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Kapitel 61 - Kain Highwind

Schweigend standen wir uns gegenüber. Ich wollte noch etwas sagen. Aber ich fand nicht die richtigen Worte.
»Warum fällt dir das immer so schwer? Kein Wunder, dass die Weiber sich dauernd andere Typen schnappen!« spottete meine innere Stimme.
Ich hätte ihn am liebsten geschlagen. In manchen Situationen war es eben besser, still zu sein. Wie damals zum Beispiel, als meine beiden besten Freunde sich eher zueinander hingezogen gefühlt hatten und ich recht schnell gemerkt hatte, dass ich keine Chance bei Rosa hatte. Oder an dieser jetzigen Stelle, wo Milly immer noch trauerte. Das konnte ich nicht für mich nutzen.
»Und deswegen wird sie sich schon bald umentscheiden. Weil du zu viel Schiss vor deinen eigenen Gefühlen hast!« fauchte der andere.
Hatte er recht? Vielleicht.... musste ich direkter sein.
„Ähm... S... Soll ich dir den Tempel zeigen?", meldete sich da Milly zu Wort und riss mich aus meinen Gedanken.
Sie hatte sich offenbar wieder gefangen. In ihren blauen Augen konnte ich erkennen, dass sie einen Grund für einen Themenwechsel gesucht hatte. Die vorherige Unterhaltung war ihr anscheinend sehr peinlich. Ich schenkte ihr ein Lächeln, um sie etwas zu beruhigen.
„Gern", erwiderte ich.
Sie lächelte ebenfalls, doch ich merkte deutlich, dass sie sich eher dazu zwang.
Langsam schritten wir los. Zunächst führte sie mich zu einer großen Bibliothek, welche sich im unteren Teil des Gebäudes befand. Bis zur Decke verliefen die Regale. An den Seiten befanden sich jeweils zwei Leitern, sodass man auch die obersten Bücher erreichen konnte. Weiter hinten im Raum konnte man eine gewundene Treppe ausmachen. Diese führte zu weiteren Bücherregalen und Sitzgelegenheiten. Milly erwähnte, dass sie hier gerne gesessen und mit Shrika gelernt hatte. Dabei weinte sie wieder etwas, woraufhin ich sie erneut tröstete. Anschließend sah ich mich noch etwas um. Ich war erstaunt, so viele Bücher an einem Ort zu sehen. So etwas gab es nicht in Baron. Wer wollte die alle lesen?
„Eigentlich wollte ich Joshua das Ganze auch zeigen", meinte meine Begleitung neben mir, als sie mein erstauntes Gesicht bemerkte.
„Aber leider ist er zu sehr mit sich selbst beschäftigt."
Mein Magen zog sich zusammen und ich hörte schon die genervte und wütende Stimme in meinem Kopf. Ich musste ihn übertönen, und zwar schnell.
„Thyra ist jetzt aber auch schon sehr lange weg", gab ich schnell zu verstehen.
Milly nickte besorgt.

„Ja ich glaube auch, dass es mit ihr zu tun hat. Ich habe selbst Angst um sie und kann ihn deshalb so gut verstehen. Hoffentlich geht alles gut", betete sie fast.
Hätte ich Thyra doch nur nicht erwähnt. Sie hatte sich gerade eben erst wieder beruhigt. Wie brachte ich sie jetzt auf andere Gedanken?
»Frag nicht mich. Meine Hilfe willst du ja nicht.« hörte ich mein inneres Ich.
Er klang wie ein schmollendes Kleinkind. Diese Priesterin hatte ihm wohl ordentlich zugesetzt. Es fiel mir inzwischen häufiger auf, dass ich ihn einfach so abschütteln konnte.
„Hey. Thyra ist doch zäh und Joshua weiß das auch. Wir sind bald wieder alle zusammen", versuchte ich Milly aufzuheitern.
Ich ahnte schon, was kam. Und ja, ich hatte recht. Jetzt wurde ich von beiden Seiten attackiert.
»Machst du jetzt einen auf Cecil oder was?!« fauchte es in mir.
„Du warst damals aber ziemlich fies gegenüber Thyra", murmelte hingegen die Weißhaarige.
Ich senkte den Kopf. Millys Schelle hatte ich verdient. Der Angriff auf Thyra hätte nicht sein müssen. Ich war nicht stark genug gewesen, um ihn aufzuhalten. Die schönen Augen der Weißhaarigen betrachteten mich traurig. Sie öffnete den Mund, aber ich kam ihr zuvor.
„Nein! Du hast recht! Es tut mir leid. Ich wünschte selbst, ich könnte die Zeit zurückdrehen und sie um Verzeihung bitten. Deswegen will ich ja so unbedingt, dass sie wieder zurückkommt", gestand ich.
Es war nicht mal gelogen. Ich wollte mich wirklich für alles entschuldigen. Nur die Gefahr in mir wollte Chaos verbreiten.
»Gefahr!« schnaubte die Dunkelheit beleidigt.
Jetzt war Millys Lächeln etwas ehrlicher. Traurig und verständnisvoll. Ich bekam das Bedürfnis, sie in die Arme zu ziehen und erneut zu beruhigen. Sie war immer noch so aufgewühlt.
„Wollen.... wir weiter?", fragte ich stattdessen.
Sie nickte daraufhin nur und machte sich wieder auf den Weg.

Wir kamen an ein paar kleineren Gemälden vorbei. Sie zeigten Schlachten von einzelnen Epochen. Zu jedem hatte die junge Frau etwas zu erzählen. Es waren Kriege, die durch Espers wieder beendet worden waren. Irgendwann waren die Königreiche dann unter den Namen der Espers aufgeteilt worden.
Jedes Königreich hatte daraufhin sein Denkmal erhalten, um den Espers zu huldigen. Phönix, die große Statue im Schlosshof, Shiva, die Eisskulptur am Schloss selbst, Odin, ein Abbild seiner Selbst im Mauerwerk des Schlosses und schlussendlich Bahamut ein großes Gemälde in einem Tempel. Bei Letzterem wurde mir etwas mulmig zumute.
„Und das hier ist mein Lieblingsgemälde", verkündete Milly schließlich und wies auf das größte Bild im Raum.
Mir wurde eiskalt. Da war er auch schon! Er sah genauso aus wie in meinem Traum. Groß, bedrohlich und kampfbereit. Bahamut höchstpersönlich. Der Blick auf das große Gemälde des Drachen reichte aus, um eine gewisse Panik in mir auszulösen. Mein Traum kam wieder in mir hoch. Warum? Warum war ein Bild von ihm gerade hier? Nein der Drache an sich war nicht das Problem. Es war sein Aussehen. Meine Sicht verschwamm. Alles wurde schwarz. Ich atmete unbewusst schneller. Ich musste hier weg! Ganz vorsichtig und sanft legten sich Hände auf meinen Arm.
„Kain?", ihre Stimme rief mich aus der drohenden Dunkelheit zurück.
Ich zuckte heftig zusammen und sah in zwei besorgte strahlend blaue Augen.
„Milly", murmelte ich und hielt mir die Hand an den Kopf.
Sie half mir, mich hinzusetzen, damit ich nicht zusammenbrach. Ich vermied den Blick auf das Bild und versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Sie saß einfach nur neben mir und spendete mir mit ihrer Nähe die Ruhe und Kraft die ich im Augenblick brauchte.

„Verzeih Milly. Es... Es sind die Albträume", begann ich endlich.
Sie schwieg und lauschte meiner Erzählung. Ich beschloss nun endlich damit herauszurücken. Immerhin hatte ich auch dank ihrer Nähe endlich einmal ruhig schlafen können.
„Erst waren es Träume aus meiner Heimat. Grausame Träume in denen der Drache, also.... Bahamut, jedes Mal am Ende alles vernichtet hatte. Cecil und Rosa hingen immer dazwischen", sprach ich weiter.
Die Erinnerungen daran ließen mich zittern. Ich verschwieg, wer eigentlich der große Drache gewesen war. Das war nur eine Kleinigkeit.
„Jetzt, hier.... Hier vernichtet der Drache meine neuen Freunde auch. Joshua, Thyra und immer wieder.... dich", schaffte ich endlich zu gestehen.
Sie kam jedes Mal in dem Feuer um, weil sie sich gegen meine dunkle Seite stellte und mit mir kämpfen wollte. Immer wieder....
„Deswegen hast du meinen Namen immer gerufen", murmelte Milly.
Ich sah sie überrascht an, obwohl ich schon längst wusste, dass sie meine Träume mitbekommen hatte. Sie klang so erleichtert. Da erwischte sie mich eiskalt. Sanft legte sie ihre Hände an mein Gesicht und sorgte damit dafür, dass mein Herz immer schneller schlug. Was? Was wurde das jetzt?
„Du hättest mir sagen können, dass er es war, der dich im Traum gequält hat", meinte Milly.
Es war kein Vorwurf. Ihr Blick war zärtlich und verständnisvoll. Sie streichelte meine Wangen sanft. Das half gerade nicht wirklich. Ich wurde zunehmend nervöser und der Drang sie einfach zu küssen wurde intensiver.
„Es tut mir leid, dass ich nicht bemerkt habe, wie sehr dich die Erwähnung von Bahamut eigentlich quält. Wir hätten früher darüber reden können. Dann wäre es mit den Träumen vorbei gewesen", gab sie überzeugt von sich.
Wirklich? War es so einfach? Ich bezweifelte das. Klar konnte Reden helfen, aber viele Probleme konnten nicht allein damit gelöst werden. Sie schien, meine Gedanken erahnen zu können.
„Ich hatte es dir schon einmal gesagt. Träume sind Träume Kain", gab sie liebevoll von sich.
Dann ließ sie mich los.


»Schade.«
Er und ich.... Wir waren uns mal wieder einig. Milly erhob sich, trat vor das große Bahamut Gemälde und sah zu ihm hoch.
„Er rettete unsere Welt vor vielen Jahren. Ich habe lange zu ihm gebetet, dass er erneut erscheinen und uns helfen würde", erklärte sie dabei.
Dann wandte sie ihren Blick zu mir. Sie lächelte. Strahlte fast von innen heraus.
„Du siehst also... Er ist kein grausames Monster. Das ist nur das, was ein Traum aus ihm macht", meinte sie.
Mir wurde mit einem Mal seltsam leicht und angenehm warm. Ich konnte jedoch nicht einordnen, ob dieses Gefühl jetzt von mir kam oder tief aus meinem Innersten.

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