~50~
I'm baaaaaack <3
Die kleine Uploadpause hat mir wirklich gut getan und ich bin recht gut beim schreiben vorangekommen. Ich struggle hier und da natürlich mit einigen Abschnitten in den Kapiteln, aber es ging doch sehr gut.
Am 01. Januar 2025 wurde dieses Baby hier 1 Jahr alt <3
Kurze Info vorneweg, bevor ihr in dieses Kapitel startet; Es wird jetzt erst mal nur alle zwei Wochen ein neues Kapitel geben.
[3547 Wörter]
_________________________________
?? POV
Ich schlich durch die verlassenen Straßen, mein Verstand ein Labyrinth aus Angst und Wut. Der kühle Sommerwind zerrte an meiner Kleidung, als wäre er bestrebt, die dunklen Gedanken aus mir herauszureißen und freizulegen. Ich wusste, dass Areum sich der Polizei gestellt hat, ihre Geständnisse klangen in meinen Ohren wie das ferne Echo eines längst verlorenen Krieges. Doch ich wollte - oder konnte - die Wahrheit nicht akzeptieren, dass mein eigen Fleisch und Blut mich verraten hatte. Ich verdrängte es, konzentrierte mich stattdessen auf das, was Lee Min-Suk, der eigentliche Drahtzieher hinter diesem 'Komplott', von mir verlangte. Er hat mich in eine Ecke gedrängt, wo keine Schatten tief genug waren, um sich zu verstecken. Er hatte Beweise, die mich für immer hinter Gitter bringen könnten, und das Wissen darüber hielt mich fest in seinem Würgegriff.
>Es ist einfach.<, hatte Min-Suk mit einem kühlen, fast schon eiskalten Lächeln gesagt. >Du gehst zu ihr, du erledigst es, und du bist frei. Ich werde alle Beweise gegen dich vernichten. Niemand wird das je erfahren.<
Park Ahri.
Die Frau, die ich einmal geliebt habe, die jetzt das Ziel meines angeordneten Zorns sein sollte. Ich konnte den bitteren Geschmack des Verrats auf meiner Zunge fühlen, während ich mich dem Wohnkomplex näherte, in dem diese verräterische Schlampe wohnt. Die Wut, die ich auf diese Frau verspürte, war fast greifbar. Ich konnte nicht bestreiten, dass ich selbst unschuldig war, in all den Sachen und dass sie wegen mir gelitten hat, doch wie sehr habe ich gelitten? Wie oft haben mich die Traumata vergangener Zeiten eingeholt? Wie oft war ich dazu gezwungen, sie zu bändigen, sie zu verprügeln ja sogar zu vergewaltigen? Ich habe es genossen. Jede einzelne Sekunde! Wie sie geschrien hat, geweint und mich gebeten hat, sie in Ruhe zu lassen! Alleine bei dem Gedanken an diese Zeit wurde ich wieder hart. Doch ich sollte mich auf meinen Auftrag konzentrieren!
Ich habe mich seit Jahren nicht mehr so ausgeliefert gefühlt. Die Erinnerungen an das brutale Schlachtfeld, das ich einst im Militär durchquert habe, vermischten sich nun mit den frischen Narben, die der Verrat und meine eigenen dunklen Taten hinterlassen hatten. Ahri war das letzte Bild der Unschuld gewesen, die ich mit blutigen Händen besudelt hatte. Ihre Anzeigen gegen mich bei der Polizei haben mich schließlich zur Flucht gezwungen, in die Schatten einer Stadt, die mich einst als Helden gefeiert hatte. Mit zitternden Händen zog ich eine zerknitterte Zigarette aus meiner Jackentasche. Das Feuerzeug klickte dreimal, bevor die Flamme zustande kam und das Ende der Zigarette glühte. Der Rauch schmeckte bitter in meinem Mund, vermischt mit der Angst vor der Rache und dem Gesetz, das jetzt meine Schritte verfolgte.
Ich konnte Areum nicht aus dem Kopf bekommen. Ich habe sie manipuliert, sie für einen Plan benutzt, der viel zu weit gegangen war. Die Erinnerungen an das Konzert, der Schuss, die Panik, die in den Zuschauerrängen ausgebrochen war - es war ein weiterer Alptraum, den ich nun nicht mehr abschütteln konnte. Die Schuldgefühle nagen an mir, doch die Notwendigkeit, selbst zu überleben, dringt stärker. Ich weiß, dass ich nicht ewig fliehen konnte. Ich muss mich meinen Dämonen stellen, aber zuerst muss ich sicherstellen, dass meine verflossene Liebe das Zeitliche segnet. An diesem Tag würde ich mich nicht von dieser Dunkelheit verschlingen lassen. Mit einem tiefen Zug an der Zigarette setzte ich mich weiter in Bewegung, den Schatten entgegen, bereit, alles zu tun, um das letzte Stück meiner zerrissenen Seele zu schützen.
~
Ich trat aus dem grellen Sonnenlicht in das kühle, gedämpfte Innere des Wohngebäudes, während sich meine Augen langsam an das blendende Licht anpassen. Draußen, auf den belebten Straßen von Seoul herrschte das übliche Gewusel des Tages, doch hier drinnen lag eine bedrückende Stille in der Luft, die ich sofort bemerkte. Am Empfangstresen wartete die Frau, die in mehr als einer Hinsicht zu meinem derzeitigen Schicksal beigetragen hat. Ihr Name war Eun-ae, eine ehemalige Flamme, mit der ich Ahri betrogen habe. Eun-ae war nicht nur Komplizin in Min-Suks finsteren Plan, sondern auch die Person, die sich strategisch diesen Job verschafft hatte, um Ahri aus nächster Nähe zu beobachten. Ihre Präsenz hier war kein Zufall - sie war das Ergebnis eines sorgfältig geplanten Spiels der Manipulation und Überwachung. Als ich mich ihr näherte, traf mein Blick auf ihre funkelnden Augen und für einen Moment blitzten alte Erinnerungen auf - leidenschaftlich und schmerzhaft zugleich. Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, das mehr verriet als Freude - es war ein Lächeln der Genugtuung, das Wissen um Macht und Kontrolle auszustrahlen.
>Hyun.<, grüßte sie mich, ihre Stimme süßlich und einladend. >Es ist eine ganze Weile her..<
>Zu lange.<, erwiderte ich knapp, bemüht, jede Regung zu unterdrücken, die meine wahren Gefühle preisgeben könnte. Mein Herz schlug schneller bei dem Gedanken, dass Eun-ae jetzt das Tor zu dem Pfad war, den ich widerwillig beschreiten musste. Sie lehnte sich vor, ihr Blick intensiv.
>Du siehst gestresst aus. Ist alles in Ordnung?<
>Alles ist genauso, wie es sein sollte.<, antwortete ich, meine Stimme ebenso kontrolliert wie meine Haltung. Ich konnte es mir nicht leisten, Schwäche zu zeigen, nicht vor ihr. Nicht jetzt. Mein Blick glitt an ihrer schlanken Silhouette hinab und blieb für einen kurzen Moment an ihrem üppigen Dekolletee hängen. Diese Brüste waren weich und passen sich meinen Händen genau an. Etwas, das mir bei Ahri immer gefehlt hat.
>Wenn das hier vorbei ist..<, süßelte Eun-ae lieblich und schritt federleicht um den Tresen herum, blieb direkt vor mir stehen und neigte sich direkt zu meinem Ohr. >Wie wäre es, wenn wir beide uns danach etwas vergnügen?<, ihre Zunge leckte heiß und feucht über meinen Hals und ihre Hand legte sich fast schon willig auf meine Körpermitte. Ein Grinsen legte sich auf meine Lippen, als ich sie grob an der Hüfte packte, sie gegen den Tresen presste und meine Zunge forsch in ihren Mund drückte. Sie war eine so verdammt gute Küsserin und sie weiß was ein Mann möchte! Sie liebt es hart und steht auch gerne mal drauf, wenn man sie schlägt. Eun-ae war eine wahre Traumfrau in meinen Augen! Jedoch hatte sie eine Eigenschaft an sich, die ich absolut verabscheute.
>Oh, Hyun..<, ihr Stöhnen war einfach unerträglich, zu laut und einfach nur abtörnend. Mein Mund löste sich knurrend von ihr und meine Hand packte ihr Kinn, drehte ihren Kopf zu mir und wieder landete meine Zunge in ihrem Mund. Ich konnte es nicht vermeiden, meine Mitte an ihr zu reiben und grinste, als ich mich von ihr löste und ihre geröteten Wangen erblickte.
>Sparen wir uns das für später. Du wirst dir morgen wünschen, mich niemals gefragt zu haben.<
>Ich kann es kaum abwarten.<, keuchte sie erregt und ehe ich mich abwenden konnte, hatte sie sich ein weiteres Mal zu mir gebeugt und ihre Lippen mit meinen verschmelzen lassen.
>Was ist mit Ahri?<, murrte ich fast schon, als mein Magen sich etwas zusammenzog. Die Realität meiner Aufgabe drängte sich wieder in den Vordergrund meines Bewusstseins.
>Scheint noch nicht wieder da zu sein. Du hast also Zeit dich in ihrer Wohnung umzusehen.<, Eun-ae nickte, ihre Augen zuckten kurz hinter dem Tresen. >Ich habe alles vorbereitet. Die Überwachung im Flur wird für die nächsten zwei Stunden ausgeschaltet sein. Du hast freie Bahn.<, in ihren Worten schwang eine kalte Entschlossenheit mit. >Es ist trotzdem besser, wenn du dich beeilst. Wir wollen doch keine unerwünschten Zeugen.<, sie grinste und ich wusste sofort auf wen sie hinaus wollte. Sie drehte sich von mir weg, zog einen Schlüssel hervor und hielt mir diesen klimpert vor die Nase.
>Diese Idole können mir nichts antun.<
>Die vielleicht nicht. Aber ihr Bruder.<, Eun-ae zog eine Augenbraue nach oben und verschränkte die Arme vor sich. Ich grinste schief und zog den Schlüssel durch meine Finger.
>Ich habe keine Angst vor ihm.<, ich schüttelte den Kopf und wandte mich von der Frau ab. Ihre Finger berührten kurz meine, ein flüchtiger Kontakt, der diese Leidenschaft in mir weckte. Doch jetzt war nicht die Zeit für weitere Sentimentalitäten. Ich nickte ihr zu, dann drehte ich mich um und ging zum Aufzug, meine Schritte fest und entschieden, mein Herz schwer, von der Last, die es trug. Während der Aufzug mich nach oben trug, schloss ich die Augen und versuchte, meine Gedanken zu ordnen.
Ich wusste, was auch immer ich in Ahris Wohnung vorfinden würde, es würde das Ende eines Weges sein, von dem es kein Zurück mehr gab.
|
Ahri POV
Die Türen des Wohnkomplexes, in dem ich lebte, schwangen leise zur Seite, als ich sie aufdrückte, mein Handy fest ans Ohr gedrückt und die Tasche locker über meiner Schulter hängend. Ein leichtes Frösteln durchlief mich, als ich in die kühle Lobby eingetreten war, deren Ursprung ich nicht bestimmen konnte, während ich Namjoon am anderen Ende der Leitung lauschte.
>Es ist alles in Ordnung, Joonie.<, sagte ich ruhig. Meine Stimme klang nicht so fest wie ich dachte - etwas zittrig, aber nicht beunruhigend. >Der Arzt hat gesagt, dass die Wunde besser verheilt, als alles andere, was er bisher gesehen hat.<, berichtete ich bemüht, eine beruhigende Tonlage beizubehalten. >Er meinte, in wenigen Wochen könnte ich wieder einen Bikini anziehen, wenn ich das wollte.<, ich räusperte mich kurz und blieb mitten in der Lobby stehen. >Was ich auf keinen Fall tun werde.<, grinste ich noch schief hinterher und lauschte dem kurzen Lachen des Leaders. Mein Blick wanderte fast schon nervös durch die Eingangslobby des Gebäudes, als ob sich die Quelle meiner Unruhe irgendwo verstecken würde.
>Ich bin erleichtert das zu hören.<, lachte er ruhig weiter, seine Stimme voller Wärme, die mich etwas beruhigte. >Aber, Ahri, pass bitte auf dich auf. Ich mag es wirklich nicht, wie das alles ausgegangen ist. Unsere Manager reden seit Tagen über nichts anderes mehr. Es nervt langsam.<, er seufzte schwer und schien sich in seinem Bürostuhl zurückzulehnen. >Ich wollte niemanden damit belasten. Tut mir Leid.<, sagte ich leise und senkte meinen Blick auf den Marmorboden unter meinen Füßen. >Ahri, dich trifft absolut keine Schuld an der Sache.<, ich atmete ruhig durch und nickte leicht, wusste tief in meinem Inneren, dass ich irgendwie schon daran schuld war, wie das alles ausgegangen war. Ich hörte Namjoon erneut seufzen und sah ihn vor mir, wie er sich gestresst durch die Haare fuhr. >Du solltest dich wirklich für den Rest des Tages ausruhen und schonen. Das hat dich alles ziemlich mitgenommen.<, seine Stimme klang gleichzeitig beruhigend und besorgt - und ich konnte einen Hauch von Mitleid in seiner Stimme vernehmen.
>Uns alle hat das ziemlich mitgenommen.<, sagte ich ruhig, als ich den Aufzug erreichte und den Knopf drückte, der den Kasten sofort in Bewegung setzte. >Ich hoffe einfach, dass das alles bald ein Ende haben wird und es sich nicht noch länger hinauszögert.<, ich wandte meinen Kopf von der geteilten Tür ab und sah mich in der ruhigen Lobby kurz um. >So sehr ich eure Unterstützung brauche, so sehr weiß ich auch, wie belastend das alles für euch sein muss. Besonders für Jimin.<
>Und Hobi-hyung.<, warf Namjoon direkt hinterher und ließ mich schwer seufzen. >Für uns alle ist das schwer und wir tun unser allerbestes, um so viel wie möglich für dich da zu sein. Unser voller Terminkalender macht uns allen leider einen Strich durch diese Rechnung. Und das Management hat uns schon weniger Termine als sonst gegeben.<, er seufzte genervt und ich dachte einen Moment an den weniger vollen, dennoch vollgepackten Terminplan der Idole. >Ja.<, sagte ich nur und verdrehte leicht die Augen, wandte mich einen Moment von der Tür ab und blickte zur jungen Frau hinter dem Empfangstresen, die meinen Blick sofort auffing.
>Eun-ae, wir haben uns lange nicht gesprochen. Wie geht es dir?<, rief ich ihr ruhig zu und bekam ein leichtes Lächeln zurück. >Oh, mir geht es wie immer blendend. Das Studium ist ziemlich anspruchsvoll und überrennt mich manchmal. Ich bekomme das alles aber irgendwie hin.<, lächelte sie leicht und nickte bestätigend. >Ich wünsche dir viel Glück für die Prüfungen.<, rief ich ihr noch zu, ehe ich kurz meine Hand zum Abschied hob und in den Aufzug einstieg. >Danke!<, hörte ich sie noch zurückrufen und hielt einen Moment inne, ehe ich den Knopf für das oberste Stockwerk drückte. >Um zurück zum Thema zu kommen, Namjoon.<, richtete ich die Worte wieder an meinen Freund, der nebenher, wie ich wusste, an einem neuen Song arbeitete. >Ich werde vorsichtig sein. Ich überstürze nichts, was mir mehr schaden wird, als es mir gut tut. Es ist nur..<, meine Stimme brach ab, als mich dieses seltsame Gefühl, irgendetwas würde nicht stimmen, wieder übermannte. >Ahri? Was ist los?<, seine besorgte Stimme hallte einen Moment in meinen Ohren wieder, während ich die Anzeige über der Tür beobachtete, wie sie von Sekunde zu Sekunde höher stieg.
>Ich weiß nicht, Namjoon. Ich habe irgendwie ein ziemlich komisches Gefühl bei der Sache. Als.. als würde irgendetwas nicht richtig laufen.<, sagte ich ruhig, lehnte mich an die Wand hinter mir und strich mir kurz gestresst durch die geöffneten, kurzen Haare. >Was meinst du damit?<, seine Stimme klang neugierig.
>Ich weiß es nicht.<, seufzte ich und schloss meine Augen für einen Moment. >Ich habe irgendwie ein komisches Gefühl in der Magengegend. Könnte aber auch daran liegen, dass ich heute noch nicht wirklich etwas gegessen habe.<, murmelte ich zum Schluss und schmunzelte leicht, als Namjoon mich kurz tadelte.
>Aber meinst du wirklich, es liegt nur daran? Ich muss ehrlich gestehen, ich fühle mich gerade auch etwas unsicher, dass du alleine bist.<, ich lächelte über die Fürsorge meines Freundes breit und dankte ihm im Stillen. >So ganz alleine bin ich ja nicht. Du bist am Telefon.<
>Schon. Aber jetzt lass etwas passieren, während wir telefonieren. Soll ich einfach zuhören? Ich kann nicht mal schnell in fünf Minuten rüber gerannt kommen.<, ich lachte kurz leise, stimmte ihm jedoch zu. >Das wäre dein neuer Rekord.<, grinste ich und löste die Anspannung in meinem Kiefer jedoch sofort wieder.
>Sprich einfach weiter mit mir, okay? Bis ich in meiner Wohnung bin und sicher bin, dass alles in Ordnung ist.<, sagte ich leise und behielt meinen Blick wieder fest auf das Zahlenfeld gerichtet.
>Natürlich. Ich bin hier.<, seine Stimme wirkt auf einmal anders als vorher. >Ich wollte dich sowieso noch um deine Meinung fragen. Ich arbeite gerade an einem neuen Song und bin mir noch unsicher, ob das Sample so passt oder nicht.<, ich nickte leicht, wohlwissend, dass Namjoon mich nicht sehen konnte und lauschte den ruhigen Tönen, die er auf seinem Computer abspielte, während der Aufzug dem gewünschten Stockwerk näher kam.
Als dieser mit einem sanften Klingeln ankam und die Tür sich automatisch öffnete, schob ich die Anspannung beiseite und trat hinaus, das Handy war weiterhin fest an mein Ohr gepresst und die andere Hand fest um den Riemen meiner Tasche geschlungen. Meine Schritte hallten leise im Flur wieder, während ich meinem Freund weiter lauschte. Doch innerlich war ich in Alarmbereitschaft, wohlwissend, dass irgendetwas nicht stimmte - meine Sinne waren geschärft durch dieses nagende Gefühl.
>Ich finde du solltest den Refrain noch einmal überarbeiten. Irgendwie fehlt etwas. Und so fließend wie du das möchtest, klingt er noch nicht.<, erklärte ich, meine Stimme wieder leicht unruhig - nicht nur aus kreativer Begeisterung. Als ich meine Wohnungstür erreichte und einen Blick auf das kleine, digitale Bedienfeld neben dieser warf, erstarrte ich einen Moment. Neben der aktuellen Uhrzeit auf dem Bildschirm, konnte man genau sehen, wann die Tür zuletzt geöffnet und geschlossen wurde. Ein neues Sicherheitssystem, das neu in dieses Haus eingebaut wurde. Mein Herz schlug augenblicklich schneller, als ich die Anzeige genauer studierte und die Worte, die aus Namjoon sprudelten, in einem Echo durch meinen Kopf hallen. Unter der Anzeige mit der aktuellen Uhrzeit, waren Listen aufgeführt, die anzeigen, wann und wie die Tür zuletzt geöffnet wurde. Jedes Mal, außer das letzte Mal, wurde die Tür mit dem Sicherheitscode geöffnet, der auf dem kleinen Bedienfeld eingegeben werden muss. Mir lief augenblicklich ein Schauer über den Rücken und mein Blick glitt kurz an meiner Wohnungstür auf und ab.
>Jemand hat einen Schlüssel für meine Wohnung.<, sagte ich und überlegte sofort, wem ich alles einen Schlüssel gegeben habe. Die einzigen, die einen Schlüssel zu dieser Wohnung besitzen, waren die Jungs und Ryu. Ansonsten wurde kein weiterer Schlüssel angefertigt. Alle anderen kannten den Code oder erfragten ihn, wenn er geändert wurde. Das letzte Mal, vor etwa zwanzig Minuten, wurde die Tür mit einem physischen Schlüssel geöffnet. Und da ich wusste, dass die Jungs alle beim Label waren und Ryu aktuell nicht mal in der Nähe von Seoul ist, musste jemand anderes in meiner Wohnung sein. Ich teilte meine Bedenken Namjoon sofort mit, dessen Alarmglocken wohl in voller Lautstärke klingeln müssen.
>Du meinst jemand Fremdes ist in deiner Wohnung?<, fragte er und schien schnell auf seiner Tastatur herum zu tippen. >Ich meine es nicht nur. Ich kann es hören.<, hinter der Wohnungstür hörte ich leise Geräusche an mein freies Ohr drängen, die sich ganz danach anhören, als würde jemand in einem Schrank herumstöbern.
>Ahri, geh jetzt bitte nicht in deine Wohnung. Fahr wieder nach unten.<, just in diesem Moment setzte der Fahrstuhl sich wieder in Bewegung und fuhr zurück nach unten in die Lobby. Ich schüttelte leicht den Kopf, als mir ein eiskalter Schauer über den Rücken fuhr.
>Mh, ich ziehe mich wohl eher in eure Wohnung zurück.<, sagte ich leise und wandte mich bereits der Wohnungstür gegenüber meiner zu, als ich erneut Geräusche aus dem Inneren meiner Wohnung vernahm. Es hörte sich so an, als würde etwas geschlossen werden, während irgendwo anders etwas klickte. Was auch immer in meinem Zuhause los war, ich wollte es tatsächlich nicht herausfinden. Wenn Ryu oder einer der Jungs hier wäre, hätten sie mir Bescheid gegeben.
>Da ist tatsächlich jemand drinnen, Joonie.<, sagte ich leise und wandte mich der Tür der Wohnung der Jungs zu.
>Ich rufe die Polizei.<, hörte ich Namjoon ruhig, aber irgendwie gestresst reden und gerade als ich den Code für die Tür eingetippt habe, hörte ich hinter mir die Tür meiner Wohnung aufgehen. Das typische Klingeln des Bedienfeldes erklang in meinen Ohren, und obwohl ich die Melodie eigentlich gerne anhöre, klingt sie in diesem Moment wie ein viel zu hohes Echo in meinen Ohren nach. Ich hörte Fußschritte hinter mir, die immer näher auf mich zukamen, wagte es jedoch nicht, mich umzudrehen. Erneut rann ein eiskalter Schauer über meinen Rücken, als ich den bekannten Geruch des After Shaves wahrnahm, den ich jahrelang jeden Tag gerochen habe.
>Hallo. Honey.<, murrte die Stimme tief in meinem Ohr, als er sich dichter hinter mich stellte und sich etwas zu mir herunter gebeugt hat.
>Jonghyun.<, hauchte ich tonlos und drehte meinen Kopf etwas zur Seite. Meine Hand um mein Handy verkrampfte sich unnatürlich schmerzvoll und ich wollte gerade nichts lieber tun, als mich in die Wohnung der Jungs zu flüchten. Doch dazu war es bereits zu spät.
>Ahri? Was ist? Wer ist das?<, hörte ich Namjoon leise in meinem Ohr sprechen, noch während ich es mich wagte, mich komplett zu dem Mann hinter mir umzudrehen. Ich schloss für einen Moment meine Augen, als ich den stechenden Blick meines Ex-Freundes auf mir spürte.
>Komm doch bitte mit rein. Wir müssen uns dringend unterhalten.<, er lächelte lieb und ich wusste, dass er keine Widerworte dulden würde. Ich konnte nicht anders, als die hektischen Geräusche am anderen Ende der Leitung und ein leises 'Verdammter Mist!', aus Namjoon's Mund zu vernehmen.
>Ahri! Was auch immer ist. Leg nicht auf, hörst du?<, ich nickte leicht und löste das Handy von meinem Ohr, behielt es fest in meiner Hand und ließ mich eher widerwillig von Jonghyun in meine eigene Wohnung entführen.
Pure Angst kroch meine Knochen empor, als Jonghyun hinter mir in die Wohnung eintrat und die Tür langsam hinter sich schloss.
>Wir haben uns wirklich sehr lange nicht gesehen. Wir haben vieles zu bereden. Findest du nicht?<, ich konnte wieder nur leicht nicken und versuchte zu verhindern, dass meine Hand sich noch mehr verkrampfte. Warum bin ich nicht einfach in die Wohnung der Jungs gegangen? Warum folgte ich den Anweisungen dieses Mannes?
Vermutlich aus purer Angst heraus, was er mir alles antun könnte, sollte ich ihm nicht gehorchen. Auch wenn ich es nicht wollte, er hatte mich in seiner Gewalt. Die Angst, die meinen Körper eingenommen hat, schien mich zu lähmen und ließ nicht zu, dass mein Gehirn die richtigen Aktionen an meinen Körper sendete. Es war stumm und traute sich selbst nichts zu denken. Mein Körper schien mir nicht zu gehorchen. Ich weiß, wozu Jonghyun fähig war und weiß, dass er weitaus stärker war als ich. Unabhängig von meiner aktuellen Verfassung. Einzig und allein der Gedanke daran, dass Namjoon bereits die Polizei verständigt hat und am anderen Ende meines Handys hing, beruhigte mich. Ein kleines bisschen zumindest.
Jonghyun schloss die Tür vollständig hinter sich und ich wagte es nicht meinen Blick auf ihn zu richten. Er lag stumm auf der Kommode im Eingangsbereich, deren Schubladen offenstanden und ein wildes Durcheinander in den Dokumenten herrschte. Ich zog meine Augenbrauen etwas herunter und ignorierte den Fakt, dass er in meiner Privatsphäre herum gestöbert hat - dass er ein Bild von Hoseok und mir zerstört hat. Ich beobachtete jede Regung seiner Muskeln im Augenwinkel, jedes Blinzeln seiner Augen und jedes weiten seiner Nasenflügel. Mein Handy lag fest in meiner Hand, als ich es wagte, mich zu ihm zu drehen und ihm direkt in die Augen zu sehen.
Die Tür hinter ihm verriegelte sich, als er sie verschloss. Ein unheilvolles Klicken in der Stille meines eigentlich sicheren Zuhauses.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro