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21. ✧ Bis zum Sonnenaufgang ✧

Ein frischer Wind fegte und wirbelte die Haare der blondhaarigen Dämonin durcheinander, als sie vorsichtig die Lider öffnete und in den dunklen Nachthimmel blickte. Verwirrt und nicht begreifend was geschehen war, legte sie die Stirn in Falten. Lara erinnerte sich, dass zuletzt der Palast eingestürzt war und sie mitsamt Inosuke, Kanao, Zenitsu und Murata begraben wurde. Vorsichtig richtete sie ihren Oberkörper auf und keuchte angestrengt, als sich stechende Rückenschmerzen ihre Wirbelsäule entlangzogen. Ein Schweißtropfen lief ihr von der Stirn, woraufhin sie sich hastig umsah. »Ist denn niemand hier?«, fragte sie sich und wandte ihren Blick zu allen Seiten, wobei dieser dann an Zenitsu zu ihrer Linken haften blieb. Dieser lehnte gegen einem großen Trümmerhaufen und betrachtete die Dämonin mit einem ruhigen Blick. Leicht panisch zuckte Lara zusammen und rappelte sich mit einigen Zucken auf, wobei sie besorgt fragte: »Zenitsu, bist du in Ordnung?!« Der 17-Jährige bemühte sich um ein gequältes Lächeln und winkte mit seiner rechten Hand lässig ab. »Die Rückenschmerzen sind zwar schlimmer geworden, aber solange es dir gut geht, kann ich es überleben.«, entgegnete er und nötigte sich in den aufrechten Stand zu kommen. Winzige Tränen liefen seine Wangen hinab, die er jedoch mit einer schnellen Handbewegung davonstrich. Kurz ließ er seinen Blick zu seiner geliebten Dämonin schweifen, ehe er wieder sein Umfeld ins Visier nahm und in einem etwas ernsteren Ton fortfuhr: »Ich möchte, dass du in Sicherheit bist, deswegen werden wir Yushiro und die anderen suchen und dich bei ihnen unterbringen.« Vorsichtig nahm Zenitsu dann die kalte Hand von Lara und stieg über die Trümmer hinweg. Ein brennender Schmerz zog sich bei jeder Bewegung durch sein Rückgrat, allerdings steckte er diese tapfer weg, um den Mädchen an seiner Seite keine Sorgen zu bereiten. 

Nervös folgte Lara Zenitsu, wobei sie ihren Blick stets auf die Umgebung richtete. Am Horizont war deutlich das Geschehen eines Kampfes zu hören und zu sehen. Selbst in ihrem geschwächten Zustand konnte sie die gewaltige Aura wahrnehmen und stellte mit Entsetzen fest, dass das die von Muzan Kibutsuji war – der Mann der ihr jegliches Glück stahl. Ihre Hand zitterte leicht bei dem Gedanken, dass ihr Schandtäter nur wenige hundert Meter von ihr entfernt lag. Es war zum Greifen nah. Eine gewisse Beklemmung machte sich in Zenitsus Brust breit, als er die zitternde Hand der Dämonin bemerkte. Er selbst hatte eine ebenso gleiche Todesangst wie sie, auch wenn er es nicht direkt vor ihr zugeben wollte. »Mach dir keine Sorgen, wir finden Yushiro und finden eine Möglichkeit Muzan zu besiegen. Du solltest dich aber ausruhen.«, beruhigte er die Blondhaarige und schluckte schwer als er an einigen Leichen vorbeiging. Seine Körperhaltung wirkte verängstigt und den Anblick nicht ertragend, wandte er seinen Kopf in eine andere Richtung. Lara spürte die Verzweiflung des 17-Jährigen, denn auch bei ihr hinterließ das Bild der Verstorbenen einen fürchterlichen Eindruck. Zwingend hielt sich die Dämonin die Nase zu und atmete die Luft nun durch ihrem Mund ein, da sie den metallischen Geruch nicht länger ertragen konnte. Sie hinkte leicht hinterher, ehe sich ihre Augen bei drei vertrauten Gestalten weiteten. »Zenitsu, schau! Dahinten sind Murata, Takeuchi und Yushiro!«, machte sie auf sich aufmerksam und deutete auf einen großen Trümmerhaufen, an welchen Murata und ein weiterer Dämonenjäger standen und mit ganzer Mühe versuchten Yushiro aus den Ruinen zu ziehen. Mit einem Mal riss sich die Dämonin los und nahm dann an Geschwindigkeit zu, woraufhin sie über den Schutt auf die drei zu stolperte.
»Yushiro, hey Yushiro! Hörst du mich?!«
»Huh?! L-Lara-chan bleib stehen!«

Mit einem Satz gelang es den beiden Dämonenjägern Yushiro aus den Überresten des Palastes zu befreien, indessen sie kräftig durchatmeten. Kurz schnaubte Yushiro, ehe er seinen Blick aufrichtete und die Dämonin auf ihn zu rennen sah. Ein leises »Danke« murmelnd, kam er auf und strich sich den Dreck von der Kleidung, woraufhin er dann seine Mitbewohnerin streng musterte. »Du Närrin, nun überanstreng dich nicht oder muss ich dich erst zu Boden werfen!?«, drohte er Lara, welche danach vor ihm zum Stehen kam und sich erschöpft auf dem staubigen Untergrund niederließ. Leicht panisch kam Zenitsu ebenfalls am besagten Ort an und beugte sich zu der Dämonin hinunter, woraufhin er sie an den Schultern festhielt. »Lara-chan, geht's dir gut?!«, fragte er panisch, wobei er Folge dessen ein vorsichtiges Nicken von dem Mädchen erhielt, was ihn erleichtert ausatmen ließ. Anschließend ergriff Murata vorsichtig das Wort und sah Yushiro dabei mit einem nicht allzu entschlossenen Blick an, alsdann er zur Rede kam: »Yushiro, hast du einen Plan, was wir tun können, um den Anderen im Kampf gegen Muzan zu unterstützen?« Mürrisch ließ der getarnte Dämon seinen Blick Reihum schweifen, ehe er dann einige seiner Papiersiegel hervorholte und diese den Dämonenjäger entgegen warf. Ausdruckslos sah er die drei an und erklärte anschließend: »Mit diesen Siegeln kann euch keiner sehen, wenn ihr sie an oder unter eurer Kleidung anbringt. Nutzt das, um Muzan zu überraschen und anzugreifen. Hinterfragt es gar nicht erst!« Verwundert über die Geste und der dazugehörigen Erklärung starrten Murata und die anderen beiden die Siegel an, welche Yushiro vor wenigen Augenblicken verteilt hatte. Als einziger Entschlossener in dieser kümmerlichen Situation hob Zenitsu einige der Papiere auf und entgegnete dann mit Nervosität: »Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich vor Angst sterben werde...« Verblüfft sah Lara zu ihm hinauf und schenkte ihm ein zuversichtliches Lächeln, infolgedessen sie heiter erwiderte: »Du packst das schon! Ich glaube an dich!«

Befallen von dem weiblichen Charmes seines Gegenüber wurde der Dämonenjäger rot und spürte die Hitze, welche sich kurzzeitig auf seinen Wangen ausgebreitet hatte. »Jawohl!«, rief er, ehe er dann wieder zur Besinnung kam und sich anschließend an Yushiro wandte, woraufhin er etwas ernster fortfuhr: »Äh...Yushiro...ich will dich noch um etwas Wichtiges bitten...«
»Aha und was?«, stellte dieser sofort als Gegenfrage und verschränkte selbstgefällig seine Arme vor seiner Brust, alsdann er mit einer ausdruckslosen Miene auf eine Antwort Zenitsus wartete. Nervös kratzte der Blonde sich an seiner Wange und suchte mit seinem Blick das Weite, bis er sich seine Worte anständig zurecht gelegt hatte. »Na ja, ich...möchte, dass du auf Lara-chan aufpasst! Ihr soll nichts passieren und während ich kämpfe, kann ich sie nicht beschützen!« Die Worte strotzten zum Ende hin voller Ernst und Yushiro verstand den Willen hinter ihnen, jedoch  zögernd. Verwundert sahen Murata, Takeuchi und Lara die beiden an, denn dies war ein kurioser Anblick gewesen. Anschließend wandte Zenitsu sich an die Dämonin und lächelte sie schüchtern an, woraufhin er dann äußerte: »Ruh dich hier bei Yushiro aus. Danach werde ich zu dir zurückkommen, das verspreche ich dir hoch und heilig.« Begeistert aber dennoch besorgt sah sie den Blonden an und nickte voller Zustimmung auf sein Versprechen, welches er ihr gab. 
»Wenn du überhaupt zurückkehrst...«, erwiderte Yushiro mit einer mürrischen Aussage auf seine vorherigen Worte, infolgedessen Murata aufgebracht in die Konversation rief: »NUN SAG NICHT SCHON WIEDER SO DEPRIEMIRENDE WORTE!«
Und somit machte Zenitsu sich auf seinen Weg, um Kanao und Inosuke zu finden und gemeinsam mit ihnen Muzan Kibutsuji bekämpfen zu können. Währenddessen beschäftigte unser hiesiges Trio ein ganz anderes Problem...

»Wie viel ist das denn? Ist es denn richtig, ihm so viel zu injizieren?«, fragte Takeuchi besorgt und ließ seinen Blick zwischen der Spritze in Yushiros Hand und dem bewusstlosen Körper Tanjiros hin und her schweifen. Denn nachdem Zenitsu die kleine Gruppe verlassen hatte und aufgebrochen war, hatte Murata von dem Unglück Tanjiros erzählt, dass dieser sehr schwer verwundet sei und die beiden Dämonen anschließend zu besagtem Ort geführt, um Hilfe zu leisten. Zaghaft betrachtete Lara das Gesicht des Dämonenjägers, welches übel zugerichtet worden war. Tanjiros linke Gesichtshälfte war angeschwollen und sah fleischig aus, weshalb es der Blondhaarigen schwer fiel ihn anzusehen. Sie hatte ihn mit seiner liebenswürdigen Art kennengelernt und auch so in Erinnerung behalten, wodurch es eine Qual war, ihn nun in diesem Zustand zu mustern. Sie fragte sich, was passieren würde, wenn man das fleischige Geschwür anfassen würde. Besorgt sah sie weiterhin auf das entstellte Gesicht des Dämonenjägers und legte ihren Kopf leicht schief. »Würde durch die Reaktion eine Fontäne Blut herausströmen?«, fragte sie sich in Gedanken, bis eine neue Konversation ihre Aufmerksamkeit auf sich lenkte.

»Sei leise! Es ist schon etwas Zeit vergangen, seitdem Muzan ihn erwischt hat.«, erklärte Yushiro in einem ernsten Ton und wandte seinen Blick nicht von seiner Arbeit ab. Angespannt ballte die 17-Jährige ihre Fäuste dichter zusammen und drückte diese auf ihren Schoß. Dies war das Werk Kibutsujis gewesen, was sie umso mehr beunruhigte. Ihr Opfer war nicht einmal annährend so grausam wie das Unheil, mit welchem Tanjiro zu kämpfen schien. Durch ein angestrengtes Stöhnen seitens Murata, wurden sie und Yushiro dann auf diesen aufmerksam und beobachten ihn verwirrt. »Was machst du da?«, erkundigte sich der Türkishaarige dann mit einem grimmigen Unterton und sah sein Gegenüber scharfsinnig an. Nervös aufgrund der neugierigen Blicke, schluckte Murata kurz und antwortete dann anschließend: »Ich versuche das Schwert aus seiner Hand zu befreien...aber er lässt es nicht los. Selbst wenn er bewusstlos ist, ist er total stark.« Musternd betrachtete Yushiro anschließend die Hand Tanjiros, die wie Murata es erzählt hatte, das Katana nicht losließ. »Er scheint immer noch den Willen zu besitzen, kämpfen zu wollen.«, stellte der Dämon dann fest und erhielt von seiner Mitbewohnerin einen fassungslosen und schockierten Blick. »Was?! Aber er schläft doch!«

»Agh! Ein Puls!«, rief Takeuchi dann auf einmal aus und riss die Augen vor Überraschung auf, woraufhin auch bei Murata die Alarmglocken in Bereitschaft gerieten. Daraufhin gerieten die beiden dann in eine Phase, in der ihre Hoffnung erwartungsvoll in die Höhe stieg.
»Tanjiro, halt durch!«
»Halt durch, der Morgengrauen ist bald da!«
»Tanjiro! Lass uns Muzan besiegen gehen! Na los!«
»TANJIRO! MUZAN WIRD UNS DAVON KOMMEN! WIR MÜSSEN LOS!!!«
Doch all ihre Versuche ihren Kameraden anzuspornen und wieder zu Bewusstsein zu locken, schlugen fehl. Betrübt betrachtete Lara die Szene und die Erwartungen welche die anderen beiden in dieser Situation hegten. Auch sie wünschte sich innigst, dass der Purpurhaarige wieder auf die Beine kam und seine Wunden verheilen würden, doch anders wie bei ihr und Yushiro, würde dies viel Zeit beanspruchen. Bis plötzlich, Tanjiro sein rechtes Auge aufriss und hastig nach Luft schnappte. Verwundert wich die kleine Gruppe nur wenige Zentimeter zurück und traute ihren Augen nicht. Begeisterung seitens Murata und Takeuchi stieg auf, während der Türkishaarige den verwundeten Tanjiro mit Misstrauen musterte und Lara den Jungen mit Fassungslosigkeit anstarrte. Blitzschnell richtete sich der Dämonenjäger dann auf und sah sich hastig nach allen Seiten um. Sein Atem bewegte sich hektisch und ungleichmäßig auf und ab. »Keine Zeit...ich muss Muzan aufhalten...«, murmelte er mit krächzender Stimme vor sich her und richtete sich dann leicht wackelig auf, infolgedessen er los in die Richtung des Schlachtfeldes stürmte, ohne auch nur ein weiteres Wort zu verlieren. Geschockt sahen die vier dem Schwertkämpfer hinterher, indessen seine Kameraden in Erleichterung aber auch Besorgnis verfielen.

»Tanjiro, warte! Lass mich dir helfen!«, brüllte Lara ihm hinterher und erhob sich aus ihrer knienden Pose, wobei sie sofort die Aufmerksamkeit Yushiros auf sich zog. Mit einer schnellen Handbewegung versuchte dieser nach dem weißen Kimonoärmel des Mädchens zu greifen, unterdessen er diesen nur um wenige Millisekunden verfehlte und den Stoff nur streifte. Wutentbrannt folgte er ihr mit seinem Blick und rief ihr zornig und mit einem unwirschen Glanz in den Augen hinterher: »Lara, bist du wahnsinnig!? Komm sofort zurück, die Sonne geht bald auf!« Mit schnellen Schritten lief sie davon und eilte Tanjiro hinterher, um ihn tatenkräftig beizustehen, wobei sie Yushiros Drohung außer Acht ließ. Alleine wegen Tanjiro und seiner Schwester Nezuko war es ihr vergönnt gewesen, als Dämonin weiterleben zu können, weshalb sie sich mit ihrer Unterstützung nützlich machen wollte. Durch das Heilmittel Tamayos, welches sie um einiges geschwächt hatte, war sie nicht in der Lage gewesen, den Dämonenjäger einzuholen, allerdings gelang es ihr, ihn nicht aus den Augen zu lassen und mit ihm Schritt zu halten. »Du und Nezuko habt so viel auf euch genommen und viele Male euer Leben riskiert um ein Heilmittel für uns zu finden! Das ist das Mindeste was ich tun kann!«, ächzte die Blondhaarige vor sich her, wobei sie das trockene Halskratzen in ihrer Kehle vernahm. Das Kampfgeschehen rückte immer näher und desto weiter sie sich nach vorne drängte, desto mehr Leichen drangen in den Vordergrund, was die Dämonin abrupt zum Stehen brachte. Der Geruch des Blutes überkam sie und ein gewisser Ekel durchfuhr sie. Sie hatte das Bedürfnis dazu, sich auf dem Boden übergeben zu wollen, doch krampfhaft hielt sie dem Druck stand und schleppte sich weiter voran. Stattdessen bahnte sich ein ungewohnter Groll in ihr aus und packte die 17-Jährige innerhalb von wenigen Sekunden. Der Anblick der toten Körper löste ein unbehagliches Gefühl und eine tiefe Wut in ihr aus. Es erinnerte sie an ihre erste Leiche, bei welcher sie mit ansah, wie einem Menschen das Leben ausgehaucht wurde und mit roher Gewalt letztlich nur noch zerfetzte Überreste von ihm blieben. Sie hatte gar nicht geahnt, dass Muzan so viele Dämonenjäger und unschuldige Opfer auf den Gewissen hatte.

»Diese Idiotin! Wenn ich sie zwischen die Finger bekomme, hat ihre letzte Stunde geschlagen!«, fletschte Yushiro zwischen seinen Zähnen hervor und rappelte sich auf, wobei er dann schnurstracks ihre Verfolgung aufnahm und sich ebenfalls dem großen Schlachtfeld näherte. Der Gegenwind wehte seine Haare leicht durcheinander und blies ihm kalt ins Gesicht, doch das würde ihn auch nur nicht im Geringsten daran hindern, seine Mitbewohnerin von ihrem naiven Handeln abzuhalten. Yushiro glitt schon beinahe über den staubigen Boden, wobei sich auf seinem Gesicht dicke Adern des Zornes ausbreiteten. Seine Zähne fletschten regelrecht, als sich seine beiden Brauen düster zusammen zogen.

Lara konnte bereits die Gestalt Muzan Kibutsujis genauer erkennen, wobei sich ihre Schritte für einen kurzen Moment verlangsamten. Sein Anblick ließ sie in Entsetzen und Rage verfallen, auch wenn sie sich zeitgleich vor der deformierten Gestalt mit den Reißzähnen bedeckten Mäulern und den Tentakelarmen fürchtete. Den Hass, den sie gegen diesen Mann entwickelt hatte und die Vergeltung, dessen Kern tiefe Wurzeln in ihr geschlagen hatte, stiegen in ihr bis ins Unermessliche an. Ungehalten biss sich die Dämonin die Zähne zusammen und näherte sich dem Gefecht von Muzan und Tanjiro, welche beide mit ihrer ganzen Kraft gegeneinander kämpften. Wutentbrannt ballte die Blondhaarige ihre Hände zu zwei Fäusten und gab ein murrendes Fauchen von sich. Kurzerhand löste sie die starre Haltung ihrer Hände und griff zu der kleinen glänzenden Nähnadel an ihren Obi, an welchem diese befestigt war. Langsam und stetig färbten sich die blauen Katzenaugen der Dämonin und verliefen von einem dunklen Rot, welches an die Farbe von Blut erinnerte, in das zarte blau ihrer ursprünglichen Augenfarbe. Ihre Iriden strotzten vor Feindseligkeit und Hass gegenüber des Mannes, als wäre es fast der Ausdruck einer Wahnsinnigen gewesen. Auch an Laras Hals machten sich kleine Blumenmuster bemerkbar, welche sich langsam ausbreiteten und den Bereich ihrer Wangenknochen und neben ihrer Augen zierten. Auch über ihre Unterarme und Hüfte zogen sich diese seltsamen Hautmerkmale hinweg, welche farblos waren und an jeglicher Art Blumen erinnerten. »Du wirst für den Tod aller Menschen bezahlen!«, presste Lara finster zwischen ihrer Zähne heraus und stürzte sich direkt in das Treiben der beiden Gegner.

Gerade führte Tanjiro eine Abwärtsrolle aus, indessen er sich mehrmals um seine eigene Achse drehte, die Angriffe von Muzan abwehrte und gleichzeitig versuchte diesen mühevoll zu attackieren. Die tentakelartigen Armen des Weißhaarigen schlugen oft und schnell um sich und wehrten seinen Feind problemlos ab – allerdings rechnete Kibutsuji nicht mit der Dämonin, welche den Kampf als Unterstützung und Blindgängerin beigetreten war. Bevor der Fangarm in der Lage war, Tanjiro tödlich zu verwunden, drängte sich ein leuchtender Faden dazwischen und trennte diesen scharf ab, wobei die blaue Schnur sich anschließend pechschwarz durch das überschüssige Blut färbte. Mit einem Satz war die Blondhaarige über beide hinweg gesprungen und zog ihren Faden mit einem kurzen Ruck zurück, alsdann sie mit einer Rolle und einigen Metern Abstand auf dem Boden landete und Muzan finster anstarrte. Verwundert ließ dieser seinen Blick zu der Dämonin schweifen und starrte sie mit einem furchteinflößenden Blick an. Der Ausdruck auf seinem Gesicht verriet eindeutig, dass er sie nicht willkommen hieß und der Geruch, den sie abgab erinnerte den Weißhaarigen an Tamayo, welche er so abgrundtief hasste. Kurz nach Luft schnappend sah Tanjiro überrascht zu der 17-Jährigen, welche er zuvor nicht bemerkt hatte und musterte sie dann entschlossen. Er wollte die Chance nutzen, um Kibutsuji in einem unachtsamen Moment anzugreifen, da dies einiges an Zeit schinden würde, bis die Sonne aufging. »Versichere dich, dass du dich vor den Strahlen der Sonne in Sicherheit bringst!«, rief Tanjiro zu Lara hinüber und kam dann wieder in den aufrechten Stand, indessen er fest sein Katana umschlang und sich dazu entschied in seinem nächsten Angriff alle seine Formen der Sonnenatmung zu nutzen.

Der Schweiß lief ihm von der Stirn, als Yushiro dem Geschehen immer näher kam und Muzan nun mit eigenen Augen erblickte. Die Gestalt des Mannes schüchterte auch ihn ein wenig ein und brachte den Türkishaarigen zum Speichel schlucken. »Ich habe meiner Herrin ein Versprechen gegeben. Wenn ich sie jetzt im Stich lasse, wird Frau Tamayo bis in die Ewigkeit enttäuscht von mir sein und mich für nutzlos halten!«, murmelte er vor sich her und hatte seinen Blick starr auf den Kampf zwischen Tanjiro, Lara und Muzan gerichtet. Ihm durfte kein Fehler unterlaufen, denn es war seine Aufgabe gewesen, für das Wohlbefinden der blondhaarigen Dämonin zu achten.

Ruckartig richtete sich Lara wieder auf und wich einigen der Fangarme Kibutsujis aus, welche wild in der Umgebung um ihn herum geschleudert wurden und sich zum Teil fokussiert auf sie spezialisierte. Mühevoll wehrte die Dämonin mit ihrem Faden einen Hieb nach dem anderen ab, wobei sie jedoch einige Meter von ihrem Angreifer zurück gedrängt wurde. »Dieses Miststück Tamayo hat also noch mehr Dämonen geschaffen! Widerwärtiges Gesindel!«, murrte Muzan angewidert und sah das Mädchen mit einem Blick voller Abscheu an, woraufhin er weiterhin krampfhaft versuchte sie loszuwerden. Plötzlich verwandelte sich die Blondhaarige seitlich von ihm in eine Rauchwolke und verschwand dahinter, wobei Kibutsuji ihr anschließend keine Aufmerksamkeit mehr schenkte, da er mit weiteren blitzschnellen Hieben, Tanjiros Angriffe abwehrte. Lara bemerkte, wie dem Purpurhaarigen nach und nach die Kraft und das Durchhaltevermögen ausging, weshalb sie versuchte, jegliche Beachtung auf sich zu lenken, um ihrem Kameraden genug Zeit zum Verschnaufen zu gewähren. In der Gestalt ihres Mitstreiters mit den Sonnenohrringen griff sie Muzan aus einer anderen Richtung an und war auf direktem Wege, um ihren Faden um seinen Hals zu wickeln und ihn erdrosseln zu wollen. Allerdings kamen ihr die Fangarme ihres Gegners zuvor und wehrten ihren Faden ab, wobei die blaue Schnur in der Luft zerrissen wurde, was die Blondhaarige in Panik versetzte, indessen sie starr die rubinroten Augen aufriss. Ein weiteres Mal hüllte sie sich zum Schutz im Nebel und materialisierte eine neue Nadel, insofern sie diese wieder aus ihrem Obi zog. Geradeso gelang es ihr im letzten Moment einen spitzen Tentakelarm des Dämons zu durchtrennen, welchen sie durch ihren eigenen Nebel nicht erkannt hatte. Das Blut spritzte und der leuchtende Faden verschaffte ihr durch die Rauchwand eine bessere Sicht, wo sich dieser befand. 

»Ich muss zu ihm durchkommen...dann hat Tanjiro vielleicht eine Chance, um ihn zu besiegen...«, sprach sie zu sich selbst und machte einen großen Satz nach hinten, wobei Lara allerdings aufgrund ihres geschwächten Zustands wackelig auf dem Boden aufkam und nach vorne stolperte. Nach einem tiefen Atemzug ringend, zwang sie sich wieder auf die Knie und brachte sich mit einen erbitterten Schrei in den aufrechten Stand. Die Schmerzen zogen sich durch ihren Körper und Mark, doch aufgrund ihrer Wut und ihrer Entschlossenheit, schluckte sie die Krämpfe hinunter, als wäre es eine volle Mahlzeit gewesen. Erst nach dem Hinuntersehen an ihrem Körper, bemerkte sie einige Kratzer und tiefe Schlitzwunden, jene sich über ihre Oberschenkel zogen. Das dunkle Blut rann ihr Bein hinab und begann dann an ihren Kniestrümpfen und ihrer Haut zu haften, ebendort es auch nach wenigen Momenten trocknete. Sie spürte, wie sich die Wunden nur sehr langsam regenerierten, da der Puls in ihrem Oberschenkel stark und pumpend agierte. »Es tut so weh...«, kam ihr in den Sinn, woraufhin sie kurz das Gesicht verzog, sich jedoch versuchte im nächsten Moment zusammen zu reißen und wieder nach vorne zu stürmen. Mit vielen kleinen und wackeligen Schritten eilte sie auf Muzan zu, wobei die Blondhaarige erneut zu ihrem Faden griff und diesen herauszog. Zaghaft und geschickt bewegte sie sich um den Feind herum und wehrte gleichzeitig die Angriffe der Fangarme ab, welche sie pausenlos attackierten. Krampfhaft agierten ihre Arme schneller und strotzten mit viel Mühen den gegnerischen Gefecht, welches wie Hagelkörner auf sie herabprasselte. Hieb um Hieb, Schlag für Schlag. Letztendlich gelang es Lara wenige Zentimeter vorzudringen, doch zwischen ihr und Kibutsuji lagen nach wie vor Welten. Just drang Tanjiro mit einem Ansturm von Attacken dazwischen und führte sechs Formen in Folge aus. Akkurat und zugleich elegant bewegte er sich über den Boden und bewältigte eine Anzahl von geschmeidigen Drehungen und Saltos aus, wobei sein Schwert dauerhaft in Flammen stand. Doch blitzschnell wurde dieser dann mit einem mächtigen Stoß von Kibutsuji an die nächste Hauswand geschleudert, wobei ein lauter und erschöpfter Schrei gemeinsam mit einem Haufen Blut seinen Lippen entwich.

Yushiro hatte das Schlachtfeld allmählich erreicht und stürzte sich inmitten der tödlichen Angriffe, welche von Muzan mühelos und ohne Pause ausgeführt wurden. »Lara, mach dich vom Acker! Du gehörst hier nicht-«, doch bevor der Dämon seinen Satz beenden konnte und die Blondhaarige mit sich ziehen konnte, wurde er von einem spitzen Fangarm Kibutsujis in der Magengrube getroffen und Meter weit weggeschleudert. Orientierungslos drehte Yushiros Sicht sich im Kreis und er verlor das Gefühl der Schwerkraft, als er mit viel Gewalt zurückgeworfen wurde und unsanft über den staubigen Boden rollte, woraufhin er mit diesen in Berührung trat.  

Hastig keuchend versuchte Lara ihre Geschwindigkeit aufrecht zu erhalten und band ihrem Körper eine harte und schwer zu Last fallende Bürde auf. Sie spürte wie der Puls in ihren Blutgefäßen zunahm und sich ihre Beine und Arme schon beinahe taub anfühlten. Ihr Haori war bald aufgrund des hohen Fadensverbrauch völlig ausgenutzt und auch ihre Ausdauer ließ zu wünschen übrig. Sie hatte Yushiro eindeutig gehört, hatte sich aber nicht von diesem beirren lassen, da sie anderenfalls sofort in einem unachtsamen Moment getötet worden wäre. Ächzend bewegte sie ihre linke Hand zur Seite, welche anschließend von Kibutsujis messerscharfen Spitze seines Fangarm durchbohrt wurde. Aufschreiend zog sie ihren Faden zur Seite und durchtrennte den Tentakel, indessen sie erneut einen Satz zurück machte, um das fremde Körperteil aus ihrer Handfläche zu ziehen. Keuchend ging sie leicht in die Knie und vergoss eine kleine Träne, die sich durch den Schmerz gebildet hatte. Im nächsten Augenblick zwang sie sich aber allerdings dann dazu im aufrechten Stand zu bleiben. Mitgenommen fixierte sie sich auf die weißhaarige Gestalt, welche sie nur noch leicht verschwommen wahrnahm und stürmte nach dem Entfernen des Objekts in ihrer Hand erneut auf sie zu. Mit einem unsauberen, aber sogleich kräftigen Sprung stieß sie sich vom Leichen übersäten Untergrund ab und flog in einem hohen Bogen über den Kopf Kibutsujis hinweg, wobei nach ihrem Absprung einiger Dreck aufwirbelte. Das Blut welches aus ihrer Handfläche hervorquoll, spritzte leicht und befleckte ihren schneeweißen Kimono. Mit einer schnellen Bewegungen wehrte sie die wenigen Fangarme des Dämons ab und steuerte dann direkt auf diesen zu, wobei sie mit ihrem Faden weit ausholte und ihren Haori letztlich abnutzte. Die Schnur flog in einem kleinen Radius von 3 Meter in einem Halbkreis durch die Luft und schnitt die Tentakel Muzans durch, indessen sie weiterhin auf den mit Mäulern besetzten Gegner stürmte. Dem Faden mitsamt der Nadel gelang es allmählich sich einmal um den Kopf des Dämons zu schlingen und aufzuleuchten. Ein hoffnungsvoller Schimmer glänzte sodann in den rot-blauen Augen Laras und ein hämisches Grinsen schlich sich nachträglich auf ihre Lippen, wobei sie beim Lächeln all ihre spitzen Zähne zeigte. »Das ist der Moment! Tanjiro, los!«, rief sie laut und deutlich und steuerte mit ihrem Fuß direkt auf den Kopf Kibutsujis zu, wobei sie darauf wartete, dass der Faden noch eine Runde drehen würde und sie ihn daraufhin wieder auffangen konnte. 

Doch ihr Hoffnungsschimmer verschwand, als der weißhaarige Dämon die Schnur packte, welche mit einem Teil ihres Fingers verbunden war und die 17-Jährige ruckartig in die Tiefe zog. Panisch atmete die Blondhaarige auf, als ihr ein spitzer Fangarm entgegen kam und sich durch ihren Oberschenkel bohrte. Mit roher Gewalt spaltete dieser ihren Knochen und brachte langsam und stetig das Blut zum strömen, welches warm ihr Bein hinab lief und letztendlich von ihren Yama-Geta tropfte. Ein erbitterte Schrei hallte durch die Nacht und erstickt keuchte sie auf. Der tentakelartige Arm Muzans nahm Schwung auf und schleuderte sie mit rasender Geschwindigkeit in die Luft und beförderte sie mit jenem kraftvollen Hieb in den Himmel. Der Wind zischte an ihren Ohren laut und aufbrausend vorbei, wobei sie den dunklen Wolken entgegen blickte. Der Schmerz in ihrem Bein vereinte sich mit den Peinen ihres restlichen Körpers zu einer großen Qual, welche sie hastig auf keuchen ließ. Das Atmen wurde durch den weniger werdenden Sauerstoff immer schwieriger, bis es der Blondhaarigen bald nicht mehr möglich war, Sauerstoff in ihre Lungen zu befördern. Sie hatte all ihre Kraftreserven im Kampf gegen Muzan aufgebraucht und letztendlich nichts erreicht. Ihre Hände waren kalt und zitterten, während sie sich immer noch in Richtung des Himmels bewegte. Laras Lider schlossen sich langsam vor Erschöpfung und auch ihr Bewusstsein ließ Stück für Stück nach. Alles war finster...und die Hoffnung begann zu erlöschen. 

✧・゚: *✧・゚:* ding ding ding *:・゚✧*:・゚✧

• Es ist Zeit für ein Gerücht aus der Ära der Taishō-Epoche •

Yushiro verschwieg Lara, dass Frau Tamayo bereits ihr Leben im Kampf gegen Muzan gelassen hatte, da er mit einer sentimentalen und erschütternden Reaktion ihrerseits rechnete. Er hielt es erstmal für das beste, ihr nicht von dem Tod ihrer Herrin zu berichten.

Fortsetzung folgt in Kapitel 22:✧ Süße Erinnerungen ✧

Ein weiteres Kapitel ist vollbracht! Die Lage spitzt sich nun allmählich für unsere beiden Protagonisten zu. Sowohl Rin als auch Lara kämpfen mit einigen Problemen. Ob beide es schaffen sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien? Erfahrt es im nächsten Chapter, was ich für Anfang September plane! ;)

Liebe Grüße eure Lara-chan 🌸

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