Ich wär auch gern Gewinner
~Kraftklub {Fan von dir}
Die Hand seiner Mutter zitterte so stark, dass er fürchtete das Glas würde ihr aus den Fingern fallen.
„Mama“, sagte er ruhig. „Ich hab im Moment eben wichtigeres zu tun, als mich darum zu kümmern.“
„Wichtigeres?“ Ihre Stimme klang schrill und er war froh, als sie das Glas auf dem Tisch abstellte. „Schatz, das ist deine Zukunft. Was soll es da wichtigeres geben?“
Er seufzte tief. Er hasste es sich mit seiner Mutter zu streiten. Generell hasste er es zu streiten. Streiten machte nur unglücklich, brachte nur Unglück. Und das konnte er im Moment wenig gebrauchen.
„Mama, bitte.“ Seine Stimme wurde jetzt flehentlicher. „Die Schule zieht mich runter. Und das möchte ich nicht. Ich will in meinem Leben etwas erleben, etwas erreichen, verstehst du? Ich wär nämlich auch gern Gewinner. Zumindest einmal. Und das geht nicht, wenn ich hier vor den Mathebüchern herum hocke.“
„Aber wenn du feiern gehst und dich betrinkst?“ Sie klang immer noch sauer, aber wenigstens nicht mehr so schrill. Und ihre Hand hatte aufgehört zu zittern, was er als ein gutes Zeichen nahm.
Er trat zu ihr und nahm ihre Hand. „Ich muss mich einfach selbst finden“, sagte er leise. „Das musst du doch verstehen können, oder?“
„Oh, mein Junge“, sagte sie und lächelte ihn an. „Ich möchte sogar, dass du dich selbst findest, aber ich will auch, dass du deine Zukunft sicherst. Erst die Schule abschließt und dann kannst du tun und lassen was du willst, ja?“ Sanft wuschelte sie ihm durch die Haare, wie sie es getan hatte als er noch kleiner war.
Er nickte. „Ja.“ Das werden wir zumindest noch sehen, Mama.
Bildquelle: Pinterest
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