Lucy stand auf, schaltete die Box ab und schloss die Augen. „...Mir ist aufgefallen, dass im Süden der Stadt ziemlich viele Exorzisten patrouillieren. Ich habe das Gefühl, dass da etwas dran ist. Könntest du das für mich untersuchen?" Zepharo nickte. "Sicher. Gibt es einen Grund zur Beunruhigung?" Lucy öffnete die Augen. "Möglicherweise. Ich weiß nicht, was den Exorzisten einen Grund gegeben hat, so aktiv zu werden... Es gefällt mir nicht wirklich. Dahinter steckt mehr. Ich bitte dich, vorsichtig zu sein.",
"Das werde ich. Ich werde dich nicht enttäuschen." Zepharo nickte. Lucifer legte eine Hand auf seine Schulter. "Ich zähle auf dich." Zepharo lächelte. "Ich schätze dein Vertrauen." Als Lucy seine Hand wegnahm, drehte sich Zepharo um und verließ die Villa. Er streckte die Hand aus. "Öffne dich: Tor nach Aphadrim." Die Symbole auf seinem linken Arm leuchteten kurz und ein Portal erschien. Er ging hindurch und befand sich in einer leeren Straße. Er sah sich nach einem Hinweis um, der ihm sagen würde, wo er war. Er entdeckte ein Straßenschild. "... Aquilegia Street ... das ist ziemlich zentral... ich muss mehr nach Süden." Zepharo sprang in die Luft, drückte sicj von einer Hauswand ab, schwang sich auf einen Laternenpfahl und landete darauf. Von dort sprang er auf ein Dach. Der Wind begleitete ihn, als er von Haus zu Haus sprang.
Als er den südlichen Teil der Stadt erreichte, versteckte er sich hinter einem Schornstein und spähte auf die Straße hinunter. Er steckte die Nase in die Luft und schnüffelte. Er nahm einen seltsamen Geruch wahr, den der Wind aus dem Westen zu ihm trug. Der Geruch von... Blut? Was zum Teufel? Zepharo sprang von Dach zu Dach und blieb über einer anderen Straße stehen. Auf dem Asphalt entdeckte er zwei Leichen. Sie waren blutgetränkt. Dämonen? Zepharo sah sich um. Hier war sonst niemand. Also sprang er runter und näherte sich. Er hörte einen von ihnen noch atmen... Also war der andere, der männliche Dämon, bereits tot. Zepharo blieb neben der Frau stehen. Ihr Atem war schwach. Sie starb. Ihr Geruch war unverkennbar der eines Dämons. Jetzt, wo er in der Nähe war, wurde der Geruch nicht mehr vom Geruch des Blutes überlagert... Sie bewegte ihren Kopf und sah ihn an. Ihre Augen waren müde und eine Blutlache hatte sich um sie gebildet. Das Blut kam von einer riesigen Wunde auf ihrem Bauch. Sie sah mit Tränen in den Augen zu Zepharo auf. Zepharo starrte zurück. Seine roten Augen trafen ihre. "... Exorzisten, huh?" fragte er. Die Frau nickte. "Unsere... Tochter... ist... immer noch ..." Sie verschluckte sich an dem Blut, das sie in ihrem Mund hatte. "H-hilf... ihr... bitte...!" Sie hustete Blut und ihr Kopf sank zurück auf den Boden. Ihr Körper zitterte, als sie ihren letzten Atemzug machte, ihre Augen schlossen sich und sie starb. "...Tochter...?" Er sah sich um... Hier war niemand sonst. "Das ist der Grund, warum die Exorzisten hier sind... Sie haben diese Dämonenfamilie entdeckt..." Er fing an zu rennen. 'Ich muss das Mädchen finden. Wenn ich das tue, kann ich vielleicht verhindern, dass Schlimmeres passiert...!' Seine schnellen Schritte hallten durch die Stille. 'Wenn ich nur einen anderen Geruch als den von Blut hier wahrnehmen könnte...!' Er kam zu einer Kreuzung und blieb stehen. '... ich werde sie so nicht finden... ich brauche mehr Überblick.' Seine schwarzen Flügel erschienen und er stieg in die Luft. Seine Augen ruhten aufmerksam auf den Straßen unter ihm.
Er sah Silhouetten durch eine Straße weiter nördlich laufen. "Gefunden." Zepharo landete auf einem Dach und eilte in diese Richtung. Als er näher kam, hörte er schnelle Schritte. Leichte. Scharfe Atemzüge. Ein Mädchen mit langen roten Haaren lief um eine Ecke. Ihr Gesicht war blass, sie schwitzte und war außer Atem. Ihre roten Augen waren vor Angst weit geöffnet. "Da ist sie." Zepharo sprang nach unten und bedeckte ihren Mund mit einer Hand, schlang seinen anderen Arm um ihre Hüfte und sprang auf ein anderes Dach. Sie schlug un sich, aber Zepharo flüsterte: "Shhht... Es ist okay, ich bin hier, um dir zu helfen." Er ließ sie los. Sie drehte sich zu ihm um und wich zurück, rutschte aus und fiel fast vom Dach, wenn Zepharo ihr Handgelenk nicht gepackt hätte. "Vorsicht.",
"Wer bist du?",
"Egal. Wir müssen dich zuerst hier weg bringen. Komm mit." Zepharo rutschte die andere Seite des Daches hinunter und sprang auf die parallel verlaufende Straße hinunter. Mit seiner Hand fest um das Handgelenk des Mädchens stürzte er in eine enge Gasse. Dort blieb er stehen und sah um die Ecke. "Wo sind die Exorzisten?",
"Sie waren direkt hinter mir... ich weiß nicht, vielleicht habe ich sie abgeschüttelt...",
"Nein, ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht der Fall ist..." Zepharo strich wich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "... Wie heißt du, kleines Mädchen?",
"Gakiri...", antwortete sie.
"Ich bin Zepharo. Ich bin auch ein Dämon.",
"Woher wusstest du das alles?",
"Ich habe eine Mission bekommen, weil jemand bemerkt hat, dass sich die Exorzisten in letzter Zeit regelmäßig hier herum getrieben haben. Ich wurde hierher geschickt, um Nachforschungen anzustellen." Schritte kamen näher. Zepharo drückte sich schnell gegen die kalte Wand eines Hauses. Leute rannten an ihnen vorbei. Dann blieb einer von ihnen stehen. "Ich sehe die Farben hier!" Die anderen stoppten ebenfalls. "Wo?" Der Mann sah sich um. "Dort!" Zepharo hörte sie in ihre Richtung kommen. "Verdammt, wie...?" Er drehte sich um, packte wieder Gakiris Handgelenk und stürmte durch die Gasse. "Da ist sie!" hörte er jemanden hinter sich schreien. "Und sie ist nicht allein!" Zepharo sah über seine Schulter. Die Exorzisten folgten ihnen. Sie trugen Brillen. "Verdammt, sie benutzen Aura-Linsen... ich hätte es wissen müssen!",
"Zepharo, eine Wand!" kreischte Gakiri. Zepharo schaute wieder nach vorne und blieb stehen. Sie waren direkt in eine Sackgasse geraten. "Mist!" fluchte Zepharo. Er drehte sich um, als die Exorzisten ihren einzigen Fluchtweg verstellten. Zepharo stellte sich vor Gakiri und beschützte sie. "Bleib hinter mir." Die Exorzisten hielten einige Meter vor ihnen an. "Ihr wurdet in die Enge getrieben, Dämonen", sagte einer von ihnen. "Herzlichen Glückwunsch", antwortete Zepharo. "Aber sobald ein Karnivore in die Enge getrieben wird, greift er an." Er streckte den Arm aus. "Landmine Curse..." Unter einigen Exorzisten tauchten gelbe Bannkreise auf dem Boden auf. "Was ist das?!" fragte eine Frau. Zepharo ballte seinen ausgestreckte Hand zur Faust und mehrere Explosionen schallten durch die Luft. Die Exorzisten, die auf einem der Kreise gestanden hatten, wurden durch die Explosionen in Stücke gerissen. Die anderen wichen geschockt zurück. Einige von ihnen hoben die Stäbe an, die sie in ihren Händen hielten, und deuteten mit ihnen auf Zepharo. "Monster!!" Zepharo überkreuzte die Arme vor sich. "Es tut mir Leid. Ihr habt beschlossen, uns anzugreifen. Und wenn ihr das tut... ist es meine rechtliche Verpflichtung, mich zu verteidigen." Seine roten Augen schimmerten einschüchternd. "Exploding Spiral." Als er seine Arme wieder auseinander bewegte, folgte eine Explosion. Die Schreie der Exorzisten ließen nach. Blut färbte den Boden und die Wände rot. Der Asphalt und die umliegenden Häuser waren jedoch unbeschädigt geblieben. Gakiri spähte hinter Zepharos Rücken hervor. "Wie kann das sein...? Das hätte den ganzen Weg wegsprengen sollen...",
"Ich kann meine Explosionen auf Objekte oder Personen beschränken, wenn ich das möchte. Es raubt viel Energie, aber ich wollte keine Unschuldigen mit rein ziehen." Zepharo drehte sich zu ihr um. „Nun dann, Gakiri. Du musst total müde von dem ganzen Gerenne sein." Gakiri nickte. "Ja...",
"Ich bringe dich woanders hin. Deine Eltern sind tot, sie wollten, dass ich dich beschütze.",
"Ugh...! " Gakiris stark zitternde Beine gaben nach. Zepharo fing sie auf. "Wie absolut nicht unerwartet." Er lächelte freundlich und zog die Jacke von seinen Schultern. Er legte sie sanft über die Schultern des kleinen Mädchens. Dann hob er sie auf seinen Rücken. "Wohin bringst du mich...", fragte Gakiri müde. Zepharo lächelte. "... nach Hause.",
"Nach Hause?",
"Ja. Es ist ein Ort, an dem du sicher bist. Ich verspreche es."
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