Tir'an (Teil Eins)
Dies ist die Geschichte eines kleinen Jungen, der von seinen Eltern verlassen wurde und einen Platz im Rosegarden-Waisenhaus fand. Seit diesem Tag schaute er aus dem Fenster und wartete auf die Rückkehr seiner Eltern... Aber sie kamen nicht zurück... Also wartete er Tag für Tag immer weiter...
"Komm schon, hör auf vor mir wegzulaufen!!" Der kleine Junge versuchte, die schwarze Spinne mit den langen Beinen zu fangen, die verzweifelt versuchte, irgendwo Schutz zu finden. Er war wirklich überrascht, dass etwas so Kleines so schnell laufen konnte. Andererseits... hatte sie acht Beine. Sechs mehr als er selbst hatte. Und sie konnte Wände hoch und runter laufen. Er versuchte, die Spinne an der Wand zu packen und verfehlte sie erneut. "Hey, du mogelst!!" beschwerte er sich und versuchte dann, seine Hand über die Spinne zu legen. "Hah! Hab dich!" Er hob vorsichtig seine Hand ein wenig und packte die Spinne an einem ihrer Beine. Er legte sie vorsichtig auf seine Hand. Dann ging er zu den anderen Kindern, die auf dem Boden spielten. "Hey, schaut, was ich gefangen habe!" Er präsentierte ihnen seinen Fang, aber als sie ihn sahen, schrien sie und rannten weg. Überrascht sah sich der kleine Junge ihnen hinterher. Ihre Reaktion war ihm ein Rätsel. "... warum rennen sie weg ...?",
"White." Der Junge drehte sich um, als er die Betreiberin dieses Ortes sah, eine Frau mit haselnussbraunen Augen und langen schwarzen Haaren, die an einigen Stellen schon grau wurden. "Was machst du denn?",
"Ich habe eine süße Spinne gefangen, schau!" Er zeigte ihr das kleine Tier. "Ich wollte sie den anderen zeigen, aber aus irgendeinem Grund sind sie alle weggelaufen...",
"Sie haben Angst vor Spinnen, White", erklärte die Frau.
"...Angst?" Er legte den Kopf schief, als wüsste er nicht, was das bedeuten sollte, und setzte die Spinne wieder auf den Boden. So schnell wie möglich versteckte sie sich unter einem Kleiderschrank. "... was bedeutet das?",
"Sie fühlen sich nicht sehr wohl, wenn sie Spinnen sehen", erklärte die Frau.
"Oh... ich verstehe nicht wirklich warum, diese kleinen Dinger sind doch harmlos, oder?",
"Sind sie, aber manchmal braucht es nur ein seltsames Aussehen, um etwas nicht zu mögen.", "Huh..." Der Junge seufzte. "Okay ..." Dann setzte er sich wie immer vor das Fenster, zog die Beine an und legte seine Arme um sie. Er schaute nach draußen und seine lilafarbenen Augen blickten über die Rosengärten vor dem Haus. Die Rosen hatten so viele verschiedene Farben. Einige von ihnen waren blutrot, andere rein weiß wie die Wolken und wieder andere schwarz wie Tinte. Vor einigen Tagen hatte er versucht, eine von ihnen pflücken und ein paar Kratzer davon getragen, weil er die Dornen nicht gesehen hatte. Jetzt blickte er nur noch nach draußen und auf die Straße hinter dem Holzzaun. Sie war leer, bis auf ein schwarzes Auto, das vorbeifuhr. Es wurde langsamer und parkte irgendwo in der Nähe. Der Junge beobachtete es neugierig, als zwei Männer aus ihm ausstiegen. Er war sofort ein wenig enttäuscht. "Huh..."
Einige Momente später öffnete sich die Tür mit einem leisen Knarren. Die beiden Männer, die aus dem Auto gestiegen waren, betraten das Rosegarden-Waisenhaus. Einer von ihnen hatte ziemlich unordentliche, honigblonde Haare und strahlend hellgrüne Augen. Der andere hatte dunkelblaue Augen und rabenschwarze Haare. Die Halterin des Waisenhauses wandte sich sofort an sie. "Womit kann ich Ihnen behilflich sein?" fragte sie. "Ah, hallo." Der Schwarzhaarige lächelte. "Ich bin Shin Funai und das ist mein Partner, Takashi Funai. Wir sind hier, um Ihnen ein wenig Geld für das Wohlergehen der Kinder zu spenden.",
"Wie nett von Ihnen, Mr. Funai." Sie lächelte. "Ich bin sicher, die Kinder wären Ihnen so dankbar." Während der Schwarzhaarige ihr in ein Hinterzimmer folgte, sah sich der andere um. Sein Blick blieb auf dem kleinen Jungen mit den geisterhaften weißen Haaren, den blauen Jeans und dem weißen T-Shirt hängen. Er starrte weiter aus dem Fenster, während die anderen Kinder um ihn herum freudig spielten und lachten. Es war, als würde er sie nicht einmal bemerken, als wäre er weit weg. Er musterte den Jungen, der sah ihn aber nicht einmal an. Er bemerkte, dass dieser Junge der einzige hier mit diesem rein weißen Haar war. Dann kamen Shin und die Frau wieder heraus. "Es ist keine große Sache, Mrs. Ito", sagte Shin. Takashi drehte sich zu ihr um. "Entschuldigen Sie, Miss. Was ist mit dem Jungen da drüben los?" Mrs. Ito sah ihn an. "Oh... er wartet wieder.",
"Wartet...? Worauf?",
"Seine Eltern. Er sitzt am Fenster, seit er hier her gekommen ist, und schaut nach draußen, in der Hoffnung, dass sie zurückkommen und ihn abholen würden. Und wenn er einschläft, habe ich ihn nie weinen sehen. Nein, er geht ins Bett und hofft immer noch, dass sie eines Tages zurückkehren. Aber er wurde vor drei Wochen von seinen Eltern hierher gebracht. Er wartet immer noch auf sie, jeden Tag." Takashi sah ihn wieder an und ging nach kurzem Zögern zu dem kleinen Jungen hinüber. "... Hey.",
"Hmh?" Er schaute auf. "Hallo...",
"Wie heißt du, Kleiner?",
"White", antwortete er. Takashi verengte die Augen. "White? Aber das ist nicht dein richtiger Name, oder?" Der Junge schüttelte den Kopf. "Nein... so nennt mich jeder hier.",
"Also... wie heißt du dann wirklich?",
"Ich habe keinen Namen", antwortete der kleine Junge.
"Was? Wirklich?"
Der kleine Junge nickte und sah dem Mann dann in die Augen. "Wie heißt du?",
"Takashi", antwortete er. Er war überrascht, dass dieser Junge keine Angst hatte, mit einem Fremden zu sprechen. "Takashi, hm? Ist es schön, einen Namen zu haben?" Der Mann starrte den Jungen sprachlos an. "... ja ...", murmelte er dann. "Huh ..." Wieder sah der Junge nach draußen. „Dann hast du Glück.",
„Wie... wie alt bist du, White? Wenn ich das fragen darf?",
„Ich bin sechs", antwortete er. Takashi senkte den Kopf. Die violetten Augen des Jungen waren voller einsamer Traurigkeit. Er schien so einsam zu sein... Irgendwie konnte Takashi das nicht ertragen. Er hatte weder einen Namen noch eine Unterkunft... Und wenn er daran dachte, dass die Eltern des Jungen niemals zurückkehren würden und er immer noch jeden Tag geduldig auf sie wartete, machte es ihn auf seltsame Weise wirklich traurig. "..." Er setzte sich neben den Jungen. "... du wartest immer noch auf deine Eltern, oder?" fragte er. Der Junge nickte. "Ja... ich bin sicher, dass sie mich nicht vergessen haben.",
"Weißt du, was dieser Ort ist?" Der kleine Junge schüttelte den Kopf. "Das ist ein Waisenhaus. Alle Kinder hier... sie haben keine Familie mehr. Entweder sind beide Eltern tot oder sie werden von ihnen nicht mehr erwünscht.",
"Was bedeutet das?",
"Das bedeutet das... egal, wie lange du deine Zeit damit verbringen wirst, auf deine Eltern zu warten, sie werden nicht zurückkehren." Der Junge sah ihn an. "... aber ... ich habe nichts falsch gemacht, oder? Warum sollten sie mich hier absetzten und zurücklassen?",
"Ich weiß es nicht. Sie müssen Gründe gehabt haben." Der Junge senkte den Kopf und versteckte sein Gesicht in den Knien. "...das ist so gemein..."
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro