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Sophia

Übelkeit stieg in mir auf, Panik packte mich und schnürte mir die Kehle zu. Mein Atem ging keuchend und mein Herzschlag dröhnte mir in den Ohren.

Ich hatte es auf der Farm nicht länger ausgehalten. Bis zum Schluss hatte ich mich an den Gedanken geklammert, dass alles nur ein schlechter Scherz war, dass sie mich nur verarschten und gleich mein Vater hinter einem Schrank hervorsprang und April, April rief. Aber dem war nicht so. Stattdessen bleckten diese Fremde die Zähne und ich hatte mit Erschrecken beobachten müssen, wie sich ihre Eckzähne verlängerten. Damit war meine Blase geplatzt, die Realität stürzte wie kaltes Wasser auf mich nieder und ich war geflohen.

Zielstrebig war ich in den Wald gelaufen und nun peitschten mir Äste ins Gesicht und der unebene Untergrund machte mir nur allzu deutlich, dass das hier kein Traum war. Egal wie mein Verstand dagegen ankämpfte, wusste mein pochendes Herz doch bereits, dass es stimmte.

Meine Schritte wurden langsamer und stockender. Ich rang um Atem, bekam kaum noch Luft. Weiße Punkte tanzten in meinem Sichtfeld und die Ränder wurden schwarz. Ich hielt an, stützte mich an einem Baum ab, spürte die raue Rinde unter meinen Fingern und konzentrierte mich auf die Atmung. Tief ein und durch die Nase wieder aus. Ein – und aus.

Mit jedem Atemzug beruhigte sich mein Herz und der Puls raste nicht mehr. Ich nahm mir einen Moment Zeit, um mich umzusehen. Bisher war ich blind drauflosgelaufen, hatte sogar meine Eltern und Alec links liegen gelassen. Letzter war mir bellend gefolgt, doch als das Blätterdach immer dichter wurde, war er verschwunden. Vermutlich zurück zur Farm gelaufen.

Grünes Licht umgab mich, von der Straße, auf der ich zu Anfang noch gelaufen war, war nichts mehr zu sehen. Bäume und Büsche standen dicht an dicht und ich konnte Vögel singen hören. Ich legte den Kopf in den Nacken, starrte hinauf zu den Baumkronen und beobachtete die Äste dabei, wie sie im seichten Wind hin und her wiegten. Wäre ich nicht so aufgewühlt, könnte ich diesen Anblick genießen. Liebte ich die Natur doch über alles und würde einen Wald zu jeder Zeit einer Großstadt vorziehen.

Als mein Herz endlich wieder in einem gesunden Tempo schlug, drehte ich mich im Kreis, um mir einen Überblick darüber zu verschaffen, wo ich mich befand. Eichen und Kiefern umgaben mich, bildeten eine geschlossene Einheit, dazwischen kleine Büsche, an denen wilde Beeren hingen. Irgendwo hörte ich es rascheln, vielleicht von einem Kaninchen oder einem Hirsch.

Eine plötzliche Gänsehaut überzog meine Arme. Ich war allein im Wald, wusste nicht, wo ich hergekommen war, noch wohin ich nun laufen sollte. Die Sonne war nicht zu erkennen, somit auch nicht die Himmelsrichtungen. Nur wenig Moos war an den Stämmen der Bäume zu entdecken, die vielleicht Rückschlüsse auf meine Position hätten bieten können. Und das Schlimmste war, dass ich mein Handy nicht bei mir trug.

»Mist!«, fluchte ich leise und wischte mir mit meinem Ärmel über die Stirn. Von meinem spontanen Marathonlauf war ich völlig durchgeschwitzt, mein Hemd klebte mir am Rücken und die Jeans fühlten sich enger an. Als würde sie sich an meinen Beinen festsaugen. Es war ein unangenehmes Gefühl. Zum Glück trug ich noch immer die Gummistiefel. So waren meine Füße wenigstens geschützt.

Ein weiteres Mal drehte ich mich im Kreis. Suchte die Bäume und Äste mit den Augen ab, hoffte, dass ich dort irgendetwas entdeckte, was mir helfen könnte. Vielleicht ein Haar von mir, oder ein Stück Stoff, das sachte im Wind wehte. Doch ich bemerkte nichts dergleichen. Panik keimte erneut in mir auf und drohte, die Kontrolle zu übernehmen. Ich presste sie vehement zurück, konnte mir nicht erlauben, meinen klaren Verstand zu verlieren.

Im Kopf ging ich die wichtigsten Punkte durch, die mir mein Vater zum Überleben in der Wildnis beigebracht hatte.

Erstens: Wasser suchen.

Da ich nicht davon ausging, dass ich länger als ein paar Stunden in diesem Wald verweilen würde, war das Auffinden einer Wasserquelle eher nebensächlich.

Zweitens: Sicherer Unterstand.

Auch das war eher nebensächlich. Ich schüttelte leicht den Kopf und schlug mir mit der Hand gegen die Stirn. Warum brachte mein Verstand nichts Brauchbares zustande? Ich hatte mich im Wald verlaufen, das war eine ernste Situation! Jetzt musste ich zusehen, dass ich nach Hause kam und mit Loan sprach. Er hatte mir noch einiges zu erklären.

Ich ging den letzten Punkt der Liste durch, nur der Vollständigkeit zuliebe.

Drittens: Spurensuche.

Ja! Das könnte mir helfen! Ich hatte zwar nie die Spuren von einem Kojoten und einem Hund auseinanderhalten können, aber zur Jagd auf ein Reh hatte es gereicht. Daher senkte ich schnell den Kopf, ging in die Knie und suchte den Boden nach Fußabdrücken ab.

In einem kleinen Kreis um mich herum war das Laub aufgewühlt, sicher weil ich mich mehrmals um mich selbst gedreht hatte. Erst jetzt fiel mir auf, wie dumm das von mir gewesen war, kein Wunder, dass ich die Orientierung verloren hatte.

Nach nur wenigen Sekunden entdeckte ich Spuren, die von mir wegführten. Da musste ich hergekommen sein!

Hoffnung glomm in mir auf, wärmte mich leicht von innen und vertriebt die Panik, jedoch nicht zur Gänze. Ich straffte die Schultern und folgte der Spur. Wenn ich mich ranhielt, könnte ich bis heute Abend wieder zu Hause sein. Denn, auch wenn ich die Sonne durch die Blätter nicht sehen konnte, erkannte ich an den Schatten der Bäume, dass sie tief stand. Ich hatte mein Zeitgefühl beim Laufen verloren und daher wohl nicht mitbekommen, wie spät es eigentlich war. Das rächte sich nun.

Ein Zittern packte mich. Nicht nur wegen der Aufregung und der leisen Angst, nicht wieder nach Hause zu finden. Sondern eher, weil der Schweiß auf meinem Hemd trocknete und es im Wald um mehrere Grade kühler war als auf der Weide. Doch davon wollte ich mich nicht aufhalten lassen. Ich schlang meine Arme um den Brustkorb und rieb mir über den Oberarm. So versuchte ich, mich zu wärmen, was auch so halbwegs klappte.

Nach wenigen Sekunden schlugen meine Zähne aufeinander und verursachten ein gruseliges Geräusch. Zum Glück war es im Wald nicht still, so kam mir das Klappern nicht so laut vor. Ich konnte das Zirpen von Vögeln hören, der Wind blies durch die Blätter und es raschelte zu meinen Füßen. Zu einer anderen Zeit hätte ich die Geräuschkulisse genossen, die Augen geschlossen und vielleicht etwas gedöst. Aber unter den aktuellen Umständen konnte ich mir das nicht erlauben.

Ich folgte meiner Spur einige Meilen, bis das Sonnenlicht so weit gewichen war, dass alles um mich herum nicht mehr grün, sondern grau in grau wirkte. Die Kälte war mir tief in die Knochen gekrochen, sodass ich das Schlottern nicht mehr unterdrücken konnte. Es war schon seltsam, gerade der heutige Tag war wohl der heißeste in diesem Jahr, doch im Wald fühlte es sich wie in der Arktis an. Oder ich bildete mir das nur ein und mein nasses Hemd war schuld. Egal, was es war, ich würde das Problem jetzt und sofort nicht beheben könnten. Stattdessen freute ich mich auf ein heißes Bad.

Je dunkler es wurde, desto schwerer konnte ich den Spuren folgen. Teilweise waren sie auch schon verwischt, als ein wildes Tier meinen Weg gekreuzt hatte. Langsam schritt ich in gebückter Haltung voran, scannte jeden Zentimeter des Bodens ab, um die Schuhabdrücke ja nicht aus den Augen zu verlieren.

Ein Geräusch ließ mich hochschrecken und ich richtete mich blitzschnell auf. Ich hielt den Atem an und spitzte die Ohren. Die Vögel waren weitestgehend verstummt, der Wind hatte sich gelegt und eine unheimliche Stille umfing mich. Gerade wollte ich mich wieder entspannen, als ich das Geräusch erneut hörte. Mein Kopf ruckte in die Richtung, aus der es gekommen war, doch ich entdeckte nichts. Es klang nach einem Ast, der unter einem schweren Gewicht zerbrochen war. Die Tiere bewegten sich meistens leichtfüßig und besonnen durch den Wald. Wer oder was da auch immer im Unterholz auf mich lauerte, musste ein Mensch sein. Einer, der sich nicht sehr häufig in der Natur befand. Der nicht wusste, wie man sich ungesehen und ungehört an jemanden heranschlich.

Für eine Sekunde hoffte ich, dass es mein Vater war. Ich hatte den Mund bereits geöffnet, um nach ihm zu rufen. Dann kam mir ein Gedanke: Warum rief er nicht nach mir? Wieso bellte Alec nicht? Er hätte ihn doch sicher mitgenommen. Dies brachte mich dazu, den Mund wieder zu schließen.

Erneut knackte es im Unterholz, dieses Mal aber hinter mir. Ich drehte mich ruckartig um, riss die Augen auf, um besser sehen zu können. Doch das war vergebene Liebesmüh. Die Schwärze hatte sich über den Wald gelegt, der Halbmond am Sternenhimmel gab zwar sein Bestes, viel brachte es jedoch nicht.

Rückwärts wich ich zurück, mein Kopf ruckte von links nach rechts. Wenn sich da tatsächlich jemand oder etwas an mich heranschlich, wollte ich nicht überrumpelt werden. Ich würde mich wehren, ich würde schreien.

Etwas löste sich aus der Dunkelheit, schoss an mir vorbei und verpasste mir fast einen Herzinfarkt. Ich schrie panisch auf und rannte los. Mir war es in dem Moment egal, dass ich nicht wusste, wohin ich lief. Ich stolperte über Wurzeln, schlug Äste zur Seite, kämpfte mich immer weiter vorwärts. Einmal drehte ich mich um und blickte zurück, aber da war nichts. Bloß Finsternis.

Als ich wieder nach vorn sah, war es zu spät. Ich rannte mitten in eine Silhouette hinein und mein Lauf wurde ruckartig gestoppt.

»Na, wohin denn des Weges, Rotkäppchen?«, fragte mich der Schatten höhnisch, seine Stimme klang glatt wie Eis und ließ mich schaudern.

»Was?«, keuchte ich, da ich nicht zu mehr in der Lage war. Ich rang ein zweites Mal an diesem beschissenen Tag um Atem und mein Gehirn war umnebelt.

»Da läufst du dem Wolf einfach so in die Arme«, spöttelte er und ich verstand immer noch nicht, was er meinte. Er packte mich am Arm und zog mich fest an sich. Ich keuchte auf ob der groben Behandlung. »Ich hab' sie«, rief der Typ und ein Schauer überlief mich.

Im schummrigen Licht konnte ich nur wenig erkennen, bloß, dass er lockiges Haar hatte. Sein Gesicht lag im Schatten und er trug auch keine Lampe bei sich, sodass es mir möglich wäre, mehr zu sehen.

»Lass mich los«, rief ich und wand mich in seinem Griff. Doch seine Hand schloss sich nur fester um meinen Oberarm und Schmerz schoss mir die Schulter hinauf. »Aua, du tust mir weh!«, schrie ich und Tränen stiegen mir in die Augen, die ich schnell fortblinzelte.

Geräusche von Schritten um uns herum wurden lauter. Adrenalin schoss durch meine Adern und schnürte mir die Kehle zu. Egal, wer mich da gerade gefunden hatte, allein an seiner kalten Ausstrahlung konnte ich erahnen, dass er nichts Gutes im Schilde führte.

Zwischen den Bäumen rechts von mir tauchten zwei weitere Schatten auf. Einer war kleiner und hatte eine seltsame Kopfform. Als dieser etwas nähertrat, erkannte ich, dass es sich dabei um eine Frau handelte, die einen Irokesenhaarschnitt hatte.

»Sehr gut. Dann lass uns verschwinden.«

»Was ...?«, fragte ich verzweifelt und der Rest des Satzes blieb mir in der Kehle stecken. Mein Kopf schoss nach links. Dort erkannte ich die Silhouette eines großgewachsenen Mannes. Auch er lag im Schatten, aber etwas Bedrohliches ging von ihm aus.

»Was wollt ihr von mir? Hat euch mein Vater geschickt?«, stammelte ich und trat einen Schritt zur Seite, wollte etwas Abstand zwischen mich und die fremden Leute bringen.

Doch der Lockenkopf hatte mich noch immer am Arm gepackt und zog mich erneut zu sich. Erschrocken keuchte ich auf.

»W-wer seid ihr?« Ich hasste es, wie meine Stimme zitterte, aber ich konnte nichts dagegen tun.

»Warum sind deine Augen so groß?« Ein fieses Grinsen zierte die Lippen des Lockenkopfes, sodass seine weißen Zähne aufblitzten. Erst jetzt verstand ich die Anspielung. Ich war das Rotkäppchen und er der böse Wolf. 

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