Kapitel 1.32
Finn
"NOAH!" Ich schrie mir meine Seele aus dem Leib. Überall war Rauch, Flammen und kaputte Möbel. "F-finn?! Bist du das?" Es hörte sich so an wie Tyler! "Tyler?" Ich lief vorwärts.
Ich fand ihn auf dem Boden, neben zwei anderen Jungs. Einer davon war Mike. "Wo ist Noah?", fragte ich laut und hustete. Meine Augen brannten höllisch. "Unten! Schaffen wir sie raus und holen ihn!" Ich nickte hustend und nahm den unbekannten, zog ihn aus dem Haus.
Draußen atmete ich tief ein und aus, Sanitäter nahmen mir den Jungen ab, als Tyler mit Mike kam und ihn auf den Boden legte. Dann gingen wir zusammen wieder hinein. "WO UNTEN?!", rief ich und hustete wieder. "Komm!" Tyler schnappte sich mein Handgelenk und zog mich hinter sich her.
Wir liefen einer Treppe hinunter und Tyler öffnete eine Tür. Hier war relativ wenig Rauch. "Wo?" Er zeigte auf eine Tür. "Ich hab sie nicht aufbekommen und Jans Mutter hatte den Schlüssel zerbrochen!" Ich warf mich gegen die Tür, doch sie ging nicht auf. "VERDAMMT!", schrie ich und hämmerte dagegen.
"Warte hier, ich bin gleich wieder da!" Ich rannte nach oben, als ein Balken auf mich fiel. Ich schrie kurz auf und robbte weiter zum Ausgang. Ich roch Gas. "Scheiße!" Ich stand auf und rannte zu den Feuerwehrmännern. "Brechstange, los!" Der Mann nickte und holte mir eine, mit der ich wieder ins Haus rannte.
Wenn ich meinen Bruder nicht heraus holen konnte, würde ich freiwillig sterben!
Ich brach die Tür auf und sah Noah. "Noah!" Wir rannten zu ihm. Er saß bewusstlos auf einem Stuhl, hatte viele Kratzer und war dreckig. Tyler hob ihn hoch. "Und jetzt raus hier!"
Schnell folgte ich ihm nach draußen. Gerade als wir an der frischen Luft waren, explodierte das Haus und wir wurden von der Druckwelle erfasst. Ich legte mich schützend auf die beiden, als wir zu Boden fielen.
"NOAH! NOAH, MEIN BABY!" Es war Mum, ganz klar. Ich setzte mich hustend auf, da hatte Mum ihn schon in ihre Arme gezogen. Sanitäter kamen und brachten uns zu den Krankenwagen, die Feuerwehr fing sofort an zu löschen. Mum und ich blieben die ganze Zeit bei Noah, der uns schwach ansah. Unsere Mutter weinte vor Erleichterung, während ich nur lächelnd Noahs Hand hielt. Er bekam eine Sauerstoffmaske auf.
"Wir werden jetzt ins Krankenhaus fahren. Ihr Sohn, Ihr Bruder ist sehr dehydriert und schwach." Ich nickte. "Bleibst du bei ihm? Ich komme dann nach", lächelte ich meine Mutter an, die nickte. Sanft gab ich Noah einen Kuss auf seine Stirn und verließ den Krankenwagen, damit sie los fahren konnten.
"Kommen Sie bitte mit." Ich nickte und lief mit einem Sanitäter zu einem anderen Krankenwagen und setzte mich auf die Liege. Ich wurde befragt und man gab mir Augentropfen.
Tyler
Ich fuhr mir mit meiner Hand durch meine verrußten Haare, sah die Polizisten gegenüber von mir an. Neben mir saß Finn. "Es war..." Ich hustete. "Jans Mutter Sandra." Die Polizisten sahen mich verwirrt an. "Und wo ist diese Frau?" "Abgehauen", murmelte ich. "Jan... hat wohl Gefühle für mich und sie wollte, dass ihr Kind glücklich ist... mit mir..." "Also hat sie Noah entführt?" Ich nickte auf Finns Frage. "Und die SMS?"
"Meine Mutter wollte ihm Angst machen." Jan kam herein und sah mich an. "Tyler, echt, es tut mir alles so leid! Ich wusste nicht, dass er bei uns ist! Als meine Mutter angerufen hat und gesagt hat, ich könnte noch zwei Tage bleiben, war ich total Skeptisch und habe dann den nächsten Flug direkt hier her gebucht. Ich wusste es wirklich nicht!", sagte Jan schuldig und ich nickte. "Ich war klar, enttäuscht aber auch glücklich, weil du es seit Noah immer warst. Dich glücklich zu sehen, hat mich glücklich gemacht. Ich wusste schon immer, dass ich dich nur als besten Freund haben kann, aber das ist okay." Jan zitterte leicht.
Ich stand auf, ging zu ihm und umarmte ihn einfach. "Es tut mir leid, dass ich deine Gefühle nicht erwidern kann", flüsterte ich. "Schon okay..." Wir lösten uns. "Ich werde in den nächsten Tagen wieder nach Deutschland ziehen. Es ist besser so." Leicht traurig sah ich ihn an. "Du gibst dein Studium auf? Wir brauchen doch nur noch ein paar Monate, dann sind wir fertig", sagte ich leise. "Ich weiß aber es ist besser so. Ich komm' damit klar, keine Sorge." Jan gab mir einen Kuss auf meine Wange. "Lebewohl, Tyler McKenzie. Du warst der beste Freund den man sich wünschen kann. Noah kann sich echt glücklich schätzen." Er lächelte leicht und ging dann wieder aus dem Raum.
"Hey, mein Schatz", flüsterte ich lächelnd, als Noah mich ansah. Jetzt, wo er gewaschen war, sah er gar nicht mehr so schlimm aus. Nur ein paar Kratzer im Gesicht. Er nahm die Sauerstoffmaske ab. "Wenn... wenn ich hier raus bin, gehen wir alle picknicken, okay?", fragte er flüsternd und ich nickte grinsend. "Alles was du willst." Noah lächelte leicht. "Ich liebe dich", zeigte ich lächelnd und Noahs trübe Augen fingen an zu strahlen.
Ich blieb noch eine ganze Weile und wurde dann heim geschickt, wo ich duschte und mir meine Mutter etwas zu Essen machte. "Danke", lächelte ich sie an. "Weißt du, ich hätte nie gedacht, dass es Sandra ist. Sie war immer so zierlich und schüchtern." Ich nickte und trank ein Schluck Wasser. "So kann man sich täuschen..."
Mum setzte sich auf mein Bett. "Wenn du nicht willst, dass Brian hier einzieht, dann lassen wir das", sagte sie und ich sah auf meine Füße. Seufzend schüttelte ich meinen Kopf. "Ihr habt Recht. Dad ist schon so lange tot... und na ja.. du wirst auch nicht jünger. Ist ja toll, dass du jemanden gefunden hast... In deinem Alter." Ich grinste zum Schluss und wurde mit einem Kissen abgeworfen. "Hey!", lachte sie.
"Noah will übrigens mit uns allen picknicken gehen, wenn es ihm besser geht. Unsere Familien sollen sich besser kennen lernen." Mum nickte lächelnd. "Ich mag ihn. Er ist nett." Ich grinste. "Und süß." "Ja, das auch", lächelte Mum.
Ich trank noch ein Schluck Wasser. "Ich vermisse den alten Tyler", meinte Mum dann leiser. "Ich bin doch immer noch der gleiche." Natürlich war das gelogen. "Wenn du meinst..." Meine Mutter stand traurig lächelnd auf und verließ mein Zimmer mit einem "Ich möchte nicht weiter stören, du solltest dich ausruhen."
Ihr lagt alle falsch (͡° ͜ʖ ͡°)
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