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15. ✧ Hardcore-Training ✧

Der Kiesel unter seinen Füßen knirschte bei jedem Schritt den er tat und rutschte unter seinen Sohlen hin und her. Gelassen fixierte er bereits das nächste Haus, welches in sein Sichtfeld trat und lauschte auf, doch außer den angenehmen Klang des Windes war nichts zu hören. Weiterhin bewegte sich Rin auf das alte Landhaus zu und kam vor dem geöffneten Eingang zum Stehen, wo ihn bereits die sogenannte Schlangen-Säule Iguro Obanai in Empfang nahm. Es war ein klein geratener Mann, der einige Bandagen um seine untere Hälfte des Gesichts gewickelt trug. Dabei leuchteten seine Augen in zwei verschieden Farben: sein linkes in einem strahlenden gelb und das rechte in einem kühlen türkis. Seine gesamte Ausstrahlung wirkte feindselig und hasserfüllt, was dem Blau-Türkishaarigen einschüchterte, sich von diesen Emotionen aber sich im besten Fall nichts anmerken ließ. »Folge mir!«, befahl der Schwarzhaarige Rin und steuerte ins Innere des Hauses, wo auf den Dämonenjäger bereits eine gefährliche Überraschung wartete. In dem gesamten Raum waren links und rechts lebendige Menschen an den Wänden gefesselt und geknebelt. Einige von ihnen hingen von der Decke und andere standen als Hindernis im Weg. »Warum sind diese Menschen gefesselt?«, erkundigte sich Rin und ließ seinen Blick durch den gefüllten Raum wandern, woraufhin Iguro ihm trocken zur Antwort gab: »Es ist ihre Bestrafung. Sie sind alle schwach und ungeschickt und wenn du dich genauso anstellst, wirst du einer von ihnen. Ich werde nicht so freundlich wie Kanroji sein, also erwarte nichts von mir du Knirps!« Die weiße Schlange auf der Schulter des Mannes begann zu zischeln, woraufhin Rin einen Schritt zurücktrat und verständlich nickte. »Deine Aufgabe ist simpel. Ich werde gegen dich kämpfen, ob du sie triffst oder nicht, ist deine Entscheidung«, erklärte die Säule und griff dann zu einem Holzschwert, welches an einer freien Wand lehnte, während er einen Blick zu den gefesselten Dämonenjäger warf.

Rin wandte seinen Blick zu den anderen Holzschwertern und griff sich ebenfalls eines, woraufhin er sich umdrehen wollte und sofort erkannte, wie sein Gegner ihn  zu attackieren versuchte. Gerade wollte der Blau-Türkishaarige ausweichen, doch unerwarteter Weise traf ihn der Angriff kritisch in der Magengrube, weshalb der 16 Jährige auf dem Boden zusammenbrach. Seine Augen weiteten sich etwas und gleichmäßig versuchte er nach Luft zu schnappen. »Sein Hieb hat sich wie eine Schlange um mich herum geschlängelt und mich trotz meines Ausweichens getroffen. Und dazu kommen noch die anderen Dämonenjäger, die hier an den Wänden hängen. Das ist also die Herausforderung« , stellte Rin gedanklich fest und rappelte sich mit zusammen gepressten Zähnen auf. Weitere Hiebe von Iguro trafen ihn und verfehlten in keinster Weise, was Rin zu schaffen machte und ihn wieder den Boden küssen ließ. Die Schmerzen, welche sich in seinem Mark und Glied ausbreiteten, waren unerträglich und brannten zu Beginn. »Was liegst du da herum? Steh auf und wehr dich!«, befahl der Mann mit dem schwarz-weißen Haori und starrte den gekrümmten Dämonenjäger an. Doch nach einem weiteren Schlag ging Rin bewusstlos und blieb reglos auf dem Holzboden liegen.

Die lauten Schritte waren auf dem Flur zu hören und folglich ein freudiges Lachen, welches munter rief: »Komm schon Rin-kun! Wir gehen nach draußen und suchen im Regen nach Fröschen!« Kurz blinzelte der Blau-Türkishaarige verwirrt und ließ sich dann von seinem Freund nach draußen ins Schmuddelwetter ziehen. Das kalte Nass prasselte auf die beiden nieder und tropfte von Rins Haarspitzen in die Leere. »Sensei Hitachi hat gesagt, dass es unser Durchhaltevermögen und unsere Konzentration verstärken würde, wenn wir bei schlechtem Wetter trainieren.«, erklärte der aufgeweckte Junge und trottete freudig heran, wobei der Kiesel unter seinen Schuhen laut knirschte und sich einige Matschpfützen angesammelt hatten. Rin nickte nur und musterte Tsuyoshis Rücken mit seinen lavendelfarbigen Orben. Der Klang des Regens, der auf die Erde rieselte war ein angenehmes Geräusch in den Ohren der beiden Jungen und wirkte atmosphärisch auf sie. »Weißt du Rin-kun, das Training unseres Meisters ist hart und bringt mich manchmal zum Verzweifeln, aber wenn ich daran denke, dass du und ich das gemeinsam durchstehen, dann glaube ich wieder, dass ich alles schaffen kann. Und du auch!«, gestand sich der Rothaarige ein und wandte sich dann an seinen Freund, welchen er aus reinster Seele anlächelte. »Du schaffst das auch!« 

»Du schaffst das auch!« »Du schaffst das auch!« »Du schaffst das auch!« 

»Hey Kleiner, schieb deinen Arsch vom Boden hoch! Ich bin nicht hier, um dir beim Schlafen zuzugucken!«, riss Iguros Stimme Rin aus seinen Träumen und zog ihn wieder zurück in die Realität – das wahre Geschehen. Benommen blickte der Blau-Türkishaarige auf und nahm die Umgebung und die geknebelten Dämonenjäger um sich herum undeutlich war. Seine Arme zitterten und fühlten sich schwach an und seine Beine zeigten auch nicht nur den geringsten Hauch von einem Willen sich zu bewegen. Somit brach Rin wieder in sich zusammen und spürte ein kurzes Stechen in seinem Schädel, als dieser unsanft mit dem Holzboden kollidierte.

Die darauffolgenden Tage wurden für Rin ein anstrengendes Ereignis, was ihn seine letzten Nerven und Kraft kostete. Seine Hände fühlten sich taub an, als er nach dem Holzschwert griff und mittlerweile störte ihn es auch nicht mehr, wenn er einen falschen Hieb machte und damit einen der gefesselten Dämonenjäger traf. Seine Beine bewegten sich nicht mehr unter vollem Einsatz und tänzelten nahezu nur noch über den Boden. In den letzten zwölf Tagen hatte er die Schlangensäule noch kein einziges Mal erreichen können und Pausen wurden ihm nur selten gegeben, bis dann jener Moment eintraf, der alles wendete. Es war für Rin schon beinahe unmöglich gewesen, da er sich inakkurat fortbewegte und all seine Schwingungen ungehemmt und schwach wirkten, doch dann schwang er sein Schwert und streifte den Ärmel des gestreiften Haoris Iguros. Dieser machte daraufhin einen Sprung zurück und ließ das Holzschwert in seiner Hand schlaff neben seiner Hüfte baumeln, während er den Blau-Türkishaarigen vor sich mit einem ungläubigen Blick musterte. Rin war schwindelig und seine Sicht war verschwommen. Er nahm seine Umgebung nicht mehr richtig war und konnte nur noch raten, wer oder was sich gerade um ihn herum befand. Vorsichtig blickte er auf und bemerkte, dass sich der Schwarzhaarige nicht mehr bewegt hatte und ihn einfach nur noch stumm ansah.  »Gratulation. Du bist hiermit entlassen. Wag es dich aber ja nicht mir vor den Eingang zu brechen, sonst mache ich Schlangenfutter aus dir.«, sprach er zischelnd und streckte ihm noch seinen Zeigefinger entgegen, ehe er sich von dem jungen Dämonenjäger abwandte, welcher auf dem Boden zusammenbrach und vor sich her keuchte. Erschöpft sammelte Rin seine Kräfte und kämpfte gegen seinen inneren Schwindel an, der ihm sehr zu schaffen machte. Er wollte sich übergeben, ruhen und all diese Schmerzen in seinem Körper ausblenden, doch all dies benötigte einige Zeit, bis es abklang und er sich nach seinem vierten Versuch mit Erfolg aufrichten konnte, um das Anwesen, der Schlangensäule zu verlassen. 

Als nächstes erwartete ihn das Reservat der Windsäule Sanemi Shinazugawa, welche erbarmungslos und streng sein soll, ohne jegliche Rücksicht auf die Dämonenjäger zu geben, welche sich unter seinem Training befanden. »Wenn das letzte Training bei diesem Schlangenkerl schon so schrecklich gewesen war, wie wird denn dann die nächste Leistungsübung aussehen?«, fragte sich der Blau-Türkishaarige in Gedanken und torkelte über den Schotterboden auf das nächste Anwesen zu, von welchem laute und schmerzerfüllte Schreie kamen. Desto näher Rin dem besagten Reservat kam, desto unterschiedlicher wurden die Klänge der Fremden, die dort gerade am Kämpfen waren. Vorsichtig stieg Rin die zwei Stufen hinauf, wobei er knapp einem Jungen ausweichen konnte, welcher mit voller Wucht an ihm vorbei geschleudert wurde. Mit einem lauten Schrei rutschte der Mitstreiter über den Kies, welcher knirschte und die Steinchen verschob. Einiger Staub wirbelte herum und von dem Jungen war nicht mehr als ein klägliches Jammern zu hören. Geschockt wandte sich Rin um und sah nun zurück in das Innere des Anwesens, in welchem sich mehrere Dämonenjäger auf einen weißhaarigen Mann stürzten, die jedoch wieder und wieder von demjenigen abgewehrt wurden. Mit grober Gewalt und den Schmerz der anderen ignorierend schlug der Mann weiter auf die Mitkameraden Rins ein und machte vor keinem einzigen Halt. Diese Brutalität wurde als das sogenannte "unendliche Schlagtraining" bezeichnet und wie es schien, war es reiner Suizid gewesen, sich dieser Leistungsübung anzuschließen. »Hey du Kackbratze, willst du noch den ganzen Tag da rum stehen oder schiebst du deinen Arsch hier rein und kämpfst endlich gegen mich!?«, rief der Weißhaarige Rin dann zu und beobachtete ihn finster aus seinen zwei violetten Augen, welche von den umliegenden Narben in seinem Gesicht betont wurden. Rin wurde blass als ihm der Mann in die Augen sah und unschlüssig nickte er, woraufhin er sich ein Holzschwert nahm, welches am Boden bei ohnmächtigen Kämpfern lag. Einige von ihnen hatten viel Blut verloren, sich übergeben und starke Wunden, die auch vielleicht Knochenbrüche hervorrufen konnten. Seine Hände zitterten etwas, als er das Schwert in der Hand hielt und angestrengt malte Rin sich einen Schachzug aus, wie er die Windsäule erreichen konnte, um am schnellsten einen Ausweg aus dieser ihm bevorstehenden Hölle zu finden. Noch nie hatte er sich so nervös gefühlt, wie in dem jetzigen Moment.

Langsam schloss er die Augen und atmete tief durch, indessen er sich auf die Geräusche und Schwingungen um sich herum konzentrierte. Seine Finger umschlangen den Holzgriff und hoffnungsvoll sprach er sich gedanklich Mut zu, ehe er seine matten, lavendelfarbigen Orbe öffnete und er einen Schritt nach vorne tat. Sein Ohrring mit der chinesischen Münze schwankte energisch bei seinem Tatendrang und geschmeidig versuchte er sich an den unzähligen von Dämonenjäger vorbeizudrängeln, die ihm den Weg versperrten. Doch so sehr er auch versuchte die Windsäule zu erreichen, dieser Zugang blieb ihm verwehrt, da er immer wieder Hieben von anderen Kameraden ausweichen musste und sogar Schlägen des Weißhaarigen selbst. Zudem trug er auch immer noch einige offene Wunden, die die Schlangensäule bei ihm hinterlassen hatte und welche bei nur einer leichten Berührungen Schmerzen auslösten. Der nächste Schlag den Rin abbekam, war ein Hieb ins Gesicht, durch welchen er zurück und gegen die nächste Wand geschleudert wurde, die seinen Sturz abfing und ihn leise auf keuchen ließ. Peinen, die mit einem Stich ins Herz zu vergleichen waren, zeigten sich erkenntlich und regten einige Tränen an, die aus seinen Augen hervortraten, während Rin versuchte sich zitternd aufzurappeln. Gerade als er sich mit der Hand abstützte, um sein Gewicht wieder nach oben zu drücken, wurde der Blau-Türkishaarige wieder zu Boden gedrückt. »Lass deine Deckung nicht außer Acht! So stirbst du direkt! Und wenn du Pisser dich nicht konzentrierst, werde ich pausenlos auf dich einschlagen, verstanden?!«, rief er Rin entgegen und drosch fast bei jedem Wort auf ihn ein, wobei der geschädigte Junge irgendwann nach dem Holzschwert griff und Sanemi kalt entgegen blickte. Bei diesem machten sich einige aus Wut entstandene Adern im Gesicht erkennbar und aggressiv schrie er: »Du hast echt Nerven Aalfresse! Glaubst du wirklich, du könntest etwas gegen mich ausrichten!?« Rücksichtslos begann der Weißhaarige auf den Jungen unter sich einzutreten, um das Ziel zu erreichen, dass er sein Schwert losließ. Stur klammerte sich der 16 Jährige an den Gegenstand in seiner Hand, welches ihn dann aus dieser gerissen wurde. Und ehe er sich versah, holte Sanemi aus und trat ihm in die Magengrube, wodurch er zurückgestoßen wurde und über den Holzboden nach hinten rutschte. Einige Splitter bohrten sich in seine Haut und brannten qualvoll, als er versuchte sich zu bewegen. Der Schwindel überkam ihm und seine Sicht ließ nach, wobei er nur noch trüb die Umrisse des Mannes wahrnehmen konnte.

Noch nie in seinem gesamten Leben hatte Rin solche Schmerzen erlitten – nicht einmal, als ihr Meister Hitachi sie kopfüber an einen Baum gebunden hatte und sie den gesamten Tag über da gelassen hatte. Der Dämonenjäger konnte sich noch ganz genau daran erinnern, dass er sich mehrmals übergeben hatte und seine Kopfschmerzen qualvoll gewesen waren. Aber im Vergleich zu den jetzigen Schmerzen, waren sie harmlos gewesen. Alleine am Boden liegend blickte Rin auf und sah dem Bild von mehreren Schwertkämpfern zu, welche kontinuierlich und hoffnungslos versuchten auf die Windsäule einzuschlagen, niemand von ihnen aber auch nur im geringsten traf. Die meisten von ihnen gingen direkt zu Boden, da die Windsäule sofort reagierte und sie zu gewalttätig zu Boden warf, ohne auf ihren körperlichen Zustand Rücksicht zu nehmen. Rin versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren und überlegte, wie er die Windsäule überrumpeln könnte. Vielleicht würde er es in einem 1 vs 1 Duell schaffen, wenn niemand der anderen Dämonenjäger ihn dann behindern könnte. Vorsichtig rappelte Rin sich wieder auf und griff dabei mit seiner Hand in seinen Magen, um die brennenden Schmerzen zu lindern, während er sich mit seinem Ärmel über die blutende Nase wischte. Entschlossen kam er wackelig in den Stand und sah Sanemi durch einen kühlen Blick an, woraufhin er mit ruhiger Stimme rief:  »Ich fordere... die Windsäule zu einem Einzelduell heraus, in welchem ich ihr meine... Stärke beweisen werde!« Einige der umliegenden Dämonenjäger blickten zu dem Blau-Türkishaarigen auf und waren ungläubig bezüglich der Worte des Nebelatmungsnutzer, welcher standhaft blieb und davon ausging, dass der Weißhaarige es gehört hatte. Genervt wandte sich Sanemi um und bleckte die Zähne, indessen er im nächsten Moment erbost brüllte: »Was fällt dir Drecksmade eigentlich ein?! Glaubst du wirklich, du könntest einen Gegner wie mich mit Leichtigkeit besiegen?! Ich schwöre dir, ich prügle' solange auf deine hässliche Visage ein und brech' dir alle Knochen, bis du winselnd um Gnade flehst!"« Die Atmosphäre zog sich zu und wirkte auf die anderen im Raum anspannend aus, indessen sich ein siegessicheres und gehässiges Grinsen auf Sanemis Lippen schlich. Jeder der sich aktuell im Umfeld der beiden befand, sah zu, dass er aus dem Weg blieb, da die Aura der Windsäule finster und aggressiv wirkte. Rin wusste, was er gerade verursacht hatte und er wusste auch, welche Auswirkungen es auf ihn haben könnte. Allerdings war es einer der wahrscheinlichsten Optionen, die ihn blieben, um hier heil heraus zu gelangen (oder auch zu sterben). Entschlossen sah er der Windsäule entgegen, welche mit schweren Schritten auf ihn zukam und das Holzschwert in seiner Hand fast vor Wut und mit reiner Körperkraft zerbrach.

Gleichmäßig atmete Rin durch und bückte sich, wobei er eines der vielen Schwerter vom Boden aufhob und sich kampfbereit in Position stellte. Seine Haut brannte, als das Holz mit ihr in Berührung kam und bereits Wunde Stellen reitzte. Langsam presste er die Zähne aufeinander, während sein Herzschlag rasant anstieg und gegen seine Brust hämmerte. Die Anspannung in ihm nahm zu und schoss mit einer Vielzahl an Adrenalin durch seinen Körper, welcher, der wegen der auf ihn gelegten Belastung zitterte. Eine Gänsehaut breitete sich auf seiner Haut aus und gleich dachte er an seinen Meister Hitachi und seinem verstorbenen Freund Tsuyoshi, die ihm das Nötigste mit auf den Weg gaben, um an solch einem Punkt wie der jetzige zu stehen. Rin legte sein Schwert hinter seiner Schulter an und spürte eine Präsenz, welche ihn leitete und Mut zusprach. »Du schaffst das Rin-kun! Ich glaube an dich! Zeig ihm was du kannst!«, rief jemand motivierend aus der Menge, dessen rothaariges Haar deutlich hervorstach. Die dunkelroten Augen glänzten vor Eifer und Zuversicht und die blassen Hände lagen an seinen Lippen, damit die Worte, die aus seinem Mund kamen, lauter erschienen. Tsuyoshi stand zwischen all den anderen Dämonenjäger und feuerte ihn an. Verdutzt weitete Rin etwas seine Augen, lächelte jedoch dann dem Ebenbild seines Freundes zu und konzentrierte sich wieder auf Sanemi, welcher wohl auf Rins ersten Schlag abzuwarten schien. »Volle Konzentration...« Mit flinken Bewegungen eilte der Blau-Türkishaarige auf sein Gegenüber zu und parierte die harten Schläge Sanemis, die ihn immer wieder fast aus der Bahn warfen und kontinuierlich auf ihn eindroschen. Vorsichtig umkreiste der jüngere Dämonenjäger die Windsäule und drehte jedes Mal sein Holzschwert, was durch die Hiebe seines Gegners zu brechen drohte.  Er musste nur mit einem perfekten Schlag bei dem Weißhaarigen landen, um sich dem nötigen Respekt zu verschaffen. »Verdammtes Balk!«, fluchte Sanemi und holte aus, um zu einem gewaltigen Schlag anzusetzen und Rin ein für alle Mal auszuschalten. Geduldig ließ der Junge nicht die Hand des Weißhaarigen aus den Augen und ließ seinen Blick um ihn herum schweifen. Er konnte bereits im nächsten Moment das Bein der Windsäule sehen, welches ebenfalls ausholte, um ihn zu treten. Beunruhigt suchte Rin nach einem Ausweg aus dieser heiklen Situation und drehte sich dann mit dem Rücken zu seinem Angreifer, um den Tritt mit seinem Rücken abzufangen, wobei er sein Schwert jedoch nach hinten schleuderte und seinen Arm zwischen das Holzschwert von Sanemi warf. Er konnte spüren, wie das Schwert auf ihn einschlug und seine Knochen innerlich zum Zerbersten brachte. Eine Flut von Schmerzen überkam ihm, doch im gleichen Moment traf sein eigenes Schwert die Windsäule im Gesicht und zerbrach in einzelne Splitter, durch die Kraft, die er auf es ausübte und unter vorheriger Vorbelastung Sanemis. Beide Kontrahenten lösten sich aus dem Kampf, in welchen sie noch bis gerade verwickelt waren und verharrten in einer beidseits kuriosen Haltung. Rin hielt sich den Arm, von welchem er ausging, dass er gebrochen war und hockte sich hin, während er hinter sich ein grauenvolles Schweigen des Weißhaarigen und Getuschel der umliegenden Dämonenjäger hörte.

Ihre Stimmen klangen verunsichert, besorgt und verängstigt und das zurecht, denn als Rin sich zu der Windsäule umwandte, erkannte er, dass der Mann auf seine Hand starrte, welche Blut verschmiert war. Die rote Flüssigkeit tropfte aus seinem Augen, in welchem ein Holzsplitter hing, der durch Rins zerbrochenes Schwert hineingelangt war. »Du verfluchte Missgeburt...verpiss dich! BEVOR ICH DIR DEINEN VERSCHISSENEN KOPF ABREISSE UND DIR IN DEN HALS SCHEISSE!!!«, brüllte er und ballte seine Hand zur Faust zusammen, woraufhin er mordlustig zu dem Blau-Türkishaarigen sah. Rin rappelte sich schwächelnd vom Boden auf, wobei sein rechter Arm schlaff neben ihm hing und schmerzte. Sein Ende war ihm nah und die Chance Sanemi zu entkommen, gering. Somit schien er aber wohl mehr oder weniger die Leistungsübung bei der Windsäule bestanden zu haben. Keuchend verließ er das Anwesen des Weißhaarigen, welcher noch fluchend mit irgendwelchen Gegenständen nach ihm warf und seine Wut an den dort gebliebenen Dämonenjäger rausließ. Rin blickte auf seine unverletzte Hand, welche einige Blasen aufwies und brannte, während er einfach den Weg bestritt, welcher ihn zur letzten Säule, der Steinsäule bringen sollte. Vorsichtig zog er seine Finger ein und ballte seine Hand zur Faust, wobei er sie im nächsten Moment wieder öffnete und die brennenden Schmerzen registrierte, die sich beim Strecken der Finger erkenntlich zeigten. »Warst du wirklich der Grund, warum ich diesen Kerl getroffen habe? Waren es deine Rufe, die mich für diesen Moment unverwundbar gemacht haben?«, sprach er vor sich her und rief sich das Bild des rothaarigen Jungen in Erinnerung, welcher begeistert zwischen all den anderen Dämonenjäger stand und Rin mit purer Leidenschaft und Zuversicht anfeuerte. »Ich habe es mir nicht eingebildet...«, murmelte der Blau-Türkishaarige versichernd und sah wieder auf, wobei ihm sein jetziger Weg in Richtung eines Waldes führte. Er fragte sich, ob es der richtige Pfad gewesen war. Der Pfad, welcher ihn ebenso zum Gipfel leitete, um ein herausragender Dämonenjäger zu werden. Ein Weg, den er normalerweise niemals allein bestimmt hätte und nur aus Willen seines verstorbenen Freundes ging. Er hoffte, dass Tsuyoshi dort oben in Frieden ruhen würde, wenn jeder einzelne Dämon beseitigt und die Welt letztlich ein besserer Ort geworden war. Ein gemeinsamer Traum, welchen er nun zu Ende leben musste. Auch um Tsuyoshis Willen. 

Eine Feder rieselte an ihm vorbei, wobei ihre lilanen und grünen Farben sich mit dem blassen Grau vermischten und seine Aufmerksamkeit erregten. Verdutzt fing Rin die Feder auf, welche auf seiner Handfläche landete und ihm zu verstehen gab, von woher sie stammte. Im nächsten Moment ließ sich dann ein Vogel auf seiner Schulter nieder, den er als seine Taube wieder erkennen konnte. Die Melancholie in seinen lavendelfarbigen Augen ließ von ihm ab und eine gewissen Sanftmütigkeit fand ihren Platz in den matten Seelenspiegeln. »Da bist du ja Hato...«, begrüßte er seinen gefiederten Freund und kraulte den Vogel mit seinem Finger unter dem Kinn, woraufhin das Tier zu Gurren begann und sich dann umsah. Rin ging weiter und blickte dann auf, als Hato seine Flügel ausbreitete und in die Lüfte stieg. Gurrend flog die Taube voraus, was für den Dämonenjäger nur ein bedeuten konnte. »Er leitet mir den Weg...«, stellte er in einem gelassenen Ton fest und nahm dann ein wenig an Tempo zu, um seinen Begleiter nicht aus den Augen zu verlieren. Der ihm bevorstehende Weg würde hart und herausfordernd werden. Aber nach den bereits 39 vergangenen Tagen hatte er die Prüfung bald absolviert. »Ich hoffe doch, dass ich bei der nächsten Säule die Gelegenheit habe meine Wunden zu versorgen...«, murmelte er leise vor sich her und warf einen kurzen Blick auf seinen gebrochenen Arm, welcher schlapp neben ihm hing. Als nächstes stand ihm das Training der Steinsäule bevor, zu dem es nicht viele schafften. Doch Rin blieb weiterhin zuversichtlich, auch für seinen Freund Tsuyoshi.

✧・゚: *✧・゚:* ding ding ding *:・゚✧*:・゚✧

• Es ist Zeit für ein Gerücht aus der Ära der Taishō-Epoche •

Rin hält mit seinem Meister Briefkontakt aufrecht, indem er seine Taube Hato vorschickt. Manchmal schreibt er sogar Briefe an Tsuyoshi und erzählt ihm von seiner Reise als Dämonenjäger in der Hoffnung, dass sein verstorbener Freund diese Botschaften wahrnimmt.

Fortsetzung folgt in Kapitel 16:
✧ Steinharter Endspurt ✧

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