"Was willst du trinken? Tee? Wasser? Saft? Kakao?" fragte Yurai an Yuki gewandt.
"Ähm... Kakao, bitte.",
"In Ordnung. Heiß oder kalt?",
"Heiß.",
"Okay." Yurai nahm Milch aus dem Kühlschrank und füllte sie in ein Glas. Dann gab sie zwei Teelöffel Kakaopulver hinein. Sie stellte das Glas in die Mikrowelle. "Du hast hier Strom?" fragte Yuki überrascht. Yurai nickte. "Ja, dank Cayonim. Unser kleiner, aggressiver Stromgenerator hat ein Stromversorgungssystem für Ravarynn aufgebaut. Es hat einige Monate gedauert.",
"Und ... wie produziert er den Strom? Sendet er ständig seinen Strommagie in eine Art Verteiler?"
Yurai lachte. "Nein. Hahaha... Cayonim hat einen Verteiler mit einem riesigen Akku in seinem Haus. Er lädt ihn regelmäßig auf.",
"Wow. Das ist cool.",
"Ich weiß!" Yurai nahm den Kakao aus der Mikrowelle und stellte ihn auf ein Tablett. Dann füllte sie ein weiteres Glas mit Apfelsaft. Sie nahm auch eine Schüssel heraus und füllte ein paar Kekse hinein, bevor sie das Tablett ins Wohnzimmer trug und es auf den Tisch stellte. In diesem Moment klopfte jemand an die Tür. "Ich bin gleich wieder da..." Yurai ging zur Tür und öffnete sie. „Satan, willst du uns einen Besuch abstatten?",
„Ja, wenn du damit kein Problem hast.",
„Nein, hab ich nicht. Komm rein." Einige Momente später kam Satan ins Wohnzimmer. "Tir'an hat bereits mit Hikos Training begonnen. Beide sind hochmotiviert." Er setzte sich auf die Couch. "Scheint so... Hiko war schon aufgeregt, als wir die Schule verlassen haben." Yuki setzte sich auch auf die Couch. "Willst du etwas zu trinken, Satan?" fragte Yurai.
"Nein, danke." Satan winkte ab. "Okay." Yurai setzte sich in einen Sessel. "Nun denn." Satan lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. "Wie geht es dir heute, Yuki?",
"Mir geht es gut...", sagte sie. "Nur ein bisschen müde, aber das ist normal, wenn man zur Schule geht.",
"Heh... Ja. Wann musst du aufstehen?",
"Zwanzig nach sechs, aber ich verschlafe meistens. Willkommen in meiner Welt."
Satan lachte. "Pfff ... wirklich? Das heißt, du kommst dauernd zu spät?",
"Ich kann das bezeugen", kommentierte Yurai. "Als ich ihre Schultaschen mitgenommen habe, hat Hiko mir gesagt, dass Yuki höchstwahrscheinlich zu spät kommen würde.",
"Entschuldigung, ich habe vergessen, meinen Wecker zu stellen!" zischte Yuki. "Ich kann nicht an alles denken! Wenn ich mich an vier Dinge erinnern muss, kann man hundertprozentig davon ausgehen, dass ich mindestens eines davon vergesse."
Yurai lachte. "Wie zum Beispiel?",
"Gestern habe ich zum Beispiel meine Kopfhörer gebraucht, meinen Schreibblock, den ich normalerweise zum Zeichnen benutze, meine Federtasche und meinen USB-Laufwerk. Ich hatte alles dabei bis auf das letzte."
Satan lachte. „Du solltest anfangen, eine Liste der Dinge zu führen, die du mitnehmen musst.", „Entschuldigung, aber mein Gedächtnis ist so gut wie non-existent, ich würde das vergessen.", „Leidest du an Jugend-Demenz?" scherzte Satan. Yuki sah weg. "Das ist nicht lustig!", "Entschuldigung, ich mache nur Spaß." Satan rieb sich den Hals.
"Hast du von Zepharo gehört?" fragte Yurai, nachdem sie an ihrem Glas genippt hatte.
"Nein, habe ich nicht." Satan schüttelte den Kopf.
"Auroria hat ihn gestern Abend getroffen", erklärte Yurai.
"Und? Kommt er zurück?",
"Nein. Noch nicht." Yurai schüttelte den Kopf. "Er geht nach Iyesgarth, hat er gesagt. Er ist sich noch nicht vollständig sicher."
Satan seufzte. "... Lucy wird das nicht prickelnd finden...",
"Ich denke nicht, nein...",
"Entschuldigung?" Yuki legte ihre Hände um ihr warmes Glas. "... Ich weiß, dass ich vom Thema ablenke, aber eines frage ich mich schon seit einiger Zeit. Diese Idioten, die uns entführt haben... Die haben gesagt, dass Schüler der Starfell Academy gestorben waren. Es muss schon eine ganze Weile her sein... Sie sagten, es handele sich um Unfälle und Mord. Wisst ihr irgendwelche Details darüber?" Satans Haltung spannte sich an. "Ähm..." Er tauschte schnell einen Blick mit Yurai aus, die einatmete.
"... ähm ... wir ... ja." Satan fuhr mit den Fingern durch seine schwarzen Haare. "... komplizierte Geschichte", murmelte er. "Es ist so... Zepharo hatte was damit zu tun.",
"Echt jetzt?",
"Mhm... Seine Schwester wurde so schwer verletzt, dass sie in einem Krankenhaus gestorben ist. Er war so traurig über ihren Verlust, dass er sich vorgenommen hat, Gewalt bis zum Ende seines Lebens abzulehnen. Aber diese Entscheidung hat ihn in ein negatives Licht gestellt. Die anderen Jungen in seiner Klasse haben ihn als Feigling betrachtet und haben versucht, ihn dazu zu bringen, Gewalt anzuwenden, in dem sie ihm weh getan haben. Mutig er war, hielt an seiner Entscheidung fest und nahm die Schläge und Tritte hin, ohne etwas zurückzugeben. Aber irgendwann war eine Dämonin in der Nähe, die von ihm Besitz ergriffen hat und diese Typen massakriert hat. Niemand weiß, wer. Am Ende hat sie ihn wieder in Ruhe gelassen. Einige Stunden später ist er gestorben. " Yurai nippte wieder an ihrem Glas. "... er wurde wegen seltsamer Symptome in ein Krankenhaus gebracht. Er schien krank zu sein, aber keiner der Ärzte konnte den Grund dafür finden... außer dass etwas mit seinem Blut nicht gestimmt hat. Und niemand wusste, was es verursacht hat. Infolgedessen starb er.", 
"Warte eine Sekunde... also ist Zepharo... untot? " fragte Yuki. "Nein." Yurai schüttelte den Kopf. "Er ist nach einigen Tagen an einem dunklen Ort aufgewacht und konnte sich kaum bewegen. Er geriet in Panik und eine Explosion folgte, die alles in seiner Umgebung weggesprengt hat. Als er sich befreit hatte, hat er festgestellt, dass es ein Grab gewesen war. Er war in einem Scheintod-Zustand gewesen. Und währenddessen hat er sich verwandelt.", 
"Scheintod? ", fragte Yuki. Yurai nickte. "Ja... ich weiß nicht, vielleicht hat er den Schmerz so stark unterdrückt, dass er sich irgendwie nicht verwandeln konnte... und als diese fremde Dämonin die Kontrolle über ihn ergriffen hat, hat ihn das vielleicht irgendwie beeinflusst. Normalerweise verwandelt man sich in einen Dämon, ohne es zu wirklich zu realisieren, aber Zepharos Transformationsprozess hat ihn in den Scheintod katapultiert... Möglicherweise, weil die Unterdrückung seinen Körper negativ beeinflusst hat. Ich weiß nicht genau, was passiert ist." Sie schüttelte den Kopf. "Wie auch immer... Das mit dem Kontrolliertwerden und andere dabei umzubringen scheint ihn zu verfolgen.",
"Das ist traurig ... ", meinte Yuki. Yurai nickte. "Ja...",
"Was ist mit den Unfällen?"
Yurai leerte ihren Saft. "Erinnerst du dich, dass ich dir gesagt habe, dass Agurith in der Lage ist, Dinge zu verfluchen?" Yuki nickte. "Ja... warte. Willst du mir sagen, dass Agurith sie zu Tode verflucht hat?",
"In der Tat. Aber aus Versehen. Immerhin teilt er das gleiche Schicksal wie Zepharo, er wurde auch gemobbt... Und als er ein Dämon wurde, wünschte er sich, dass seine Peiniger sterben würden. Als er es laut aussprach, passierte genau das... Er wusste nicht, dass es solche gravierenden Folgen haben würde. Agurith ist danach weggelaufen.",
"Der Arme...",
"Ja...",
"Deshalb suche ich immer wieder nach solchen Leuten", sagte Satan "Ich möchte, dass sie Menschen kennenlernen, die genau so sind, wie sie sind, und dass sie die Chance haben, Freunde zu werden... dass sie einen Wert in ihrem Leben finden."