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Kapitel 5 - Kali

Die Farben schillern in allen möglichen Klängen. Ihre Intensivität stört mein Wahrnehmungsbewusstsein. Und dann, peng. Da ist nichts mehr. Einfach nur die Stille. Diese Leere. Und dann füllt sich der Blick erneut. Diesmal aber nicht in allen Neontönen des Universums. Diesmal in den Farben der Natur. Diesmal ist es kein prächtiges durchmischtes Farbspiel, sondern ein Einklang. Ein Weg, eine Entscheidung. Etwas, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Einheit. Das ist wichtig. Wir müssen nicht bunt sein, wir müssen natürlich sein. Das ist es, wofür wir stehen. Natürlichkeit. Was könnte wichtiger sein, als Aufrichtigkeit? Wer bevorzugt das Schauspiel? Wer die Stille? Wer der sternenklaren Himmel, wer die energiegeladenen Blitze? Blitze suchen sich immer den kleinsten Punkt. Die kleinste Fläche. Deswegen Blitzableiter. Weil dann ihr elektrisches Feld am größten ist. Und wer mag Größe nicht?

Nun bin ich auf dieser Party. Dieser ach so tollen Motto Party. Diese Motto Party, zu der ich nicht wollte. Nun bin ich hier.
  Etwas nervös blicke ich im Zimmer auf und ab. Ich mag Motto Partys nicht. Aber Assia muss sie ja lieben. Nicht, dass ich Kalel gesehen hätte. Sie aber auch nicht. Stattdessen sitze ich nun hier im Raum. In der großen Halle, wenn sie so genannt werden kann, oder aber auch im Barzimmer, läuft laute Musik. Musik, die mir in den Ohren schrillt. Musik, die ich nicht mal verbannen kann, wenn ich die Augen schließe und tief durchatme. Deswegen bin ich in diesem Raum. Eine Art Zuflucht. Zuflucht vor dem Getümmel. Zuflucht vor der Masse. Vielleicht sind nicht sonderlich viele da, aber es genügt. Vorsichtig betaste ich meinen linken Arm und atme tief durch. Alles wird gut. Alles ist gut. Aber diese Unsicherheit. Ich hasse sie. Hasse es nicht zu wissen, was ich tun soll. Hasse es nur da zu stehen. Hasse es, wie blöd in der Gegend zu schauen. Dabei ist hasse ein Wort, dass wir nicht verwenden sollten. Je n'aime pas. Ich mag nicht.
  Mittlerweile sitze ich einfach nur an der Wand gelehnt da. Was soll ich hier überhaupt? Was mache ich hier? Die Musik dringt nun nur noch leise in mein Ohr. Dennoch habe ich Probleme, mich zu konzentrieren. Herunterzufahren. Anzunehmen. Mit der Situation zurecht zu kommen. Je n'aime pas Situationen, in denen ich hilflos ausgeliefert bin. Obwohl ich alt genug bin. Alt genug, um nicht hilflos in der Gegend umher zu schauen. Aber ich kann nicht ändern wer ich bin. Wie ich bin. Was bringt es mir, vorzustellen, wer ich sein könnte? Wie ich sein könnte? Vielleicht stimmt es ja, dass unser Leben nur der Weg zum Tod ist. Das Ziel ist bei allen gleich. Der Unterschied ist der Weg. Der Weg, wie wir zum Ziel kommen. Nicht, wie andere zum Ziel kommen. Wir werden immer wir selbst sein, auch wenn wir uns ändern können. Aber wir sind beeinflussbar und lernen immer. Wir lernen. Aber es ist komisch uns als Prozess anzusehen.
  Vorsichtig lege ich mich hin, auf den kühlen Steinboden und atme tief ein und aus. Du brauchst keine Angst zu haben. Nein, du hast keine Angst. Du stellst dir nur vor, du hättest Angst. Ja, das ist ein Unterschied. Hättest du wirklich Angst, dann... Denk einfach nicht dran. Das Leben ist großartig, auch wenn es kompliziert und langweilig ist. Geschenk und Fluch zugleich. Aber lass es nicht zum Fluch werden. Nein, vielleicht haben wir für jedes Geschenk einen Fluch. Vielleicht ist die Angst nur ein Fluch im Gegenzug zu einem anderen Geschenk. Aber du kannst die Angst überwinden. Lasse nicht den Fluch dein Leben bestimmen, erhöre den Segen.
  Was für Schwachsinn ich zusammenlabere. Auch egal. Es liegt alles in deinem Vorstellungsvermögen, du...
  „Alles okay?" Schwungvoll öffnet sich die Tür und ich bin drauf und dran aufzuspringen. Mira schaut zur Tür hinein.
  „Ja", bringe ich hervor und bemühe mich, mich aufzurichten, ehe sie den Raum betritt. Zwei Jungs folgen ihr. Sie lässt sich neben mir nieder.
  „Warum bist du hier?"
  „Wo ist Assia? Wo ist sie?"
  „Wenn sie sich zu dir gesellen will, wird sie schon kommen. Denke ich. Aber wir sind da. Willst du wieder mitkommen?"
  „Und wer bist du?" Musternd betrachte ich den Jungen, der die Worte erhebt. Der andere ist Paol.
  „Hab ich mich dir noch nicht vorgestellt?" Er sieht mich fragend an. „Wie unhöflich von mir. Junes mein Name."
  „Okay. Hallo Junes. Ich bin Kar... Nenn mich Light. Oder Kali." Ich nehme Junes Hand entgegen, die er mir ausgestreckt hinhält.
  „Wir haben eine Spielegruppe", fährt er fort, „wir dachten, wir könnten dich zum Mitspielen überzeugen. Ganz in grün, wie ich sehe?"
  „Was für ein Spiel?"
  „Ein Spiel, bei dem dir dein Leben sicher bleibt." Seine Augen treffen meine. In ihnen spiegelt sich Sicherheit und Vertrauen wieder. Aber auch etwas anderes. Nicht wirklich Tatkraft. Sondern als gehe es ihm noch um etwas anderes. Als würde er parallel noch ein zweites Spiel spielen. Ein Spiel, weswegen er das erste überhaupt spielt. Ich kann nicht sagen, was das für ein Gefühl ist, nein, ich kann nicht sagen, wie es heißt. Nur, dass er es weiterspielen will. Überzeugung....

⦆♢♠

Der schwarze Holztisch passt zu den dunklen Stühlen auf denen wir sitzen. Auch wenn ich helle Tische gewöhnt bin. Keinerlei Makel ist zu erkennen, nur die Maserung hat sich als Muster im Holz verewigt.
  Konzentriert teilt Junes die Karten aus, deren schwarz ebenso makellos wie das der Tische ist. Die anderen sitzen im Kreis um den Tisch herum. Aufmerksam beobachte ich, wie Junes die Karten austeilt.
  „Es geht ganz einfach. Einer legt eine Karte hin. Der Nächste legt seine verdeckt ab. Der dritte in der Reihe muss sagen, ob diese verdeckte höher oder tiefer als die offene ist. Der vierte deckt sie auf. Liegt der dritte richtig, muss der vierte die beiden Karten aufnehmen. Liegt der dritte aber falsch, muss der dritte diese aufnehmen und der vierte beginnt erneut, indem er eine seiner Karten offen hinlegt. Liegt der dritte richtig, darf er die Runde beginnen. Ziel ist es, möglichst alle Karten los zu werden."
  „Verstehe", murmle ich.
  „Also ganz einfach." Junes lächelt, als hätte ich verstanden.
  Jeder von uns kriegt acht Karten. Dabei ist es vollkommen egal, ob die Mehrheit deiner Karten Karo oder Kreuz ist. Es macht keinen Unterschied. Zu Beginn werden sieben Karten verdeckt in die Mitte gelegt. Junes holt einen Würfel hervor und wirft ihn in die Luft. Dann zählt er die Personen ab. Bei der Person mit der Würfelzahl bleibt er stehen und fordert sie auf, eine der verdeckten Karten zu ziehen. Nun muss diese sie entweder offen hinlegen oder eine andere ablegen. Der nächste in der Reihe entscheidet, ob diese Karte aufgedeckt werden soll oder ob er sie aufnimmt und stattdessen eine andere Karte offen hinlegt. Welche Karte die abgelegte ist, darf er sich, bevor er sich entscheidet nicht ansehen. Er legt aber  dann die Karte offen hin, ab der es losgeht.
  Gespannt verfolge ich das Spiel. Warte, bis ich an der Reihe bin. Herz Ass wird hingelegt. An sich ist die folgende Karte automatisch niedriger. Entweder höher oder niedriger. Der Spieler vor mir lächelt, als er seine Karte ablegt.
  „Was ist jetzt", erkundige ich mich. Mein Herz höre ich schon schlagen. Welchen Sinn hat das?
  „Wenn du falsch liegst, musst du eine Aufgabe bewältigen. Dann werden alle Karten neu gemischt. Aber jeder kriegt wieder die Anzahl Karten, bei der er stehen geblieben ist. Bewältigst du die Aufgabe, musst du keine zusätzliche ziehen und die beiden kommen auf den Ablagestapel. Bewältigst du sie nicht, musst du eine aus dem Ablagestapel ziehen und der Prozess von vorhin wiederholt sich. Das Problem: Es reicht nicht, dass du sagst, Ass ist eins und deswegen muss die Karte höher sein. Ebenso wenig wie bei elf und niedriger. Nein. Du musst höher oder tiefer sagen. Was von beiden es ist, hängt von der Karte ab. Davon, ob sie näher bei elf oder näher bei eins ist. Aber du darfst sie, bevor du deine Wahl sagst, nicht aufdecken."
  Ich versuche zu Lächeln. „Klingt so, als würdet ihr mit dem Feuer spielen."
  „Junes spielt immer mit dem Feuer." Einer der anderen am Tisch sieht ihn an. Junes erwidert den Blick ohne jegliche Reaktion. Zumindest keine mimische.
  „Du hast die Wahl. Höher oder tiefer?" Dieser intensive Blick...
  „Höher", entscheide ich und versuche tief durchzuatmen. Alles gut. Ich habe es hinter mich gebracht. Eine Wahl getroffen. Unabhängig davon, ob sie richtig oder falsch ist.
  Mira sitzt neben mir und dreht die andere Karte um. Voller Spannung beobachte ich sie dabei. Sie lächelt. „Sieben", sagt sie. „Herz."
„Eins, König, Zwei, Dame, Drei, Bube, Vier, Zehn, Fünf, Neun, Sechs, Acht. Sieben."
  „In diesem Fall liegt es sogar in der Mitte."
  „Bedeutet im Klartext?", erkunde ich mich.
  „Sieben, acht, sechs, neun, fünf, zehn, vier, Bube, drei, Dame, zwei, König, Eins."
  „Du  hast höher gesagt. Also zählen wir beim Rückwärtszählen zuerst die höhere Zahl. Also acht."
  „Würde es andersherum nicht mehr Sinn ergeben?"
  „Andersherum lägst du falsch. So ist es viel besser. Jetzt darfst du jemanden eine Aufgabe stellen."
  Ich blicke in die Runde. Wäge ab. „Warum das alles Junes."
  „Das ist keine Aufgabe", erwidert er.
  „Zeige mir, warum du es machst." Mein Blick ist fast so konstant und hartnäckig wie sein anderer. „Erklär es mir. Zeig mir die Person, wegen der du es machst."
  „Wie kommst du darauf, dass eine Person dahinter steckt?"
  „Bei deinen braunen Augen! Jeder Mensch, der auch nur ansatzweise dich ansieht und beobachtet, deine Mimik sieht und deine Augen, allein schon dein Blick! Es genügt, um mir zu sagen, dass es dir um mehr geht, als einfach nur dieses Spiel."
  „Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen. Aber meine Augen sind nicht braun. Sie sind grün. Oder mit wem sprichst du?"
  „Es hätte nur allzu gut zu der Stimmung gepasst." Ich seufze. Betrachte ihn. „Aber du trägst ja auch kein schwarzes T-Shirt." Das bringt ihm zu lachen. „Sag ihr doch einfach, was du für sie empfindest." Nun verstummt er, fixiert mich. „Ich kenne dich nicht. Sie wahrscheinlich auch nicht. Aber ist es das wert? Warum diese ganze Spielchen? Warum forderst du sie nicht einfach mal zum Mitspielen auf? Nur eine Runde? Warum verbringst du deine Zeit hier mit uns statt bei ihr?"
  „Wer sagt, dass es eine Sie ist?"
  „Tut mir leid, falls mein Kommentar irgendwie sexistisch war. Warum redest du nicht mit ihm? Ist das so schwer? Weißt du, ich für meinen Teil habe nichts dagegen. Aber für mich wirkst du eher herausfordernd. Deswegen habe ich sie gesagt. Ich hatte angenommen, du willst, dass sie dich fragt. Aber wenn sie ein er ist, ist es auch okay. Außerdem Die Person, sie. Nicht Die Person, er. Grundregeln der Grammatik."
  Er lacht. „Wenn sie ein er wäre, ginge es ja noch. Sie mag mich nur nicht sonderlich. Aber vielleicht sollte ich es mal auf der Tour versuchen."
  „Nein, du gehst zu ihr hin und sagst ihr, dass du gerne etwas mit ihr machen würdest. Oder lädst sie zum Spielen ein oder was auch immer. Aber dieses Spiel muss Enden. Lege deine Karten ihr offen hin. Lass sie in deine Karten blicken. Dann ist sie am Zug. Und sie entscheidet, was passiert."
  Er blickt mich einen Moment unentschlossen an, dann nickt er. „Okay", flüstert er und schließt die Augen, „okay, ich mach's."

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