№8
Yoongi
Völlig in Gedanken vergaß ich die Situation um mich herum voll und ganz. Ich vergaß Jimin, der noch vor mir stand und mich beim Lauschen erwischt hatte. Zwar war das noch immer sehr unangenehm zuzugeben, doch ich konnte es leider auch nicht mehr ändern, weshalb ich das nun mehr oder weniger freiwillig akzeptieren müsste.
Ich vergaß alles, bei dem Gedanken, frei sein zu können. Frei von allem. Frei von all den Qualen, frei von all den Verfolgern und einfach nur zu leben. Ein Leben führen, wie jeder andere normale Mensch, mit Spaß und Freude im Leben, mit Freundschaften und Streitigkeiten.
"Ehy", sagte Jimin leicht angepisst und rüttelte an meiner Schulter. Ich schreckte kurz auf, landete wieder in der Realität und erwiderte seinen auffordernden Blick.
"Huh? Was?", gab ich völlog verwundert von mir und seufzte darauffolgend ziemlich laut aus. Ich biss mir auf die Unterlippe und verschränkte meine Arme vor dem Oberkörper, damit ich mich ein wenig besser geschützt fühlen würde.
"Hab ich vielleicht jetzt wieder deine Aufmerksamkeit?", gab er bissig von sich und zischte kurz abfällig, ehe er mit den Augen rollte und im allgemeinen sehr genervt von der Situation wirkte. Ich konnte es verstehen, natürlich wäre man angepisst, wenn man belauscht werden würde und man einem dann nicht einmal zuhörte.
"Uhm ja, tut mir leid, was hattest du gesagt?", hakte ich nochmal unsicher nach und kratzte mir peinlich berührt am Hinterkopf. Natürlich müsste ich nachfragen, sonst würde ich auch nicht darauf eingehen können. Doch es war trotzdem nicht angenehm.
"Ich hab dich gefragt, was du jetzt vor hast", antwortete er trocken und schaute mich mit monotoner Miene an. Ich schluckte schwer und begann zu überlegen, ließ meinen Blick umherschweifen und schnaufte kurz.
"Weiß ich nicht. Vielleicht fernsehen?", antwortete ich, ohne zu wissen, was ich sage und ohne darüber wirklich nachgedacht zu haben. Hauptsache ich hatte etwas geantwortet, so dumm es auch klingen mochte.
"Ohne was zu sehen?", hinterfragte er meine Antwort sarkastisch und ich konnte hören, wie er wirklich kurz loslachen wollte, sich das offenbar aber verkniff, da die Situation nicht die beste dafür war. Immerhin sollte er ja sauer auf mich sein, oder zumindest den Eindruck machen.
Aber was sollte ich schon machen? Er wollte eine Antwort von mir und da hatte er sie.
"Ich kann umso besser hören", gab ich eingeschnappt und protestierend von mir. Das war nicht einmal eine Lüge, aber es sollte mehr als Notausrede dienen, da ich hier nicht allzu dumm da stehen wollte. Aber meine Hörfähigkeit hatte sich in all der Zeit enorm verschärft, sodass ich schon einzelne, leise Geräusche wahrnehmen und zuordnen konnte.
"Okay, dann los", sagte er nur und führte mich zum Wohnzimmer, wo ich mich auf die Couch legte und er mir den Fernseher anschaltete. Ich seufzte kurz, denn zugegebenermaßen war es wirklich komisch das zutun, wenn man nichts sehen konnte.
Jimin
Warum schaut man Fernsehn, wenn man nichts sehen konnte?
Anstatt mir einfach eine normale Antwort zu geben, musste er natürlich etwas dummes bringen, um nicht allzu lächerlich dazustehen. Wie nervig...
Bieeep bieeep bieep
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Hoseok
Hoseok
Ich bin's nochmal
Hoseok
Ist es okay, wenn ich vorbeikomme?
Hoseok
Ich würde mich gerne nach Yoongi erkunden.
Jimin
Ich hab dir doch schon gesagt, dass es ihm gut geht.
Hoseok
Ich will es aber mit eigenen Augen sehen.
Jimin
Kann das nicht bis morgen warten? Ich hab echt keine Lust heute.
Hoseok
Nein, kann es nicht!
Jimin
Also gut
Jimin
Wenn's sein muss
Hoseok
Gut!
Hoseok
Bin in einer Stunde da
Jimin
Okay.
Hoseok
Bis dann
Jimin
Mhm.
Hoseok ist offline
Auch das noch...
Ich war ohnehin schon gereizt, jetzt musste ich mich auch noch mit Hoseok abgeben, der sicherlich hyperaktiv werden würde, wenn er Yoongi sieht.
"
Yoongi", fing ich an, weshalb er erschrocken aufzuckte und in meine Richtung schaute. Er konnte einem schon leid tun, wenn man ihn so betrachtete, doch momentan war ich gereizt und deshalb war mein Mitleid mit ihm auch nicht besonders ausgeprägt.
"Hm?", murrte er verwirrt als Antwort.
"Hoseok will uns besuchen und nach dir schauen", erklärte ich ihm und versuchte dabei möglich ruhig zu klingen, um nicht noch eine Streiterei oder schlechte Atmossphäre auszulösen.
"Echt? Wann denn?", fragte er mich neugierig und voller Energie. Von dem eben noch murrenden Yoongi war nun keine Spur mehr zu sehen, denn plötzlich ging es um ein eigenes Interesse und seine Aufmerksamkeit war geweckt.
"In einer Stunde", antworte ich kurz und knapp, seufzte einmal und lehnte mich dann zurück. Das sollte ich mir definitiv für die Zukunft merken.
Yoongi
In einer Stunde kommt Hoseok also vorbei?
Dann konnte ich mich ja endlich richtig bei ihm bedanken. Dazu kam ich dort ja nicht, denn alles ging viel zu schnell, als hätte ich die Ereignisse dort richtig realisieren können.
Aber ich freute mich irgendwie...
•~•
[Überarbeitet]
PoV-Wechsel im Kapitel schien mir damals gefallen zu haben lmao
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