Ins Wasser gefallen!
In der Küche unserer geliebten WG stand das Wasser einen halben Meter hoch.
Fassungslos stand L in der Tür; seine Hose war schon am Anschlag klatschnass, da das Wasser durch die Küchentür auch in den Flur gelangte.
Sie waren noch nicht mal einen Tag hier und hatten die Küche unter Wasser gesetzt.
»Wow. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schlimm ist«, meldete sich Light trocken und tret neben L.
»Okay, Supergenie. Du wolltest doch helfen, also was sollen wir deiner Meinung nach machen?«
»Ähhh, keine Ahnung. Ich kenn mich damit auch nicht so aus...«
»Warum wolltest du dann mitkommen und ›helfen‹.«
»Naja...«
Verlegen grinste Light und rieb sich den Nacken. L verdrehte nur genervt die Augen und wendete sich dem Chaos direkt vor seinen Füßen zu.
»Woher kommt das Wasser jetzt eigentlich genau? «, fragte er Mello, der etwas abseits stand um seine Schuhe nicht nass werden zu lassen. Ein Paar ruinierte Schuhe reichten für diesen Tag schließlich.
»Finde es heraus.«
»Danke für diesen äußerst hilfreichen Tipp.«
Light räusperte sich dezent, um wieder Ls Aufmerksamkeit zu bekommen.
»Mein Vater kann uns hierbei sicher helfen. Er hat seit einer halben Stunde Feierabend und ich kann ihn ja holen.«
»Was stehst du dann noch hier?«, gab L leicht entnervt zurück, bevor er sich wieder Mello zuwandte.
»Was habt ihr denn hier in der Küche gemacht?«
»Also zuerst haben Matt und ich auf der Küchentheke-«
»Ersparr mir die Lemon-Szenen.«
Kurz funkelte Mello ihn beleidigt an, stellte Light ein Bein, als dieser seinen Vater holen gehen wollte, weshalb dieser kurz stolperte, bevor er fortfuhr.
»Es könnte vielleicht sein, dass wir irgendwie gegen das Wasserhahn-Dings gekommen sind.«
»Gegen den Spühlkasten oder direkt gegen den Hahn?«
»Boa, keine Ahnung, bin ich Klempner?!«
L seufzte und wendete sich wieder dem ständig wachsendem Desaster zu.
Sie waren kaum einen Tag hier und dann schon sowas...
»Hier bin ich wieder!«, rief da auch schon Light, der mit seinem Vater im Schlepptau den Flur betrat.
»Hallo auch, Herr Yagami«, grüßte L wenig begeistert und Mello verkrümelte sich schnell wieder nach oben.
»Oh, ihr kennt euch schon?«
Verwirrt sah Light zwischen L und seinem Vater hin und her, die beide betroffen nickten.
»Hallo noch mal. Wie Sie vielleicht sehen, haben wir ein Problem mit den Leitungen, oder zumindest irgendwas in der Richtung.«
L machte eine ausladene Handbewegung auf die sich am Boden sammelnden Wasserbestände.
»Tjah, da wird wohl ein Rohr defekt sein. Wie ist das passiert, wenn ich fragen darf?«
»Mello und Beyond haben irgendwas gemacht... Ich bin mir aber nicht sicher, ob sie gestritten oder was anderes gemacht haben«, zauberte L mal so aus dem Ärmel, da es seltsam gewesen wäre, zu sagen, dass Mello was mit 'ihrem' vermeindlichen Halbbruder hatte.
Herr Yagami seufzte und schüttelte resigniert den Kopf.
»Hach, junge Liebe scheint komplizierter zu sein als früher... Na dann suchen wir mal die Ursache für das Dilemma hier.«
Er zog seine Schuhe aus, krempelte sich die Hose hoch und watete durch das Wasser hinüber zur Küchenspüle.
Nach ein paar Minuten, in denen er die sich unter der Spüle befindlichen Rohrleitungen angeguckt hatte, seufzte er und wendete sich den Jungs zu, die ihn erwartungsvoll ansahen.
»Tjah, ein Rohr ist vollkommen auseinander gebrochen. Und ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung, wie wir das flicken sollen...«
Das hatte ja noch gefehlt. Entnervt nickte L und rief nach Matt, der schleunigst einen Klempner bestellen sollte. Herr Yagami rackte die ganze Zeit noch weiter an dem Rohr herum, aber die seltsamen Geräusche, die dies verursachte, hörten sich eher so an, als würde er alles nur noch schlimmer machen. Und dann passierte es. Er rutschte aus und fiel hin.
»Vater! Bist du okay?!«
Darauf folgte nur ein leises Blubbern, da Yagamis Kopf unter Wasser war.
»Shit! Komm, helfen Sie mir mal!«, rief Light und zerrte an Ls Ärmel. Dann rannte er los, stolperte und riss L mit sich auf den von Wasser getränkten Boden. Und natürlich landeten sie in einer sexy Pose; Light lag auf ihm, ihre gewissen unteren Körperregionen berührten sich, Light drückte ungewollt mit seinen Händen Ls Hangelenke auf den Boden und ihre Gesichter waren nur Millimeter von einander entfernt. Außerdem waren sie klitschnass, Ls weißes T-Shirt klebte an ihm und seine Brustwarzen traten so zum Vorschein. Feuerrot im Gesicht sah Light ihn an und schien zu einer Art Salzsäule erstarrt zu sein. L hingegen war nur weiterhin genervt und wollte Light am liebsten Schlagen. Während sich die beiden noch wütend und verlegen ansahen, stand Herr Yagami wieder auf und sah zu den beiden herüber.
»Ähm... Braucht ihr Hilfe?«
Verlegen kratzte sich der vollkommen durchnässte Polizist am Kopf.
»Nein, wir kommen klar«, verkündete L mit fester Stimne und stieß Light von sich runter. Benommen standen beide wieder auf und wrungen ihre Kleidung aus.
Bevor irgendwer noch irgendwas sagen konnte, hörten sie aus der Wand ein gluckerndes Geräusch, bevor langsam der Putz abbröckelte und ein scharfer Wasserstrahl sich den Weg genau in Lights Gesicht bahnte.
»Ahhh!«
Dieser fiel nach hinten und riss L schon wieder mit sich auf den Boden, der Wasserstrahl verringerte sich aber leider nicht wirklich.
Mit Schmerzen im linken Bein richtete L sich benommen wieder auf und stützte sich an der Wand ab; Light war ungünstig auf ihn gefallen und er hatte sich wegen diesem Trottel bestimmt den Knöchel verstaucht.
»Geht's dir gut?! Das tut mir so leid«, wimmerte Light ehrlich erschrocken und stand auch wieder auf.
»Geht schon«, murmelte L nur und drehte sich zu Herr Yagami der sich unter dem Wasserstrahl durchbückte und zu ihnen herüber kam.
»Ich hoffe, der Klempner kommt bald«, sagte er völlig am Ende.
»Ich werde mich drüben am besten erstmal umziehen. Kommen Sie klar?«
»Ja, geht schon...«
Und damit watete Herr Yagami aus der völlig überschwämmten Küche.
L versuchte derweil, sein verletztes Bein zu belasten, was nicht so recht klappte, da es weh tat.
»Hey, haben Sie sich wirklich nicht verletzt?«, fragte Light, dem das auffiel. L seufzte, da ihm klar wurde, dass er sich jetzt von dem süßen Idioten helfen lassen musste, da er sonst nie hier raus kommen würde.
»Ich kann mein Bein nicht wirklich belasten, aber es ist bestimmt nur geprellt oder so. Könntest du mich stützen?«, fragte er halbherzig.
»Natürlich! Oh Mann, das tut mir echt leid!«
L hakte sich bei Light unter und sie gingen einen Schritt. Und L fiel natürlich sofort um und landete erneut im Wasser. Kraftlos versuchte er, wieder aufzustehen, doch Light hielt ihn zurück.
»So wird das nichts. Ich... Ich werde Sie tragen!«, sagte er mit roten Wangen. L starrte ihn ungläubig an.
»Ich bin schwer...«
»Das wage ich zu bezweifeln!«
Also hob Light ihn hoch, wie eine Braut und trug ihn über die Küchenschwelle in sein Zimmer. Nur machten sie dabei den ganzen Boden nass, aber das kümmerte sie jetzt auch nicht. Behutsam legte Light L auf sein Bett und sah ihn verlegen an.
»Hören Sie... Das alles ist mir so peinlich! Ich vermassle bei Ihnen immer alles und jetzt sind Sie verletzt...«
»Sag endlich du zu mir und ist schon okay«, meinte L, der nun etwas Mitleid mit dem Jungen hatte; vielleicht mochte er ihn inzwischen ja doch schon ein bisschen. Ja, die Stimmung war sogar ganz romantisch, bis Mello die Tür aufriss und herein stürmte.
»Wenn ihr fertig mit eurem Techtelmächtel seid, kocht endlich was! Ich hab Hunger und warum ist das mit der Küche noch nicht in Ordnung?!«
Als er Ls nun leicht bläulichen Fuß sah, den dieser hochgelegt hatte, verstummte er.
»Ihr könnt aber auch nichts! Hach, ich hol dann mal den Verbandskasten!«, grummelte er und verschwand aus dem Raum. Schmunzelnd sahen L und Light sich an, bevor sie laut los lachten. Das ganze hier war so absurd! Doch sie verstummten sofort wieder, als Richtung Küche ein ohrenbetäubender Knall kam.
Fiel jetzt das Haus aus einander?
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