Kapitel 57 - Joshua Rosfield
Nach der Feuerbestattung hatte uns Ultima in den Tempel untergebracht. Kain war bei Milly geblieben, er war ihr nicht von der Seite gewichen und hatte ihr Trost gespendet. Ich hatte mich ins Freie Verzogen und saß auf den Stufen, hing meinen Gedanken nach. Mir war aufgefallen, dass Kains Haltung gegenüber Milly wieder etwas zurückhaltend war, er hatte sie nicht sofort zu sich gezogen und auch mir Gegenüber verhielt er sich ruhiger, nicht mehr Angriffslustig, eher gesagt er wollte mich nicht auf der Stelle umbringen. Dieses ungute Gefühl welches ich bei Kain hatte, war weniger geworden, aber es war noch immer vorhanden.
„Könnt ihr nicht schlafen Phönix?", vernahm ich Ultimas Stimme hinter mir und wollte schon aufstehen, doch sie schüttelte den Kopf und setzte sich plötzlich neben mich.
„Nein, nicht wirklich. Meine Gedanken kommen nicht zur Ruhe", antwortete ich.
Ultima nickte verstehend.
„Ihr macht euch Sorgen um Milly nicht war? Wegen Kain."
Ich sah überrascht zu Ultima und nickte.
„Er verhält sich ihr gegenüber einmal so wie jetzt und dann will er sie einfach nur bei sich haben sie schon sprichwörtlich besitzen. Und er hat immer wieder behauptet, dass Thyra eine Verräterin ist. Aber Thyra ist nicht mehr bei uns, also kann sie uns an Lyssa nicht verraten haben, wovon ich auch nicht ausgehe. Ich glaube dass Kain der Verräter ist. Hinzu kommt das ihr ihn Black Bahamut genannt habt und mir gesagt habt, dass Milly und Kain, jeweils einen Teil von Bahamut in sich tragen. Was hat das zu bedeuten?"
„Kains Verhalten ist deswegen so, weil er zwei Seiten in sich trägt. Als ihr hergekommen seit, hatte seine Dunkle Seite die Kontrolle über seinen Körper, sagen wir einmal Dunkle Seite. Eigentlich ist dieser Kain nur die personalisierte Version seiner verschlossenen unterdrückten Gefühle, diese er weggesperrt hatte, weil er sie nicht zulassen wollte. Der Frau die er liebte nicht sagte dass er sie liebte, ihr Name ist Rosa und weil er seinen besten Freund in seiner Welt nicht verlieren wollte. Deswegen unterdrückte er diese Gefühle, verschloss sein Herz, doch dies führte zu Hass, Zorn und unendlicher Wut, so erschuf er seine dunkle Seite. Und solange Kain nicht endlich akzeptiert, dass seine dunkle Seite, sein Herz ist die beiden Seiten nicht endlich eins werden. Wird es immer wieder diesen Wechsel geben über die Kontrolle doch lange wird es nicht mehr gut gehen. Es wird wenn es so weitergeht einen erheblichen Schaden geben, wenn nicht sogar große Verluste. Kain muss endlich zu Vernunft kommen, ewig können wir Lyssa nicht in Schach halten und damit der wahre Bahamut erwacht müssen die Helle und die Dunkle Seite wieder eins werden. Und in Milly erwachen, denn sie ist die Person welche vor Millionen von Jahren prophezeit wurde. Das die Macht von Bahamut erneut gebraucht wird um eine aufkommende Finsternis zu vernichten, doch dieses Mal wird das Licht siegreich hervorgehen, wenn der Schatten des heiligen Drachen mit dem Licht verschmilzt.
Bahamut hat in einer anderen Gestalt den Kampf gegen Zeromus beendet indem er Zettaflare einsetzte. Diese Attacke spaltete unsere damalige Welt in zwei und so entstanden Mimoria und die Welt von Kain Highwind, Deruugon. Bahamut vernichtete Zeromus. Und damit Deruugon nicht Mimoria vernichtete, gab er damals sein Leben. Aber seine dunkle Seite oder eher ausgedrückt der Schatten, seiner wahren Gestalt wurde in einem Menschen wiedergeboren und das ist in diesem Fall Kain. Und leider ist er der gleiche launische Dickkopf, wie es sein innerliche Drache ist. Während Milly das reine Licht ist und eine Güte, eine Wärme in sich trägt, welche einfach nur schön ist. Aber Wärme kann auch zu einer unerträglichen Hitze führen und zu Zerstörung. Die Esper des Lichts kann auch für Zerstörung sorgen. Aber ich denke das brauche ich dir nicht zu sagen.“
Ich schüttelte auf Ultimas letzte Worte den Kopf, nein das brauchte sie wirklich nicht. Ich ließ meinen Blick über das zerstörte Königreich gleiten und die Erinnerungen an Dichasia kamen wieder hoch. Als Dion als Bahamut unter Ultimas Einfluss Dichasia vernichtete, sah es danach nicht viel besser aus, als hier. Diese Erinnerungen schmerzten, sogleich dachte ich wieder an meinem Bruder, fragte mich, wie es ihm jetzt ging, nach seinem Sieg über Ultima. Und was er sagen würde, wenn er wüsste das ich wieder am Leben war.
„Euer Bruder wäre sehr glücklich darüber, wenn er wüsste das ihr wieder lebt. Aber er wäre auch dafür, dass ihr euer Leben lebt, wenn es euch möglich ist. Mit den Menschen die euch wichtig sind."
Ich blickte überrascht zu Ultima, konnte sie etwa meine Gedanken lesen?
Ich hörte die Göttin auflachen, seit wir hier angekommen sind, hörte ich sie das erste Mal lachen. Und dieses Geräusch zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen.
„Euer Gesicht ist im Moment für mich wie ein offenes Buch, da muss man keine Gedanken lesen können. Ich kann mit euch über Telepathie kommunizieren und teilweise höre ich eure Gedanken, aber nicht immer. Und soviel ich weiß geht es Thyra gut und du wirst sie Wiedersehen, wie sie auch Fenrir, also Skalli wiedersehen wird und die beiden Chocobos. Sie haben durch Karfunkel überlebt, er wusste, dass er nicht mehr alle retten konnte, also tat er es bei denen wovon er wusste das ihr sie noch benötigt und das waren die beiden Chocobos und Fenrir."
Ich sprang auf.
„WAS? Das heißt Snowwing ist noch am Leben und Belle und Skalli? Wo sind sie?"
„Ja sind sie. Sie sind bei den Mogrys im Chocobo Wald, doch fragt mich nicht wo dieser ist. Er ist geschützt von einem Schild und bestimmt nicht mehr dort wo er vor dem Kampf mit Zeromus war. Aber Thyra oder eher gesagt Shiva wird sie bestimmt finden, ihre Verbindung zu Fenrir, Skalli ist stark, stärker als sie glaubt", antwortete Ultima ruhig dennoch zitterte sie.
„Ich verstehe, aber Ultima ihr müsst das Milly sagen, wenn sie erfährt das Snowwing noch lebt, wird ihr das wieder Hoffnung geben."
„Ich werde deiner Bitte nachkommen Phönix, doch du solltest dich jetzt ausruhen. Du wirst deine Kräfte noch brauchen", antwortete Ultima ich ging vor ihr auf die Knie und legte meine Hände auf ihre, auf meinem linken Handrücken erschien eine kleine Flamme und diese strömte in einem orangeroten Flimmern über Ultimas Hände und breitete sich auf ihren Körper aus.
„Das werde ich, aber auch ihr seid erschöpft und solltet euch ausruhen. Ich weiß wie Kräfte raubend es ist, ein mächtiges Wesen in sich gefangen zu halten. Eine Illusion von dieser Reichweite aufrechtzuerhalten und man Stunden zuvor noch einen Kampf hatte, ist bestimmt noch Kräftezerrender. Also ich Bitte euch darum Ultima euch ebenfalls auszuruhen. Wir brauchen euch noch."
Die Blonde Frau vor mir sah mich lange an, ehe sie die Augen schloss.
„Na gut, wie ihr wünscht. Dann gehen wir einmal zu Bett."
Sie stand auf und schwankte, obwohl ich sie zuvor geheilt hatte, drohte sie umzukippen. Ich fing Ultima auf, doch als ich sie berührte, jagten Bilder durch meinen Kopf. Ich sah Thyra, Barnabas gegenüber stehen, er mit seinem Schwert in der Hand und sie verletzt. Angst jagte durch meinen Körper, doch das nächste Bild oder eher gesagt Bilder die ich sah mahnte mich noch mehr zu Vorsicht.
Ich ließ Ultima los und atmete öfter durch.
„War ... war das eine Vorahnung?", fragte ich Ultima und sah sie an. Sie hatte sich wieder gesetzt und nickte. Also hatte sie es auch gesehen.
„Ja, und du solltest dich vor Kain noch mehr in Acht nehmen. Ich weiß nicht warum es dazu kommt was wir gesehen haben. Aber sei auf der Hut Phönix."
„Das werde ich, doch jetzt entschuldigt mich, ich muss Thyra finden."
Ohne auch nur auf Ultimas Antwort zu warten, rannte ich zum Tor des Königreichs dort angekommen wurde ich zum Phönix und erhob mich in die Luft.
Ich flog Richtung Königreich der Dunkelheit, nach dieser Vorahnung konnte ich ohnehin nicht mehr schlafen. Doch ich betete zum Begründer, dass Barnabas, Thyra kein Leid zugefügt hatte.
Aber ich fand sie nicht, das einzige was ich fand waren Leichen von Räubern und Einen von Thyras Dolchen, Blutverschmiert sonst nichts. Ich fiel auf die Knie und brach in Tränen aus, ich spürte ihr Äther nicht mehr.
„Nein, nein sie darf nicht tot sein. Bitte nicht, nicht sie."
Ich schrie verzweifelt und weinte, bis die Erschöpfung mich überrannte und ich einschlief.
Ich wachte erst am nächsten Tag wieder auf, steckte Thyras Dolch ein und flog als Phönix wieder zurück zum Königreich. Als ich dort landete und zum Tempel ging, erblickte ich Kain und seufzte genervt auf. Ihn brauchte ich jetzt am allerwenigsten.
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