~1~
Zwei Wochen voller Ruhe liegen hinter meiner Familie und mir. Steve und ich haben beschlossen, das Superheldenleben einzustellen. Steve hat sich an einer Schule beworben, auch wenn er das nicht müsste. Wir sind reich und könnten eigentlich unser Leben lang auf der faulen Haut liegen, doch Steve war noch nie der faule Typ. Und er hilft, wo er nur helfen kann.
"Liebling, ich bin einkaufen. Soll ich dir was mitbringen?", fragt Steve liebevoll. "Nein, danke. Bring den Kindern doch Chips oder sowas mit", lächle ich. Steve nickt, küsst mich hauchzart und verlässt dann das Haus. Seufzend lasse ich mich auf unser Sofa fallen. Tony hat mehrmals versucht mich anzurufen, doch ich ignoriere ihn geflissentlich.
Einige Minuten, nachdem Steve das Haus verlassen hat, klingelt es an unserer Haustür. Lächelnd stehe ich auf und mache die Tür auf. "Hast du wieder den Autoschlüssel..." Ich halte inne. Sharon steht vor der Tür. "Oh. Hey Adriana. Ich dachte, ich würde Steve antreffen", lächelt sie falsch. Ich konnte die Agentin nie wirklich leiden. Zumindest nicht, seit ich weiß, dass sie und Steve einmal was am Laufen hatten. "Tut mir leid. Steve ist nicht hier. Worum geht es denn, ich kann es ihm ja ausrichten", meine ich ruhig. Nur weil ich sie nicht mag, muss ich sie nicht behandeln wie ein Stück Dreck. "Kann... Kann ich vielleicht reinkommen? Ich würde gerne persönlich mit Steve reden." Misstrauisch öffne ich ihr die Tür und bitte sie herein. Sie lächelt mir dankbar zu. "Die Küche ist dort." Ich weise auf ein Tür. Schnell schließe ich die Tür und rufe meine Kinder runter.
"Mum und Dad haben Besuch. Also bleibt bitte oben und beschäftigt euch für eine Stunde, ohne runterzukommen, okay?" Die drei nicken. "Okay Mum. Aber Dad ist doch gar nicht da." Ich nicke. "Er kommt bestimmt gleich wieder." Ich lächle meinen Kindern zu und gehe dann zu Sharon.
"Du und Steve seid also jetzt zusammen?", fragt sie scheinbar interessiert. "Eigentlich sind wir sogar verheiratet", lächle ich gespielt und kann es mir nicht verkneifen, ihr den Ring unter die Nase zu reiben. "Oh wow. Glückwunsch. Vor ein paar Jahren sah es noch so aus, als würde Steve mich heiraten. Ich bin... sprachlos, wie unterschiedlich wir doch sind und das Steve uns doch beide lieben konnte", meint sie. Sie hält wohl auch nicht sehr viel von mir. "Wie auch immer. Was führt dich in unsere bescheidene Hütte?", frage ich und setze eine Kanne voll Tee an. "Oh, dass ist was persönliches mit Steve", antwortet Sharon und sieht mich entschuldigend an. Augenblicklich wächst meine Neugierde. "Ich bin Steves Frau. Ich denke, es ist schon okay", versuche ich sie zu überzeugen. "Hör zu, Ria. Ich weiß, du fühlst dich von mir bedroht, aber das geht dich wirklich gar nichts an", meint sie nun etwas harsch. "Bedroht? Von dir? Ich bitte dich Sharon. Wer von uns hat Steve denn nun geheiratet? Ich bin bloß neugierig", überspiele ich meine Eifersucht. "Tut mir leid, Adriana. Ich kann es dir wirklich nicht sagen", zuckt sie mit den Schultern. Ich wende mich augenverdrehend von ihr ab und fülle zwei Tassen mit dem fertigen Tee. Wir hören, wie die Tür aufgeht und sofort fängt Sharon an zu weinen. Verwirrt sehe ich zu der Blonden. Sie schnieft und krallt sich an der Tasse fest, die ich ihr gerade erst hingestellt habe. "Ich... ich habe keinen Job mehr, wollte ich damit sagen", schluchzt sie, als Steve zur Tür hineinkommt. Er bemerkt seine Verflossene schnell. "Oh. Hey Sharon. Was machst du denn hier?", fragt er verwirrt, legt die Einkäufe auf die Anrichte und küsst mich zur Begrüßung. Zufrieden lasse ich zu, dass er seinen Arm um mich schlingt, während er zu Sharon sieht, die plötzlich nach Mitleid bettelt.
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