~32~
Annyeong. *-*
Heute gibt es zur Abwechslung mal nur ein kurzes Kapitel. :D
TW; In diesem Kapitel wird der Verlust von geliebten Menschen erwähnt. Wenn du dich mit dem Thema nicht wohl fühlst oder es in irgendeiner weiße Triggernd für dich sein sollte, solltest du dieses Kapitel lieber überspringen.(Es finden keine direkten Handlungsstränge in diesem Kapitel statt, es handelt sich lediglich um eine Charakterentwicklung!)
[1625 Wörter]
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>Ich verstehe. Danke, Mi-sook.<, sagte ich ruhig in mein Handy, während ich schwer damit beschäftigt war, die Landschaft um mich herum zu beobachten. Ich saß gerade in einem Taxi auf dem Weg zum Flughafen Incheon, um so schnell wie möglich in die Philippinen zu fliegen.
Nachdem Taehyung mir sagte, dass seine Oma im Sterben liegt, war meine Entscheidung schnell gefallen. Ich habe keine Sekunde verschwendet und sofort einen Koffer für eine längere Reise zu packen. Auch wenn ich noch immer Erkältet war, so ging es mir an diesem Abend doch besser als gedacht.
Die Jungs mussten gerade in diesem Moment einen letzten Soundcheck machen und ich konnte nur erahnen, dass der Kim nicht ganz bei der Sache war.
>Kannst du Taehyung bitte ausrichten, dass er sich nicht zu große Sorgen machen soll? Ich werde bei ihr bleiben, so lange ich kann. Aber sollte sie die nächsten Stunden doch nicht mehr aushalten..<, Taehyung's Mutter am anderen Ende der Leitung seufzte traurig und ich spürte einen Stich in meinem Herzen.
>Ich werde für ihn da sein.<, nickte ich bestätigend, auch wenn sie es nicht sehen konnte.
>Ich bin gleich am Flughafen und werde in den nächsten Flieger steigen. Der Flug wird etwa vier Stunden dauern, also werde ich irgendwann mitten in der Nacht in Manilla ankommen.<, sagte ich ruhig und sah kurz auf den Taxameter vorne im Cockpit und nickte leicht. Der Taxifahrer war schwer damit beschäftigt, sich auf den Verkehr zu konzentrieren.
>Ahri, ich weiß echt nicht, wie ich dir das jemals danken kann. Es tut mir so leid für ihn, dass er jetzt nicht bei ihr sein kann.<
>Haben sie denn nochmal miteinander gesprochen?<, fragte ich ruhig und lehnte mich etwas nach vorne, als wir am Flughafen ankamen und in einen kleinen Stau gerieten.
>Soweit ich weiß, hat Taehyung angerufen, nachdem sie in Manilla gelandet waren.<, ich atmete erleichtert durch.
>Meinst du, sie wusste, dass sie so plötzlich so krank wird? Meinst du, Tae hat etwas gespürt?<, ich zog leicht die Augenbrauen nach oben und reichte dem Taxifahrer das passende Bargeld und öffnete die Tür, nachdem er einen Parkplatz gefunden hatte.
Er folgte meinem Tun, holte meinen Koffer aus dem Kofferraum und verabschiedete sich mit einem netten Lächeln und einer kleinen Verbeugung bei mir. Ich tat es ihm gleich, wünschte ihm noch einen schönen Tag und lief mit meinem riesigen Koffer und meinem Rucksack auf dem Rücken in den Flughafen.
>Ich weiß es wirklich nicht.<, sie schnappte plötzlich nach Luft und schien sich vor irgendetwas erschreckt zu haben.
>Ahri, ich muss jetzt auflegen. Melde dich bitte bei mir, wenn du in Manilla gelandet bist. Ich danke dir tausend mal.<, ohne mir Zeit zu geben, mich bei Mi-sook zu verabschieden, legte sie auf und ließ mich verdutzt zurück. Ich blinzelte einige Male verwirrt, ehe ich mein Handy in meiner Hosentasche verstaute und mich auf den Weg machte, einen Last - Minute Flug nach Manilla zu buchen.
~~
Der nächste Flug, in dem ich einen Platz bekommen werde, würde erst in ein paar Stunden gehen. In dieser Zeit gab ich in aller Ruhe meinen Koffer ab, ging direkt durch die Sicherheitskontrolle und versuchte, Sejin zu erreichen. Da ein Anruf sinnlos wäre, da er aktuell mit dem Auftritt der Jungs beschäftigt war, schrieb ich ihm eine Nachricht.
Ich konnte nicht anders als mir Sorgen um Tae zu machen. Ich weiß, wie sehr er seine Großmutter liebt und vergöttert. Ich will mir nicht vorstellen, wie schwer es für ihn sein muss, jetzt ein Konzert zu geben, während seine Oma im Sterben liegt.
Ich wusste, dass es in meiner Verfassung keine gute Idee war, in einen Flieger zu steigen, doch war mir meine Gesundheit in diesem Moment, mehr als egal!
Taehyung würde jemanden brauchen, der seinen Schmerz nachvollziehen könnte, sollte sie doch noch binnen der nächsten Stunden versterben. Es war immer schwer einen geliebten Menschen zu verlieren, doch leider war das der Lauf des Lebens.
Ich musste, gerade als ich mich in einem Café niedergelassen habe und auf mein Getränk warte, daran denken, wie ich mich gefühlt habe, als meine Mutter gestorben war.
Es war ein Gefühl der Leere und des Verlustes, das ich noch immer in meinem Herzen spüre. Der Schmerz war überwältigend gewesen und ich habe mich danach oft alleine und verloren gefühlt. Es war schwer für mich gewesen, mit diesem Verlust umzugehen, und ich habe lange gebraucht, um halbwegs darüber hinwegzukommen.
Zu dieser Zeit musste ich auch noch für meinen kleinen Bruder, Min-Ho, da sein.
Er litt genauso wie ich..
Mit der Zeit habe ich gelernt, mit dieser Trauer umzugehen und habe langsam wieder damit begonnen, mein Leben aufzunehmen. Ich habe gelernt, dass es in Ordnung war, traurig zu sein und dass es wichtig war, sich Zeit zu nehmen, um zu trauern.
Ich weiß, dass der Schmerz der Verluste niemals ganz verschwinden würde. Doch ich habe gelernt, damit zu leben und habe neue Wege gefunden, um mit meiner Mutter in Verbindung zu bleiben.
Meine Mutter, genauso wie Min-Ho, wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben und ich weiß, dass sie in meinen Erinnerungen weiterleben wird.
Und während es immer Momente geben wird, in denen der Schmerz wieder hoch kommt, wusste ich auch, dass ich stark genug war, um damit umzugehen und weiterzumachen.
Doch war Taehyung auch so stark?
Wie lange würde es dauern, bis er über den Verlust hinweg kommen würde?
Ich schüttelte den Kopf und erinnerte mich selbst wieder daran, dass seine Großmutter noch nicht gestorben war.
Dass sie, in diesem Moment, noch am Leben war und kämpfte.
Ich hatte die Ehre und durfte sie kennenlernen. Taehyung wollte sie mir eines Tages unbedingt vorstellen und sie erinnerte mich an meine eigene Großmutter, die leider auch viel zu früh von uns gegangen war.
Sie war ein herzensguter Mensch und ich kann Taehyung sehr gut verstehen, warum er sie so sehr liebt.
Sie hat ihn großgezogen, hat ihm die Werte vermittelt, die er als junger Mensch brauchte und war immer da, wenn er jemanden gebraucht hat. Sie hat immer eine Schulter zum Anlehnen, hat ihm die Tränen getrocknet.. sie war wie seine Mutter.
Wenn sie heute sterben würde, würde das ein riesiges Loch in sein Herz reißen. Und ich wollte da sein, um ihm dabei zu helfen, das zu überwinden. Ich wollte ihm eine gute, große Schwester sein. Ich wollte der Mensch für ihn werden, an den er sich immer anlehnen konnte, wenn er jemanden brauchte, der seinen Schmerz teilte.
~~
Den Flug habe ich komplett verschlafen!
Kaum habe ich es mir in der Businessclass gemütlich gemacht, natürlich habe ich einen Fensterplatz ergattern können, war ich auch schon eingeschlafen, noch bevor die Maschine überhaupt das Rollfeld verlassen hat und in die Luft gestiegen war.
Ich hatte diese kleine Auszeit wirklich bitter nötig und ich fühlte mich fitter und erholter, als ich von einer Flugbegleiterin, eine halbe Stunde vor Landung, geweckt wurde.
Meinen Koffer habe ich auch innerhalb weniger Minuten bekommen und machte mich auf den Weg, den Ausgang aus dem Labyrinth vom Flughafen zu finden.
Ich war mehr als froh, dass an Flughäfen immer alles zusätzlich in Englisch beschriftet wurde. Es war eigentlich Idiotensicher!
Schon als mir die frische Nachtluft durch die Haare wehte, fühlte ich mich gleich wohler. So sehr ich es genoss, mal irgendwohin zu fliegen, so sehr hasste ich es gleichzeitig.
Ich hielt Ausschau nach einem mir bekannten Gesicht und erkannte recht schnell einen jungen Mann, der ein Schild mit meinem Namen nach oben hielt.
Ich erkannte ihn und musste mir ein Lachen verkneifen.
>Ich fühlte mich geehrt, dass du mein Fahrer für den heutigen Abend bist.<, grüßte ich ihn und beugte kurz meinen Kopf.
>Ich hoffe, ich halte dich nicht von deinem wohlverdienten Schlaf ab?<, fragte ich sogleich, nachdem er mich auch kurz begrüßt hat.
>Nicht doch! Ahri, für dich würde ich die ganze Nacht wach bleiben.<, grinste er mir entgegen und hob meinen großen Koffer in den Kofferraum, stellte den Rucksack, den ich ihm hinhielt, direkt daneben.
>Du bist zu gut zu mir, Kibum.<, lächelte ich ihn an und bedankte mich bei ihm, als er mir die Beifahrertür aufhielt und mich einsteigen ließ.
Lee Kibum ist seit mehreren Monaten einer der Fahrer der Jungs und fuhr die Gruppe auch außerhalb von Korea sicher durch die Straßen.
>Sejin sagte, dass du einen Fahrer brauchst und ich habe mich sofort gemeldet. Ich hatte schon lange nicht mehr die Ehre.<, grinste er wieder und lenkte das Auto gekonnt durch die, trotz der späten Stunde, sehr belebte Straße.
>Aber darf ich fragen warum du jetzt so plötzlich nachkommst? Bist du nicht immernoch krank?<, als hätte mein Körper darauf gewartet, brach ein schwerer Husten über mich herein.
>Bin ich.<, röchelte ich leicht und kicherte kurz, nickte schließlich leicht und strich mir die Haare aus der Stirn.
>Aber ich werde gebraucht. Ich.. es ist eine lange Geschichte.<
>Es geht also um die Jungs?<, fragte er und sah mich, als er an einer roten Ampel anhielt, besorgt von der Seite an. Ich konnte nur nicken und wurde durch das vibrieren meines Handys aus der Konversation gerissen.
>Oh nein.<, ich ließ die Schultern hängen, als ich die Nachricht las, die mich eben erreicht hatte und sah mit gekniffenen Gesicht zu Kibum.
>Könntest du bitte so schnell wie möglich zum Hotel fahren?<
>Ist alles in Ordnung?<, fragte er ruhig und schien mir anzumerken, dass etwas nicht stimmte.
>Nicht wirklich.<, seufzte ich und biss mir auf die Lippe, während ich mir die kurze Nachricht immer wieder durchlass.
>Mach bitte einfach schnell<
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