Achtung, Polizei!
Genervt ging L in sein Zimmer und begann seinen Koffer auszupacken. Natürlich ausschließlich weiße Pullover und blaue Jeans. Schon traurig das das alles war, aber naja. Dann viel ihm ein, dass er Near ja gesagt hatte, er solle in der Küche warten und ging sofort dort hin. Da hörte er schon wieder Mellos berühmten Schrei. Seufzend öffnete er die Küchentür, wo ein völlig mit Schoki bekleckerter Mello auf dem Boden saß und zwei Tafeln Schokolade an sich drückte. Was auch sonst.
»Vergiss es B, die gehören mir!«, fauchte Mello den älteren an, der mit verschränkten Armen vor ihm stand.
»Wieso? Steht da dein Name drauf? Ich denke nicht, also gib endlich her, ich hab Zuckerentzug«, meckerte der Schwarzhaarige und versuchte, sie Mello aus den Armen zu reißen. Eine Tafel erwischte er, in die er auch sofort, ohne das Papier abzureißen, reinbiss.
»NEIN!!!!GÜNTHER!!!!!«, schrie Mello, womit er offensichtlich die Schokolade meinte. Grinsend spuckte B das Papier auf den Boden. »So, danke auch.«
»STIRB!!!«, schrie Mello und stürzte sich auf ihn. B zappelte wild herum und versuchte, Mello von seinem Rücken zu kriegen. Near nahm sich unterdessen chillext die letzte Tafel Schokolade und knuddelte wieder Ls Bein. Verwirrt beobachtete dieser das Spektakel. Sollte man da da eingreifen, oder würde man gleich ermordet werden? Da klingelte auch schon wieder die Türklingel. Wer das nur sein könnte?
»Matt, krieg deinen Freund unter Kontrolle«, rief er Richtung Wohnzimmer, wo er den Rotschopf vermutete und rannte zur Haustür.
»Ja, hallo?«, fragte er zur Tür raus, die er nur einen Spalt öffnete. Er wollte bei diesem Light, der nebenan wohnte, ganz bestimmt kein Risiko eingehen. Ein schon etwas grauhaariger Mann mit Brille und im braunen Anzug stand vor ihm. Daneben ein etwas jüngerer schwarzhaariger mit blauem Anzug. Grauhaar räusperte sich.
»Guten Tag, ich bin Soichiro Yagami und das ist mein Kollege Taro Matsuda. Wir sind von der japanischen Polizei. Wir wurden gerufen weil man von hier aus Schrei gehört hat, ist das richtig?- Mr. ...Lawliet?«
L entgingen die ungläubigen Blicke nicht, die beide nach ihm aussendeten. Diese Schwuchtel hatte also gepetzt. L schwor sich, ihn das nächste mal wenn er vor der Tür stand umzubringen.
»Mein... Bruder (in Wirklichkeit Beyond) streitet mit seiner... Freundin (in Wirklichkeit Mello).
Und beide (Mello) sind nun mal sehr laut.«
L strich sich durchs Haar. »Könnten wir uns davon selbst überzeugen?«, stotterte Matsuda, der offensichtlich noch ziemlich neu im Dienst zu sein schien. Zumindest wirkte er aufgeregte als Herr Yagami, der sich gelassen umsah. Da tönte Mello auch schon aus der Küche: »BEYOND, KOMM SOFORT WIEDER HER! DAS IST NOCH NICHT VORBEI!«
Und ein Teller ging zu Bruch. Seufzend drehte L sich Richtung Küche.
»Wenn Sie sich das wirklich antun wollen, gerne«, meinte er monoton und ließ die Beiden eintreten. Natürlich stolperte Matsuda über die Türschwelle und packte sich hin.
»Aaaautsch!«, rief er und raffte sich wieder auf. So stolperte er irgendwie bis zur Küche, was L belustigt beobachtete.
»Beyond, du Idiot!«
Mello knallte ihm eine, als sie grade in die Küche kamen. »Was denn? Ist es wegen Günther?«, fragte B scheinheilig und leckte sich über die Lippen. Und fing sich noch eine.
»Aufhören!«
Herr Yagami ging zwischen die Beiden, war als Polizist ja auch seine Pflicht.
Großer Fehler. Mello verpasste ihm schlussendlich ein blaues Auge. Tja, hätte sich eben nicht einmischen sollen. L holte schnell ein Kühlakku und gab es ihm. Mello und Beyond stritten einfach weiter und ignorierten Matsuda, der versuchte, sie zu trennen.
»Er hat echt ein wildes Mädchen«, stellte Herr Yagami gelassen fest und nahm dankend das Kühlakku. »Kann schon sein.«
L ließ sich neben ihn auf die Couch fallen. Sofort kam Near und sprang auf seinen Schoß. »Ist das Ihr Sohn? Wie niedlich.«
Herr Yagami wuschelte Near durchs Haar, der sich sofort unter Ls Shirt verstecken wollte. Was grabschte der Near auch einfach ins Haar. »Nein, ebenfalls Bruder. Er heißt Near.«
Und noch eine Lüge.
»What the fuck, er ist wirklich dein Bruder? Ich dachte immer, ihr seid nicht verwandt?«
L zuckte zusammen, bis er Matt bemerkte, der sich in einen Ledersessel in der Ecke verzogen hatte.
»Ähhh, ja.«
Den würde er später aufklären müssen.
»Und wer sind Sie?«
Herr Yagami sah Matt neugierig an. In Matts Gehirn war wohl gähnende Lehre, denn er antwortete:
»Ich bin der Bruder.«
Verwirrt sah Herr Yagami zwischen beiden hin und her.
»Von Mello! Sie ist seine Schwester«, rettete L die Situation, auch wenn das nicht grade glaubwürdiger war, gab es wenigstens die Logik noch.
»Also eigentlich Halbbruder.«
Mello stand in der Tür und zupfte wütend an seinem schwarzen T-Shirt. Anscheinend hatte wenigstens er die Lage kapiert.
»Wo ist mein Kollege?«
»Der macht mehr oder weniger meinen ›Freund‹ an.«
Er tat beleidigt und kuschelte sich auf Matts Schoß.
»Tut mir leid, dass ich Sie geschlagen hab«, brachte er schauspielerisch hervor.
»Das passiert mal, nicht so schlimm. Aber ich sollte mich wohl dafür entschuldigen, dass ähm mein Kollege Ihren Freund anbaggert... Macht er bestimmt auch nicht mit Absicht, der ist einfach noch neu im Dienst.«
Er lächelte schwach.
»LASSEN SIE DIE FINGER VON MIR!«, schrie in diesem Moment Beyond. Was jetzt wohl wieder war?
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