~40~
Let the Drama begin!
[4454 Wörter]
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Ich spürte Hoseok's amüsierten Blick auf mir, als ich mir das übriggebliebene Stück der Regenbogentorte vom gestrigen Abend aus dem Kühlschrank angelte und mich glücklich am Tresen nieder ließ.
>Meinst du das wirklich ernst, den Kuchen zum Frühstück zu essen?<, fragte er mit einem schmunzelnden Unterton. Ich lachte leise und nahm ein violettes Stück Kuchen auf die Gabel.
>Natürlich. Manchmal muss man sich einfach mal etwas gönnen, um den Tag gut zu beginnen.<, erwiderte ich mit einem breiten Lächeln und ließ das Stück in meinem Mund verschwinden.
>Meinst du nicht, der Tag hat bereits gut begonnen?<, grinste er mir vielsagend entgegen, während er sich eine Schüssel aus einem der Schränke holte. Ich verschluckte mich kurz, spürte die Hitze in meinen Wangen aufsteigen, als ich die Zweideutigkeit in seiner Stimme hörte. Wir waren beide noch nicht besonders lange wach, aber besonders viel geschlafen haben wir auch nicht. Nachdem die Party etwa gegen drei Uhr morgens ein Ende gefunden hat und wir alle zusammen zurück zu unseren Wohnungen gefahren sind, hat Hoseok es sich zur Aufgabe gemacht, mir für die gelungene Party zu danken. 'Im Namen aller', sagte er, ehe er es sich wirklich zur Aufgabe gemacht hat, mich dazu zu bringen, die ganze Nacht fast kein Auge zuzutun. Die Nacht wurde für uns beide länger als wir es gewollt hatten und so waren wir erst irgendwann gegen sechs Uhr eingeschlafen, nur um ein paar Stunden später wieder aufstehen zu müssen. Doch sofort aufgestanden waren wir auch nicht. Natürlich konnten wir, beziehungsweise er, es nicht lassen, mich dazu zu bringen mit ihm Duschen zu gehen und so legten wir in einer für uns viel zu frühen Morgenstunde eine weitere Runde im Badezimmer ein. Insgesamt, und um euch das etwas mehr zu verdeutlichen, haben Hoseok und ich in den letzten nicht mal sieben Stunden etwa fünf Mal miteinander geschlafen. Nicht dass ich mich beschweren möchte... Nein, das möchte ich wirklich nicht! Ich genoss jede Sekunde mit ihm.
Hoseok schüttelte über meine Reaktion nur grinsend den Kopf und ließ sich mit seinem ekelhaft gesunden Frühstück, bestehend aus frischem Obst das er sich während meines inneren Dialogs geschnippelt hat, Haferflocken mit Joghurt und Honig und einem widerlich aussehenden grünen Smoothie neben mir nieder. Er drückte mir einen dicken Schmatzer auf die Wange und begann, sein gesundes Frühstück zu genießen.
>Na schön. Jeder hat so seine Vorlieben. Solange du glücklich bist.<, zucker er leicht die Schultern und brachte mich dazu, verzückt zu seufzen und ihn mit vollgestopften Kuchen Wangen blinzelnd anzusehen.
>Hör auf so verdammt niedlich zu sein.<, nuschelte ich leise und schluckte den süßen Kuchen herunter. Hoseok lachte nur auf und verschränkte unsere freien Hände miteinander, während wir weiterhin unser gemeinsames Frühstück genossen und uns dabei über die Party des gestrigen Abend unterhielten. Alles in allem war es ein sehr harmonisches Frühstück, während im Hintergrund leise Musik lief und wir genossen die Anwesenheit des jeweils anderen. Nachdem wir unser Frühstück beendet hatten, ließen wir es uns nicht nehmen uns noch eine weitere Stunde auf das Sofa zu kuscheln und noch ein kleines bisschen Schlaf nachzuholen, ehe wir uns aufmachen würden, zum Dome zu fahren.
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>Du siehst echt scheiße aus.<, lachte Jimin als ich gemeinsam mit Hoseok zu dem Van lief, der uns direkt zur Halle bringen würde, in der das Konzert stattfinden sollte.
>Danke, Jimin. Das ist genau das, was ein Mädchen von einem Jungen hören möchte.< ich verdrehte die Augen, drückte ihm einen Kuss auf die Wange und stieg hinter ihm in den Van ein, ließ mich direkt neben Taehyung nieder, der von seinem Handy aufsieht und mich breit an lächelte, mich im nächsten Moment schon in seine Arme zog und seinen Kopf an meiner Schulter versteckte.
>Wo sind denn die anderen?<, fragte ich, nachdem die anderen beiden eingestiegen waren und das Auto sich in Bewegung setzte.
>Schon vorgefahren. Wir haben gesagt, wir warten auf euch.<, ich nickte nur leicht und lehnte meinen Kopf an den von Taehyung.
>Es kommt sehr selten vor, dass Hobi-hyung mal der letzte ist.<, ich verkniff mir ein Lachen und sah Hoseok vielsagend an.
>Heute hat er ausnahmsweise mal 'gejimint'<, lachte ich am Ende doch und handelte mir dafür einen Schlag von Jimin ein.
>So oft verspäte ich mich gar nicht.<, versuchte besagter sich aus der Affäre zu ziehen und bekam von Hoseok, Tae und mir nur vielsagende Blicke und hochgezogene Augenbrauen entgegen geworfen. Tatsächlich verspätet mein bester Freund sich sehr oft, weshalb irgendwann der Insider 'Ich Jimin heute' entstanden ist. Heißt im Grunde genommen, man verspätet sich oder man braucht länger als geplant.
>Ich mache jetzt keine Auflistung, wann du dich immer verspätet hast. Das könnte länger dauern als die Fahrt zum Dome und die würde ich gerne nutzen um noch ein kleines bisschen Schlaf nachzuholen.<, warf ich gähnend in den stummen Van und spürte nur, wie Tae sich enger an mich kuschelte und seinen Arm um meinen Bauch schlang.
>Ich kann echt nicht glauben, dass heute schon wieder das letzte Konzert stattfinden soll.<, ich sah im Augenwinkel zu ihm heruntern und lehnte meinen Kopf an die Lehne hinter mir, während ich aus dem Fenster sah und die vorbeiziehenden Gebäude und Autos betrachtete.
>Die Tour war wieder viel zu schnell vorbei.<, redete Jimin ruhig und kuschelte sich näher an Hoseok, der es ihm gleich tat. Ich lächelte darüber nur.
>Erinnert ihr euch an die Konzerte in Paris? Die Energie der Army war unglaublich.<
>Ich erinnere mich an Paris. Jedoch muss ich an etwas anderes denken, als an das Konzert.<, warf Hoseok sofort ein und ich spürte schon wieder diese verräterische Hitze in mir aufsteigen, als ich an diese eine Nacht denken musste. Hoseok warf mir einen kurzen Blick zu, der mich schlucken ließ und ich begann, mir auf die Lippe zu beißen. Taehyung und Jimin sahen uns beide nur nichtssagend an und reimten sich ihre eigene Geschichte zusammen.
>Was ist mit dem Konzert in New York? Oder das in Osaka? Das waren magische Abende.<, schwärmte Taehyung und lehnte seinen Kopf wieder an meine Schulter, während er verzückt seufzte und in Erinnerungen schwelgte. Hoseok nickt zustimmend.
>Jedes Konzert hatte etwas besonderes. Es war eine unvergessliche Tour.<, schwärmte mein Freund und schloss verträumt die Augen.
Ich lächelte und ließ die komplette Tour einen Moment Revue passieren. So viel war in den letzten Monaten passiert, man könnte ein eigenes Buch darüber schreiben. Wie gut nur, dass wir immer von Kameras begleitet wurden, die das alles festgehalten haben.
>Es war mir eine Ehre, dass ich euch auf dieser Tour begleiten durfte. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie stolz ich auf euch alle bin. Und dass ihr euren ersten Daesang gewonnen habt..<, ich beendete den Satz nicht und ließ ihn offen im Auto herumschweben. Ich seufzte kurz verträumt auf und legte meinen Kopf wieder an den von Taehyung, ließ meine Hand in seine Fallen und spürte sofort, wie er unsere Finger ineinander verschränkt.
Wir genossen diese ruhigen Momente der Dankbarkeit für die vergangene Tour und verfielen alle in einen leichten Schlaf, der mir nach dieser fast Schlaflosen Nacht sehr gut tut.
Wir freuen uns alle darauf, das letzte Konzert zu rocken und mit der Army einen unvergesslichen Abschluss der Tour zu feiern.
Und er würde gewiss unvergesslich werden.. und ein tiefes Loch in die Geschichte von BTS reißen..!
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Ich stand ruhig und gelassen neben Sejin, während wir gemeinsam vor der Bühne standen. Er konnte seine Bewunderung nicht verbergen, als er sah, wie viele Securitys ich rechtzeitig an Land gezogen habe.
>Du hast echt nicht gelogen als du sagtest du hättest an die dreißig Mann organisiert.<, er nickte immer wieder und brachte mich leicht zum Schmunzeln.
>Warum sollte ich auch? Es geht hier um unsere allgemeine Sicherheit.<, sagte ich ernst und nickte einigen der Anwesenden dankbar zu und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich trug bereits das Bühnenoutfit für den heutigen Abend und spürte, als die Realisation mich wieder traf, wie schwitzig meine Hände eigentlich waren.
>Ich bin wirklich beeindruckt, mit welch einer Professionalität und Schnelligkeit du in dieser Situation gehandelt hast.<, warf er mir plötzlich vor die Füße und ich grinste nur leicht. Ich spürte eine gewisse Erleichterung in mir, dass das alles so schnell funktioniert hat. Ich war Kyle sehr dankbar, dass er diese Chance beim Schopfe gepackt hat und mir sofort zugesagt hat, etwas zu organisieren. Eben jener kam gerade auf Sejin und mich zu und ließ sich vor mir einmal kurz in den Arm nehmen. Ich konnte meine Arme nicht mal ansatzweise um seine breite Brust schlingen, doch es war mir egal, ich war diesem Schrank einfach nur dankbar.
Auch Sejin ließ seine Dankbarkeit kurz verlauten und versicherte Kyle, dass ihm und seinem Team eine gewisse Belohnung zustehen würde.
Ich sah Sejin an der Nasenspitze an, wie erleichtert er war, dass wir so schnell eine perfekte Lösung gefunden haben. Er betonte immer wieder, wie stolz er darauf war, dass ich in seinem Team war und dass ich auch in diesen schwierigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren konnte. Wir blieben nicht lange vor der Bühne stehen und zogen uns in den Backstage Bereich zurück, als die Tore öffneten und die ersten Army in die Halle stürmten.
Wir alle gönnen uns einen kleinen Snack und nachdem ich Jungkook dazu gebracht habe mehr als nur eine Banane zu essen, saßen wir noch gemütlich an mehreren Tischen verteilt und genossen ein paar ruhige Momente, ehe die Jungs gesammelt auf die Bühne gingen. Natürlich, und wie vor jedem ihrer Konzerte, versammelten sich die sieben in einem Kreis und hörten sich an, was Namjoon zu sagen hat. Wie vor jedem Konzert sprach er ihnen Mut zu, wünschte allen viel Spaß und natürlich durfte ihr kleines Ritual nicht fehlen.
>Bangtan!<, rief Namjoon und die Jungs stiegen sofort mit ein.
>Bangtan! Bang! Bangtan!<, ich belächelte das ganze stolz und sah den Jungs hinterher, wie sie voller Tatendrang und mehr als glücklich auf die Bühne rannten und ihre erste Position einnahmen.
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Das Konzert neigte sich langsam aber sich er dem Ende und gerade in diesem Moment performen die Jungs den vorletzten Song, ehe ich ebenfalls auf die Bühne gehen würde und einen einzigen Song gemeinsam mit Yoongi aber auch der Vocal Line performen würde. Es war keine aufregende Choreografie, eigentlich standen wir nur mit unseren Mikrofonen herum und liefen gemächlich über die Bühne, während wir die Idee der Army in die Tat umsetzten. Es haben sich sehr viele Army während der Tour gewünscht, dass sie gerne meine Collab, die ich mit Yoongi auf seinem Mixtape habe, einmal live performt sehen wollen. Ich stand gerade in diesem Moment neben der Bühne und beobachtete die Jungs, wie sie voller Elan über die Bühne tanzten, dabei ihre Seelen aus dem Leib sangen und schließlich in ihrer Endpose zum stehen kamen. Ich lächelte breit, wischte meine schwitzigen aber kalten Hände an einem Handtuch ab und wartete auf den richtigen Moment für mich, auf die Bühne zu gehen. Ich hielt das einfache, schwarze Mikrofon fest in meiner rechten Hand und prüfte ein letztes Mal mein Earpiece, während einer meiner Kollegen den Verstärker an meiner Hose befestigte und die Kabel eher unangenehm unter meinem Top festklebte.
>Hals und Beinbruch, Ahri.<, sagte er in ruhigem Ton zu mir und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter, ehe er mir einen kleinen, sanften Stoß verpasste, als es für mich an der Zeit war, auf die Bühne zu gehen.
Die Lichter der Scheinwerfer blenden mich für einen Moment, als ich in den Spot lief, der mich bis zu meiner Position begleitete. Die Musik begann in dem Moment, als ich auf die Bühne ging und ich spürte die Energie der Menge, die tosend meinen Namen rief und in meine Lines mit einstiegen. Ich singe meine Lines mit purer Leidenschaft und Hingabe und versuche so viele Emotionen wie es mir möglich war in diese Lyrics zu stecken, die aus Yoongi's Feder entstanden und mit denen ich mich nur zu sehr vergleichen konnte. Meine Stimme verschmilzt mit denen der Vocal Line zu einem harmonischen Klang und ich war froh, dass die vier, Jungkook, Jimin, Tae und Jin sich an meine Seite stellen und mir gesellschaft leisten, auf einer kleinen Plattform die uns knapp zwei meter in die Höhe beförderte.
Yoongi's Rappart setzte ein und seine Stimme triefte nur so von Feuer und Präzision, seine Worte trafen einen direkt ins Herz und während der Rapper sein bestes gab, konnte ich es nicht lassen und einen Blick über die tausenden Army zu werfen, die im Takt der Musik ihre Army Bomb's schwenkten. Ich war überwältigt von der Aussicht und ich konnte verstehen, warum die Jungs so gerne auf der Bühne standen.
Es war einfach überwältigend und konnte mit keinen Worten der Welt beschrieben werden.
Die Vocal Line und ich sangen wieder gemeinsam und unterstützen mich mit ihren kraftvollen Stimmen, füllen die Halle mit Emotionen und lassen das Publikum geradezu in Extase geraten. Der Song neigt sich schneller zu einem Ende, als es mir lieb war und gemeinsam bringen wir den Song zum Höhepunkt. Jeder Einzelne gibt sein Bestes und lässt alles auf der Bühne heraus, was noch übrig war. Die Vocal Line, links und rechts neben mir, sahen mich mit stolzen Augen an, als ich gemeinsam mit Yoongi die letzten Klänge des Song in Einklang verlauten ließ. Die Plattform fuhr langsam wieder nach unten und wir fünf gesellten uns zur Rap Line, die etwas weiter vorne gestanden waren.
Die Army jubelt und klatscht, die Energie ist geradezu greifbar. Ich fühlte mich plötzlich unfassbar erleichtert, glücklich und einfach nur sprachlos.
Als die letzte Melodie verklang, spürte ich mein Herz noch immer schnell in meiner Brust schlagen. Ich konnte nicht anders als glücklich zu lächeln und war mehr als dankbar, dass ich diesen Moment mit meinen Jungs teilen durfte. Yoongi war der erste, der sich aus unserer Reihe löste und mich sofort in seine Arme schloss, mich herzlich umarmte und mir sogar einen Kuss auf die Wange drückte. Ich hörte die Army laut jubeln und hörte immer wieder meinen Namen. Natürlich ließ sich die Vocal Line es sich ebenfalls nicht nehmen um mich in eine kleine Gruppenumarmung zu ziehen und ein Gefühl von Stolz und Verbundenheit erfüllte mich in dem Moment, als Jimin mir einen dicken Kuss auf die Stirn drückte und sich schlussendlich von mir löste. Er griff meine Hand während Jin auf meiner anderen Seite meine andere ergriff und wir uns in einer Reihe aufstellen und uns tief vor Army verbeugen.
Die Menge tobte lange noch vor Begeisterung und stieg immer wieder in ihren Fanchant ein, der mir Tränen in die Augen trieb.
>Kim Namjoon! Kim Seokjin! Min Yoongi! Jung Hoseok! Park Ahri! Park Jimin! Kim Taehyung! Jeon Jungkook! BTS!<
Ich konnte nicht anders als meinen Mund etwas aufreißen und die Army, die überall um uns herum war, anzustarren, als hätten sie ihren Verstand verloren.
>Ich glaube, ihr habt sie kaputt gemacht!<, lachte Namjoon in sein Mikrofon und schenkte mir eine liebevolle Seiten-Umarmung, während ich weiter den Rufen der Army lauschte. Ich schüttelte leicht den Kopf und versteckte mein Gesicht hinter meinen Händen, während die Jungs alle in kurzes Lachen verfielen.
>Es kommt nur sehr selten vor, dass ihr etwas unangenehm ist.<, lachte Jin weiter und sah mich stolz von der Seite an.
>Unangenehm würde ich das jetzt nicht nennen.<, sagte ich ruhig ins Mikro, nachdem ich mich wieder etwas beruhigt hatte und die Fans langsam aber sicher ruhiger wurden.
>Eher.. ich habe gar kein Wort dafür.<, ich verdrehte leicht die Augen und grinste Taehyung breit an, der sich breit grinsend vor mich stellte und mich kurz in seine Arme schloss.
>Das heißt dann wohl, dass du ab sofort das achte Mitglieder von BTS bist.<, lachte er und ich konnte nur sofort den Kopf schütteln, woraufhin die Army auf der einen Seite in Lachen verfiel, aber auch wieder in laute Jubelrufe.
>Es gibt jetzt kein zurück mehr!<, sagte Hoseok ruhig und lachte gemeinsam mit der Army über meine Reaktion.
>Ich will das später nicht in den Videos sehen. Ist ja peinlich.<, murmelte ich weiter und schüttelte leicht den Kopf, als es langsam wieder ruhig wurde und wir uns wieder in eine Reihe stellten, damit jeder den Anblick der Army bis zum letzten Moment auskosten konnte.
Es wurden viele Schilder hochgehalten und einige von ihnen wurden auch mit meinem Gesicht versehen. Viele von ihnen wurden mit Insidern oder Aussagen beschriftet, die ich in den letzten Monaten oder Jahren gebracht habe. Ein sehr guter Insider brachte mich dazu, laut zu lachen, als dieser auf dem riesigen Monitor hinter uns angezeigt wurde.
>Das wird mich bis an mein Lebensende verfolgen. Oder?<, lachte ich und stützte mich kurz vor Lachen an meinen Knien ab.
>Army!<, rief Namjoon laut. >Wir befinden uns leider am Ende des Konzertes und damit auch am Ende dieser unvergesslichen Tour.<, sagte er ruhig und blickte jeden der Jungs und mich einmal kurz an. Jeder der Jungs wurde in genau diesem Moment sehr emotional und war den Tränen nahe, doch sie rissen sich alle zusammen und hielten sich zurück, da jeder von ihnen noch ein paar Worte an ihre Fans richten wollte.
>Da wir heute eine Person mehr auf der Bühne sind, die ein paar Worte zu sagen haben, würde ich vorschlagen, wir beginnen mit der Dame an Bord. Ladies first.<, ich war im ersten Moment etwas überrumpelt und sah Namjoon mit großen Augen an, der mich nur breit und aufmunternd angrinst. Jin der rechts von mir stand, kam mir näher und legte mir eine Hand auf den Rücken, verdeutlichte mir so, dass alles in Ordnung war und ich ruhig sagen durfte, was mir im Moment durch den Kopf ging.
>Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.<, sagte ich nervös und zupfte etwas an dem losen Stoff um meine Beine herum.
>Ich möchte mich, vor allem bei euch, Army, von Herzen bedanken, dass ihr mir in den letzten Monaten während dieser Tour so viel Verständnis und Liebe entgegengebracht habt. Es ist keine Selbstverständlichkeit jemanden so zu akzeptieren, der eigentlich nur hinter den Kulissen arbeitet. Ihr seid überhaupt der Grund, wieso ich heute hier neben meiner Familie auf der Bühne stehen darf. Ihr seid der Grund, wieso diese Tour so ein unvergessliches Abenteuer war. Nicht nur für mich, sondern für uns alle. Es war eine unglaubliche Reise und ich bin unfassbar dankbar, dass ich diese Chance überhaupt bekommen habe und das ich das alles mit den Jungs teilen durfte.<, laute Rufe und Schreie hallte in meinen Ohren und ich spürte, dass die Army mich hier haben wollte.
>Ich verspreche euch, weiterhin mein Bestes zu geben und eure Liebe und Unterstützung mir gegenüber so gut ich kann zu erwidern. Es ist mir eine Ehre gewesen, Teil dieser Tour zu sein und ein Teil dieser wundervollen Gemeinschaft geworden zu sein. Danke für alles, Army.<, ich verneige mein Haupt so tief es mir möglich war und lächelte strahlend in die Kamera, die auf mich gerichtet wurde. Ich tänzelte kurz und schickte viele Luftküsse in die Kamera, die von der Army mehr als begeistert angenommen wurde.
Namjoon war der nächste, der das Wort an sich riss und viele Dinge sagte, die uns allen Tränen in die Augen trieb. Bei Yoongi war es nichts anderes und bei Taehyung konnte niemand von uns an sich halten und brach in Tränen aus.
>Zunächst einmal bin ich wirklich glücklich, hier im Gocheok Dome mit all den Army Bombs und Army zusammen zu sein. So werden wir diesen Tag nicht vergessen, an dem wir hier auftreten durften. Danke, wirklich.<, er neigte sein Haupt kurz und sprach sofort weiter.
>Ich möchte gerne über etwas persönliches sprechen. Wenn ich es jetzt nicht tue, glaube ich nicht, dass ich es jemals tun werde. In letzter Zeit haben mich viele Fans gefragt: Taehyung, warum siehst du so niedergeschlagen und traurig aus? Ich wollte euch sagen, aber die Worte kamen nicht heraus. Deshalb wollte ich es euch jetzt hier im Gocheok Dome erzählen. Meine Großmutter ist zu anbeginn dieser Tour verstorben.<, ich atmete tief durch und senkte meinen Blick auf die Bühne vor mir, biss mir fest auf die Lippe und ahnte nur, was jetzt kommen würde.
>Meine Großmutter starb am dritten September und ich hörte die Nachrichten über meine Mutter, als wir auf den Philippinen waren. Sie hat mich vierzehn Jahre lang großgezogen und war wie eine Mutter für mich. Sie war jemand, mit dem ich über meine Nöte reden konnte, was ich wollte, was ich gegessen habe und wann ich jammern wollte. Meine Großmutter war auch für andere Menschen eine sehr wertvolle Person und diese anderen Menschen konnten es nicht glauben, als sie starb. Wir haben unseren ersten Sieg auf der Musikbank am neunundvierzigsten Tag nach dem Tod meiner Großmutter erzielt. Sie wollte mich unbedingt im Fernsehen sehen. Es war mein Wunsch, dass ich sie im Fernsehen erwähne und ihr sage, dass ich sie liebe, aber das Timing hat nicht geklappt. Das war schade.<, er leckte sich kurz über die Lippen und warf mir einen kurzen Blick über Jimin zu, der zwischen uns stand.
>Ich weiß, dass meine Großmutter mich vom Himmel aus unterstützt und immer ein waches Auge auf mich hat. Auch wenn meine Großmutter für mich am wertvollsten war, gibt es einen Menschen, der ihrer Fürsorge und Liebe sehr nah kommt. Eine Person, die alles hat stehen und liegen lassen, als sie vom Tod meiner Großmutter erfahren hat. Eine Person, die uns während der Tour zur Seite stand und immer ein offenes Ohr für unsere Probleme und Sorgen hatte. Die immer einen guten Rat hatte, wenn wir mal hilflos waren, die uns immer eine Schulter zum Anlehnen gegeben hat und uns die Tränen getrocknet hat.<, ich unterdrückte die Tränen nicht und ließ sie, wie die anderen Jungs auch, einfach fließen. Ich machte mir nicht die Mühe, sie weg zu wischen, es würde keinen Sinn machen.
>Diese Person steht gerade in diesem Moment neben uns allen auf der Bühne und unsere Dankbarkeit ihr gegenüber, kann man weder in Worte fassen, noch in Taten umsetzen. Wir versuchen so gut wir können, einen kleinen Teil dessen, was sie uns gibt, zurückzugeben. Es gibt keine besseren Worte als folgende, die ausdrücken, was ich persönlich für diese Person empfinde.<, ich schluchzte kurz auf und sah mit Tränen vernebelten Augen in die Ränge, in denen die Army Bombs in bunten Farben erstrahlen.
>Ahri, ich möchte dir hier, vor unseren Fans sagen, wie wichtig du mir in den letzten Monaten geworden bist. Du warst vorher schon meine große Schwester, bist in dieser Zeit zu einer Art Mutter für mich geworden. Du warst da, als ich am Boden war, du hast mich aufgefangen, als es sonst niemand konnte. Ich liebe dich, Ahri. Von ganzem Herzen. Danke.<, ich nickte nur wie in Trance und ließ mich von Taehyung in eine feste, aber liebevolle Umarmung ziehen. Er versteckte sein Gesicht an meiner Halsbeuge und ich spürte das Zucken seiner Schultern unter meinen Händen, als er anfing zu weinen. Ich strich ihm immer wieder beruhigend über den Rücken und schloss die Augen, genoss den Moment und vergaß für einige Zeit, dass wir uns immer noch mitten auf der Bühne befinden, umgeben von nun weinenden Army und emotional zerstörten Jungs.
Es dauerte noch einige Momente, bis wir alle uns etwas beruhigt haben und auch Jimin, Jin, Jungkook und Hobi ihre Gefühle preisgeben dürfen.
Jimin und Jungkook brachten das Fass dann schlussendlich zum Überlaufen und ich war nichts anderes mehr als ein heulendes Desaster.
Hoseok jedoch brachte dieses Fass dann zum Zerplatzen, als er einfach so ein Liebesgeständnis auf der Bühne verlauten ließ, das von den Fans als rein freundschaftlich angesehen wurde. Und ich schwöre bei Gott, wenn wir nicht auf der Bühne stehen würden und wir von tausenden Fans und gefühlt hunderten Kameras beobachtet würden, wäre ich ihm am liebsten sofort in die Arme gesprungen und hätte ihn bis zur Ohnmacht geküsst. Doch ich hob mir all das auf, bis wir endlich von der Bühne herunter gehen konnten und wir das ganze in privater und angenehmerer Atmosphäre machen konnten.
Zum Ende hin, nachdem jeder mit seiner kurzen Rede geendet hat, wurde Yoongi's und mein Song eingespielt und wir alle liefen ein letztes Mal über die Bühne. Namjoon ging voraus, hinter ihm liefen Jungkook und Tae, Hoseok folgte auf dem Fuß und klebte förmlich an Jimin. Jin, Yoongi und ich bildeten das Schlusslicht. Wir winken so vielen Army wie möglich zu und bleiben gelegentlich stehen, um mit einigen Army näher zu kommunizieren. Die Fans jubeln und klatschen begeistert, während wir langsam unsere Runde über die weite Bühne laufen. Von der Hauptbühne ging ein Steg aus, der in Kreisform vor der Bühne angebracht war. Überall standen noch leere Wasserflaschen herum, Handtücher wurden unsauber von den Jungs auf den Steg geworfen und hier und da erkannte man noch den ein oder anderen nassen Fleck am Boden. Ich stand gerade zwischen Jin und Yoongi, während wir weiterhin einigen der Fans winkten.
>Ahri!<, hörte ich plötzlich laut meinen Namen hinter mir und drehte mich sofort um, hob meine Hand ein weiteres Mal und plötzlich verging alles wie in Zeitlupe.
Ein stechender unerträglicher Schmerz breitet sich in meinem Magen aus, der so plötzlich und intensiv ist, dass ich ungewollt zurückstoplerte und mir wie aus dem Nichts der Boden unter den Füßen entrissen wurde.
Ich hörte nichts mehr und ich bemerkte nur die geschockten und fast schon hilflosen Blicke von Jin und Yoongi auf mir, als ich neben ihnen zurückfiel und jegliches Gleichgewicht verlor. Von dem Fall bekam ich nicht viel mit und auch der Aufprall auf den harten Boden schien weit im Hintergrund zu sein. Ich spürte nur diesen unerträglichen Schmerz in meinem Körper, der mir die Sicht nahm und mich, ohne dass ich es wollte, in eine schwarze, schier endlose Weite beförderte..
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Die Szene im Gocheok Dome gerät außer Kontrolle, als Ahri von der Bühne stürzt und regungslos liegen bleibt. Einige Fans beginnen panisch zu schreien, andere rufen um Hilfe, während wiederum andere verstört ihre Handys auf die verletzte Ahri richten. Jin und Yoongi stehen wie erstarrt auf der Bühne und starren fassungslos auf ihre Freundin, bis ein Sicherheitsbeamter sie energisch von der Bühne zieht und hinter die Kulissen führt. Die Verwirrung und Angst unter den Fans ist greifbar, niemand versteht so richtig, was passiert ist. Weitere Sicherheitskräfte eilen herbei, um Ahri vor den neugierigen und geschockten Blicken der Fans zu schützen. Ein kleines Team aus drei Sanitätern eilt sofort herbei, um die Situation einzuschätzen und Erste Hilfe zu leisten. Die Sicherheitskräfte arbeiten mit Hochdruck daran, die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Während Jin und Yoongi von den Sicherheitskräften flankiert hinter die Bühne gebracht werden, die andern haben die Bühne bereits verlassen, wird ihnen klar, dass etwas Schreckliches passiert sein muss.
Unter all der Panik und Eile bekam niemand mit, wie einer der angeheuerten Bodyguards die Szene mit stummer Bewunderung betrachtete und sich ein fast schon siegessicheres Grinsen auf seinen Lippen ausbreitete.
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