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44 - Vollmond

Das Gespräch mit Luise war einerseits sehr erhellend, andererseits verunsicherte es mich ungemein.
Sollte ich wirklich die Nacht bei Eliah verbringen? Würde ich ihm helfen können sich in Zaum zu halten? Oder würde er gnadenlos auf mich losgehen, wenn ich ihm zu nahe kam oder ihn einengte?

Fragen über Fragen tummelten sich in meinem Kopf und bereitet mir starke Kopfschmerzen.
Ich saß zuhause auf dem Sofa, hielt eine dampfende Tasse Tee in den Händen und versuchte Ordnung in meine Gedanken zu bringen.

Eliahs Wolf war das Problem.
Eliahs Wolf war ein Teil von Eliah, also war Eliah nicht indirekt auch ein Problem? So gesehen?

Nein!

Ich schüttelte den Kopf um diesen absurden Gedanken zu verwerfen.

Eliah war so ein lieber Kerl und ich wusste von Anfang an, dass er nicht der Typ war, der ein Rudel so behandelte.
Für mich klang alles was Luise gesagt hatte logisch.
Ich konnte nur nicht nachvollziehen, warum sein Wolf über derartige Kraft verfügte und woher dieser Schmerz kommen sollte von dem Luise geredet hatte.

Eliahs Wolf handelt aus Schmerz?
Woher kam dieser Schmerz? Es muss etwas sein, was in seiner Jugend passiert war.
Wahrscheinlich kurz nach seiner Verwandlung ansonsten hätte Eliah große Probleme mit seinem Wolf gehabt, aber nachdem Eliah erzählt hatte, dass er schnell den Bogen raus hatte, musste es danach irgendwann passiert sein.

Irgendwann zwischen seiner ersten Verwandlung und seiner Ankunft hier im Rudel.

Ob ich ihn einfach danach fragen sollte?

Ja natürlich Finn, sehr sensibel. Einfach direkt danach fragen, was ihm schmerzen bereitete und warum er leidete. Ganz clevere Idee.

Kopfschüttelnd wand ich mich wieder meinem Tee zu.

Es war mittlerweile Nachmittag geworden und mit jeder Minute, die verstrich erwartete ich Eliahs Heimkehr sehnlicher.
Ich wollte mich an ihn kuscheln und ihm nah sein, wollte seine Wärme spüren und seine Lippen auf meinen haben.

Leise seufzte ich.
Eliah konnte noch so ein blutrünstiges Monster sein, ich wäre ihm dennoch absolut verfallen.
Außerdem war der Eliah, der mich umwarb, sowieso kein Monster.
Sein Wolf war es und der hielt sich anscheinend in meiner Gegenwart zurück.

Wenige Augenblicke später öffnete sich tatsächlich endlich die Haustür und ruckartig stellte ich die Tasse auf den Tisch und sprintete in die Richtung in der ich Eliahs kräftiges Herz hören konnte.
Ohne lange zu fackeln, sprang ich ihm in die Arme, schlang meine Beine um seine Hüfte und drückte mein Gesicht in seine Halsbeuge.

Sein raues Lachen hallte angenehm in meinen Ohren wieder und sanft legte er seine Arme um mich und hauchte mir einen Kuss auf die Haare.
»Hat mich da jemand vermisst?« Ich konnte nur nicken.

Als er Richtung Wohnzimmer ging, klammerte ich mich fester an ihn und seufzte wohlig auf als ich realisierte, dass er mich dort nicht einfach absetzten wollte, sondern sich mit mir auf das Polster legte und die Kuscheldecke über uns zog.

»Wie war dein Tag?«, fragte er leise und begann durch meine Haare zu kraulen. »Ganz ok.«, antwortete ich ausweichend - er brauchte nicht gleich von meinem Besuch bei Luise erfahren -, inhaliert seinen betörenden Duft und schmiegte mein Gesicht an seine Brust. »Und deiner?«

Eliah seufzte kaum hörbar, drückte sein Gesicht in meine Haare und zog mich mit der Hand auf meinem unteren Rücken fester an sich. »Wir haben immer noch Probleme mit einem anderen Rudel, aber das sollte sich bald erledigt haben.«

Sein warmer Atem kitzelte an meiner Kopfhaut und ungeniert schob ich eine Hand unter sein Oberteil um auf seiner erhitzten Haus liegen zu bleiben.
Ich liebte es seine nackte Haut auf meiner zu spüren.
Diese Nähe gab mir Kraft und ließ mich gut fühlen.

»Du weißt, dass du mich jederzeit nach meiner Meinung fragen kannst, oder?« Eigentlich wollte ich erst 'Hilfe' sagen, aber wahrscheinlich hätte der Alpha dieses Angebot in den falschen Hals bekommen. Immerhin ging er immer noch davon aus, dass er keine Hilfe brauchte und alles in bester Ordnung war.

»Ich komme vielleicht darauf zurück.«, antwortete Eliah und ich wusste gleich, dass er das nur sagte um mich zufrieden zu stimmen.
Schlussendlich würde er sich ja doch nicht an mich wenden.

Zumindest noch nicht. Das würde sich schon noch ändern.

»Ich werde heute zuhause bleiben.«, informierte ich ihn und spürte augenblicklich wie er sich unter mir anspannte. »Ich denke, dass es besser ist, wenn ich hier bleibe. Was glaubst du was passiert, wenn dein Wolf die Oberhand ergreift und sein Gefährte dann nicht da ist? Er wird ausrasten und dann bin ich wahrscheinlich noch mehr in Gefahr.«, erklärte ich meinen Standpunkt und begann kleine Kreise auf seinen Unterbauch zu zeichnen.

Eliah schwieg einige Augenblicke, ehe er den Kopf schüttelte und uns mit einem leisen Seufzen drehte, sodass wir auf der Seite lagen und ich zwischen ihm und der Sofarücklehne lag.
»Ich habe Angst, dass ich dich verletze, Finn.«, flüsterte Eliah und schmiegte seine Wange an meine. Sein Bart kratzte dabei angenehm und ich konnte nicht verhindern ein zufriedenes Schnurren auszulassen. »Ich könnte mir das niemals verziehen.« Er schluckte hörbar. »Ich habe dir schon einmal weh getan und das ist für mich schon unverzeihlich. Aber ein zweites Mal?« Stumm schüttelte er den Kopf.

»Bitte Finn. Ich bitte dich inständig nicht bei mir zu sein. Nur diese Nacht. Bitte.«
Eliahs Augen schimmerten gefährlich, sein Griff um mich hatte sich abermals gefestigt. Sein Atem ging flach und ich konnte seine Angst spüren.

Beinahe hätte ich nachgegeben, einfach um ihn nicht mehr so sehen zu müssen, aber ich schüttelte trotzdem den Kopf. »Ich will nicht von dir getrennt schlafen müssen.«, hauchte ich gegen seine Lippen. »Nirgendwo bin ich sicherer als bei dir, Eliah.«

Sein gequälter Gesichtsausdruck zerbrach mir das Herz und in der Hoffnung die Sorgenfalten von seiner Haut zu verjagen, begann ich sanft über seine Wange zu streicheln.

»Ich möchte dich vor allem beschützen, Finn. Du bist jetzt mein Leben und ich werde alles dafür geben, dass es dir gut geht, dass du dich wohl fühlst, dass du glücklich bist, aber in Vollmondnächten kann ich dir einfach nicht garantieren, dass ich dir nichts tue. Bitte Finn. Ich könnte es nicht ertragen zu wissen, dass ich dich verletzt habe.« Seine Stimme zitterte und während er sprach löste sich tatsächlich eine kleine Träne aus seinem Augenwinkel.
Zaghaft fing ich die Perle mit meiner Fingerkuppe auf und wischte die feuchte Spur von seiner Wange.

Das Eliah sich solche Sorgen um mich machte, berührte mich sehr und ließ mich unglaublich geliebt fühlen.

Dieser Eliah, der gerade vor mir lag, der mit brüchiger Stimme versuchte mich dazu zu überreden, mich aus Sicherheitsgründen von ihm fernzuhalten, das war der richtige Eliah. Der gute, der liebe Eliah, der sich so fürsorglich um mich kümmerte. Der Eliah, der seinen Eltern gegenüber so zahm war und mir gezeigt hat, wie sehr er seine Eltern liebt.

Und dieser Eliah war es auch, der mich nur noch mehr an meiner Entscheidung festhalten ließ.

»Ich verstehe dich, Eliah. Ich bin trotzdem der Meinung, dass wir uns dem stellen müssen. Gemeinsam. Wir können nicht jeder Vollmondnacht getrennt voneinander verbringen, das würde ich nicht aushalten. Lass mich dir bitte helfen.«, flehte ich meine Liebsten an und nahm sein schönes Gesicht in meine Hände.

»Ich bin mir sicher, dass dein Wolf mir genauso wenig weh tun möchte, wie du. Ich meine, unseren Wölfen haben wir unsere Bindung überhaupt erst zu verdanken. Ohne ihm würdest du nicht so empfinden.«, erklärte ich Eliah, weil ich mir nicht sicher war, ob er sich dem bewusst war. Immerhin weiß er doch erstaunlich wenig, obwohl er seit fast zwanzig Jahren der Alpha eines Rudels war.

Dieser Gedanke war immer noch so absurd. Wenn man das hörte, könnte man meinen, Eliah wäre bereits ein alter Greis und kein sexy Mann im mittleren Alter mit stahlharten Muskeln und vollem Haar.

»Ich weiß nicht, ob mein Wolf das genauso sieht.«, murmelte Eliah so leise, dass ich mir sicher war, dass er das eher zu sich als zu mir gesagt hatte.

»Ich schon.«, antwortete ich ihm überzeugt. Wenn auch gespielt überzeugt.
Insgeheim fürchtete ich mich schon etwas, aber das durfte ich Eliah weder sagen noch zeigen. Ich musste ihn davon überzeugen und wenn er wüsste, dass ich mir selber nicht einmal sicher war, dann würde er sich gleich komplett quer stellen.

»Dann ist es verhandelte Sache. Ich bleibe heute bei dir.«, grinste ich enthusiastisch und schmiegte mich fest an ihn, ließ meine Hand dabei wieder unter sein Shirt wandern.
»In der Zwischenzeit können wir uns die Zeit ja zu zweit vertreiben.«, schnurrte ich und strich mit meinen Fingerspitzen federleicht über seine weiche Haut.

Ein zufriedenes Knurren kam von Eliah und genießerisch fielen seine Augen halb zu.
Auf der empfindlichen Haut seines Bauches entstand eine feine Gänsehaut und entzückt darüber, welche Wirkung ich auf ihn hatte, schob ich sein Oberteil etwas weiter nach oben um auch seine Brust freizulegen.

Er ließ mich noch eine Augenblicke seine Haut fühlen, ehe er sanft meine Hand griff, sie zu seinem Mund führte und kleine Küsse auf jedem meiner Finger hauchte.

»Ich würde sagen, wir machen erst etwas zu essen.«, säuselte er und wollte sich bereits von mir lösen, aber ich klammerte mich an ihn und zog seinen Körper wieder zu mir.

»Ich habe keinen Hunger auf Essen.«, schnurrte ich gegen seine verführerischen Lippen, »Nur auf dich.«

Eliahs Lippen zogen sich zu einem Schmunzeln und sanft drückte er seine Lippen kurz auf meine.

»So verführerisch das auch klingt, muss ich leider passen. Ich habe Hunger und du musst auch etwas essen. Du isst in letzter Zeit schon wieder viel zu wenig.« Mit einer gekonnten Bewegung hob er mich vom Sofa und automatisch schlang ich meine Beine um seine Mitte.

»Das ist nicht fair. Wir wurden letztes Mal unterbrochen.«, maulte ich und wollte ihn wieder küssen, doch Eliah wich mir aus sodass meine Lippen nur seine Wange trafen.

»Wir holen es morgen nach, aber du weißt, dass es mir so schon schwer fällt mich beim Sex mit dir zu kontrollieren und wenn dann noch der Vollmond naht« Er vollendete seinen Satz nicht, schüttelte nur den Kopf und trug mich in die Küche.

Seufzend lehnte ich meinen Kopf gegen seine Schulter.
Ich verstand ja seinen Beweggrund, aber das Verlangen konnte ich deswegen auch nicht einfach so abstellen. Vor allem nicht, wenn ich ihm so nah war.

Ich spürte seine warme Haut unter dem dünnen Oberteil. Ich spürte seinen heißen Atem. Ich spürte sein starkes Herz und vor allem spürte ich seine Zufriedenheit.

Eliah war zufrieden und das machte mich unglaublich glücklich.

»Also, auf was hast du Hunger?«, fragte er voller Tatendrang als er mich auf einem der Hocker absetzte und sich dem Kühlschrank zuwandte.

»Ich habe ehrlich keinen Hunger.«
Der skeptische Blick, den Eliah mir daraufhin zuwarf, brachte mich zum lachen.

»Du musst trotzdem was essen.« »Wenn du etwas gutes kochst, dann probiere ich vielleicht einen Happen.«, zwinkerte ich ihm zu was ihn lachend mit den Augen rollen ließ.

In Windeseile - Eliah hatte offenbar wirklich Hunger - zauberte er uns einen Kartoffelauflauf nach dem Rezept seiner Mutter. Währenddessen erzählte er mir aus seiner Kindheit und wie sehr er und seine Brüder diesen Kartoffelauflauf, generell Auflauf, gehasst hatten. Je älter er allerdings wurde, desto mehr fand er gefallen daran, wie einfach man sie zubereiten konnte und irgendwann hat es ihm dann auch geschmeckt.

Unter Eliahs aufmerksamen Adleraugen aß ich auch einige Gabeln davon, war jedoch viel zu schnell wieder satt beziehungsweise konnte mich einfach nicht dazu bewegen noch mehr zu essen.
Dafür fühlte sich mein Magen viel zu flau an.

Es nervte mich ungemein, dass mein Körper plötzlich wieder in sein Anfangsstadium zurück verfiel. Am Anfang meiner Degradierung konnte ich auch kaum etwas Essen.
Mit der Zeit ging es aber immer besser und ich habe teilweise sogar mehr als eine Portion gegessen, aber jetzt schlagartig wieder zurück auf Null? Zum kotzen.
Im wahrsten Sinne des Wortes.

Angestrengt schob ich den beinahe unberührten Teller eine Armlänge von mir weg und versuchte den Geruch des Essen auszublenden.
»Alles in Ordnung?«, fragte Eliah und legte seine Hand besorgt auf meine.

»Grundsätzlich ja. Mir ist nur schlecht, irgendwie.«, antwortete ich matt und zog die Ärmel meines Pullovers über meine Hände. »Kuscheln wir uns dann ins Bett?« Hoffnungsvoll sah ich zu Eliah auf, welcher zögerlich, aber lächelnd nickte.

Nachdem wir uns Bett fertig gemacht hatten, lagen wir nicht viel später bereits in den weichen Lacken.
Eliahs nackter Oberkörper vereinnahmte meine gesamte Aufmerksamkeit und andächtig strich ich über seine glattrasierte Haut, umrundete seine zartroten Nippel, ohne diese zu berühren, versenkte meine Fingerkuppe ab und an in seinem Bauchnabel.

Eliah hatte derweil seine Augen geschlossen und signalisierte mir mit einem sanften, anhaltenden Brummen, dass es ihm gefiel und er meine Liebkosungen genoss.

Als ich jedoch begann kleine Küsse auf seiner Brust zu verteilen, griff er abermals nach meiner Hand, schob mich vorsichtig von sich und legte sich in der Löffelchenstellung hinter mich, drückte mich an seinen Körper.

Es gefiel mir sehr der kleine Löffel zu sein, weshalb ich meine Kehrseite näher an ihn rückte und meinen Hintern neckend gegen seine Mitte presste.
Ich spürte zwar, dass es Eliah nicht kalt ließ, doch durch seinen Griff ließ er mir keine Möglichkeit mich anderweitig um ihn zu bemühen als so, aber das störte ihn anscheinend nicht.

Er hielt mich unbekümmert im Arm, schmiegte sich von hinten an mich und sein stetig klopfendes Herz und seine Wärme ließen mich schnell in die Traumwelt gleiten.

Als ich das nächste Mal wach wurde, lag Eliah nicht mehr neben mir, trotzdem war seine Bettseite noch warm.
Offenbar ist er erst vor kurzem aufgestanden.

Brummend drehte ich mich auf den Rücken und starrte teilnahmslos an die Decke.
Trotz den zugezogenen Vorhängen und der Dunkelheit im Zimmer, spürte ich den Vollmond in jeder Faser meines Körpers.
Unruhig begann ich mich hin und her zu welzen und verfluchte Eliah dafür, dass er nicht bei mir war. In seiner Nähe wäre ich bestimmt zur Ruhe gekommen.

Moment.

»Eliah?« Wo war er?
Er antwortete nicht, aber ich konnte sein schlagendes Herz hören. Er war offenbar unten irgendwo.

Mit einem leisen Seufzen schälte ich mich aus der warmen Bettdecke und trottete erschöpft nur in Boxershorts und einem T-Shirt vom Eliah die Treppe hinunter. Auch, wenn mein Kopf dank des Vollmondes hellwach war, war mein Körper ausgelaugt und bräuchte eigentlich dringend seine Ruhe.

»Eliah?«, fragte ich erneut.
Alle Vorhänge waren zugezogen, weshalb es auch hier dunkel war, doch dank meiner Wolfsaugen konnte ich ohne Probleme sehen.
Ohne eine Antwort von meinem Gefährten zu erhalten, folgte ich seinem Herzschlag ins Wohnzimmer.

Im ersten Moment hätte ich ihn fast übersehen. Seine Erscheinung bettete sich perfekt in die Dunkelheit.
Erst als er seine Augen plötzlich öffnete, konnte ich ihn im Sessel sitzend ausmachen.

Seine eisblauen Augen loderten hell, blendeten mich beinahe in diesen zappendusteren Raum, und so stürmisch wie in diesem Moment hatte ich das Feuer in seinen Augen noch nie gesehen.

Mittlerweile wusste ich, dass dieses Feuer und seine Intensität ein Indiz dafür waren, wie nah sein Wolf an der Oberfläche war beziehungsweise in wie Weit er die Kontrolle übernommen hatte.

Anhand dem Wirbelsturm aus Feuer, der hell in seinen Augen wütete, folgerte ich, dass gerade nicht Eliah vor mir saß. Dass sein Wolf komplett die Kontrolle übernommen hatte.

Zögerlich ging ich auf meinen Liebsten zu, der mich im selben Moment mit einem tiefen Knurren begrüßte.
Ich wollte Inne halten, aber mein Wille trieb ich weiter.

Eliah war mein Gefährte. Ich brauchte keine Angst vor ihm haben und vor allem brauchte mein Wolf nicht meinen sich von ihm unterbuttern lassen müssen, nur weil er ein Alpha war.

»Hey.«, flüsterte ich und überwand den letzten Abstand zwischen uns.
Eliah hielt stur meinem Blick stand und wog offenbar ab, wie er mir gegenüber begegnen sollte.

Zaghaft legte ich meine Hände auf seinen pelzigen Wangen und zog seinen Kopf näher zu mir.

Wie in seinem Büro damals, hatten sich einige wölfische Features hervorgetan. Sein vorher nackter Oberkörper sowie Teile seines Gesichts waren von seinem dunklen Fell überzogen. Seine Krallen lagen ruhig auf den Armlehnen des Sessels. Sein Reißzähne lugten zwischen seinen Lippen hindurch und ragten in einer beachtlichen Länge aus seinem Kiefer.

Es war ein beängstigendes Bild, aber ich vertraute darauf, dass auch sein Wolf mir nichts tun würde.

»Hey.«, flüsterte ich abermals und lehnte mich vorsichtig zu seinen Lippen hinunter.
Es war ein komisches Gefühl seine Lippen zwischen den spitzen Zähnen zu spüren, die leicht an meiner Haut kratzten.

Er den Kuss nicht erwiderte.

Das stellte ich mir jedoch auch schwierig vor bei diesen Fängen.

Zögerlich löste ich mich wieder von ihm.

»Hey, ich bins, Finn. Erkennst du mich?«, sprach ich mit leiser Stimme und ließ sein Gesicht weiterhin nicht aus meinen Fingern.

Ein verachtendes Schnauben kam von dem Halbwolf vor mir als wollte er mir mitteilen 'Selbstverständlich erkenne ich dich. Was ist das für eine dumme Frage?'.
Das lockte mir ein Lächeln auf die Lippen.

Bevor ich jedoch noch einmal etwas sagen konnte, stand Eliah einfach auf, ging an mir vorbei und sah mich mit einem abwartenden Blick an, ehe er aus dem Wohnzimmer trat.
Ich wusste nicht was er vorhatte, trotzdem folgte ich ihm.

Eliah verließ ohne weiteres das Haus und stand wartend am Waldrand.
Sein ungewohntes Erscheinungsbild brannte sich immer weiter in mein Hirn ein und je näher ich ihm im Licht des Mondes kam, desto mehr erinnerte mich diese Szene an einen schlechten Werwolffilm.

Als ich knapp vor ihm zum stehen kam, wand er sich abermals vor mir ab und mit einem leisen Knacksen verwandelte er sich fix in einen Wolf. Der selbe Wolf, dem ich schon einmal begegnet war.
Offenbar hatte er keinerlei Probleme bei der Verwandlung, denn sie ging reibungslos und schnell vorüber.

Mit blauen Augen beobachtete der Alpha mich und plötzlich checkte ich was er von mir wollte.

Mit einem Knacksen und wahrscheinlich nicht ganz so elegant wie Eliah verwandelte ich mich ebenfalls in einen Wolf und streckte erst einmal meine müden Gelenke.
Viel zu lange war ich nicht mehr in der Gestalt meines Wolfes.

Ich trat an den großen dunklen Wolf heran und schmiegte mich sofort an sein dichtes Fell und zu meiner Freude schob auch der Alpha seine Schnauze in mein Fell.
Zaghaft begann ich ihn zu beschnuppern und abermals vernebelte mir sein einzigartiger Geruch das Gehirn.

Mit einer liebevollen Bewegung schlechte Eliah mir über die Ohren, was ein leises zufriedenes Knurren bei mir auslöste, und drückte seine Seite an meine.

Mit einem kleinen Bellen wand Eliah sich von mir ab und signalisierte mir ihm zu folgen.

Eliah passte sich meiner Geschwindigkeit an als eir nebeneinander durch den nächtlichen Wald brausten.
Der Vollmond schien seicht durch das Blätterdach und in der Ferne konnte ich noch andere Wölfe wahrnehmen, die sich in dieser Nacht herumtrieben. Jedoch kam uns keiner davon zu nah.
Sie erkannten Eliah und wahrscheinlich auch mich und hielten anscheinend lieber Sicherheitsabstand ein.
Ich konnte mich deswegen jedoch nicht beklagen, denn ich verbrachte die Zeit gern allein mit Eliah.

Der große Wolf begann plötzlich neben mir herumzutollen und als er sich aufgeregt im feuchten Waldboden wälzte, konnte ich nicht anders als spielerisch auf ihn eingehen. Wie junge Welpen kämpften wir kindlich miteinander. Bissen und zwickten uns gegenseitig sanft, schubsten uns in den Dreck, wälzten uns übereinander.
Wäre ich ein Mensch würde ich von einem Ohr zum anderen Grinsen, aber so wedelte nur meine Rute aufgeregt hin und her und selbst Eliahs konnte sich nicht stillhalten.

Es stimmte mich traurig, dass Eliah wahrscheinlich nie derart mit Gleichgesinnten gespielt hatte. Er war nie ein Welpe, verwandelte sich erst als Teenager und selbst dann hatte er keine anderen Wölfe um sich. Spätestens als er dann der Alpha war, hatte er seinen Stolz ziemlich sicher nie zur Seite gelegt und mit jemandem gespielt.
Deswegen war er wahrscheinlich auch nie bei den Welpen beziehungsweise befasste sich kaum mit ihnen.
Ob er eifersüchtig auf ihre unbeschwerte Wolfskindheit war?

Als wir auf einer kleinen Lichtung ankamen auf die der Vollmond ungestört herunterleuchtete, ließ ich mich auf dem hohen Gras nieder und wartete auf Eliah, damit er es mir gleich tat, um den Mondschein auf dem Fell genießen zu können.
Doch der große Wolf legte sich nicht neben mich.

Mit zögerlichen Schritten trat er über mich und legte sich im nächsten Moment auf mich ohne sein ganzes Gewicht auf mir nieder zu lassen.
Er bedeckte mich vollends mit seinem Körper, rieb seinen empfindlichen Bauch an meinem Rücken, drückte seine Schnauze in meinen Nacken.

Abermals konnte ich nur bejahende Knurren herausbringen und gab mich seinen Liebkosungen hin als er begann über meinen Kopf, meinen Nacken und meine Vorderpfoten zu schlecken. Seine Zunge war auch durch mein dichtes Fell noch heiß zu spüren und genießerisch schloss ich die Augen und ließ mich von meinem Gefährten im Mondschein liebevoll verwöhnen.

Ich war mir sicher.
Dieser Wolf war eigentlich nicht böse. Er war nicht das, was die anderen in ihm sahen. Er war kein Monster und er war kein Problem.

Hier im Wald - nur wir zwei allein -, hier konnte er seine Vergangenheit ablegen und lebte im Hier und Jetzt. Der Tyrann, der Massenmörder schlummerte, hatte Sendepause.
Dieser Wolf hier, erinnerte mich an Eliah und ich wusste, ich spürte, dass Eliah und sein Wolf eine gute Seele hatten, die - wie Luise schon gesagt hatte - nur von Schmerz geleitet und zerfressen wird.

Es musste einen Weg geben, ihnen diesen Schmerz nehmen zu können, dann würde sich auch Eliahs Wolf beruhigen und den beiden endlich den Frieden geben, den sie verdienten.

Damit würde dieses geschundene Rudel auch zur Ruhe kommen und endlich einen geregelten und vor allem normalen Alltag hinterhergehen können.

Mit einer flinken Bewegung drehte ich mich unter Eliah auf den Rücken, streckte ihm meinen empfindlichen Bauch entgegen und schlechte zärtlich über seine Schnauze.
Ein belustigtes Schnauben kam von ihm, ehe er es mir gleich tat und mir über die Schnauze leckte.

Ich genoss die Zweisamkeit mit ihm und entschied kurzer Hand ihn erneut zu einem spielerischen Kampf herauszufordern.

Mit schnellen Bewegungen entkam ich seinem Gewicht, drückte Vorderbeine fest in die Wiese, reckte mein Hinterteil in die Luft, wedelte freudig und forderte ihn mit hellen Bellen auf es mir gleich zu tun.

Es war ein ulkiges Bild als der große Wolf die selbe Position einnahm wie ich, mir spielerisch rau entgegen bellte und absichtlich langsam reagierte als ich auf ihn zu sprang.

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