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5. Engel und Dämonen


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Keira pov.

Schweigend betrachtete ich das bunte Pentagramm auf dem Boden. Ich musste zugeben, es sah wirklich schön aus. Clary hatte wirklich ein Talent fürs Zeichnen. Clary wollte unbedingt die Erinnerungen zurück, die ihr Jahre lang von Magnus geraubt wurden. Mein toller Bruder, hat diese aber einem Erinnerungsdämon gegeben, den wir jetzt beschwören müssen.

"Also. Worauf warten wir noch? Beschwören wir einen Dämon" sprach Kilian völlig enthusiastisch. Er hatte sich mittlerweile wieder beruhigt, Magnus hatte ihn aus seinem kleinen Käfig befreit, nachdem er versprochen hatte, nicht mehr so schnell durchzudrehen. Ich war aber nicht die Einzige, die ihm nicht zutraute, sein Versprechen zu halten. Aline und ich hatten eine Wette abgeschlossen. Sie hatte ihm drei Tage gegeben, ich hingegen hatte dafür gewettet, dass er es für eine Woche ohne Wutausbruch schaffen würde.

Magnus ignorierte die Worte des Rothaarigen und wies vier Shadowhunter, an sich auf ihre Plätze zu stellen. Der Hexenmeister fand seinen Platz an der Spitze des Pentagramms, er würde die Zeremonie führen. Von ihm aus rechts stellte sich Alec hin, ich mochte ihn nicht. Jace hatte sich neben dem Schwarzhaarigen gestellt, worauf Clary etwas irritiert umherschaute. So hilfsbereit wie ich war, entschied ich ihr ihren Platz zu zeigen. Durch einen leisen Finger schnipsen, formte sich ein Schild aus Magie an der Stelle des Pentagramms, wo die Rothaarige sich hinstellen sollte.

In roten Buchstaben stand dort groß drauf 'Hier hin Clary'. Die Hexenmeister Geschwister kicherten und lachten leise. Ich musste mir auch ein Lachen unterdrücken als die Nephelim sich schließlich zu uns umdrehte. Ein dankbares Lächeln erschien auf ihren Lippen, als sie sich neben Jace auf ihren Platz stellte. Isabelle stand rechts neben Clary also auch links neben Magnus. Als Kilian bemerkte, dass er wohl nicht an der Beschwörung teilhaben durfte, verschränkte er etwas beleidigt die Arme vor der Brust, was seine beiden kleinen Geschwister sofort nach machten.

"Wir müssen eine Verbindung herstellen. Wenn die einmal besteht, darf sie so lange nicht getrennt werden, bis der Dämon zurückgewichen ist. Also lasst eure Hände nicht los" erklärte mein Bruder und streckte dann seine mit Schmuck bestückte Hand nach dem schwarzhaarige Nephelim aus. "Wer glaubst du, wird als erstes loslassen? Ich glaube die Rothaarige" flüsterte Aline leise in mein Ohr. Ich hatte mich gelangweilt an die Wand gelehnt, meine beste Freundin tat es mir gleich. "Hm... Ich denke eher, dass Alec als erstes loslässt", gab ich meine Gedanken nach kurzer Überlegung preis.

Kurz herrschte Stille zwischen uns. "Ich setzte 500?","Geht klar, 500" bestätigte ich. Ich hoffe für dich mein kleiner Shadowhunter, dass du als erstes loslässt. Nachdem jeder die Hand seiner Nachbarn fest im Griff hatte, erinnerte Magnus sie noch einmal nicht loszulassen. "Ich denke, ihr könnt fürs erste das Zimmer verlassen" meinte der schwarzhaarige Hexenmeister und deutete mit dem Kopf nach draußen. Genervt verdrehte ich die Augen, aber tat, was er sagte, die anderen marschierten ebenfalls aus dem Raum. Kilian schloss die Tür hinter sich. Hoffentlich brauchten die nicht allzu lange darin. Obwohl ich gerne gegen Aline gewinnen würde, hoffte ich sehr, dass alles glatt laufen würde.

Ich war nicht in Stimmung einen Dämon zu töten oder zumindest zurück in die Hölle zu schicken. "Ich habe dich gar nicht umarmt Keira" meinte plötzlich der schwarzhaarige Milo zu mir. Er und sein Zwillingsbruder Joseph sahen sich bis auf die Haarfarbe und Augenfarbe zum Verwechseln ähnlich. Milo besaß pechschwarzes Haar und blaue Augen mit einem braunen Kreis um die Pupille. Sein drei Minuten älterer Bruder Joseph hatte stattdessen hellbraunes Haar und strahlendblauen Augen mit wenigen kleinen, braunen Flecken in der Iris.

Vom Verhalten her konnten sie auch unterschiedlicher nicht sein. Während Joseph einen ruhigen Charakter wie Kilian hatte, und ja der Rothaarige war normalerweise sehr ruhig und freundlich, war Milo genauso wie Aline, für jedes Abenteuer zu haben. Der ältere Zwilling war mir geben über auch schüchtern, Milo hingegen war manchmal schon sehr aufdringlich, was echt nervig sein konnte.

Ich wollte den kleinen Burschen gerade in den Arm nehmen, als ich Schreie von der anderen Seite der Tür hören konnte. Wie konnte ich auch hoffen, dass die das dorthin bekommen würden. Als ich die Tür aufstieß, wurde ich von einem gefährlichen Durcheinander begrüßt. Natürlich hatte irgendeiner losgelassen und der Dämon war am Durchdrehen. Magnus versuchte ihn in Schach zu halten, was ihm aber immer schwerer zu fallen schien. "Clary" ich lief auf schnellen Sohlen zu ihr, da sie am nächsten zur Tür stand. "Was ist..." ich wurde von meinem Bruder unterbrochen. "Keira! Weniger reden, mehr helfen" forderte er mich sofort auf, als sein Blick auf mich traf.

"Kannst du ihn töten?" wollte die Rothaarige wissen. Es schien keiner eine Waffe bei sich zu haben. Warum um alles in der Welt haben die keine Waffe bei sich, wenn die einen scheiß Dämon beschwören?! "Ja, aber dann würdest du deine Erinnerungen nicht mehr zurückbekommen" erkläre ich ihr, während ich beobachten musste, wie der Dämon Jace in seine Fänge nahm und gerade dabei war nach Aline zu schnappen die dem Pentagramm kurz gefährlich nah kam, um Magnus zu helfen. "Tu es" schrie sie mich flehend an.

Der Erinnerungsdämon ist zwar ein höherer Dämon, aber ich war mächtiger als er, das wusste ich. Mit Engelsmagie würde es zwar sicher sein, aber die konnte ich jetzt nicht verwenden. Kurz atmete ich einmal tief durch und schnipste mit den Fingern, wobei ich bemerkte, wie meine Augen kurz in ihre Katzenform umschlugen. Unwichtig. Ich formte beim Laufen eine etwas größere Kugel und schoss diese auf den Dämon los, als ich die Nephilim nicht mehr in meiner Schussbahn hatte. Der schwarze Wirbelsturm mit den leuchtenden roten Augen gab einen Schrei von sich und löste sich in orangene Funken auf. Zufrieden grinste ich kurz und klatschte einmal in die Hände.

Als ich zu Aline und Magnus sah, die leise schnaufend auf dem Boden saßen, lief ich auf sie zu. "Na? Alles gut?" wollte ich wissen und bot beiden jeweils einen Arm von mir an. Sie ergriffen diese und ließen sich von mir auf die Beine ziehen. Daraufhin zog ich meinen Bruder in eine Umarmung. "Wer hat losgelassen?" flüsterte ich leise fragend in sein Ohr. "Alec" meinte er nur. Aline, die das mit angehört hatte, verzog die Schnute. "Nachher" gab sie nur mürrisch von sich. Nachdem ich mich von meinem Bruder löste, liefen wir auf die fünf Nephelim zu. Jakob, der die ganze Zeit kein einziges Wort gesprochen hatte, ergriff seine Chance, als er uns erblickte. "Er wird doch wieder, oder?" fragte er, während er auf den am Boden liegenden Jace zeigte. "Keine Ahnung. Ist es normal für ihn rumzuliegen, ohne sich zu bewegen?" gab Magnus unbekümmert von sich, was mir ein Lachen entlockte.

Da der Dämon nun tot war, wird Clary ihre Erinnerungen nie wieder bekommen, wie Schade für sie.

~~~~~

Mittlerweile war ich wieder bei Aline und ihren Geschwistern zuhause. Ich würde später wieder zu Magnus gehen, aber im Moment hatte ich eher Lust etwas mit meinen Freunden zu machen.

Im Moment saß ich zusammen mit Kilian auf dem Sofa. Meine beste Freundin war gerade dabei die Zwillinge ins Bett zu bringen, es war auch ein anstrengender Tag mit einem gewaltigen Chaos. Während ich gelangweilt die Füße auf dem edlen Glastisch platziert hatte, zapfte der Rothaarige durch die verschiedensten Fernsehkanäle. "Es kommt auch nur Müll" murrte er frustriert und schaltete schlussendlich auf Netflix um.

Hat eine Weile gedauert bis er auf diese glorreiche Idee kam, auf Netflix zu schalten. "Wie wäre es mit einem Anime?" schlug Aline vor, die sich gerade neben mich auf die Couch fallen ließ, dabei schlug sie meine Füße vom Tisch. Leise fluchend setzte ich mich gerade hin. "Ich habe letztens die erste Folge von einem gesehen, der ganz cool zu sein scheint. Black Butler heißt, der glaube ich" meint sie, als sie nun selbst ihre Füße auf den Tisch legte. Mit offenem Mund starrte ich sie an. Warum? "Was? Du wohnst hier nicht" grinste sie und spielte an einer Haarsträhne.

Da fällt mir aber gerade etwas ein. "Wann bekomm ich eigentlich mein Geld?" wechselte ich das Thema. Die Rothaarige verdreht genervt die Augen. "Können wir nicht...","Wettschulden sind Ehrenschulden, Schwesterchen" mischte sie Kilian ein und legte schlussendlich die Fernbedienung weg, als er die Serie startete. Aline warf murrend ihren Kopf in den Nacken. "Jaja, schon gut, aber irgendwann will ich das Geld haben" meinte ich grinsend. Sie schmunzelte leicht.

Nach dem sie sich schwungvoll wieder gerade hingesetzt hatte, drehte ich meinen Kopf ebenfalls nach vorne. "Den habe ich glaube ich schon gesehen. Die stellen Engel voll blöd da" meinte ich dann nach den ersten paar Sekunden. "Engel sind ja auch blöd" kommentierte Aline lachend, wofür sie einen Schlag auf den Oberarm kassierte. "Ok, vielleicht nicht alle" verbesserte sie sich grinsend. "Engel sind ja eigentlich ganz ok" gab Kilian preis. Hm genau. Ich hob eine Augenbraue, während ich Beide abwechselnd anschaute. "Also ich habe da anderen Sachen in Erinnerung. Ich sag nur..." kurz schwieg ich "Unsere erste Begegnung" dabei formte ich mit meiner Magie ein Kinoschild, was kurz darauf verschwand. Aline fing an zu lachen. "Das war lustig" meinte sie und stieß mir in die Seite.

Flashback

Es war später Nachmittag, als die ersten Gäste eintrafen, es war eine kleine Feier, wo so gut wie alle Hexenmeister eingeladen worden waren, die meisten hatten aber abgesagt. Die beiden de Vere Geschwister aber nicht. Sie waren wie auf jeder Veranstaltung vornehm gekleidet, wirkten auf dem ersten Blick auch etwas arrogant und hochnäsig, aber waren es eigentlich auf keinen Fall.

Aline, die jüngere der Beiden, trug ein elegantes dunkelrotes Kleid. Es reichte bis knapp über den Boden, sodass ihre flachen Schuhe nur leicht zu sehen waren. Das Kleid hatte kurze Ärmel und fiel glatt über ihren Körper. Auf ihrem Kopf ruhte ein großer roter Hut mit einer Schleife, worauf zwei kleine Rosenblüten platziert waren. Ihre Hände wurden von langen ebenfalls roten Handschuhen bedeckt.

Ihr älterer Bruder Kilian war in einem weißen Hemd und eine schwarze Hose bekleidet. Einen schwarzen Mantel trug er über seinen Schultern und dunkle Stiefel wärmten seine Füße. Da er keinen Hut aufhatte, lagen seine roten kurzen Haare ordentlich zurück gekämmt auf seinem Kopf.

Die kleinere Rothaarige war bei ihrem Bruder eingehakt, zusammen liefen sie zur Eingangstür, wo sie von einem jüngeren Hexenmeister höflich gegrüßt wurden. Sie waren, wie immer, einer der ersten, dementsprechend war noch nicht viel los. Die Tanzfläche war leer genauso wie die Sitzmöglichkeiten. Es würde aber nicht mehr lange dauern, bis weitere ihren Weg in das große Schloss finden würden.

Gelangweilt ließen sich die beiden Geschwister auf eins der ledernen Couches nieder, natürlich erst als sie beide jeweils ein Glas mit Alkohol angegriffen hatten. Es befand sich eine rote Flüssigkeit in dem Behälter, die sich nach einem kleinen Schluck von Aline als Rotwein herausstellte. „Hm", kam ein wohlig klingendes Geräusch über die Lippen der Jüngeren. Zufrieden lehnte sie sich etwas zurück und überschlug ladylike die Beine. Kilian lehnte sich ebenfalls zurück, verzichtete aber darauf seine Beine, wie seine Schwester, zu überkreuzen.

An ihren Gläsern nippend saßen sie eine Weile so da und lauschten der Musik, die von einem Klavier kam, das am anderen Ende des Saales untergebracht war. Nach kurzer Zeit kamen zwei weitere Hexenmeister in den Raum, ein junger hübscher Mann und eine wunderschöne junge Dame. Sie waren im ersten Stock des Gebäudes gewesen, da die Frau sich gerne das Schloss zeigen lassen wollte.
Der Landbesitzer, der auf den Namen Christian Saiyn hörte, war so liebreizend gewesen und hatte die junge Hexenmeisterin herumgeführt.

Christian, der aber lieber nur Chris genannt wurde, trug ein weißes Hemd mit Kragen und darüber eine graue Cutaway Weste, natürlich war noch eine graue Krawatte um seinen Hals gebunden worden. Ebenfalls hatte er ein passendes schwarzes Jackett an. Die etwas luftige Hose war diagonal gestreift, ebenfalls wie seine Weste war sie grau. An den Füßen trug er schwarze Lackschuhe. Wie alle Hexenmeister hatte er mit 19 Jahren aufgehört zu altern, um aber nicht zu kindlich zu wirken besaß er einen Drei-Tage-Bart. Seine Haare waren etwas länger und hinten zu einem engen Zopf gebunden. Im Großen und Ganzen ein attraktiver Mann, auch wenn er schon einige Jahrhunderte auf dem Buckel hatte.

Das Mädchen neben ihm, die vor kurzen erst ihren 30. Geburtstag gefeiert hatte, trug ähnlich, wie Aline, ein Kleid, nur war ihres in ein helles grün getaucht worden. Es war eine schöne Farbe, nicht zu grell genau richtig. Ihre flachen Schuhe waren aber weiß. Ihr bernsteinfarbenes braunes Haar ging ihr bis zu knapp über die Schultern und eine weiße Spange hinderte ihren Pony daran in ihre schokoladenbraunen Augen zu fallen.

Sie wirkten sehr vertraut, fast so als wären sie ein Paar. "Ob sie zusammen sind" fragte Kilian seine Schwester leise, während er beobachtete, wie die Beiden ein paar Gäste begrüßen. Die Geschwister hatten gar nicht bemerkt, dass es Neuankömmlinge gab.

Das Schloss füllte sich langsam und zwei Hexenmeister hatten sich zu den Rothaarigen gesetzt. Sie unterhielten sich über alles Mögliche, dabei schwieg Kilian die meiste Zeit und hörte nur desinteressiert zu. Selbstverständlich ließ er sich nicht anmerken, wie gelangweilt er doch war. Aline schien dagegen viel Spaß zu haben. Die beiden Damen waren etwas älter als sie und hatten dementsprechend auch mehr Dinge zu erzählen.

Der Rothaarige schaute sich im Saal um. Getanzt wurde noch nicht das hieß aber nicht, dass die Fläche leer war. Es standen überall Grüppchen, wo fast alle ein Glas mit Wein in der Hand hielten, und unterhielten sich. Viele der Hexenmeister kannte der Rothaarige nicht, er war auch noch recht jung, gerade einmal 123 Jahre alt. Seine Schwester war süße 104 Jahre.

Sie waren weitaus nicht die Jüngsten aber dennoch sehr jung im Gegensatz zu manch anderen hier. Wie zum Beispiel der schwarzhaarige Hexenmeister, der soeben den Saal betreten hatte. Magnus Bane war der Name von einem der ältesten Hexenmeister hier. Er trug fast dieselben Sachen wie Christian Saiyn, nur waren seine Sachen in bunteren Farben und er hatte keine Krawatte um den Hals. Ebenfalls wie Kilian waren seine Haare ordentlich zurückgekämmt. An den Händen trug er viele Ringe und andersartigen Schmuck.

Mit einem großenteils gespielten, freundlichen und interessierten Blick begrüßte er einige Hexenmeister. Dabei war aber niemand das kleine Mädchen entgangen, das sich fest an der Hose des Schwarzhaarigen festhielt. Interessiert aber auch zurückhaltend schaute sie sich in dem großen Saal um, genauso wie Magnus es tat, nur war er weniger interessiert und nicht weniger zurückhaltend. Als der alte Hexenmeister die beiden de Vere Geschwister erblickte, lief er direkt auf sie zu. Er mochte die Beiden und ihm waren sie lieber als andere Gesellschaft.

Auf dem Weg zu der Couch wurden sie von allen Seiten gemustert, die meisten kümmerten sich aber erstmal nicht weiter um die Beiden und wendeten sich wieder ihren Gesprächen zu. Als sie beiden Schwarzhaarigen ihr Ziel erreicht hatten, waren nur noch die Rothaarigen Geschwister dort, die zwei Frauen waren bereits gegangen, sie hatten nicht sonderlich gute Erfahrungen mit Magnus gemacht.

"Hey Magnus" wurde der Hexenmeister sogleich von Aline begrüßt. Der Blick von Kilian lag auf dem Mädchen. Etwas stimmte nicht an ihr. "Wer ist sie?" fragte er direkt, während er seinen Blick nicht von dem Kind abwendete. Mittlerweile stand sie nicht mehr hinter Magnus, sondern neben ihm, mit ihrer rechten Hand hielt sie sich dennoch an seiner Hose fest. Ihre Haare waren pechschwarz und fielen ihr glatt auf die Schultern. Die Augen des Mädchens waren strahlend blau, sie wirkten befremdlich aber auch gleichzeitig magisch auf die Geschwister. Es war fast so, als würde, wenn man sich direkt drauf konzentrierte, die blaue Iris bewegen.

Skeptisch und interessiert blickte das Kind die beiden Rothaarigen an. "Das ist Keira, meine kleine Schwester." erklärte Magnus und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Hallo", begrüßte sie die Beiden monoton. Kurz wechselten die Geschwister Blickkontakt. Sie waren sich einig, irgendwas stimmte an dem Mädchen nicht. "Könntet ihr kurz auf sie aufpassen? Ich muss kurz etwas erledigen" meinte der Schwarzhaarige, deutete erst auf seine Schwester und dann auf einen Hexenmeister, der etwas abseitsstand. Aline überlegte nicht lange und stimmte sofort zu. Eine gute Gelegenheit, um etwas über das Mädchen herauszufinden. Der strenge Blick von Magnus und das darauf leichte Nicken von Keira bestätigte die Vermutung, dass etwas nicht stimmte.

Der ältere Hexenmeister kniete sich zu seiner Schwester hinunter, um sie besser ansehen zu können. "Ich muss kurz weg. Du bleibst hier bei Aline und Kilian, Ja? Sie sind nett also brauchst du keine Angst haben." lächelte Magnus seine Schwester an, nachdem sie wieder zögerlich nickte. Zum Abschied bekam die Schwarzhaarige noch einen Kuss auf die Stirn.

Nachdem der Ältere gegangen war, wendete sich Aline an das Kind. "Du bist also Magnus Schwester, ja? Wie alt bist du denn?" fragte die jüngere der Geschwister und bot dem Mädchen den Platz neben ihr an. "6" antwortete sie kurz angebunden, während sie auf das Sofa kletterte. "Und wer sind deine Eltern?" fragte Aline weiter. Das Mädchen wusste, dass sie nichts sagen durfte, schwieg also. "Willst du uns das nicht sagen?" machte Kilian weiter. Das Kind ignorierte ihn und blickte stur gerade aus. "Aber du bist doch ein Hexenmeister, oder?" fragte Aline wieder. Sie hatte gehofft, dass sie etwas anderes sagte, aber Keira nickte nur. Die Geschwister wussten bis dato nicht, dass es eine Lüge war.

Es war still zwischen den Dreien, bis Kilian etwas auffiel. Das Mädchen trug eine Kette, er hatte sie schon mal gesehen. "Hübsche Kette. Woher hast du sie?" wollte der Rothaarige wissen. Keira konnte nicht ahnen, dass der Hexenmeister eine Ahnung hatte, was dies für eine Kette ist. Sie überlegte wieder einfach nichts zu sagen entschied sich dann aber dagegen. "Von meiner Mama" gab sie nach kurzer Bedenkzeit preis. Während Kilians Kopf fast schon qualmte, weil er versuchte, sich daran zu erinnern, wo er das Schmuckstück schon mal gesehen hatte, betrachtete Aline die Kette.

Die Kette war aus Silber. Es war ein länglicher kurzer Stab, der oberhalb Flügel hatte, es sahen jedenfalls für Aline aus wie Flügen. "Deine Mutter hat sie dir gegeben. Wer ist deine Mutter?" wollte Kilian wissen. Mit zusammengekniffenen Augen schaute er das kleine Mädchen an. Sie wusste nicht genau, warum er plötzlich so reagierte. "Das sag ich dir nicht" brachte sie pampig hervor und sprang von der Couch, um mit kleinen Schritten zu Magnus zu laufen.

"Hinterher" meinte Kilian sofort, als die schwarzhaarigen Geschwister die Treppe hinaufliefen. Der Ältere hatte seine eine Schwester auf den Arm genommen, um mit ihr auf einem der großen Balkons zu verschwinden. Er hatte schon lange bemerkt, dass die beiden de Vere Geschwister hinter ihnen her waren. "Du hast etwas zu erklären Magnus" sprach Kilian als nun alle vier auf dem Balkon zum Stehen kamen. Es war Nacht, die Sterne strahlten hell am Himmel. "Warum trägt sie so eine Kette? Ich bin mir sicher, dass es eine Engelskette ist! Ich habe davon gelesen. Einer der vielen Ketten, die nur Engel tragen. Also warum? Was. Ist. Sie?" wollte Kilian wissen, er klang aggressiv und schien kurz davor zu sein durchzudrehen. Magnus seufzte. Er hatte mit so einer Reaktion gerechnet, trotzdem hatte er gehofft, dass die Beiden nicht dahinter steigen würden. Es war eine dumme Idee gewesen, seine Schwester diese Kette tragen zu lassen, wahrscheinlich war es auch eine dumme Idee gewesen, sie überhaupt mitzunehmen.

"Ihr wisst doch was Elben sind, richtig? Halb Dämon und Halb Engel. Sie" er schaute zu seiner Schwester, da er sie immer noch auf dem Arm hatte "ist es ebenfalls. Sie tragt Dämonen- und Engelsblut in sich. Nur..." Kilian unterbrach ihn mit einem Lachen. "Wenn es so wäre, müsste sie doch eine Elbin sein oder nicht?", „Halt mal die Klappe Kilian er hat doch noch nicht zu Ende gesprochen" fuhr Aline ihren Bruder barsch an. Sie fand das alles sehr interessant. "Du hast Recht, eigentlich müsste sie eine Elbin sein, doch sie ist es nicht. Keiner weiß, warum sie anders ist", gab Magnus preis.

Kilian atmete schwer und fuhr sich über das Gesucht. "Und wer sind jetzt ihre Eltern?" fragte Aline interessiert. "Asmodeus ist mein Papa und Liora ist meine Mama" erzählte Keira, als sie ein Nicken von ihrem Bruder erhielt. "Moment mal. Der Erzengel Liora?" hakte Kilian nach, worauf Keira nickte. "Warum? Ein Erzengel mit einem Damonenfürsten" der Rothaarige war verwirrt und leicht schockiert. Weswegen sollte ein Prinz der Hölle etwas mit einem Erzengel anfangen? "Er ist auch nur ein gefallener Engel" meinte das kleine Mädchen und schmunzelte. Sie wirkten im Moment wesentlich älter als sechs Jahre. Aber sie hatte nicht unrecht. Asmodeus war auch mal ein Engel gewesen.

"Aber wenn niemand weiß, was sie ist. Warum tötet man sie nicht? Oder sperrt sie weg? Sie könnte doch eine ernste Bedrohung sein" sprach Kilian seine düsteren Gedanken laut aus. Er klang mit seinen Worten wie Michael. "Trotzdem ist sie noch ein Kind" meinte Aline und lief auf Magnus zu. Sie grinste das Mädchen schief an. "Wir werden sicher viel Spaß haben" grinste die Rothaarige und ihr Dämonenmerkmal kam zum Vorschein, scharfe Raubtierzähne. Das Mädchen zeigte ihres ebenfalls. Ihre Katzaugen passten perfekt zu den Zähnen von Aline.

Flashback Ende

Ich bin immer noch zutiefst verletzt, dass Kilian damals dieselbe Meinung wie Michael hatte. Es hat eine Weile gedauert, bis die Beiden angefangen hatten mir zu vertrauen und ich bin froh, dass sie mir eine Chance gegeben hatten.

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