Montag, 19. Februar

Liebe Grace,

Ich habe beschlossen, dir einen Namen zu geben, deswegen heißt du jetzt Grace.
Ist das seltsam? Ich weiß es nicht. Aber ich wollte dir bzw. deinen Vorgängern schon immer einen Namen geben, weil ich euch manchmal anspreche. So fühlt es sich noch persönlicher an, als würde ich meine Gedanken wirklich mit jemandem teilen, der mir immer zuhört und für mich da ist.
Jetzt musst du mir nur noch gute Ratschläge für meine Probleme geben. Andererseits widerspricht mir so auch niemand, hat auch seine Vorteile.

Allerdings könnte ich jetzt Rat gebrauchen. Nach der 2. Stunde hat Mrs. Lillit, meine Lehrerin, mich aufgehalten, um mich auf das Baby anzusprechen.
Na schönen Dank auch, habe ich erst gedacht. Sie hat mich nach meinem Plan für die Schulzeit, wenn das Kind da ist, gefragt. Darauf konnte ich leider nicht so viel antworten, außer, dass Marcs Eltern bereit sind, uns zu unterstützen.
Das reiche nicht, sagt sie, ich solle über eine Tagesmutter oder ähnliches nachdenken, solange ich keinen Platz im Kindergarten habe. Sie hat Recht, ich kann das Kind ja schlecht mit in den Unterricht nehmen und es dort wickeln und bespaßen. Ich frage mich nur, wie ich das bezahlen soll.
Eine von drei Bewerbungen, die ich verschickt hatte, ist noch offen, vielleicht klappt das ja. Das wäre sehr hilfreich, denn die anderen wurden leider abgelehnt.

Morgen bin ich wieder im Stall, darauf freue ich mich schon.