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[3976 Wörter]

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Jungkook POV;

Als Ahri ihre Augen öffnete und mit schwacher Stimme murmelte, dass sie nach Hause wollte, spürte ich einen Stich im Herzen. Ihr Gesicht war fahl, ihre Augen schattenhaft umringt und der bloße Klang ihrer Stimme, so entschlossen und doch so brüchig, ließ meine Sorgen nur noch tiefer werden.

>Wir kümmern uns darum, Ahri. Du musst dich jetzt nicht stressen.<, sagte Jin mit einer ruhigen Stimme, aber ich sah den Widerwillen in seinen Augen. Er wollte sie sicher im Krankenhaus wissen, genau wie ich, aber Ahris Wunsch nach Freiheit und Normalität konnte keiner von uns überhören. Während Jin sich auf den Weg machte, um die Entlassungspapiere zu organisieren, wandte ich mich den wenigen Sachen zu, die wir ihr mitgebracht hatten. Ihre Tasche, ein angefangenes Buch von Namjoon, ihre Kopfhörer und ein schwarzes Notizbuch. Das Notizbuch, das Yoongi-hyung ihr bei einem früheren Besuch mitgebracht hatte. Es lag offen auf dem Nachttisch, ein Stift sorgfältig daneben platziert, als wäre es gerade erst benutzt worden. Yoongi hatte es ihr gegeben, in der Hoffnung, dass das Schreiben ihr helfen könnte, ihre Gedanken und Gefühle zu verarbeiten. Zögernd, mit einem Gefühl von Neugierde und Sorge, hob ich das Notizbuch auf. Der Gedanke, derart in ihre Privatsphäre einzudringen, ließ mich kurz innehalten, aber die Sorge um das Wohlbefinden meiner großen Schwester war stärker. Ich schlug die Seite auf, die mit einem Lesezeichen markiert war, und meine Augen fielen auf einige Zeilen, die deutlich Ahris Handschrift zeigten.

Ihre Worte waren roh, gefüllt mit Schmerz und einer Zerbrechlichkeit, die ich nur selten bei ihr zu sehen bekam. Die Lyrics sprachen von Verlust und der tiefen Sehnsucht nach einem Ort, den man Zuhause nennen konnte. Von der Dunkelheit, die manchmal zu tief schien, um daraus zu entkommen. Jede Zeile schien ein Echo ihres innersten Kampfes zu sein und während ich das las, spürte ich, wie meine Entschlossenheit wuchs. 'Ich kann dich nicht alleine lassen.', flüsterten die Stimmen in meinem Kopf. Ich konnte sie nicht alleine lassen, nicht jetzt, nicht in einer Zeit, in der die Welt so unsicher und bedrohlich für sie schien.

Als Ahri aus dem Badezimmer zurückkam, hatte ich das Notizbuch bereits vorsichtig zurückgelegt, genauso, wie ich es gefunden hatte. Ihr Blick war kurz fragend, als sie mich ansah.

>Alles in Ordnung, Kookie?<, ihre Stimme war leise, fast vorsichtig. Ich nickte, sah ihr dabei zu, wie sie ihre letzten Habseligkeiten in der Tasche verstaute, gemeinsam mit dem Notizbuch, das sie ganz oben in die Tasche legte und diese schließlich schloss. Während ich sie weiterhin beobachtete, wie sie ihre restlichen Sachen einsammelte, konnte ich nicht anders, als darüber nachzudenken, wie sehr sich unser Leben in den letzten Tagen verändert hatte. Es war kaum zu fassen, dass Ahri auf einem unserer Konzerte angeschossen wurde. Ein sinnloser Akt, der uns alle in den Grundfesten erschüttert hatte.

Die Erinnerungen an den Tag, an dem Ahri angeschossen wurde, sind in meiner Erinnerung wie in Zeitlupe gefangen - jedes Detail überdeutlich und schmerzhaft präsent. Es war der letzte Abend unserer Wingstour, ein Moment des Triumphes, der sich unerwartet in eine Tragödie verwandelte. Wir alle hatten gerade das Finale unserer Show abgeschlossen, das Publikum jubelte, die Energie war elektrisierend. Die Anderen und ich waren schon hinter der Bühne, während Ahri gemeinsam mit Jin und Yoongi die Nachhut bildet und nach uns die Stage verlassen würde. Es erklang ein einzelnes, durchdringendes Geräusch, das nicht in die Kulisse passte, dass sich so fremd anhörte in der sonst von Musik und Beifall erfüllten Arena. Kurz darauf bekamen wir hinter der Bühne mit, wie Chaos ausbrach. Die Musik stoppte, Schreie ertönten aus dem Publikum. Wir standen im Green Room, unwissend, was vor der Bühne passiert war, als Jin und Yoongi, flankiert von mehreren Sicherheitsleuten, hastig zu uns hereingebracht wurden. Jins Gesicht war kreidebleib, Yoongis Augen weit aufgerissen vor Schock. 'Ahri wurde getroffen.', keuchte Jin in meinen Gedanken, außer Atem und sichtlich erschüttert. 'Sie bringen sie jetzt ins Krankenhaus.'

Die Worte trafen mich wie ein Schlag in die Magengrube. Wie konnte das passieren? Auf unserer eigenen Bühne? Während unseres Konzerts? Die Angst und das Entsetzen lähmten mich für einen Moment, dann nahm die Sorge überhand.

~

Als Ahri, Jin und ich das Krankenhaus verließen, schlug uns eine Wand aus Lärm und grellen Kamera Blitzlichtern entgegen. Die Paparazzi hatten sich bereits in Scharen versammelt, angelockt durch die Nachricht von Ahris Verletzung und unserer Rückkehr ins Krankenhaus. Sie drängten sich hinter den Absperrungen, Kameras erhoben, riefen unsere Namen und stellten Fragen, deren Antworten sie kaum interessierten. Es ging ihnen nur um das Bild, um die Schlagzeile. Wir hatten uns und Ahri darauf vorbereitet. Die Sicherheitsvorkehrungen waren verstärkt worden, besonders nach dem Vorfall auf unserer Tour. Mehrere Bodyguards umgaben uns sofort, bildeten eine schützende Barriere zwischen uns und den Fotografen. Ihre großen Gestalten waren unerschütterlich, als sie uns durch die Menge führten. Ich hielt Ahri dicht an meiner Seite, meine Hand fest um ihre Schulter gelegt, während Jin auf ihrer anderen Seite ging, ihre Hand haltend. Wir bewegten uns schnell, unsere Köpfe gesenkt, um den aufdringlichen Kameras zu entgehen. Ahri hielt sich tapfer, obwohl ich genau spüren konnte, wie sehr sie unter der Aufmerksamkeit litt. Sie war noch immer schwach, noch immer erholt sie sich von den Ereignissen, die sie ins Krankenhaus gebracht haben, und diese Art von Empfang war das Letzte, was sie brauchte.

Die Bodyguards drängten die Paparazzi energisch zurück, während wir uns unseren Weg zum wartenden SUV bahnten.

>Nicht stehenbleiben, weitergehen!<, rief einer der Sicherheitsleute, als ein besonders aufdringlicher Fotograf versuchte, näher zu kommen. Als wir endlich das Auto erreichten, half Jin Ahri beim Einsteigen, bevor er sich zu ihr setzte. Ich folgte schnell und schloss die Tür hinter uns, abgeschirmt von der Außenwelt. Im Inneren des Wagens war es still, abgesehen von unserem Atmen und dem gedämpften Geräusch der draußen wartenden Menge. Ahri lehnte sich zurück und schloss ihre Augen, als wären wir gerade einer großen Gefahr entkommen. Ich spürte, dass sie etwas sagen wollte, doch war sie zu erschöpft und lehnte sich schwach an Jins Schulter neben sich an, der ihr noch dabei half, sich anzuschnallen, ehe das Auto sich in Bewegung setzte.

Ich konnte nicht anders als meine Hände zu Fäusten zu ballen, als ich sie so schwach und zerbrechlich vor mir sah. Wir wussten alle, dass es eine Weile dauern würde, bis Ahri sich vollständig erholt hatte, nicht nur körperlich, sondern auch emotional.

Doch eines war sicher: Wir würden bei jedem Schritt an ihrer Seite sein, egal, was noch kommen mag. Es war mehr als nur eine Freundschaft, die uns verband - es war eine tiefe Verbundenheit, die durch diese Prüfung nur noch gestärkt wurde.

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Ahri POV;

Nach der Beisetzung meiner Tante lehnte ich am schwarzen SUV und beobachtete still, wie mein Cousin und meine Cousine trauernd vor dem Grab ihrer Mutter stehen, eng umschlungen in ihrem gemeinsamen Schmerz. Sie wirken klein und verletzlich in der weiten, stillen Landschaft des Friedhofs, auf dem auch meine Mutter und mein kleiner Bruder ihre letzte Ruhe gefunden haben. Das tiefe Gefühl des Verlustes, das ich in meiner eigenen Brust spüre, spiegelt sich in ihrer Körperhaltung wider, und es zerreißt mir fast das Herz. In der Wageninnenseite sind Jimin, Hoseok und Jungkook, die sich entschieden haben, mich heute zu begleiten. Ihre Gegenwart ist ein leiser Trost, dennoch fühle ich mich in diesem Moment distanziert, als ob eine unsichtbare Wand zwischen uns steht. Ich bin ihnen mehr als dankbar, dass sie hier sind, doch die Wucht meiner Gefühle hält mich gefangen in meiner eigenen Welt. Die Luft ist kühl und der Himmel leicht bedeckt, was die schwermütige Atmosphäre noch verstärkt. Der Wind trägt leise Gesprächsfetzen meines Onkels und das gelegentliche Rascheln von Blättern zu mir herüber, während ich weiterhin meine Cousins beobachte. Sie scheinen sich gegenseitig Halt zu geben, etwas, das ich auch in meiner Nähe spüre, durch die stillschweigende Unterstützung meiner Freunde.

Ich schiebe die Sonnenbrille hoch auf meine Stirn, um klarer zu sehen und spüre dabei, wie meine Augen leicht zu brennen beginnen. Ich atme tief ein und aus, versuche mich zu sammeln, denn der Tag ist noch nicht vorbei und ich muss stark sein, für meine Familie und für mich. Ich konnte es mir in diesem Moment nicht erlauben zu trauern! Schließlich drehe ich mich zum SUV und sehe durch das offene Fenster. Jimin begegnet meinem Blick mit einem Ausdruck tiefer Empathie.

>Wir können hier bleiben, solange du möchtest.<, sagt er sanft. Hoseok direkt neben ihm nickt zustimmend und Jungkook fügt aus dem Hintergrund etwas hinzu.

>Wir sind für dich da, Ahri.<

Ihre Worte sind eine Erinnerung daran, dass ich nicht alleine durch diese Trauer gehen muss. Mit einem leichten nicken antwortete ich ihnen, bevor ich mich wieder meinem Cousins zuwende. Ich lehnte mich wieder mit dem Rücken an den schwarzen SUV, verschränkte meine Arme vor der Brust und setzte mir die Brille wieder auf die Nase, als ich hörte, wie sich mir Schritte näherten. Ich nehme die Geräusche kaum wahr, zu oft habe ich heute schon Beileidsbekundungen entgegengenommen, und ich fühle mich erschöpft durch die vielen tröstenden Worte, die ich für meine Cousins annahm. Als jedoch eine vertraute Stimme die Stille des Friedhofs durchschnitt, spürte ich sofort eine unangenehme Gänsehaut über meinen Körper fahren.

>Nett, mal was neues an dir zu sehen. Steht dir, Kleines.<, die Worte sind leicht und unbeschwert, ein scharfer Kontrast zu der Schwere des Tages. Als ich seine Anwesenheit direkt neben mir spüre, die unerwartet meine neue Frisur kommentiert, mischt sich in die kaum vorhandene Überraschung eine Welle von Unbehagen. Mein Gesicht schien kurzzeitig zu erstarren, meine Gefühle kompliziert und widersprüchlich. Obwohl ein Teil von mir froh ist, dass er gekommen ist, um seiner Tante die letzte Ehre zu erweisen, gibt es diese angespannte Spannung zwischen uns, die jetzt, in einem Moment tiefster Trauer, wieder an die Oberfläche zu kommen droht. Ich schloss hinter den Brillengläsern für einen kurzen Moment meine Augen und erinnerte mich innerlich daran, jetzt keine Szene zu machen.

>Kwon.<, sagte ich kühl und distanziert, die Wärme, die normalerweise den Namen eines geliebten Menschen begleitet, fehlt fast vollständig. Ich hörte die Jungs in dem SUV hinter mir kurz nach Luft schnappen und erblickte kurz einen Haarschopf, der sich aus dem Fenster streckte. Ich bewegte mich nicht von meiner Stelle von dem Auto weg, statt in seine offenen Arme zu rennen und ihm glücklich um den Hals zu fallen.

>Ich hätte nicht gedacht, dass du kommen würdest.<, meine Worte klingen mehr nach einer Feststellung als nach einer Begrüßung. Er schien kurz unsicher, seine Haltung veränderte sich leicht. Während ich neben Kwon stehe, fühle ich die kalte, schwere Luft des Friedhofs, die uns beide umgibt. Wir schauen beide schweigend zu unseren Cousins, deren Trauer fast greifbar in der Distanz schwebt. Die Minuten denken sich wie Stunden und ich spüre, wie schwer mein Herz wird. Nicht nur wegen der Beerdigung, sondern auch wegen der Anwesenheit meines Bruders.

>Ahri, ich..<, bricht Kwon plötzlich das Schweigen, redet zögerlich, seine Stimme voller Unsicherheit.

>Ich weiß, dass ich mein Versprechen wieder gebrochen habe. Ich wollte wirklich nicht.. Ich konnte..<, seine Stimme stockte, als er nach den richtigen Worten suchte, doch in mir regte sich nur die Kälte.

>Du hast immer eine Ausrede, Kwon.<, entgegnete ich, meine Worte hart und unerbittlich. >Ich kann das jetzt nicht, nicht heute. Und auch nicht in den nächsten Tagen.<, ohne ein weiteres Wort drehe ich mich um und lasse ihn einfach stehen. Die Trauer und der Ärger ballen sich in meinem Brustkorb, jede Faser in mir sehnt sich nach Distanz. Ich höre, wie die Tür des SUVs aufgeht, während ich mich entferne. Ich drehe mich nicht um, aber ich weiß, dass jemand Kwon davon abhält, mir zu folgen. Dankbarkeit mischt sich unter die Wellen meiner Emotionen - dankbar dafür, dass meine Freunde meinen Bedarf an Raum und Zeit ohne Worte verstehen.

Mit schnellen Schritten bewege ich mich tiefer in den Friedhof hinein, weg von der Gruppe, hin zu einem Ort, der gleichzeitig vertraut und schmerzhaft ist - das Grab meiner Mutter und meines kleinen Bruders. Der Frieden dieses Ortes umfängt mich, als ich näher komme, ein starker Kontrast zu der Unruhe in meinem Herzen. Vor dem Grab der beiden genieße ich die Stille, die mich umgibt. Der Friedhof ist ein Ort der Ruhe und gerade jetzt brauche ich diese Ruhe mehr als alles andere. Ich schätze es, außerhalb der Sichtweite meines großen Bruders und meiner Freunde zu sein, alleine mit meinen Gedanken und der sanften Brise, die durch die alten Bäume weht.

Ich zuckte leicht zusammen als ich ein plötzliches Geräusch gefolgt von leisem schimpfen vernehme und sehe in einiger Entfernung eine ältere Dame vor einem Grab stehen die sichtlich Mühe hat, etwas aufzuheben, das ihr zu Boden gefallen schien. Ich schob meine Sonnenbrille nach oben und ohne zu zögern, lasse ich die Schwere meiner eigenen Gefühle für einen Moment hinter mir und nähere mich der Dame, getrieben von dem natürlichen Impuls zu helfen. Als ich näher kam, bemerkte ich, dass sie versucht hatte, eine kleine Vase aufzuheben, die ihr offensichtlich aus den Händen gerutscht war.

>Lassen Sie mich Ihnen helfen.<, sagte ich sanft, als ich mich ihr näherte, neigte kurz mein Haupt, als sie mich freundlich anlächelte und hebe die Vase auf, wischte etwas Dreck von dieser mit meiner Hand ab. Die Frau sieht mich dankbar an, ein Lächeln umspielt ihre Lippen, das ihre Falten sanft vertieft.

>Oh, danke. Diese alten Hände sind nicht mehr das, was sie mal waren.<, sagte sie mit einer warmen Stimme, während sie mir die Vase aus der Hand nahm und einen kleinen, frischen Blumenstrauß in diese steckte.

>Wärst du so nett, und könntest sie für mich bitte dorthin stellen?<, sie deutete auf einen Stein, der auf dem Grab vor dem wir standen lag. Ich blinzelte sie kurz ein paar Mal an, nahm die Vase jedoch wieder entgegen. Sie nickt mir dankbar zu, als ich die Vase sorgfältig auf das Grab zurückstelle. Während ich mich bücke, um etwas heruntergefallenes Laub vom Grabstein zu entfernen, beginnt sie plötzlich zu sprechen. Ihre Stimme ist sanft und nachdenklich, fast so, als würde sie mehr zu sich selbst als zu mir reden.

>Weißt du, du erinnerst mich an mich selbst, als ich in deinem Alter war. Ebenso entschlossen und aufmerksam.<, sagte sie mit einem leisen Seufzer, während sie meine Bewegungen beobachtete. Ich richte mich auf und blicke sie an, ein wenig überrascht von ihrer Offenheit.

>Wirklich?<, fragte ich, ein leichtes Lächeln umspielt meine Lippen.

>Oh ja.<, fährt sie fort, während sie liebevoll auf den Grabstein nieder blickt, vor dem wir beide standen. >Ich war immer diejenige, die darauf bestand, alles selbst zu machen, immer bereit zu helfen, wo ich nur konnte. Aber manchmal..<, sie zögert einen Moment. >..manchmal vergisst man dabei, sich selbst nicht zu vergessen.<

Ihre Worte treffen mich unerwartet tief.

>Aber.. was macht so ein junges Ding wie du an so einem trüben Ort wie diesem?<, fragte sie plötzlich und warf mich für einen kurzen Moment aus der Bahn. Ich schluckte, um meinen trockenen Hals etwas zu befeuchten und senkte meinen Blick kurz auf den Boden.

>Meine Tante ist vor ein paar Tagen gestorben. Sie wurde heute beigesetzt. Ich brauchte einfach einen Moment für mich, nachdem mein großer Bruder einfach so aufgetaucht ist, von dem ich monatelang nichts gehört hatte.<, meine Stimme zitterte leicht, als ich ungewollt erwähnte, dass Kwon aufgetaucht war.
>Ich.. ich bin einfach so wütend. Wobei.. es ist mehr ein Gefühl der Enttäuschung, das ich ihm gegenüber empfinde.<, gestand ich, die Stirn in Falten gelegt.

>Nach all dieser Zeit einfach aufzutauchen, als ob nichts gewesen wäre. Wenn er wüsste, was für eine Angst ich um ihn gehabt habe.<, die Dame hört mir aufmerksam zu und ihre Augen füllten sich mit einem tiefen Verständnis.

>Familien können uns auf die härteste Probe stellen.<, sagt sie leise. >Manchmal sind die Menschen, die uns am nächsten stehen, auch diejenigen, die uns am meisten verletzen können.<, sie macht eine kurze Pause und schaut dann wieder auf den Grabstein vor uns.

>Das hier..<, fügte sie hinzu und ihre Hand streicht über den kalten Stein. >..ist das Grab meines Bruders. Auch wir hatten unsere Konflikte. Es gab Zeiten, in denen wir nicht miteinander gesprochen haben. Aber jetzt..<, ihre Stimme bricht ab, und sie schluckt schwer. >..jetzt wünschte ich, ich könnte ihn noch einmal sprechen.<

Ich sah sie an, meine eigenen Sorgen kurz in den Hintergrund drückend. Ich verspürte eine Welle des Mitgefühls für diese fremde, alte Dame, die sehr in ihrer eigenen Trauer und des Verlustes ihres wohl geliebten Bruders festsitzte.
>Das tut mir Leid.<, hauchte ich ruhig.

>Danke, meine Liebe.<, erwiderte die Dame und lächelte traurig. >Was ich dir damit sagen möchte: Es ist in Ordnung, wütend oder enttäuscht deinem Bruder gegenüber zu sein. Aber verliere nicht die Möglichkeit, irgendwann zu vergeben. Nicht für die anderen, sondern für dich selbst. Das wünsche ich mir rückblickend am meisten - dass ich weniger Zeit mit verärgert und mehr Zeit mit Versöhnlich verbracht hätte.<, ich nickte langsam, die Worte der Dame nachdenklich verarbeitend.

>Vermutlich haben Sie recht.<

>Natürlich habe ich das. Ich bin eine alte Frau, ich habe mein Leben gelebt.<, sie lächelte mich breit an, erinnerte mich einen Moment tatsächlich an mich selbst. >Ich habe in meinem Leben so vieles erlebt, ich hätte ein Buch schreiben sollen. Ich habe jung geheiratet und bin bis heute glücklich mit meinem Mann. Wir haben drei wundervolle Kinder bekommen, sind gesegnet mit elf Enkelkindern. Leben in einer schönen Wohnung, pflegen noch immer unsere Freundschaften aus unserer Jugend.<, sie sah vom Grab zu mir und schenkte mir ein bezauberndes Lächeln.

>Ich weiß, sollte ich heute sterben, würde ich glücklich sein. Ich hatte ein wunderbares Leben.<, ich atmete kurz tief durch und blickte von ihr zum Grabstein.

In der Stille des Friedhofs, während ich neben dieser Dame stand, lasse ich die Worte tief auf mich wirken. Die kühler werdende Luft, das leise Rascheln der Blätter und die bedächtigen Worte der alten Frau bringen mich dazu, über meine eigenen Gefühle und meinen Umgang mit meinem Bruder nachzudenken. Trotz der tiefen Enttäuschung und der Wut, die ich empfinde, spürte ich einen kleinen, lodernden Funken Hoffnung, dass Vergebung mir meinen inneren Frieden bringen könnte. Ich muss mich wieder daran erinnern, wie nahe ich selbst dem Tod vor wenigen Tagen noch stand und wie jede Sekunde des Lebens kostbar ist. Dieser Gedanke verstärkte sich, als ich einen Blick über meine Schulter zum Grab meiner Mutter und meines Bruders warf, das gepflegt hinter mir lag und musste wieder daran denken, wie kurz das Leben sein kann. Die Entscheidung, mein Leben nicht mehr mit dieser unnötigen Wut zu verbringen, fühlt sich plötzlich nicht mehr so schwer an. Es gibt immer Dinge im Leben, die man so leicht nicht vergeben kann, aber es wäre ein guter Anfang, Kwon zu vergeben, sein Versprechen nicht gehalten zu haben.

>Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich anfange zu vergeben.<, murmelte ich mehr zu mir selbst als zu der Dame. >Ich will nicht, dass meine Zeit abläuft, während mein Herz noch so schwer von Groll ist.<

Die Dame nickte zustimmend und legte mir ihre Hand sanft auf die Schulter.

>Das ist eine weise Entscheidung, meine Liebe. Vergebung befreit nicht nur den, der sie erhält, sondern vor allem den, der sie gibt.<, ich nickte leicht und senkte meinen Blick wieder gen Boden.

Gerade als ich mich von der Dame verabschieden wollte, wurde meine Aufmerksamkeit abrupt zurück gelenkt, als ein alter Mann hinter ihr auftaucht, der laut nach ihr rief.

>A-Ri!<, sein Ruf klingt etwas ungeduldig, doch als die Dame sich zu ihm umdreht, weicht die Strenge in seinem Gesicht einem liebevollen, fast entschuldigenden Lächeln. Ich erschreckte mich kurz, da ich im ersten Moment, als der Mann näher kam, eine verblüffende Ähnlichkeit zwischen ihm und Hoseok erkannte. Es ist das herzförmige Lächeln und diese warme, sonnige Ausstrahlung. Dieser kurze Moment des Schreckens ließ mich innehalten und beobachten, wie die beiden älteren Menschen liebevoll miteinander interagieren.

>Entschuldige, Liebling. Ich wollte nicht so laut sein. Ich habe nur gesehen, wie du hier standest und..<, beginnt der alte Mann, doch seine Frau unterbricht ihn mit einem sanften Drücken seiner Hand.

>Ist schon in Ordnung. Ich bin gleich bei dir.<, antwortete sie liebevoll und wandte sich dann noch einmal kurz zu mir.

>Manchmal vergessen wir, wie viel Geduld die Liebe erfordert.<, sagte sie mit einem Blick auf ihren Mann, der jetzt neben ihr steht und mich freundlich anlächelt. Ich lächle zurück und mein Herz fühlt sich irgendwie leichter an als vorher. Dieser kurze Austausch, obwohl verwirrend anfangs, erinnert mich daran, wie wichtig es ist, liebevoll und geduldig mit den Menschen umzugehen, die wir lieben.

>Komm schon, Hoseong. Lass uns nach Hause gehen.<, ich öffnete meinen Mund und schnaufte kurz stumm, während ich mich von den beiden verabschiedete, die sich von mir abwandten und davon gingen. Der Anblick des alten Paares, dessen Namen meinem und dem von Hoseok so unglaublich ähnlich klangen, das langsam Hand in Hand davon geht, stärkte meinen Entschluss, meinem eigenen emotionalen Konflikt mit Geduld und Liebe zu begegnen.

~

Als ich zum schwarzen SUV zurückkehre, sehe ich, dass mein Bruder immer noch davor steht. Der Fahrer nickt auf dem Fahrersitz vor sich hin, was mich kurz schmunzeln lässt, während Jimin in der offenen Tür sitzt. Hoseok und Jungkook stehen mit dem Rücken zu mir und unterhalten sich. Ihr Gespräch verstummt schlagartig, als sie mich bemerken. Ich halte kurz inne, meine Schritte verstummen für den Bruchteil einer Sekunde, in der ich kurz innehalten muss. Ich nehme mir einen Moment, um diese Szene zu betrachten. Trotz der vergangenen Spannungen und der Tatsache, dass Kwon und ich eine lange Zeit nicht miteinander gesprochen haben, spüre ich einen Drang nach Versöhnung, der stärker ist als die Bitterkeit und der Groll, der uns bisher getrennt hat. Ich beschleunige meine Schritte, meine Entschlossenheit wächst mit jedem Schritt, der mich näher zu den Jungs bringt. Trotz der Vergangenheit und der ungelösten Konflikte, die zwischen uns schwelen, zögere ich keinen Moment, meinen Bruder in die Arme zu nehmen.

>Au.<, hauchte ich leise in sein Ohr, als ich ein unangenehmes Ziehen in meiner verletzten Schulter spürte, als ich meinen Arm um seinen Hals schlang. Die Umarmung ist trotz dessen fest und entschlossen, ein körperlicher Ausdruck meiner Sehnsucht nach Versöhnung, auch wenn ich innerlich noch nicht vollständig bereit bin, alles zu vergeben.

>Das bedeutet nicht, dass ich alles vergessen habe, was passiert ist.<, flüsterte ich, während ich ihn noch immer umarmte. >Aber es ist ein Anfang.<, Kwon nickt verstehend, während er mich weiterhin festhält. Er weiß, dass dieser Schritt zwar klein, aber bedeutend ist. Die Luft zwischen uns scheint sich zu erwärmen, als wir in der Stille verharren, nur unterbrochen durch das gelegentliche Murmeln von Jimin, Hoseok und Jungkook die diskret einige Schritte zurückgetreten sind, um uns diesen Moment zu gewähren. Ich spüre, wie die Anspannung langsam nachlässt, und ein Gefühl des Friedens sich breit macht. Diese Umarmung, obwohl sie nicht alle Fragen beantwortet oder alle Wunden heilt, symbolisiert einen Neuanfang, eine Chance, wieder aufzubauen, was einst verloren gegangen war.

In diesem Moment fühle ich eine Mischung aus Hoffnung und Entschlossenheit. Vielleicht können wir nicht sofort zur Normalität zurückkehren, aber wir können Schritt für Schritt darauf hinarbeiten, wieder Vertrauen und Verständnis aufzubauen.

>Ich werde nicht mehr zurückgehen.<, hauchte Kwon mir fast schon still ins Ohr und ich löste mich sofort von ihm, sah ihn mit großen Augen an. >Ich habe einen Job in einem Veteranen Zentrum bekommen. Ich werde in ein paar Wochen dort anfangen.<, ich lasse meine Hände von seinen Schultern fallen und lasse sie locker neben meinem Körper baumeln.

>Bevor ich aber dort anfange zu arbeiten, muss ich etwas regeln.<, sein Blick schien sich zu verdunkeln und er sah mich kurz von oben bis unten an. Es kam mir so vor, als würde er nach Verletzungen suchen.

>Was musst du regeln?<, fragte ich leise und spürte eine Gänsehaut über meinen Körper fahren, als er die nächsten Worte aussprach.

>Wer hat versucht meine Schwester zu töten und war fast erfolgreich damit?<

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