17. ✧ Die Donnerbrüder ✧
Die dunkle Nacht zog über ihren Kopf hinweg und die vielen kleinen Sterne zierten den Himmel mit ihrer Faszination, wofür die blondhaarige Dämonin jedoch augenblicklich keine Zeit hatte. Ihre Konzentration galt ihrem Vordermann, welcher sich in der dunklen Uniform auf den Weg zur Vereinigung der Dämonenjäger machte, um gemeinsam mit ihnen Muzan Kibutsuji zu stürzen und niederzustrecken. Lara folgte Yushiro stets mit einem großen Abstand und Bedachtsamkeit, um nicht von ihm enttarnt zu werden. Es war wichtig gewesen, keine lauten Schritte von sich zu geben oder auf eine andere Art und Weise Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, da handkehrum diese ganze fortlaufende Aktion ein schnelles Ende bedeuten würde. Yushiro hatte immer wieder Mal seine Umgebung bewacht und sich aufmerksam umgesehen, da er den Verdacht zu haben schien, dass ihn jemand beschattete. Dagegen war er sich nicht bewusst, dass Lara selbst es gewesen war, die ihn verfolgte, da sie ständig bei einer sich anbietenden Gelegenheit die Gestalt eines fremden Menschen annahm. Zwar war es ihr nicht möglich gewesen, ihren Geruch oder auch ihre Stimme zu verändern, aber allein das Äußere würde Yushiro täuschen können und somit war es einfacher gewesen, ihm hinterherzulaufen. Der Einsatz ihrer Fähigkeiten war ein mittelanstrengender Aufwand für sie gewesen, da sie ihre Dämonentechnik zwar sicher beherrschte, aber eine mehrfache Verwendung zur Erschöpfung führte. Sie hatte lange Zeit an ihren Künsten gearbeitet und diese sorgfältig mit ihrer Herrin und dem genannten Türkishaarigen ausgetüftelt, bis sie sie zur Vollendung trieb. Ebenso bemerkte Lara, wie das Heilmittel, welches von Frau Tamayo und Shinobu Kocho hergestellt wurde, in ihren Adern floss und sie teils schwächte. Ihr fiel plötzlicher Weise auf, dass ihre Augen trüber als sonst waren und sie Seitenstechen verspürte, die sie in ihrer gesamten Zeit als Dämon nicht erlebt hatte. Allerdings bemühte sie sich darum ihre Verfolgung aufrecht zu erhalten und tippte während des Laufens unauffällig einen kleinen Jungen an, woraufhin sich ein dichter Nebel um ihren Körper hüllte und sie im nächsten Moment in der Form des Jungen aus diesen hervorging. Kurze braune Strähnen wehten ihr ins Gesicht und der blassgrüne, schon fast mintfarbige Yukata wehte leicht im Wind, als sie sich zwischen der Menschenmasse fortbewegte. Eine kurze hastige Bewegung von Yushiro brachte sie aus dem Konzept und mit Furcht beobachtete sie, wie er sich misstrauisch umsah und mit Argusaugen seine Umgebung inspizierte. Ein Schaudern zog sich über ihren Rücken und sie konnte regelrecht die gefährliche Aura des anderen Dämons spüren. Es dauerte ein wenig, bis sie ihm wieder in einer normalen Schrittgeschwindigkeit folgen konnte, doch desto weiter er vordrang, desto weniger Menschen wurden es, was es für sie erschwerte ihre Gestalt zu verändern. Bis der Weg aus der Stadt heraus führte und sich ein Pfad zeigte, welcher seelenlos gewesen war. Die letzte Person, welche Lara angenommen hatte, war die eines Huttragenden Mannes gewesen, wodurch sie nun gelassen versuchte, denselben Weg wie Yushiro einzuschlagen, ohne dass dieser Verdacht schöpfen würde.
Es war ein weiter Weg gewesen und immer wieder wäre der junge Mann fast dahinter gekommen, von der blondhaarigen Dämonin verfolgt zu werden, doch immer wieder konnte sie sich hinter nahliegenden Bäumen retten oder schaffte es, keine Aufmerksamkeit zu erregen, indem sie weit genug in ihrer Tarnung auf Abstand blieb. Doch irgendwann erkannte sie ein großes loderndes Feuer in der Ferne, welches sich bereits auf ein gigantisches Gebiet ausgebreitet hatte. Die Luft roch nach Schwefel und Sprengstoff und der beißende Geruch belastete ihre Nase, weshalb die 17 Jährige hustete und sich wegdrehte, um in ihren Ärmel zu atmen. Die winzigen Partikel von Asche hatten ihre Lunge beansprucht und brannten in ihrer Kehle, wie stark gebrauter Sake. Ein kurzer Augenblick verstrich und als sie wieder aufsah, konnte sie nur noch die winzige Gestalt Yushiros entdecken, welche weiterhin vorgedrungen war, woraufhin sie direkt wieder Schritt aufnahm und ihm hinterher eilte, doch plötzlich – wurde die gesamte Umgebung innerhalb eines Wimpernschlags verdunkelt und endete in einem schwarzen Nichts. Lara zog vor Schreck scharf Luft ein, bevor sie den Boden unter ihren Füßen verlor – und mit ihm, Yushiro selbst.
Ein lautes Rauschen dröhnte auf ihren Ohren und alles um sie herum fühlte sich leicht und schwerelos an, ehe sie erneut ihre Augen öffnete und eine seltsame Konstruktion um sich herum wahrnehmen konnte. Sie merkte, dass sie fiel und der Aufprall mit dem Boden wohl nicht mehr weit entfernt zu sein schien. Eine Plattform nach der anderen zog an ihr vorbei und warf immer wieder ein orangenes Licht auf ihr blasses Gesicht. Hastig atmend ließ die Dämonin, dessen blonden Haare wild flatterten, ihren Blick panisch umherschweifen und erkannte den Innenraum eines riesigen Gebäudes, welches sich in voller Größe und Pracht erstreckte. Es war nur mäßig mit Licht durchflutet gewesen, welches mal hier und dort die Gänge beleuchteten. Lara drehte sich mühsam in ihrem Fall um ihre eigene Achse und versuchte angestrengt einen Gegenstand zu finden, um ihren Aufprall auf dem Boden zu verhindern. Panisch ließ sie ihren Blick durch die Gegend schweifen und bekam dann das erstbeste Geländer zu packen, woran sie sich festhielt und einen plötzlichen Ruck in ihren Muskeln spürte. Ihr Atem ging vor Aufregung auf und ab und sie benötigte einiges an Zeit, um sich zu beruhigen, indessen das Adrenalin durch ihren Körper schoss. Vorsichtig sah sie nach unten in die Tiefe, welche sich unter ihr erstreckte und ihr die Entfernung zwischen ihrem Körper und dem Boden anzeigte. Es waren noch einige Meter bis nach unten gewesen, doch der Untergrund war bereits deutlich erkennbar. Anschließend wandte sie ihren Kopf nach oben und ergriff dann mit ihrer freien Hand das Geländer, indessen sie ihr Eigengewicht hinaufzog und sich mit einem Überschlag über das Gerüst schwang. Ihre Yamageta hinterließen auf dem glatten Boden ein dumpfes Geräusch, während sich für einen winzigen Augenblick Erleichterung in ihr breit machte. Als Lara erneut aufsah, konnte sie eine finstere Aura spüren, welche im gesamten Gebäude präsent war und ebenso lag ein fieser und übel riechender Geruch in der Luft, welcher diese verpestete. »Verdammt! Ich habe Yushiro verloren!«, fluchte sie vor sich her, während ihre Stimme durch die leeren Flure hallte und ein Echo wieder gaben. Ein unwohles Gefühl machte sich in ihrer Magengrube breit und eine Gänsehaut breitete sich aus, sowohl sie im nächsten Moment lautes Gegröle aus der Ferne wahrnahm. »Was ist da los? Sind hier etwa noch andere Dämonen?«, fragte sie sich selbst unbehaglich und begann in die Richtung zu steuern, aus welcher sie den strengen Geruch und die absurd klingenden Rufe vernahm. Ihre Yamageta machten bei jedem Schritt ein lautes Geräusch und ihr Haori wehte leicht bei ihrem Lauf, wobei auch ihre Ärmel und Haare sich ihren Bewegungen anpassten. Lara rutschte mit einer hohen Geschwindigkeit um die nächste Ecke und fing sich mit ihrem Handdrücken an der Wand ab, wobei sich ihre Augen vor Schock weiteten, als sie geradeaus blickte. In dem Durchgang stand eine riesige deformierte Kreatur, dessen Augen groß und bedrohlich wirkten. Die 17 Jährige konnte die dicken roten Adern in dem Augapfel erkennen und auch wie der Teufel sein Maul aufriss. Vier große Reißzähne kamen zum Vorschein und mit ihm roter Speichel, welcher daraufhin deutete, dass der Dämon bereits einige Opfer gefressen hatte. An seinen dicken Pranken weilten scharfe Klauen, die alles und jedem dem Erdboden gleich machen würden, was sich auch nur in seinem Radius bewegte. Zwei große Hörner saßen auf dem Kopf der Gestalt und gerade witterte es den Angstschweiß des Mädchens, welches wie versteinert auf dem Flur stand und dem anderen Teufel entgegen blickte. Lara hatte ihre Lippen leicht geöffnet und blickte die Monstrosität voller Schock an. Noch nie zuvor hatte sie solch eine verunstaltete Kreatur erblickt – sie hätte sich nicht einmal die wahre Gestalt eines Dämons ausmalen können. Dies war der Alptraum jedes Menschen gewesen und man konnte sich als glücklich schätzen, diesem Ding nicht zum Opfer gefallen zu sein. Doch die Überreste einiger Dämonenjäger und die auf dem Boden zurückgelassenen Katanas erzählten der Blonden die Geschichte, welche sich hier wohl zuvor abgespielt hatte. Es war nun gleichgültig gewesen, was mit dem Leichen geschehen war, sie musste schnellsten einen Ausweg finden, bevor dieser Teufel sich auch sie vorknöpfen würde.
Der Dämon blickte sie aus seinen hungrigen Augen an und sprintete bereits im nächsten Moment auf sie zu, wobei er ein gieriges Hecheln von sich gab und bereits seine Klauen nach ihr ausstreckte. Panisch kehrte sie um und lief den Weg, den sie gekommen war wieder zurück, wobei sie hektisch nach einem Ausweg suchte, um den Teufel hinter sich abzuhängen. Ihre Stimme war deutlich in ihrem Atem zu vernehmen, denn eine rasante Angst hatte sich in ihr ausgebreitet und verleitete sie dazu, so schnell wie ihre Beine sie nur tragen konnten, wegzulaufen. Eine Gänsehaut hatte sich auf ihrem gesamten Körper ausgebreitet und ihre Nackenhaare stellten sich während des Rennens auf. »Scheiße, scheiße, scheiße. Vielleicht hatten Yushiro und Frau Tamayo recht gehabt.«, sprach sie zu sich selbst und bog so oft ab, wie sie nur konnte, allerdings hatte sie nicht das Gefühl, als wenn sich der Dämon hinter ihr entfernen würde, eher als liefe sie im Kreis mitsamt ihm im Schlepptau. Panisch fädelte Lara eine kleine Nähnadel aus ihrem schwarzen Obi und klemmte diese zwischen ihren Zeige- und Mittelfinger, wobei eine kleiner blauer Faden an dem Ende der Nadel hing. Zitternd versuchte sie sich Konzentration anzueignen und in dieser besonders heiklen Situation Ruhe zu bewahren. Lara wickelte den Faden um einen ihrer Finger und wagte einen kurzen Blick nach hinten, indessen der Teufel um die Ecke gestürmt kam und einen Sprung auf sie zu machte. Die Blonde zog tief Luft ein und hob ihren Arm, wobei sich der Faden weitete und einen Bogen durch die Luft einschlug. Gerade als der Dämon mit seiner Klaue auf sie zusteuerte und den Faden einfach mitsamt ihren Körper in Fetzten reißen wollte, begann dieser zu leuchten und trennte den Arm des Teufels mühelos ab, als wäre es ein Stück Butter gewesen. Blut quoll aus der entstandenen Wunde und regnete auf den Boden, während der Blick Laras eisern war und jedoch einen Funken Panik zeigte. Seitlich an ihrem Gesicht hatten sich einige Merkmale in Formen von Blumen geziert, welche bis zu ihren Wangenknochen reichten. Die zuvor reinen blauen Augen waren nunmehr in einem Farbverlauf gehalten, welcher in ein dunkles Rot überging. Doch ehe sie sich versah, wuchs der abgetrennte Arm der Kreatur in Sekundenschnelle wieder nach. Mit einem kurzen Ruck zog sie den Faden wieder zurück und warf ihn erneut aus, wobei dieser immer wieder aufleuchtete, sobald dieser den Teufel streifte. Dabei löste sich jedoch ein wenig der Stoff ihres Haori-Ärmel, welcher als Quelle des Faden diente. Anscheinend nicht begreifend, was die Blondhaarige mit ihm anstellte, versuchte er den Faden abzuwehren, doch jedes Mal schnitt dieser ihn, bis es zu dem Punkt kam, an welchem sie eine empfindliche Stelle traf und der Teufel zusammen sank. Mit einem Hauch von Abscheu und Furcht trat die 17 Jährige auf den am Boden liegenden Teufel zu und holte mit ihrem rechten Bein aus, indessen sich einige Adern auf ihrer Haut zeigten und sie mit aller Kraft den deformierten Kopf des Dämons abtrat. Erst beim vierten Mal löste sich dieser endgültig und rollte mit einem lauten Fauchen über den Boden, während der üble Geruch des enthaupteten Teufels die Umgebung einnahm. Lara nahm einen tiefen Atemzug und zog ihren Faden dann wieder zurück, wobei sie eine Kehrtwende machte und denselben Weg wie zuvor einschlug.
»Das war sehr knapp gewesen...«, murmelte sie, während ihre rechte Hand zitterte und sie über die Leichen der zerfetzten Dämonenjäger hinwegstieg. Der Geruch von Verwesung und Blut lag in der Luft und betäubte für einen kurzen Moment ihre Sinne. Eine Fantasie darüber, wie genüsslich der Dämon diese Menschen verschlungen haben mochte, sprang in ihren Kopf. Kurz bleckte sie die Zähne und drehte sich nicht um, da sie es nicht wagen wollte, den gefallenen Menschen einen Blick zu würdigen. Selbst ein gebändigter Dämon wie sie, könnte bei einem richtigen Blut-Typ in Wallung geraten und das wollte die Blondhaarige nicht riskieren. Die Hautmerkmale an ihren Wangen ließen mit der Zeit immer mehr ab, ebenso wie die Veränderung ihrer Augen. Sie selbst hatte sie nicht wirklich bemerkt, aber sie konnte jedes Mal die Hitze in ihren Adern spüren, welche sich durch ihren Körper drängte und das allein war ein Anzeichen für diese seltsamen Merkmale gewesen. Der nächste Raum war bereits zu erkennen, da er vielleicht nur noch 20 Cho (Meter) entfernt lag, doch plötzlich – zog etwas Helles und zugleich Blendendes auf und versperrte ihr für einen kurzen Moment die Sicht. Erschrocken hielt sie an und rieb sich über die Augen, während sie einen Schwefel-artigen Geruch wahrnahm. »Abartig, ist das etwa Feuer?«, rätselte sie und nahm wieder Schritt auf, wobei sie ihm nächsten Moment durch den Türrahmen lief und erkannte, dass sie vor einem gewaltigen Abgrund stand. Ringsherum zierten sich weitere Eingänge, die jedoch alle nur in die Tiefe führten. Wenn man einen Blick nach unten warf, konnte man nicht einmal mehr den Boden erkennen, da dieser wohl viel zu weit unten lag. Außerdem zogen zwei Gestalten an ihr vorbei, welche sich ziemlich flink und kaum für das Auge wahrnehmbar, bewegten. Sie nutzen die Wände und die verschiedenen Eingänge auf unterschiedlichen Etagen, um ihren Weg nach oben zu finden. Lara blieb der Atem stehen, als sie einer der beiden als Zenitsu wieder erkennen konnte. Die andere Gestalt hingegen hatte einen abscheulichen Geruch an sich, führte jedoch allerdings ein Katana, was Verwirrung in ihr aufrief. Der Schwarzhaarige mit dem Katana deutete mit sämtlicher körperlicher Merkmale daraufhin, dass er ein Dämon gewesen war. An dieser Behauptung war in keinster Weise etwas zu bemängeln, doch wieso dieser Teufel ein Katana mit sich führte, konnte sie nicht sagen. »Natürlich weiß ich, was falsch und was richtig ist.«, erklärte der Dunkelhaarige mit einem weiten Grinsen, während seine Augen schwarz waren und Bedrohlichkeit ausstrahlten. »Diejenigen, die mich korrekt einschätzen, bezeichne ich als 'richtig'. Und diejenigen, die mich falsch einschätzen und mich verurteilen sind 'falsch'.« Er steuerte auf Zenitsu zu und führte mehrfache Hiebe aus, die denen von immer wieder einschlagenden Blitzen ähnelten. Kontinuierlich schlugen sie auf den Blonden ein und erhellten die Umgebung in einem dunklen und violetten Licht, wobei Lara knapp einer dieser Blitze verfehlte und sie mit einem kurzen Aufatmen sich bemerkbar machte. Zenitsu wandte sich um und blickte sie entsetzt an, wobei er sich mit einer Hand das Blut von der Wange rieb und für einen Moment sprachlos war. »Was machst du hier?! Sieh zu, dass du wegrennst, das ist viel zu gefährlich für dich!«, brüllte er zu ihr rüber, wurde jedoch von seinem Gegner im nächsten Moment überrascht. »Kümmere dich doch nicht um dieses bedeutungsloses Weibsstück und lass mich dich endlich aus den Weg räumen!«, drängte er und attackierte Zenitsu erbarmungslos, wodurch dieser kaum eine Möglichkeit hatte sich zu wehren und sich nur an den umliegenden Wänden abstoßen konnte. Allerdings war die Trefferquote des Schwarzhaarigen jedes Mal hoch gewesen und der Blonde steckte viel Schaden ein. Lara beobachtete geschockt das Treiben der beiden und rammte bereits ihre Nägel in ihre Handflächen, da sie sich zurückhielt und ihre spitzen Zähne aufeinander biss. »Ich will helfen, aber Zenitsu sagte, ich solle fliehen.«, murmelte sie vor sich her und senkte das Haupt, indessen sich ein Schatten über ihren Augen ausbreitete.
Der nächste Schlag saß tief und ein lautes und triumphierendes Lachen schallte durch den hohen Raum, welcher keinerlei richtigen Boden besaß, sondern nur die mehreren Eingänge, die sich an den Wänden befanden. »Einer erledigt. Jetzt nur noch dieses blöde Weibsstück. Was fällt dir eigentlich ein mich zu stören?!«, rief er schadenfreudig und bewegte sich dann von Eingang zu Eingang auf sie zu. Die Augen der Blondhaarigen weiteten sich in Entsetzen und panisch versuchte sie zu ihren Faden und ihrer Nadel zu greifen. Ihre Finger zitterten und ihre Haut war so blass wie die einer Leiche. Natürlich regenerierte sie als Dämonin, aber mit dem Heilmittel ihrer Herrin im Blut, war sie sich nicht sicher, ob sie diesen Eingriff überleben würde. Zudem trug der Dunkelhaarige ein Katana und würde ihr damit in nur wenigen Sekunden den Kopf abschlagen können, so wie Yushiro es ihr immer erzählt hatte. Doch plötzlich schossen mehrere Blitze vom unterem Bereich des Raumes hinauf und hinterließen ein seltsames Geräusch, was den dämonischen Schwarzhaarigen dazu brachte, hinunter zu sehen. »Er hat ja immer noch Kraft«, stellte er genervt fest, als er nach Zenitsu sah – schnappte dann aber nach Luft, als dieser hervor gestürmt kam und riesige Flammen ihn zusammen mit bitzelnder Luft begleiteten. Der Kopf des Kontrahenten löste sich sofort und fiel mit seinem Körper in die Tiefe, wobei einiges Blut durch die Luft spritzte und dann ebenso von der Schwerkraft nach unten gezogen wurde. »Wage es dich, ihr auch nur ein Haar zu krümmen Kaigaku!«, brachte der Blonde heraus und sah den fallenden Körper mit hasserfüllten Augen an, wobei er jegliche Kraft in seinen Beinen verlor und ebenfalls in die Tiefe sah. »Zenitsu!«, überkam es den Lippen der Dämonin und aus Angst ließ sie ihre Nadel fallen. Der genannte Junge stürzte und schaffte es nicht, ihr irgendetwas entgegen zu bringen, ebenso machte er keine Anstalten dazu, sich irgendwo abzufangen. Entsetzt sah Lara ihm zu, wie er immer weiter fiel und bald von der Dunkelheit verschluckt werden würde. Schnell befestigte sie ihren Faden um einen der Balken des Türrahmen und prüfte seine Festigkeit. Die Blondhaarige nahm tiefe Atemzüge und stieß sich dann von dem Boden ab, wobei sie ins Nichts sprang und auf den nächstgelegen Eingang zusteuerte. Der Faden zog sich in die Länge und folgte ihr, wobei er währenddessen ihren türkisen Haori ausleierte, aus welchen er entsprang. Unsauber landete sie mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden und wäre fast abgerutscht, allerdings konnte sie sich noch gerade so an einem Türrahmen festhalten. Ein weiteres Mal befestigte sie den Faden und kniff dann die Augen zusammen. »Ich hoffe, dass der Faden reicht.«, betete sie und wagte dann ebenso den Sprung ins Nichts, doch dieses Mal ließ sie sich fallen. Ihr Ziel war es, Zenitsu vor seinem bitteren Ende zu retten. »Ich weiß noch, wie du mich vor diesem fürchterlichen Dämon im Teich gerettet hast, also werde ich meine Rechnung dir gegenüber begleichen.« , rief sie sich ins Gedächtnis und biss die Zähne aufeinander, indessen sich ihr Haori weiter ausleierte und bald nur noch ihr weißer Kimono über blieb. »Komm schon!«, rief sie und trieb sich verzweifelt voran – voller Hoffnung den Blonden zu erreichen.
»Diejenigen, die anderen nichts geben, werden niemals etwas von ihnen zurück verlangen. Ebenso wie diejenigen, die es sich nur ersehnen, gehen letztlich leer aus. Denn du bist nicht in der Lage alles zu erschaffen. Alleine zu sterben ist erbärmlich.«, drang eine vertraute und ernst klingende Stimme zu ihr durch und ehe sie sich versah, konnte sie neben dem Schwarzhaarigen, welcher von Zenitsu als Kaigaku betitelt wurde, Yushiro erkennen. »Yushiro!?«, entkam es Laras Lippen und ihre Augen waren vor Ungläubigkeit und Überraschung geweitet. Mit einer schnellen Bewegung fing der Türkishaarige den fallenden Zenitsu auf und packte beim nächsten Sprung nach oben ebenso die blondhaarige Dämonin, welche vor Schreck aufatmete. »Habe ich dir nicht gesagt, du sollst nicht herkommen, du Närrin?«, tadelte er das Mädchen und warf ihr einen finsteren und vorwurfsvollen Blick zu, ehe er auf der obersten Plattform landete und Zenitsu und sie absetzte. Drei weitere junge Männer, welche deutlich zu erkennen, den Dämonenjäger angehörten, saßen dort und blickten erstarrt zu dem Trio, welches soeben eingetroffen war. Laras Finger verkrampften sich, während ein zuckender Schmerz durch ihre Arme floss. Sie schnappte nach Luft und krallte sich an den Rücken Yushiros, welcher sie mit geweiteten Augen ansah und sich eine gewisse Sorge in seinen Augen wieder spiegelte. »Sie scheint wohl über ihre Grenzen gegangen zu sein, wodurch das Heilmittel meiner Herrin drastisch ihren Körper schwächt.«, dachte er sich und beobachtete verklemmt die Blondhaarige, welche häufiger zuckte, jedoch kein Mucks von sich gab. Es würde nicht mehr lange dauern, bis der Sonnenaufgang eintreffen würde. Die Zeit rannte und das Leben von Zenitsu und Lara stand auf dem Spiel.
✧・゚: *✧・゚:* ding ding ding *:・゚✧*:・゚✧
• Es ist Zeit für ein Gerücht aus der Ära der Taishō-Epoche •
Lara fürchtet sich vor Zenitsus Spatz "Chuntaro", da sie als Kind von einer Horde Spatzen befallen wurde, als sie einen von diesen fütterte. Diesen Teil aus ihrer Kindheit hat sie mit einigen anderen Erinnerungen bei der Transformation zum Dämon verdrängt, aber die Angst vor den Tierchen ist stets geblieben.
Fortsetzung folgt in Kapitel 18:✧ Der Demon Slayer-Trupp ✧
Ich war ein wenig verzweifelt aufgrund dessen, dass ich keine Ahnung hatte, wie ich die Umgebung beschreiben sollte, da der Kampf zwischen Zenitsu und Kaigaku im Manga eine ziemlich komplizierte Umgebung beinhaltet, aber ich gab mein Bestes. Ich wünsche euch des Weiteren noch einen schönen Abend und wir sehen uns dann nächsten Freitag wieder, wenn ich den ZenTan-Freitag wieder einführe.
Bleibt gesund und munter!
Liebe Grüße
Eure Lara-chan 🌸
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