3. Heaven
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Keira pov.
Ich war nie im Institut gewesen, es war größer als ich es mir vorgestellt hatte und dann noch in einer alten Kathedrale versteckt, sehr einfallsreich. Durch Zauberglanz war das Institut für Irdische verborgen.
Der Blonde Shadowhunter, der sich mittlerweile knapp als Jace vorgestellt hatte, war gerade davongelaufen, um Clary in ein Zimmer zu bringen. Zu mir meinte er, ich solle einfach hier stehen bleiben. Amüsant, dass er denkt ich würde auf ihn hören. Interessiert fing ich an mich, um zu schauen. Die Technik hier war der im Himmel ähnlich, nur war sie da oben dennoch etwas besser. Der Raum, in dem ich stand, schien sowas wie die Kommandozentrale zu sein. Auf einem Bildschirm konnte ich sehen, wie etwas rot aufblinkte und einer der Nephilim dann etwas auf einer Tastatur ein tippte, während er etwas von "Dämon" murmelte. Also überwachten sie anscheinend Dämonenaktivitäten von hier aus. Sehr interessant.
Im Himmel gab es sowas auch, nur schlägt es dort nur Alarm, wenn ein Dämonenfürst oder viele kleinere Dämonen an einer Stelle auftauchten. Es gab die Shadowhunter, die sich um belanglose Dinge kümmerten, für die die meisten Engel sich zu fein waren. Bei den Gedanken an manche geflügelten Feiglinge wurde mir schlecht.
Es war interessant hier. Ich sah mich weiter um. Etwas weiter links von mir gab es einen kleinen Waffenschrank, das sah ich nur, da er offen rumstand, mit Seraphklingen. Sie waren die effektivste Waffe gegen Dämonen und ebenfalls tödlich für Mundies. Ohne darauf zu achten, ob mich jemand beobachtete, lief ich darauf zu. Wenn die immer so drauf waren, frage ich mich, warum noch kein Dämon das Institut angegriffen hatte, die interessierten sich kein Stück für das, was ich tue.
Die Klingen leuchteten, sie waren also aktiviert. Ich frage mich, ob die immer aktiv waren, wenn man sie einmal aktiviert hatte. Vielleicht hörten sie irgendwann auf zu leuchten oder man musste sie dennoch zwischendurch deaktivieren. Hm. Ich nahm mal eine Klinge aus der Halterung, da konnte bestimmt nichts passieren.
Sie schien plötzlich heller zu leuchten, vielleicht hatte ich mir das aber auch nur eingebildet. Ich spürte, wie jemand auf mich zu lief also legte ich die Klinge sofort wieder auf ihren Platz. "Hey! Ich hatte doch gesagt, du sollst am Eingang stehen bleiben" der Blonde, Jace, kam auf mich zu. Er packte mich am Arm und zog mich etwas von den Schwertern weg. Oh man. Ich brauchte keine Seraphklinge, um dich umzubringen, ich hatte zwei eigene Waffen und meine Magie hatte ich auch noch.
Aber damit er sich sicherer fühlte, ließ ich mich einfach mitziehen. "Wohin gehen wir?" wollte ich wissen und sah mich weiter um. Alles war hell eingerichtet. "Zu Clary. Sie müsste bald aufwachen" meinte er, während er mich immer noch am Arm haltend hinter sich her schleift. "Und warum genau soll ich mitkommen?" fragte ich verwirrt. Als wir an einer Tür ankamen, blieben wir stehen und Jace ließ endlich meinen Arm los. Ich war kurz davor ihm ins Gesicht zu schlagen, hätte er mich nicht bald losgelassen.
Wir betraten das Zimmer, wo ich sofort Clary erblickte, die wach auf dem Bett saß. Die beiden anderen vom Club vorhin waren auch anwesend. Keine Ahnung, wie sie hießen, war mir aber egal. "Warum hast du sie mitgebracht?" fragte der mit den schwarzen Haaren sofort und deutete auf mich. "Weil sie nirgendswo verzeichnet ist" meinte Jace dann und setzte sich auf das Bett. Die Schwarzhaarige, die vorher drauf saß, war aufgestanden und lief auf mich zu. Sie musterte mich dabei mit einem freundlichen Lächeln. "Ich bin Isabelle und das ist mein Bruder Alec, ignorier ihn am besten einfach" stellte sie sich vor. "Schöne Tattoos" meinte sie dann und deutete auf meine Arme. Kurz fiel ihr Blick auf meine Hände.
Auf meiner rechten Hand war ein Pentagramm abgebildet, dasselbe wie auch Aline es hatte. Auf meiner linken war ein schwarzes Tuch und ein schwarzer Handschuh, wobei meine Finger aber frei waren, was ihren Blick auf mein Handgelenk verwehrte. Die beiden Symbole gingen nun mal niemanden etwas an. "Keira" meinte ich dann nur knapp und lief an ihr vorbei. Sie scheint zwar nett zu sein, aber ich vertraue keinen Nephilim, also nicht wirklich. "Alles wieder gut?" wandte ich mich nun an die Rothaarige. Eine Heilrune zierte ihren Hals. Ich war gespannt, wie sie darauf reagiert.
Sie nickte leicht. "Schätze schon" meinte sie nur. "Kannst du dich an was erinnern?" fragte ich weiter und ließ mich ebenfalls auf dem Bett nieder, nur auf der anderen Seite. "Naja. Etwas seltsames hatte mich angegriffen und du hast mich gerettet. Und dann war er plötzlich da und dann wurde alles schwarz" erklärte die Rothaarige kurz und knapp.
Ich drehte leicht den Kopf und musterte sie das erste Mal genauer. "Du siehst deiner Mutter wirklich ähnlich" platzte es leise aus mir heraus. "Was? Du... Du kennst meine Mutter?" fragte Clary sofort und setzte sich weiter auf. Ihre grünen Augen strahlten mich regelrecht an. Upps. Habe ich das laut gesagt? "Vergiss am besten, was ich gesagt habe" meinte ich nur und stand vom Bett auf. Warum kann ich einfach meine Klappe nicht halten?
Sie wollte ebenfalls aufstehen, aber der Blonde drückte sie wieder zurück aufs Bett. "Und warum genau hast du nun eine Mundie mitgebracht" wechselte Alec einfach das Thema. "Sie ist keine Mundie, Kleiner" meinte ich sofort, während ich mich zu dem großen, schwarzhaarigen Jungen umdrehte. "Ach ja? Woher willst du das wissen?" fragte er mich sofort. Auf den Kosenamen ging er gar nicht ein. Wie schade. "Weil die Seraphklinge bei ihrer Berührung aufgeleuchtet ist" erklärte Jace und drehte sich kurz zu mir um.
"Aber könntet ihr gehen? Ich rede allein mit ihr" meinte der Blonde plötzlich, als er nochmal kurz durchatmete. "Warum sollte ich dann überhaupt mitkommen?" regte ich mich leise über Jace auf und verließ mit den anderen Beiden den Raum. "Und behaltet sie im Auge" konnte man ihn noch rufen hören. "Ich habe einen Namen!" kommentierte ich gereizt.
Ich merkte das der Schwarzhaarige etwas sagen wollte, aber ich kam ihm zuvor. "Selbst wenn ich euch meinen vollständigen Namen sage, werdet ihr nichts über mich finden. Der Blondie hatte Recht es gibt nichts über mich, also versucht es gar nicht erst" ich stand direkt vor ihm. Zu meinem Pech war er einen Kopf größer als ich, wenn nicht sogar etwas mehr, dennoch blickte ich ihn emotionslos an.
"Aber warum bist du dann hier her mitgekommen?" fragte mich Isabelle ruhig. Sie zog mich am Arm sachte wieder von ihrem Bruder weg. "Weil mir langweilig war und ich hatte gehofft eine Beschäftigung zu finden. Nur leider ist es hier ebenfalls langweilig" gab ich meine Gedanken preis und seufzte genervt. "Warum gibt es nirgendswo etwas über dich?" wollte der Schwarzhaarige wissen. "Weil es so ist" bekam er als schnippische Antwort.
Feindselig betrachtete ich ihn. Er hatte schwarze Haare, braungrünliche Augen und er war groß. Wahrscheinlich größer als Magnus, vielleicht so um die 1.90m. Durch die Klamotten, die er trug, konnte man einen durchtrainierten Körper erkennen. Eine Rune zierte seinen Hals, eine Blockaderune, wenn mich nicht alles täuschte.
"Hey. Hey. Hey. Wie wäre es, wenn wir uns unter vier Augen unterhalten?" schlug Isabelle vor und blickte mich freundlich an. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, als ich nur nickte. Im Gegensatz zu Jace packte sie mich nicht am Arm, sondern deutete mir nur an ihr zu folgen, was ich schließlich auch tat. "Du warst doch ebenfalls im Club, oder? Du hattest verhindert, dass der Hexenmeister uns angreift, richtig?" hakte sie nach als wir anfingen nebeneinanderher zu laufen. Eine Antwort bekam sie von mir nicht. Ich hatte keine Ahnung was ihr Ziel war, aber ich werde es schon früh genug herausfinden.
Kurz schwieg sie, bis sie mir wieder eine Frage stellte. "Warum hat er auf dich gehört? Seid ihr Geschwister? Bist du älter als er?" wollte sie wissen, sie schaute mich an und ich vermag wirkliches Interesse in ihren Augen lesen zu können. Sie machte mir also nichts vor, sie schien wirklich aufgeschlossen zu sein. Nach dieser Erkenntnis war ich etwas freundlicher ihr gegenüber eingestellt.
"Nein, wir sind keine Geschwister. Älter als er bin ich auch nicht, aber ich bin mächtiger als er" erklärte ich ihr knapp. Meine Beziehung zu den beiden Hexenmeistern ging sie nichts an. Sie nickte nur etwas überrascht. Entweder hatte sie nicht damit gerechnet, dass ich ihr antworte, oder sie hatte mit der Antwort nicht gerechnet. "Du meintest man, würde nichts über dich finden. Was genau hast du damit gemeint?" fragte sie mich. "Du weißt genau, was ich damit gemeint habe" entgegnete ich nur gelangweilt. Sie schmunzelte kurz. "Dir kann man nichts vormachen, oder?", „Nein, nicht wirklich" antworte ich sofort.
Sie schien kurz über etwas nachzudenken. "Aber. Du bist eine Hexenmeisterin also, warum bist du nirgendwo verzeichnet?" fragte sie mich neugierig. Ich gab ihr keine Antwort in Worten, sondern schaute sie nur an, bis sie verstand. "Du bist also kein Hexenmeister?", "Habe ich nie gesagt" gab ich nur von mir und grinste kurz.
Sie hielt mich am Arm fest und ich blieb stehen. Kurz ließ sie ihren Blick über mein Gesicht schweifen, bis sie mir direkt in die Augen blickte. Da sie etwas kleiner als ich war, musste ich meinen Kopf etwas nach unten beugen. Ich wusste, was sie versuchte. Sie wollte in meinen Augen erkennen, hinter meiner Fassade blicken aber tut mir leid Schätzchen, das konntest du bei mir nicht, nur ich konnte dies bei den anderen.
Nach einer Weile veränderte sich ihr Blick etwas. "Deine Augen. Sie sind wunderschön" meinte sie, was mir ein Schmunzeln entlockte aber auch gleichzeitig meinen Magen umdrehte. Ithuriel hatte mir das auch immer gesagt. Plötzlich veränderte sich aber etwas im Raum. Wir waren wieder in der anscheinend Kommandozentrale angelangt, hatte ich gar nicht bemerkt. Ich schaute mich um und entdeckte Jace, Clary und einen Mundie.
"Hey, was ist passiert?", „Was hat ein Mundie hier zu suchen?" Isabelle und Alec hatten gesprochen, als wir gleichzeitig bei den Dreien ankamen. "Er wurde von einem Kreismitglied angegriffen. Er war hinter Clary her" meinte Jace etwas außer Atem. Oh man. Die Kleine schien echt wichtig zu sein, aber das war nicht mein Problem. "Was ist ein Kreismitglied und wow" der Mundie sah mich mit großen Augen an. Genervt verdrehte ich die Augen. "Wie auch immer. Ich geh dann mal. Bye" winkend machte ich mich auf den Weg Richtung Ausgang.
Die Geschwister und Blondie folgten mir aber, leider. "Du bleibst schön hier" meinte Alec und packte mich am Arm. Ok. Langsam reichte es. "Fasst mich gefälligst nicht immer an" sprach ich gefährlich leise. Er verstand meine Drohung und ließ mich los. "Mir ist egal, was ihr jetzt macht, aber ich werde durch diese Tür gehen und mich vom Acker machen. Eure kleinen Probleme sind mir egal also, Adios" ohne auf eine Reaktion zu warten, marschierte ich durch die Tür ins Freie.
Ich werde jetzt wohl an einem Ort gehen, wo ich wenigsten etwas meine Ruhe habe. Mit Leichtigkeit öffnete ich ein Portal, in das ich dann hindurch schlüpfte. Ich landete auf einem Dach eines hohen Gebäudes. Es wird Zeit meine Mutter zu besuchen. Elegant bereite ich meine Flügel aus. Oberhalb waren sie schneeweiß, unten waren sie pechschwarz, in der Mitte vermischten sich die Farben, dort war es gräulich. Ich ging in die Hocke, atmete tief durch und drückte mich energisch vom Boden ab. Mit rasender Geschwindigkeit machte ich mich auf den Weg in den Himmel. Mit jedem Meter, den ich dem Gebäude dort oben näherkam, umso schmerzhafter wurde das Ziehen in meiner Brust.
Sanft landete ich auf der kleinen Plattform, die den Landungsbereich darstellte. Ein riesiges Gebäude erstreckte sich vor meinen Augen, als ich aufschaute. Der Landungsbereich war recht klein, denn der größte Teil davon war mit Pflanzen bestückt. Kleine Bäume, Büsche und unzählige bunte Blumen verschönerten den weißen Marmor, auf den man lief.
Das Gebäude vor mir war ebenfalls aus weißem Marmor, zumindest die Teile, die nicht von riesigen Fensterfronten ersetzt wurden. Aber nur die Außenfassade war aus diesem Material, die inneren Wände, Böden und Decken bestanden aus einfachem Beton. Alles war in weiß oder hellen Blautönen gehalten, an manchen Stellen konnte man aber auch echte Goldverzierungen erkennen.
Seufzend lief ich zum Eingang, wo ich auch schon von Meryen begrüßt wurde. Sie war sowas wie eine Empfangsdame, sie überprüfte, wer hier ein und aus ging. Natürlich überwachte sie nur einen Computer, der die Daten in Sekunden schnelle erfasste und speicherte. Wer durch die Schwelle der Tür schritt, war für das System nun im Gebäude, man stand auf einer Liste, wenn man das Gebäude verlässt, entfernt der Computer einen wieder von der Liste. Und Meryen Aufgabe war es, die Liste im Auge zu behalten.
"Keira, meine Süße" rief sie mich nun schon zum zweiten Mal zu sich. So gut wie alle hier kannten mich, vertrauen taten mir aber nur die wenigsten. Sie konnten sich nicht erklären, warum ich so war wie ich war. Ich verstand sie, ich konnte es mir selbst nicht erklären, aber als mir niemand eine Antwort geben wollte, hatte ich irgendwann aufgehört zu Fragen und mich mit Unwissenheit zufrieden zu geben.
Nachdem ich mich dann endlich in Bewegung gesetzt hatte, um zu dem blonden Engel zu gelangen, wurde ich von ihr in eine Umarmung gezogen. "Du warst ja schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr hier" merkte sie mit einem vorwurfsvollen Blick an. "Es waren nur..." ich ließ mein Blick kurz über den ersten Bildschirm schweifen. "Nur 143 Tage" meinte ich und deutete auf die Zahl in der hintersten Spalte der Tabelle. Es gab insgesamt vier Spalten. In der ersten stand selbstverständlich der Name, dann wo man sich gerade aufhielt, wie viele Tage man am Stück hier war und wenn man gerade gekommen war, wie lange man abwesend war. Der Inhalt der Letzteren verschwand nach maximal einem Tag, den man hier verbrachte.
Und genau genommen gab es auch zwei Tabellen. Die der Erzengel und etwas höher gestellten und dann die der anderen. Da meine Mutter ein Erzengel war, stand mein Name ebenfalls in der ersten Liste. Außerdem mochte Gott mich, warum auch immer. Bevor ich mich aber von Meryen verabschiedete, checkte ich noch einmal die oberste Tabelle. Wo waren die denn alle so. Erzengel verließen nur selten den Himmel, also waren sie die meiste Zeit hier. Meine Mutter war zusammen mit Raziel im Hof unterwegs. Rafael, Gabriel und Uriel waren in ihrem Zimmer und Michael hatte ebenfalls soeben den Hof betreten. Na super. Kurz schaute ich zu Meryen. Sie verstand meinen Blick und tippte kurz etwas auf einem Bildschirm herum. Auf diesem erschien nach kurzer Zeit Ithuriels Name. bei ihm gab es nur zwei Spalten, seinen Namen und die Tage die er Abwesend war. 6911 Tage. Ich schüttelte leicht den Kopf und wischte über den Bildschirm damit die Zahl aus meinen Augen verschwand.
Der blonde Engel lächelte mir aufmunternd zu und wandte sich dann wieder ihrer Arbeit zu. Da ich meine Mutter besuchen wollte, musste ich wohl oder übel in den Hof. "Wir sehen uns" verabschiedete ich mich von dem älteren Engel und gelang durch eine weitere Tür auf einen Flur. Dieser zweigte in vier Richtungen ab, nach links, nach rechts eine Treppe nach oben und nach unten. Ich lief die Treppe runter. Diese führte zur Kantine und da wollte ich hin. Ich hatte nämlich Hunger. In manchen Dingen waren Engel Nephilim oder Hexenmeistern gar nicht so unähnlich. Wir brauchten Essen, Schlaf, soziale Kontakte und noch weitere Dinge. Obwohl Essen und Trinken war nicht unbedingt so wichtig, aber es war nun mal in den meisten Fällen ein wohltuender Gaumenschmaus.
Da es recht spät beziehungsweise recht früh war, war hier nicht wirklich was los. Die meisten schliefen noch oder beschäftigten sich mit anderen Dingen. Zu meinem Glück konnte man hier aber immer etwas zu Essen ergattern. Ich schnappte mir zwei Schokoriegel, eine kleine Tüte Chips und einen Apfel, ich wollte ja schließlich gesund leben. Außerdem brauchte ich Nervennahrung, wenn ich Michaels anstrengenden Gerede zuhören musste.
Den Apfel essend lief ich zum Hof. Man könnte es aber auch als Garten bezeichnen. Ich schritt wieder durch eine Tür, die meisten Türen waren immer offen, und stand ich auf einem Kiesweg. Überall war es grün. Riesige meterhohe Bäume erstreckten sich über das Gelände. Der Hof war Kilometer lang und war fast genauso groß wie das Gebäude.
Ein kleiner Bach bahnte sich seinen Weg durch das grün und plätscherte leise vor sich hin. Es gab mehrere kleine Abzweigungen, Bänke und ein paar Brunnen wo ebenfalls Bänke standen. Es wirkte alles sehr idyllisch und friedlich. Aber das beste hier waren die Vögel, die umherflogen und sich immer mal wieder auf seine Hand oder Schulter setzten. Insekten trieben ebenfalls ihr Unwesen hier.
Aber genug davon. Ich sollte meine Mutter suchen, der Hof war ja nur riesig, wird nicht einfach sie zu finden. Aber ich wusste, dass meine Mutter gerne bei einer bestimmten Art von Blumen, war die es glücklicherweise nur einmal hier gab. Ich machte mich also auf den Weg zu den Rosen. Der Kies knirschte unter meinen Sohlen, was mich aber nicht störte. Ich freute mich sehr die Stimme meiner Mutter wieder zu hören und beschleunigte deshalb mein Tempo.
Als ich das Abteil betrat, wo die Rosen blühten, konnte ich meine Ma schon hören. Sie unterhielt sich mit Raziel und Michael und kümmerte sich zeitgleich um einige Rosen. Natürlich verblühten oder gingen manche Pflanzen ein aber ein Engel kann sich sehr gut um diese kümmern.
"Mutter" rief ich laut und bekam so ihre Aufmerksamkeit. Sie ließ von den Blumen ab, um in meine Richtung zu schauen. Ihre blauen Augen strahlten mich an. "Keira mein Engel" lächelte sie freudestrahlend und schloss mich in die Arme, als ich bei ihr ankam. "Ich habe dich so vermisst mein Schatz" flüsterte sie in mein Ohr und streichelte mir behütend über den Rücken. Sie gab mir einen Kuss auf den Scheitel und betrachtete mich dann. "Du wirst immer schöner" meinte sie etwas verträumt. Ich lachte leicht.
"Liegt an dem Dämonenblut" kommentierte Michael und ruinierte die großartige Stimmung. Genervt verdrehte ich die Augen. "Halt deine Klappe, Michael" fauchte ich und blickte ihn mit meinem Hexenmeistermerkmal an, ich war zwar kein Hexenmeister besaß das Merkmal aber trotzdem. Es waren Katzenaugen. Die von meinem Bruder und Vater waren gelb, meine waren keine Ahnung. Rot-Lila-Gelb-Orange. Er wirkte unbeeindruckt. Dummer Spast. Ich schenkte ihm aber keine Beachtung, sondern wandte mich an Raziel. "Hey, meine Kleine" lächelte er und umarmte mich. Ich mochte ihn wirklich sehr. Von ihm hatte ich das meiste Wissen über die Shadowhunter, schließlich hat er sie durch sein Blut erschaffen. Und ich freute mich schon auf das Gesicht einen Nephilim, wenn ich ihm erzähle, dass ich Raziel schon nackt gesehen hatte.
"Aber was machst du hier? Und was ist das?" fragte sie und deutete auf die Süßigkeiten in meiner Hand. "Nervennahrung damit ich Michael nicht an die Gurgel springe" lächelte ich zuckersüß und schenkte dem Erzengel mein schönstes Lächeln. "Aber ich würde jetzt echt gerne schlafen. Ich bin echt müde" mit einem Gähnen verabschiedete ich mich und lief Richtung mein Zimmer. Ok. Ithuriel und mein Zimmer. Mein Herz zog sich wieder zusammen als ich den Raum betrat. Ich schaute mich nicht groß um sondern zog die Klamotten aus und schlüpfte in Schlafsachen, die ich aus dem Schrank zog. Schnell putzte ich meine Zähne und ich ließ mich daraufhin ins Bett fallen.
Der Geruch von meinem Seelenverwandten, der immer an der Bettwäsche haftete, war so langsam endgültig verschwunden. Ich vermisse dich, Ithuriel.
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