𝙀𝙥𝙞𝙡𝙤𝙜 | 𝘛𝘰𝘨𝘦𝘵𝘩𝘦𝘳
BLCKBIRD — DEMONS
𝓣𝓸𝓰𝓮𝓽𝓱𝓮𝓻
FEBRUAR — 2011
𝓣𝓱𝓮 𝓕𝓸𝓻𝓾𝓶, 𝓛𝓸𝓼 𝓐𝓷𝓰𝓮𝓵𝓮𝓼, 𝓒𝓐
Es war für alle ein besonderer Abend – das erste Konzert seit Mikes Unfall.
Mike saß regungslos auf einem Stuhl, die Augen geschlossen, die Hände im Schoß gefaltet.
Seine Bandkollegen umringten ihn, stimmten ihre Instrumente und warfen ihm aufmunternde Blicke zu. Erwartungsvolle Stille legte sich über den Raum, nur unterbrochen vom leisen Brummen der Verstärker und dem leisen Klicken der Gitarrenstimmer.
Doch in ihm tobte ein Sturm.
Erinnerungen an den Unfall blitzten in seinem Kopf auf, Zweifel und Ängste verdichteten sich zu einer schweren Last in seinem Herzen.
Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken und die Gitarre in seinen Händen fühlte sich plötzlich unglaublich schwer an.
Chester sah seinen Freund an, eine Falte bildete sich zwischen seinen Augenbrauen, und seine Lippen zogen sich zu einem schmalen Strich zusammen.
„Alles in Ordnung, Mike?", fragte er leise und besorgt.
Mike öffnete die Augen und blinzelte in das grelle Scheinwerferlicht. Er unterdrückte einen Anflug von Panik und holte zitternd tief Luft. „Ja, ich glaube... Ich bin bereit", keuchte er, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
Langsam und bedächtig erhob er sich, die Gitarre wie ein Schutzschild umklammernd.
Jeder Schritt wirkte wie eine ungeheure Anstrengung, sein Blick klebte am Boden, als hätte er Angst, das Gleichgewicht zu verlieren – physisch und emotional.
Die anderen Jungen gesellten sich zu ihm, umarmten ihn schweigend und bildeten ihren üblichen Teambildungskreis.
Mike atmete tief durch und blickte auf. In den Gesichtern seiner Bandkollegen sah er Entschlossenheit, Zuversicht und unerschütterliches Vertrauen in ihn.
Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Jungs, wir haben hart für diesen Moment gearbeitet. Es war ein steiniger Weg, voller Rückschläge und Zweifel. Aber wir haben nie aufgegeben. Jetzt stehen wir hier gemeinsam und sind bereit, alles zu geben. Verstanden?"
Ein zustimmendes Nicken ging durch den Raum. Brad klopfte Mike auf die Schulter. „Wir stehen alle hinter dir, Mann. Vergiss das bloß nie. Du hast bewiesen, dass du ein Kämpfer bist, und wir sind verdammt stolz auf dich", sagte er mit einem breiten Grinsen.
Chester trat zu Mike und legte ihm den Arm um die Schultern. „Du bist ein Vorbild für uns alle. Niemand kann es mit deiner Leidenschaft und deinem Willen aufnehmen."
Joe riss die Arme hoch und klatschte begeistert in die Hände. „So, Jungs, worauf warten wir noch?", rief er begeistert und seine Energie übertrug sich auf die anderen.
Sie umarmten sich ein letztes Mal, ein stilles Versprechen, füreinander da zu sein.
Dann lösten sie sich aus dem Kreis und betraten die Bühne, getrieben von Vorfreude und Entschlossenheit.
Mike blickte mit einem vertrauten Lächeln auf den Lippen auf seine Gitarre. Seine Finger strichen sanft über das Holz und spielten ein paar Töne, die in perfekter Harmonie mit seiner Seele erklangen.
Es war, als wäre er nie weg gewesen, als hätte ihn die Musik die ganze Zeit beschützt und geführt.
Ein kurzer Blick zu seinen Bandmitgliedern, seinen Freunden. Sie alle waren bereit, die Bühne zu erobern und ihre Energie mit dem Publikum zu teilen.
Als sein Blick auf Chester fiel, lächelte er ihn aufmunternd an. Mike wusste, dass Chester immer noch mit seinen Dämonen kämpfte, aber hier an seiner Seite zu sein, erfüllte ihn mit Stolz und Dankbarkeit.
Chester trat ans Mikrofon, seine Stimme war kräftig und klar. „Wir haben heute Abend einen ganz besonderen Gast. Einen Mann, der vor ein paar Monaten fast alles verloren hätte, aber gegen alle Widerstände gekämpft hat, um wieder hier zu sein!" Eine kurze Pause, Spannung lag in der Luft. „Mike Shinoda!"
Der Jubel der Menge explodierte, ein ohrenbetäubender Orkan der Begeisterung. Die Musik setzte ein, ein pulsierender Rhythmus, der die Menge in Bewegung setzte.
Mike spürte die Energie, die Welle der Euphorie, die ihn trug. Er sang, rappte, spielte Gitarre - alles wie früher, als wäre er nie weg gewesen.
In diesem Moment war er wieder ganz er selbst, ganz präsent, ganz glücklich.
Die Bühne war sein Zuhause, die Musik seine Sprache, die Fans seine Familie.
• • •
Die letzten Töne verklingen, ein Echo der Energie, die Band und Publikum in den letzten Stunden geteilt haben.
Frenetischer Jubel brach aus, ein Orkan der Begeisterung fegte über die Bühne.
Tränen stiegen Mike in die Augen, als er die Menge sah, ihre Gesichter voller Freude und Dankbarkeit.
Mit zitternder Stimme nahm er das Mikrofon in die Hand. „Ich hätte nie gedacht...", seine Worte brachen ab, er kämpfte gegen die Rührung an. „Ich hätte nie gedacht, dass ich noch einmal auf einer Bühne stehen würde."
Ein tiefer Seufzer, ein Lächeln blitzte durch die Tränen. „Aber dank meiner Familie, meinen Freunden und euch Fans habe ich es geschafft."
Die Menge tobte, ein kollektives Ja, eine Welle der Unterstützung, die Mike trug. „Ich bin unendlich dankbar für eure Unterstützung", fuhr er mit fester Stimme fort, „und ich werde sie nie vergessen. Ihr habt mir gezeigt, dass es weitergeht, dass die Musik weitergeht, dass wir alle zusammen weitermachen können."
Ein letztes Mal nickte er in die Menge, ein kurzes Winken, dann ging er, umarmt und beglückwünscht von seinen Bandkollegen.
Tränen der Freude und der Erleichterung flossen ungehemmt, ein Tribut an die Kraft der Musik und die Stärke des menschlichen Willens.
Sie wussten, dass noch viel Arbeit vor ihnen lag, ein langer Weg voller Herausforderungen und Ungewissheiten.
Aber an diesem Abend hatten sie alles erreicht, was sie sich vorgenommen hatten.
Sie hatten bewiesen, dass es weitergeht, dass die Musik weitergeht, dass sie alle gemeinsam weitergehen können.
„Du hattest so viel Energie auf der Bühne, Mike! Unglaublich, was du in den letzten Monaten erreicht hast!", rief Brad und umarmte ihn mit einer Inbrunst, die tiefe Zuneigung und Respekt ausdrückte.
„Du bist wirklich wieder der alte Mike, den wir alle kennen und lieben", fügte Joe lächelnd hinzu.
In diesem Moment löste sich Chester aus der Menge und ging auf Mike zu.
Mit einem breiten Lächeln und Tränen in den Augen umarmte er ihn. „Ich bin so stolz auf dich", flüsterte er mit bewegter Stimme. „Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie toll du heute Abend warst."
Mike spürte, wie ihm eine Träne über die Wange lief, und erwiderte die Umarmung mit aller Kraft. In diesem Moment tiefer Verbundenheit brauchten sie keine Worte.
Brad räusperte sich und warf seinen Freunden einen verlegenen Blick zu. „Obwohl ich normalerweise nicht der emotionale Typ bin", sagte er mit brüchiger Stimme, „muss ich sagen, dass ich euch alle sehr liebe."
Joe hob eine Augenbraue und grinste. „Du und nicht emotional? Seit wann denn das?"
Mike grinste und schüttelte den Kopf. „Ach, lass ihn doch, Joe. Aber ich kann ihm nur zustimmen. Danke für alles, Jungs."
Bevor Mike den Satz beenden konnte, mischte sich Joe ein. „Sag mal, Brad", sagte er mit einem schelmischen Grinsen, „hast du damals im Krankenhaus wirklich mit der Krankenschwester geflirtet, um an die Gitarre zu kommen?"
Brads Augen weiteten sich und er schnappte nach Luft. „Wie kommst du jetzt darauf?", fragte er mit gespielter Verblüffung.
Joe grinste verschmitzt. „Na ja, es ist mir einfach so eingefallen. Du warst ziemlich aufdringlich, wenn ich mich recht erinnere."
Brad rollte mit den Augen und lachte. „Okay, okay", gab er zu, „vielleicht habe ich ein bisschen geflirtet, aber das war wirklich nicht meine Absicht!"
Mike lachte und klopfte ihm auf die Schulter. „Typisch Brad." Dann wandte er sich wieder den anderen zu. „Ihr wisst, was ich meine. Ich liebe euch, Jungs. Danke für alles."
𝕿𝖍𝖊 𝖊𝖓𝖉.
Offizieller Start: Juni 2014
Abgeschlossen: Februar 2015
Letzte Überarbeitung: Mai 2024
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