13.05.2023 - Scherben II
„Alles wird gut", sagte einst jemand zu mir,
doch sie verschwand
und ich bin immer noch hier.
„Es geht vorbei" hat mir jeder gesagt
doch nach meiner Meinung
nach der hat niemand gefragt.
Wenn ich nach vorn schau,
erwarten mich wieder Scherben
und folglich auch das flüssige Rot.
Wir wandern weiter, wollen nicht sterben
und trotzdem spüre ich den lauernden Tod.
Und ich steh vorm Spiegel
und kann niemanden sehen,
ich selbst bin mir völlig fremd.
Wie soll ein andrer je ein Mädchen verstehen,
das sich selbst nicht mehr erkennt?
Was ich auch tue,
ich bin nicht schnell genug,
die Zeit ist wie immer viel schneller als ich.
Eine Qual ist jeder Atemzug
und die Tränen nehmen mir langsam die Sicht.
Wenn ich nach vorn schau
seh ich diesen trügerischen Weg,
doch meine Sohlen sind einfach zu wund.
Ich muss diese Melodie ignorieren,
sonst werde ich nie wieder gesund.
An meiner Seite steht ein Kind,
sieht mich tieftraurig an.
„Jetzt weißt du doch, wer wir sind
und dass uns niemand retten kann."
Ich sehe uns lachen und weinen
und Abschied nehmen,
im Nachhinein brachst du mich entzwei.
Der Schmerz sollte mich für immer lähmen,
doch ich bezahlte mit Blut und war frei.
Schau ich nach vorn, ist die Straße gebrochen,
meine Narben kann noch keiner sehen.
Erscheinen nur nachts, wie Tattoos gestochen,
vielleicht werden wir's nicht überstehen.
In meinem Kopf schwirren Dinge herum,
die da längst nicht mehr hingehören,
Gold verwandelte sich in Blei.
ich spüre, wie sie langsam meinen Geist zerstören,
warum geht das nicht vorbei?
Schmerz ist viel stärker als Glück,
am Ende steh ich wieder hier.
Ein Wolf ohne Rudel,
ein einsames Tier
kann weder vor noch zurück.
Wenn ich nach vorn schau,
wartet auf mich der gesplitterte Rest
noch klebt daran kein Blut.
Im Spiegel steht niemand,
der sich noch hassen lässt,
doch einst log sie „Alles wird gut."
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