34.Kapitel
Gegenwart
Er fühlt sich in die Vergangenheit zurückversetzt, bis in seine Schulzeit. Als man noch als Kind über den Schulhof rannte, frei von Problemen und Sorgen, um mit den anderen Schülern Fangen zu spielen. So jedenfalls in der Wunschvorstellung.
In Tores Vorstellung, in der Realität, rannte er den anderen Schülern hinterher, weil sie ihm wiedermal etwas geklaut haben. Mal war es sein Portmonnaie, ein andermal sein Essen und auch ab und zu seinen kompletten Rucksack.
Nie hat er es geschafft, seine Sachen zurückzubekommen. Meistens waren die anderen Schüler zu schnell oder sie warfen die geklauten Gegenstände so lange hin und her, bis Tore zu erschöpft war, um hinterher zu rennen. Damals war er zu schwach.
Er konnte es nicht verhindern.
Doch diesmal ist es anders.
Von diesem Gedanken noch zusätzlich motiviert, stürmt er in der Tiefgarage auf die Person vor ihm zu, wie in seiner Schulzeit, um seinen Besitz zurückzubekommen.
Er setzt zum Sprung an, als die Person sich zu ihm umdreht.
Entsetzt schreit die Gestalt auf, als Tore ihm in die Seite springt und auf den harten Boden wirft.
Tore hat alles um ihn herum ausgeblendet. Er registriert auch nicht, dass die Person unter ihm nicht die Frau ist.
Diesmal gewinne ich
Durch den Aufprall wird der Schrei des Mannes augenblicklich unterbochen.
Tore nutzt seine Benommenheit und schließt seine Hände um seinen Hals.
Jetzt bin ich nicht zu schwach
Mit aller Kraft drückt er zu.
Seine Augen springen ihn fast aus der Höhle und er fängt an zu röcheln, sein Blick verliert sich in der Ferne. Er scheint fast durch Tore hindurchzusehen.
Halbherzig versucht er seinen Angreifer von sich zu drücken, doch ihm fehlt die Kraft.
Mit seinen Händen umschließt er nun auch Tores Hals.
Oh nein diesmal nicht!
Langsam löst sich der Mann aus seiner Benommenheit, sein Blick wird wieder klarer und er verstärkt seinen Griff um Tore.
Er verliert immer mehr die Kontrolle über die Situation.
Der Mann scheint von Sekunde zu Sekunde immer mehr zu Kräften zu kommen und drückt weiter zu.
Nein diesmal nicht
Jetzt werde ich nicht verlieren
Du hälst mich nicht auf!
Er löst seine Hände für einen kurzen Augenblick vom Hals des Mannes.
Irritiert davon, lässt sein Druck auf Tore auch für den Bruchteil einer Sekunde nach.
Mehr Zeit braucht er nicht.
Mit den Handballen drückt er auf die Stirn des Mannes und stößt seinen Kopf auf den Boden.
Mit dem Aufprall scheint jedliche Gegenwehr vom Mann verschwunden zu sein, doch Tore schlägt seinen Kopf ein weiteres Mal auf den Boden.
Ein lautes Knacken ertönt und hallt von den Wänden wider.
Nur noch ein leises schmerzliches Wimmern fährt aus seinem Körper.
Widerstandslos liegt er vor ihm auf den Boden.
Mich hält niemand mehr auf
Adrenalin schießt durch ihm und sein ganzer Körper fängt an zu kribbeln.
Ich bin stark
Er greift mit seinen Fingern um die Schläfe seines Opfers, die Daumen auf Höhe seiner Augen
Niemand hält mich auf!
Dann drückt er zu, mit aller Kraft und Wut, die sich in ihm all die Jahre aufgestaut hat.
Bis ein feuchtes, ekelhaftes Ploppen ertönt.
Ein letzter schriller Schrei schallt durch die Tiefgarage.
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