8 🖤• Nikolina •🖤
Triggerwarnungen im Infokapitel lesen!
Paris war eindeutig nicht meine Stadt. Viel zu viel Wind um überteuerte Croissants und einen Turm, der aus der Ferne eindeutig besser aussah, als auf den ganzen Fotos im Internet.
Ich hielt am vereinbarten Treffpunkt Ausschau nach Louis. Unter meiner schwarzen Baskenmütze trug ich eine blonde Perücke und meine Augen verdeckte ich mit einer von Beyzas Sonnenbrillen, die ich mir ausgeborgt hatte. Nach ihrem Urlaub in der Türkei hatte sie eine ganze Ladung von den Dingern mit angeschleppt.
Die Vibration meines Smartphones riss mich kurz aus meinem bedeutungslosen Gedankengang. Ich warf einen Blick auf das Display und stellte fest, dass mir erneut eine Unbekannte Nummer geschrieben hatte.
Nachricht von Unbekannt:
Paris est belle, ma chérie!
»Dieser gottverdammte ...«
Dass ich dazu neigte, schnell mal aus der Haut zu fahren, war allen bekannt. Aber gerade würde ich am liebsten toben, wie ein ein Hurricane. Ich nahm die Simkarte aus meinem Handy und zerbrach sie, ehe ich es wieder einsteckte. Ich würde es in den nächsten Stunden loswerden und mir ein neues besorgen. Anschließend würde ich mich bei Beyza melden, um meine Kontaktliste wiederherstellen zu lassen.
»Lenya?«, ertönte eine männliche Stimme mit französischem Akzent hinter mir.
Ich drehte mich mit einem verschmitzten Grinsen um und stellte fest, dass unsere kleine Lenny ihr Wort gehalten hatte. Genauso wie Louis, der offensichtlich auf sie stand.
»Fast ...«, raunte ich und nahm die Sonnenbrille ab.
»Du ...«
»Nikolina von den Diamonds«, entgegnete ich mit einem Zwinkern, »stets zu deinen Diensten.«
»Was soll das? Wo ist Lenya? Was ist das hier für ein Spiel?«
Ich umkreiste ihn. »Fragen über Fragen ... Aber leider die falschen.«
»Antworte. Was willst du von mir und wie ist Lenya in die ganze Sache verwickelt?«
»Oh, Lenny hatte leider andere Pläne. Aber lass uns nicht länger abschweifen und gleich zur Sache kommen ... Es geht um Rions Geschäfte in Bukarest. Wie du ja weißt, ist er nicht länger vor Ort, weshalb die Gelder ausbleiben.«
»Und was hat das mit mir zu tun?«
»Tja, das ist es ja ... Wie gut seid ihr alle über Valentins Geschäfte und Transaktionen im Bilde?«
Er zuckte mit den Achseln. »Was hat Valentin mit Rions Geschäften am Hut?«
»Oh, nicht nur Rions Gelder sind betroffen, sondern auch die der restlichen Hearts.«
Er verengte seine Augen zu Schlitzen. »Du machst wohl Scherze.«
»Würde mir nie in den Sinn kommen ...« Ich griff in meine Handtasche und zog ein Tablet heraus, das ich entsperrte und Louis überreichte. »Ein Großteil eurer Gelder fließt direkt nach Moskau, in die Tasche des schwarzen Zaren.«
Er starrte eine Weile lang auf den Bildschirm, bis er mir das Tablet wieder zurückgab und mich skeptisch ansah. »Nehmen wir an, das stimmt, wieso gerade ich? Warum erzählst du mir davon und ich nicht Cosmin oder Rodrigo?«
»Cosmin und Rodrigo sind irre ... Abgesehen davon, war es durch Lenya leichter, an dich heranzukommen. Wir wussten aus sicherer Quelle, dass du in Paris bist, deshalb dachte ich mir, dass ein Treffen doch ganz nett wäre.«
»Ihr hättet mir auch die Wahrheit sagen können.«
»Wozu, damit du die anderen vorwarnen und Valentin die Beweise verschwinden lassen kann?« Louis presste betroffen seine Lippen aufeinander. »Du weißt, dass ich recht habe.«
»Und was willst du jetzt von mir?«
»Einen Deal ... Aber keine Sorge, ich verspreche dir, du wirst davon profitieren. Zumal du für einen längeren Zeitraum in Lenyas Nähe sein könntest. Natürlich nur, wenn du das auch willst.«
»Wollen wir das vielleicht irgendwo besprechen, wo wir ungestört sind?«
Ich entgegnete mit einem knappen Kopfschütteln. »Ich habe leider nicht allzu viel Zeit, deshalb sollten wir die Formalitäten gleich hier - an Ort und Stelle - klären.«
»Gleich hier?«
»Ja. Ich mache dir ein Angebot, das du nicht ausschlagen kannst, Louis. Und ich hoffe wirklich, dass du es annehmen wirst ...«
Denn, wenn nicht, wird das auf jeden Fall kein gutes Ende für dich nehmen.
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