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Beim Frühstück vermisste Amanda ihren Vater ausnahmsweise mal nicht. Sie blätterte konzentriert durch den Wirtschaftsteil der Zeitung und hatte es kurzweilig aufgegeben sich um Charles zu sorgen, da der Arzt versprochen hatte seine letzten Monate schmerzfrei zu halten.
Artikel über einen neuen Chef hier und den plötzlichen ungeklärten Tod eines anderen langweilten sie üblicherweise doch dann stach ihr ein Artikel über William Bloomsbury ins Auge. Vor wenigen Generationen noch Einwanderer aus dem Dutch-Königreich (Niederlande), waren sie nun hier ebenfalls in der Stoffproduktion erfolgreich. Dank Amandas Allgemeinwissen über Klatsch und Tratsch wusste sie, dass die Familie zwei Töchter und zwei Söhne hatte, bis auf den jüngeren der beiden Söhne jedoch alle verheiratet waren. Angeblich war er so perfekt, dass ein paar Mädchen seinetwegen alle ihre Freundinnen verkuppelt hatten. Aber wer traute schon der Flüsterpost des Damenclubs von Lady Camilla...
Apropos Damenclub, am Samstag wäre ja wieder das wöchentliche Treffen des Clubs und heute war schon Freitag! Die Lektüre hatte sie noch nicht einmal angefangen und bis Kapitel 15 war ziemlich viel zu lesen.
Amanda war kein Mädchen das ungern las, aber sie tat es eher um sich über die Bücher und Autoren austauschen zu können, als um sich die Zeit zu vertreiben. Im Damenclub wurde oft über Bücher geredet, Neuigkeiten wie Hochzeiten, Verlobungen und so etwas und natürlich wurden Haushalts-Tipps und Gebäck ausgetauscht.
Außerdem organisierten alle Mitglieder zusammen die Weihnachts-Gala an heilig Abend und den Ball zur Bonfire Night. Amanda mochte den Bonfire-Ball am 5. November lieber, da dort alle Masken trugen und sie so mit jedem Herren dort Tanzen konnte, da niemand wusste aus welcher Familie er kam. Es war auch immer besonders romantisch draußen zu stehen und dem Feuerwerk und den Bonfires zuzusehen. Der Tag feierte den misslungenen Sturz der Monarchie in England 1605.
Hastig trank die junge Lady den letzten Schluck ihres Tees und legte die Zeitung zusammengefaltet auf den Tisch. Es war offensichtlich das Bücher sich nicht von selbst lasen und Amanda wollte Gesprächsstoff mitbringen wenn sie am Samstag mehr über alleinstehende Männer rausfinden wollte. Und das wollte sie.
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