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3 ~ Kapitel 8

Nachdem Loominah und ich gestern unsere Zimmer gemacht hatten, wollte ich heute das gröbste der Küche und des Wohnzimmers wegmachen. Erst nahm ich mir den Teil vor, in dem wir Essen kochen würden.

Ich holte zwei Eimer mit frischem Wasser aus dem See und spülte an der Quelle noch die alten Tücher durch, die ich zum Putzen benutzen wollte. Dann machte ich mich auf den Weg zurück und begann mit den alten Kochtöpfen. Immer wieder musste ich Spinnennester ausmerzen und einmal sprang mir eine Maus entgegen.

Ich schrak zusammen, doch sie war so schnell weg, dass ich sie nicht fangen konnte. So beschloss ich ein paar Stück Käse in die alten Mausefallen zu geben, die ich noch in der Besenkammer fand. Auch Pflanzen mussten ausgerupft werden, die sich den Weg bereits ins Gebäude gebahnt hatten.

Der halbe Nachmittag war bereits um, als ich beschloss, mich auf ins Wohnzimmer zu begeben. Dort war das Mobiliar bis auf die dicke Stoffschicht noch in Takt. Es überraschte mich selber, aber es schien so als würde nicht nur auf mir der Fluch liegen, diese Zeit nicht hinter sich lassen zu können. Ich sah in das morsche Bücherregal und drehte mich dann zum Kamin, den ich abstaubte, auch die Bänke entfernte ich vom Staub. Ich schob sie nach draußen und begann sie dort kräftig auszuklopfen.

Ich war fühlte mich so, als versuchte ich die Vergangenheit aus ihnen auszuprügeln.

„Was tun wir mit einer Bank, die nicht beim Kamin steht?", fragte ich belustigt, als mein Freund seine Hände ineinander klatschte und zufrieden auf sein Werk hinabsah. Eine Bank die an der Wand stand, aber nicht vor dem Kamin. Ich musste zugeben, dass es praktisch war sie direkt neben dem Bücherregal zu wissen, doch irgendwie war das seltsam.

Der Mann musterte mich grinsend und dann seine Bank: „Was tun wir mit einem Haus mitten im Wald?"

Seine Frage belustigte mich. Es war unsere gemeinsame Idee gewesen hier unser kleines Haus zu bauen. Neben zwei Gästezimmern und dem unseren, hatten wir das Wohnzimmer, einen breiten Gang, viel Natur und eine Küche. Ich hätte nie gedacht, dass ich so ein Haus einmal wirklich lieben würde.

Nachdenklich kam ich um die Bank zu ihm und zog ihn an mich: „Wie wäre es, wenn wir unser Nicht-Kamin-Sofa einweihen?"

Seine Lippen legten sich sanft auf meine. Auch seine Hände wanderten um meine Taille, allerdings grinste er breit in den Kuss hinein und ließ dann wieder von mir ab: „Du lenkst andauernd von der Arbeit ab."

Er ließ mich los und verschwand durch den Gang nach draußen, wo noch Möbel auf uns warteten, die hineingebracht werden mussten. Ich folgte ihm lachend: „Ich erinnere dich daran, dass du es warst der darauf bestanden hat, das Bett, die Besenkammer, und deinen Stuhl im Atelier einzuweihen."

Er war unmöglich. Und dann schob er auch noch mir die Schuld in die Schuhe. Ich war vielleicht die Tochter des Teufels, aber was Sex betraf, war er mindestens genauso schlimm wie ich.

Ich ging zu dem kleinen Schreibtisch, um alle Kästen auszuräumen. Als wären die Erinnerungen, die ich damit bekam nicht schon genug, fiel mir ein Brief in die Hand, den ich nicht gedacht hatte, wirklich einmal zu finden.

Vorsichtig strich ich über das vergilbte Papier und seufzte tief. Wollte ich ihn wirklich lesen?

Bevor ich zurück zu meiner Trauer ging, schloss ich die Augen, um mich zu erinnern, was an dem Tag noch alles geschehen war.

„Was tust du da?", wir hatten das Wohnzimmer und die Schlafzimmer nun vollkommen mit Möbeln bestückt. Da wir allerdings noch keine Küche hatten, hatte ich mir gedacht, dass wir im Freien aßen.

Ich schwang die Axt und legte sie auf meiner Schulter ab: „Ich werde Holz holen gehen."

„In meinem Gewand?", er musterte mich amüsiert und begutachtete die Tatsache, dass ich sein Hemd und seine leichte Hose trug genau. Allerdings konnte er doch nicht von mir erwarten, dass ich im Reifrock und mit diesen ganzen Maschen und Rüschen Holzhacken ging. Ich wollte keinen Baum fällen, aber dickere Äste würden wir bestimmt brauchen.

Er ging zu mir und nahm mir die Axt aus der Hand: „Ich mache das."

„Du?", ich tat überrascht und angefressen: „Glaubst du, dass ich das nicht zusammenbekomme? Ich wette mit dir, dass ich geeigneter dafür bin, als jemand der die meiste Zeit seines Lebens damit verbracht hat, einen Pinsel in der Hand zu halten."

Mir war bewusst, dass mein Verlobter durchaus nicht schwach war, allerdings konnte er kaum mit meinen Fähigkeiten mithalten, einmal abgesehen davon, dass sie von Natur aus schon besser ausgeteilt waren, als bei einem Menschen.

„Werde nicht frech, junges Mädchen.", neckte er mich und stolzierte voraus.

„Ich bin zweihundert Jahre alt!", rief ich ihm lachend hinterher, während er zwischen den Bäumen verschwand und sich eine Hand an sein Ohr hielt, als würde er mich nicht hören wollen.

Manchmal konnte er so unglaublich kindisch sein. Doch damit brachte er mich immer wieder zum Lachen.

Langsam öffnete ich meine Lider. Meine Lippen waren zu einem traurigen Lächeln verzogen. Vorsichtig faltete ich den Brief auf, von dem ich annahm zu wissen, was darin stand. Es war schon so lange her. Konnte ich mich wirklich noch daran erinnern?

Liebe Xenya,

Ich atmete tief durch. Natürlich erkannte ich ihn. Mir war auch bewusst, wer diesen Brief verfasst hatte. Warum sollte ich mich daran nicht mehr erinnern können?

So viel Leid ist mir wiederfahren. Hoffentlich ändert sich das in der Zukunft, auch wenn ich das nicht annehme. Was ist mein Ausweg aus all dem? Ich weiß es wirklich nicht.

Seit Tagen sitze ich zusammengerollt auf der Bank.

Ich konnte mich blass an diese Situation erinnern. Es war so unerträglich, diese Zeilen zu lesen, dass ich schluckte, allerdings nicht damit aufhörte. Nachdem ich jetzt schon damit angefangen hatte, konnte ich auch weiter lesen.

Alle um mich herum, haben mich betrogen, oder verlassen. Kann etwas schlimmer sein, als alleine zu sein? Alleine und unsterblich?

Ich weiß es nicht. Vielleicht komme ich ja irgendwann dahinter.

Warum schreibe ich diesen Brief?

Ich muss mir über so vieles klar werden, was mein Leben betrifft. Lange habe ich einfach gemacht, was mir angeschafft wurde, doch nun... nun ist alles anders. Du weißt selber, wie viel sich verändert hat. Ich hoffe du kannst dich daran erinnern, denn es ist sehr wichtig, dass du es nicht vergisst. Man sagt immer, dass man die Vergangenheit hinter sich lassen sollte, aber sie prägt uns. Sie hilft uns Dinge besser zu machen, Dinge zu verstehen. Ich habe verstanden.

Ich hatte verstanden, dass mein Leben einem Ruin glich. Immer wieder hatte ich mir die Frage gestellt, aus welchen Gründen ich zuließ, dass mich keiner meiner Geschwister umbrachte. Warum kämpfte ich noch?

Warum tat ich mir das an?

Was ist Liebe?

Liebe ist etwas, etwas das man nicht greifen kann. Etwas das man nicht versteht, weil es nicht verstanden werden soll. Liebe schmerzt, Liebe lebt, Liebe geht ihren ganz eigenen Weg.

Auch nach so langer Zeit trafen mich die Worte. Ich wollte nicht weiter lesen, doch ich überwand mich und spürte bei den nächsten Zeilen bereits, wie meine Tränen über die Wange rollten.

Was ist Leben?

Leben ist Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Wer die Vergangenheit vergisst, vergisst sein Leben. Wer die Gegenwart an sich vorbeiziehen lässt, lebt nicht. Was für einen Sinn hätte das Leben, wenn man nicht versucht die Zukunft zu beeinflussen? Was wäre unsere Aufgabe?

Doch ich kann nicht mehr leben. Ich kann nicht mehr lieben. Für einen ganz kurzen Moment war alles da gewesen.

Fünfhundert Jahre... es war eine lange Zeit und doch hatte ich nicht gelebt. Nicht so, wie ich es mir immer gewünscht hatte.

Wann auch immer du diesen Brief hier liest, ich hoffe, dass es sich ändert, ich hoffe, es vergeht genug Zeit, um alles wieder zu bereinigen. Auch wenn die Zukunft nur gutes bringen sollte, so möchte ich dich daran erinnern, was dein Bruder... was dein Vater, was dein verfluchtes Blut alles verbrochen hat.

Ich sitze neben der Leiche meines Verlobten. Noch vor wenigen Tagen, wollte ich ihm erzählen, dass ihm das Vaterglück erreicht hatte, doch nicht einmal das, hat er erfahren.

Es gibt nur eine Person, die es deshalb zu hassen gibt.

„Vater.", murmelte ich in mich hinein und schüttelte den Kopf.

Viel Glück in die Zukunft,

wünscht dir deine Xenya

im Jahre 1746

Ich strich sanft mit den Fingerspitzen über das blutige Papier und schluckte. An jede Zeile erinnerte ich mich. An jeden Schmerz, den ich in diesem Moment empfunden hatte. An jeden Rachegedanken.

Immer wenn ich die Feder angesetzt hatte, hatte sich mein Herz verkrampft. Auch jetzt noch sträubte sich mein ganzer Körper. Irgendwann würde mein Vater dafür bezahlen. Irgendwann würde ich ihn umbringen.

„Ist der Zettel interessant?"

Ich zuckte zusammen. Die Stimme kannte ich leider zu gut. Meinen ersten Gedanken verschwendete ich daran, den Brief wegzugeben, doch das war mein Fehler. Aeron hielt mir im nächsten Moment eine Klinge an den Hals: „Rühr dich nicht, sonst schlitze ich dir deine Arteria carotis communis auf."

Im Kopf berechnete ich, ob ich eine Chance hatte, wenn ich meinen Dolch zog und ihm diesen in den Herz rammte. Doch diesen Gedanken verwarf ich gleich wieder, denn ich wäre bestimmt nicht schnell genug gewesen.

„Was willst du von mir?", fragte ich, als er den Dolch gegen mein Kinn drückte, sodass ich aufstehen musste, und diesem Idioten ins Gesicht sehen musste: „Und wo sind deine besseren Hälften?"

„Von dir, liebste Schwester, will ich gar nichts.", er grinste und musterte mich einen Moment: „Ich binde dich fest. Ich glaube das ist Statement genug."

Ich wollte mich nicht unbedingt von meinem jüngeren, idiotischen Bruder gefesselt werden, also nutzte ich den Moment in dem er kurz nicht auf mich achtete und schlug ihm in seine klitzekleinen Kronjuwelen.

Ich rollte mich von ihm weg und sprang auf die Beine. Schnell rannte ich zu den Treppen und zog gleichzeitig meinen eigenen Dolch. „Verfluchtes Miststück!", er setzte mir nach und packte mein Handgelenk, doch ich zog eine Wunde in seinem Gesicht, die sofort wild zu bluten begann.

Seine Wut übertrug sich in seine Augen und er schlug mich mit einer Hand zu Boden. Das hatte ich nicht kommen sehen. Er hielt mir wieder die Waffe an die Kehle: „Du wirst dafür bezahlen, dass du mein perfekt proportioniertes Gesicht ruiniert hast."

***

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