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S I E B E N


S I E B E N


Verbindung




Dienstag, 19. Mai, 10.30 Uhr


„Das kann nicht sein", sagte Yoongi zum wiederholten Male. „Sind das wirklich alle Personallisten?"

Die junge Polizistin, die neben seinem Schreibtisch an einem der Aktenschränke lehnte, nickte abwesend, blätterte immer wieder eine Seite um, wie ein Roboter. Zwischendurch zischte sie leise Verwünschungen.

„Was ist?"

„Wir haben irgendwas übersehen", raunte sie.

Jetzt stand Yoongi auf und forderte die Listen. „Welche sind die neuesten? Geben Sie das her." Sie reichte ihm mehrere getackerten Seiten und er blätterte sie durch, während er auf seinen Platz zurückkehrte. Dort verglich er die Ausdrucke mit den anderen und verzog das Gesicht.

„Sind die Arbeitsaufträge mittlerweile angekommen?"

„Ja", sagte sie wieder, warf dabei einen Blick auf seinen chaotischen Schreibtisch, hob zwei Akten hoch und reichte ihm einen dünnen Hefter. „Sortiert nach den Fundorten der Opfer, alle Arbeitsaufträge der Gebäude bis sechs Monate im Voraus. Zu zweien haben wir nichts gefunden, da ist er – wenn unsere Theorie stimmt – anders hineingekommen oder hat es länger als sechs Monate im Voraus geplant."

Yoongi runzelte die Stirn, griff sich die Aufträge und Überflog die Haftnotizen auf den Blättern, welche die Fälle markierten. Es waren zwei der älteren, denen kein Arbeitsauftrag zugeordnet werden konnte. „Gibt es auch Aufstellungen der Arbeitsteams zu diesen Aufträgen? Ich meine – sind es immer dieselben Teams oder eine willkürliche Zusammenstellung?"

„Ja, gibt es." Sie blätterte in einer anderen Liste. „Im Anhang, aber auch da taucht der Name nicht auf. Die einzelnen Teams sind überwiegend gleich besetzt, natürliche Fluktuation würde ich sagen, Entlassungen, Neuanstellungen."

Yoongi sortierte die Blätter nach passenden Einsatzorten und legte die anderen weg. „Diese hier sind kürzer und wofür steht die Markierung hier?" Er wies auf ein Kürzel in der Auftragszeile.

„Hm", sie schnappte sich das Blatt und wedelte damit, während sie hinauslief. „Ich kläre das."

So weit, so gut. Yoongi packte die Liste zur Seite und machte sich eine Notiz zu den beiden fehlenden Fällen. Wenn sie mit den Namen nicht weiterkamen, stand und fiel seine Theorie womöglich damit, ob er diese beiden Fälle ebenfalls noch hier einordnen konnte oder nicht. Schließlich wollte er sich eben einen Kaffee holen und marschierte aus seinem Büro, als ein anderer Kollege auf ihn zugerannt kam und wie wild mit einer Hand fuchtelte, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen.

„Da... ist dieser Reporter!", stieß er atemlos hervor. „Der aus den Nachrichten! Und er will zu Ihnen, er-"

Weiter kam er gar nicht, denn da stolzierte genanntes Subjekt bereits durch die Tür, heute im todschicken Maßanzug und ohne Regenschirm, und er war nicht allein. Yoongi schwante Übles, zumal das Duo schnurstracks auf ihn zuhielt. Trotzdem widmete er seine ganze Aufmerksamkeit zunächst dem Kaffeeautomaten.

„Das ist er", hörte er den Fernsehfuzzi schon aus einiger Entfernung raunen. „Inspektor Min."

Yoongi tat so, als hätte er nichts gehört und griff sich seinen Kaffee, nahm einen Schluck, bevor er sich umdrehte und dem Gespann entgegenblickte.

„Inspektor Min?", begann der Unbekannte prompt und setzte dabei ein so breites und falsches Lächeln auf, dass Yoongi sofort wusste, was die Stunde geschlagen hatte.

„Das bin ich", gab er also mürrisch zurück und hob über die jovial in seine Richtung ausgestreckte Hand irritiert die Augenbrauen. Was sollte das? Galt es neuerdings als besonders kultiviert und weltoffen, wenn man westliche Gepflogenheiten kopierte? Er ignorierte diese Geste, immerhin musste er ja seinen Kaffee festhalten. Na, wenn das kein triftiger Grund war.

„Kim Seojun", der Fremde zückte eine Visitenkarte mit Goldprägung. „Anwalt. Dürften wir einen Moment Ihrer kostbaren Zeit in Anspruch nehmen?"

„Anwalt, mhm." Yoongi schnappte sich die Karte und las, dann sah er vom einen zum anderen. „Er ist nicht zufällig auch Ihr Bruder?"

„Nein." Der Anwalt lächelte immer noch. „Bedauerlicherweise nein."

„Bedauerlich, ja", grummelte Yoongi und wedelte mit der Karte in Richtung des Anwalts. „Also, worum geht es?" Es war müßig zu fragen, zumal er das kühle Dauergrinsen dieses Anwalts jetzt schon gründlich satt hatte, aber was blieb ihm anderes übrig.

„Um eine Beschwerde."

„Ah!" Yoongi zauberte ein ähnlich nichtssagendes Lächeln auf sein Gesicht und wollte ihm die Karte zurückreichen, doch der Anwalt machte keine Anstalten sie zu nehmen, also stopfte er sie in seine Hosentasche. „Sehen Sie, dafür haben wir eine eigene Abteilung, dort könnte Sie jedwede Beschwerde in aller Ausführlichkeit darlegen und die freundlichen Kolleginnen und Kollegen werden sich umgehend darum kümmern. Einen schönen Tag noch."

Er hatte sich schon umgedreht, da sagte dieser Rechtsverdreher in seinem Rücken – deutlich zu laut: „Vielleicht würden Sie dennoch ein kurzes persönliches Gespräch vorziehen, bevor wir den offiziellen Weg nehmen?"

Würde er garantiert nicht! Langsam atmete Yoongi aus, registrierte dabei beim Umdrehen, wie die halbe Belegschaft schon neugierig in seine Richtung starrte und strafte zuerst den Reporter, dann dessen Anwalt mit einem vernichtenden Blick.

„Wenn Sie darauf bestehen."

„Unbedingt."

„Fünf Minuten."

Und schon folgten die beiden affektierten Gestalten ihm und betraten nacheinander sein Büroabteil.

„Bitte", er wies auf die beiden Stühle, wobei er von einem noch einen kleinen Aktenstapel hievte und ihn stattdessen auf eine Ecke seines Schreibtischs bugsierte. „Es sei denn Sie wünschen es noch persönlicher, dann kann ich Ihnen noch einen Verhörraum anbieten."

„Das wird wohl nicht nötig sein", entgegnete der Anwalt lächelnd und setzte sich. Der Reporter, der bisher mehr oder weniger geschwiegen hatte, folgte seinem Beispiel, auch wenn er dabei ein Gesicht machte, als hätte man ihn gebeten, sich in eine Kiste voll verfaultem Chinakohl zu setzen.

Yoongi nickte. „Kann ich Ihnen vielleicht noch etwas anbieten? Kaffee?" Er hob demonstrativ seinen Pappbecher und jetzt erwischte er den Anwalt tatsächlich dabei, dass er kurz die Nase rümpfte, bevor er seine höflich-nichtssagende Miene wieder im Griff hat.

„Nein, vielen Dank, bitte keine Umstände unseretwegen."

Meine Güte, wenn der schon so schwafeln konnte, wenn es nur um belanglosen Smalltalk ging, dann konnte er sich wohl auf ein echt anstrengendes Gespräch freuen. Yoongi ertappte sich dabei, dass er sich einen neuen Mord wünschte, nur damit er dieser Sache entging. Nein – nein! – das tat er natürlich nicht. Innerlich rollte er mit den Augen, nach außen hin setzte er sich, ohne eine Spur von Gereiztheit oder Groll. Dafür hat er ja seinen Kaffee, da konnte er in den Pappbecher beißen, wenn alle Stricke reißen würden.

Wieder hinter seinem Schreibtisch, im Schutz seiner Aktenstapel und wüsten Notizen, sah Yoongi nun auf.

„Bitte, ich höre", sagte er und sein Blick streifte dabei erneut den des Reporters. Aber auch jetzt ließ sich der Mann nicht dazu herab, ihn überhaupt zur Kenntnis zu nehmen, sondern sah sich höchst interessiert, wie es schien, in seinem Büro um. Als ob er da nicht schon eine ganze Weile verbracht hätte.

„Es geht um den Vorfall vom Samstagabend, 18. April...", begann der Anwalt.

Yoongi nahm einen Schluck Kaffee. „Ich erinnere mich."

„Sehr gut." Sein Gegenüber lächelte dünn. „Vielleicht möchten Sie sich dazu äußern?"

Nein, wollte er nicht. „Wozu genau?" Oh Mann, wie er diese Spielchen hasste. Sollte er doch eine offizielle Beschwerde einreichen und fertig – was wollte dieser Idiot hier?

Ihm gegenüber holte der Anwalt nun tatsächlich eine in Leder gehüllte Schreibmappe aus seiner Tasche, zückte außerdem einen sehr edlen und teuer aussehenden Füllfederhalter – nein, keinen Kugelschreiber – und öffnete die Mappe. Dabei kannte er jedes Wort, dass er jetzt sagen würde, garantiert auswendig.

„Nun, vielleicht zunächst zu den, wie es mir scheint, höchst unkonventionellen Methoden, mit denen hier gearbeitet wird?"

„Unkonventionell...", wiederholte Yoongi stirnrunzelnd, hakte aber nicht nach, weil der Anwalt in seiner Ausführung ohnehin noch nicht fertig war.

„Mein Mandant gibt an", hob er nun an, „auf Ihrer Polizeiwache tätlich angegriffen worden zu sein, während er auf eine Vernehmung im Zuge seiner – im Übrigen völlig haltlosen – Verhaftung warten musste."

„Unverhältnismäßig lang...", raunte der Reporter dazu noch.

„Unverhältnismäßig lang warten musste", korrigierte der Anwalt, notiert sich etwas und sah dann mit einem höflichen Lächeln auf. „Was mich gleich zum nächsten Punkt bringen würde: „Polizeiliche Willkür – sowohl was die Verhaftung selbst betrifft, als auch das nachfolgende Procedere, das – nach Aussage meines Mandanten – über Gebühr in die Länge gezogen wurde, nur um meinen Mandanten zu schikanieren und sein öffentliches Ansehen zu diskreditieren."

„Wow", nuschelte Yoongi nur und sah wieder zu dem Reporter. „Und wann soll das alles passiert sein?"

„Samstagabend gegen-"

„SIE wissen genau, wann das passiert ist!", zischte der Reporter jetzt und schnellte nach vorn. „Sie haben mich behandelt wie einen Schwerverbrecher!"

„Bitte!", schritt der Anwalt ein und legte ihm beschwichtigend eine Hand auf den Arm.

„Nein, habe ich nicht", erklärte Yoongi unterdessen ruhig und wandte sich wieder an den Anwalt. „Dann hätten wir Herrn Kim in eine Zelle gebracht, was wir nur tun, wenn wir von Gewaltbereitschaft ausgehen. Was nicht der Fall war. Sonst noch was?"

„Der tätliche Angriff auf meinen Mandanten durch einen mutmaßlichen Verdächtigen, hier, innerhalb des Gebäudes. Was außerdem unterlassene Hilfeleistung Ihrerseits nach sich ziehen würde."

Es dauerte einen Moment bis Yoongi begriff, was genau dieser Anwalt da gesagt hatte.

„Tätlicher Angriff?", sein überraschter Blick wechselte zu dem Reporter hin. „Sie meinen Joon? Der Kerl, der mit Ihnen im Wartebereich saß?"

„Er hat sich mir genähert. In unsittlicher Weise", fügte er dann noch an und für einen Atemzug war Yoongi tatsächlich sprachlos. Unsittlich? Ja war er denn völlig verrückt?

„Er hat an seinen Arm gefasst", erklärte er dem Anwalt.

„Er hat mich geschlagen", korrigierte Kim.

Dafür schoss Yoongi einen wütenden Blick auf ihn ab. „Er hat ihn nicht geschlagen, er hat seinen Mantel angefasst, mehr nicht!"

„Das habe ich aber ganz anders in Erinnerung", erklärte der Reporter spitz.

„Meine Herren, bitte", der Anwalt hob beschwichtigend die Hand. „Auch wenn sich dieser Tatbestand vielleicht nicht restlos aufklären lässt, kann man dem Protokoll durchaus einige Fakten entnehmen. Zum Beispiel, dass vom Zeitpunkt der Verhaftung meines Mandanten, bis zur Protokollerstellung über 40 Minuten vergangen sind. Warum die Verzögerung?"

„Wir waren unterbesetzt", entgegnete Yoongi lapidar und atmete direkt auf, als das Telefon läutete. Mit einem säuerlichen Lächeln entschuldigte er sich und nahm den Anruf an. Es war Hoseok. Und während er nun also den detaillierten Ausführungen seines Freundes lauschte, die sich dieses Mal um Nagellack-Farbnummern, Marken und ihre Verfügung in speziellen Hotels drehte, stand er auf, nahm sich einen Block vom Tisch einen Stift und trat an das Fenster wo er beides ablegte und die neuen Informationen mitnotierte, sodass weder Anwalt noch Reporter sie einsehen konnten.

„Und abgesehen von der Kosmetik", sagte Hoseok gerade, „können wir mit Sicherheit sagen, dass er sich immer länger Zeit nimmt, seine Opfer zu quälen. Die laborchemischen Untersuchungen ergeben eine permanente Intoxikation mit verschiedenen bewusstseinsverändernden Substanzen und/ oder Beruhigungs- sowie Schlafmitteln über einen längeren Zeitraum."

„Genauer?", verlangte Yoongi knapp und hörte Papierrascheln.

„Mindestens vier bis fünf Tage, womöglich sogar länger. Der körperliche Zustand passt ebenfalls dazu. Wunden, Heilungsprozess, all das, du weißt schon."

Vier bis fünf Tage. Yoongi rieb sich über die Stirn. Vier Tage seit er ihn in der Bar getroffen hatte. Das hieß die Zeit des letzten Entführungsopfers lief allmählich ab. Womöglich blieben ihnen nur noch Stunden, wenn es nicht bereits zu spät war. Verdammt.

„Seid ihr denn schon weiter?", fragte Hoseok nach und Yoongi wandte dem Duo an seinem Schreibtisch nun endgültig den Rücken zu.

„Eine neue Spur, ja", murmelte er.

„Vielversprechend?"

„Ja." Yoongi seufzte. „Hör zu, hier... wartet noch jemand auf mich. Kannst du mir die Unterlagen per Mail schicken? Alles, auch die Hersteller und Farbchargen, damit könnten wir in den Hotels nachforschen."

„Sicher, ist schon unterwegs", meinte Hoseok und verabschiedete sich.

Hinter ihm räusperte sich der Anwalt dezent, also kehrte Yoongi unwillig zu seinem Schreibtisch zurück.

„Also", begann er, bevor der Anwalt überhaupt den Mund aufmachen konnte. „Da ich nicht glaube, dass dieses Gespräch noch zu einem sinnvollen Abschluss kommt, fragte ich Sie direkt: Was wollen Sie, respektive: Was möchte Ihr Mandant? Wie gesagt, es steht ihm frei, eine offizielle Beschwerde einzureichen, dazu muss ich Sie aber an eine-"

„Ich will eine Entschuldigung", unterbrach ihn der Reporter wutschnaubend. „Eine persönliche, ehrliche und aufrichtige – hier und jetzt. Von Angesicht zu Angesicht. Und!", er straffte die Schultern, „ein offizielles Entschuldigungsschreiben an meinen Arbeitgeber!"

Wie versteinert starrte Yoongi sein Gegenüber an. Der Kerl hatte doch nicht mehr alle Haken an der Leiste. Gerade war er durchaus gewillt ihm ein aufrichtiges und ehrliches Entschuldigungsschreiben rektal einzuführen – persönlich, ganz wie gefordert, gleich hier am Schreibtisch.

„Eine Entschuldigung?", presste er stattdessen hervor.

„Das gebietet allein die Höflichkeit", mischte sich der Anwalt ein.

Diesen Einwurf ignorierte Yoongi und mahnte sich innerlich selbst zu Geduld. Ruhe und Gelassenheit – das waren die Stichworte. Er musste über den Dingen stehen, zumindest über den Dingen, die diesem arroganten Idioten wichtig waren.

„Also schön", lenkte er nach einem kurzen Schweigen ein. „Wenn wir die Angelegenheit damit aus der Welt schaffen können..."

Er hatte wirklich absolut keine Zeit, sich auch noch um das beleidigte Ego dieses Mannes zu kümmern.

„...entschuldige ich mich hiermit in aller Form bei Herrn Kim. Sollte er hier, durch mich oder eine andere Person, irgendwelche unangenehmen Erfahrungen gemacht haben..."

Der Reporter schnaubte abfällig. „Unangenehm ist ein schöner Ausdruck, Inspektor."

„...dann tut es mir leid", schloss Yoongi ungerührt und ungeachtet der Unterbrechung.

„Und für die ungerechtfertigte Verhaftung", verlangte Kim weiter.

„Natürlich. Dafür auch."

Offenbar passte es dem Reporter gar nicht, dass er so kooperativ war, denn jetzt sah er recht ratlos zu seinem Anwalt hin, der gerade seinen Füllfederhalter zuschraubte und ihn sowie seine Schreibmappe einpackte.

„Unter den gegebenen Umständen sind wir hier wohl fertig", meinte dieser dazu, stand auf, aber sein Schützling saß immer noch recht ratlos auf seinem Platz und konnte scheinbar nicht begreifen, dass sein groß angelegter Auftritt ein so jähes und unspektakuläres Ende nahm.

„Das war's?", kiekste er etwas zu hoch.

„Nun, ich bin sicher Inspektor Min wird das gewünschte Schreiben unverzüglich nachreichen, nicht wahr?"

„Selbstverständlich." Yoongi stand ebenfalls auf und hängte ein süßliches „Unverzüglich..." hinterher. Als hätte er nichts anderes zu tun, als solchen Blödsinn aufzusetzen.

Mitten hinein in dieses Abschiedsgeplänkel platzte jetzt allerdings die Polizistin von vorhin und entschuldige sich hastig für die Unterbrechung.

„Das sind die zehn Top-Adressen zu Luxusappartements jeder Kategorie", murmelte sie nahezu unverständlich und legte ihm eine Aufstellung auf den Tisch. „Und...", ein triumphierendes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, ihre Augenbrauen zuckten in kaum verhohlener Begeisterung, „Zeitarbeiter." Damit reichte sie ihm die Liste, die sie zuvor mitgenommen hatte und auf der jetzt das Kürzel mit einem farbigen Marker eingekreist worden war. Dahinter standen Adresse und Telefonnummer einer Zeitarbeitsfirma.

Aufgeregt tippte Yoongi auf die Information. „Hat dort schon jemand angerufen?"

„Sicher, Boss." Sie lachte leise und legte einen weiteren Zettel auf den, welchen er bereits in der Hand hielt. Darauf wiederrum fand sich ein höchst bekannter Name, inklusiver einer vollständigen Adresse. Überrascht atmete er ein, die junge Frau fuhr unterdessen schon fort. „Wir überprüfen gerade, ob das überhaupt eine reale Adresse ist, aber wenn ja..."

„Ich bin sofort bei euch", sagte er, die Polizistin huschte hinaus und er wandte sich wieder den beiden Männern zu, die immer noch halb in seinem Büro standen. Nun, zumindest der Reporter, der sicher wieder neugierig die Ohren gespitzt hatte. Sein Anwalt war schon vorausgeeilt und wartete jetzt, sichtlich genervt, weil bestimmt unter Zeitdruck, vorne am Kaffeeautomaten.

„Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Aufklärung Ihres Falls, Inspektor", flötete Kim herablassend, aber Yoongi war nicht mehr daran interessiert, sich mit ihm ein Rededuell zu liefern.

„Vielen Dank", raunte er also nur, wies dabei auf den Ausgang und konnte sich gerade noch so bremsen, den Mann anzuschieben. Aber schließlich setzte er sich von selbst in Bewegung, blieb dann nochmal stehen und wies undeutlich auf den chaotischen Schreibtisch sowie die Appartementliste, welche die Polizistin gerade eben dort abgelegt hatte. Dabei meinte er: „Und wenn Sie eine neue Bleibe suchen, Inspektor: Versuchen Sie es mal im Woori-Tower, auch wenn ich bezweifeln möchte, dass das wirklich Ihre Preisklasse ist", bevor er endgültig hinausschlenderte.

„Sicher, mache ich", knurrte Yoongi, raffte seine Unterlagen zusammen, wollte eben los, da hob er ruckartig den Blick.

„Warten Sie!", rief er dem Reporter nach. „Was haben Sie gerade gesagt?"

Kim blieb stehen und drehte sich mit verwirrter Miene zu ihm um.

„Bezüglich des Woori Towers – sprechen wir über dasselbe Gebäude? Das ist der neue Firmensitz der Finanzgruppe, der ist noch gar nicht fertiggestellt."

„Die Büros noch nicht, nein, aber die Appartements sind bereits fast alle verkauft. Soweit ich weiß, hat sich die halbe Vorstandschaft von LG Electronics dort eingekauft. Sie müssen also schnell sein Inspektor und wahrscheinlich auch ganz schön tief in die Tasche greifen, wenn sie demnächst in elitärer Gesellschaft leben möchten."

Für ein paar Sekunden starrte Yoongi ihn einfach nur an, dann grinste er und schlug dem Reporter kumpelhaft auf den Arm und jagte mit einem „danke, Mann", an ihm vorbei.

***


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