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Prolog

Loyalität! Das war alles, was für ihn zählte! Loyalität und absoluter Gehorsam. Doch mit jedem Auftrag, den er für den Ältesten ausführte, setzten sich mehr und mehr Zweifel in seinem Herzen fest, stellten alles infrage.

Er war dazu erzogen worden, zu gehorchen, Befehle auszuführen und ein perfekter Sohn zu sein, und wo hatte es ihn hingebracht? Verstoßen von seinem eigenen Vater. Von einer Abhängigkeit in die nächste und am Ende war er in einer Schlangengrube voller notorischer Lügner gelandet. Für Quinton würde er nie genug sein, genauso wie er es nie für seinen Vater hatte sein können – auch für ihn war er bloß ein Ballast, eine Bürde gewesen, die er tragen musste. Dieses Gefühl verfolgte ihn, jagte ihn und bescherte ihm Albträume. Er wollte aus diesem Karussell ausbrechen, sich seiner Bande lösen und frei sein. Aber das war ihm nicht vergönnt.

Wut kochte in ihm hoch. Loan Ryder hatte es geschafft, er war ausgebrochen, hatte den Ältesten überlistet und sich seine Freiheit erkauft. Kurz warf er einen Blick nach unten auf seinen Schoß. Dort ruhte das Buch, das Ryders Leben vollumfänglich verändert hatte. Er war wieder ein Mensch geworden, hatte Quinton überlistet, war dem Zirkel entkommen und hatte die Stadt verlassen. Wie hatte es dieser Wurm bloß geschafft? Seit Jahren suchte er nach einer Möglichkeit, den Rat zu infiltrieren und Quinton von seinem Thron zu stoßen. Und nun war es ein einfacher Mensch gewesen, der dies vollbracht hatte? Wieso nicht er?

Damian schüttelte den Gedanken ab, wie lächerlich. Wer wollte ein schwächlicher Mensch sein, wenn man auch ein Vampir sein konnte? Er ballte seine Hand zur Faust und spürte die Kraft in ihm. Sie floss durch seine Adern und machte ihn stärker. Jahrhunderte voller Entbehrungen und Blut hatte das mit sich gebracht und er wollte es nun nicht mehr missen.

Freiheit. Danach sehnte er sich. Freiheit und ... Macht. Doch stattdessen saß er nun hier in diesem Wagen, die Heizung blies trockene Luft in den Innenraum, die nicht bis in sein Innerstes vordrang, und hielt dieses Buch in den Händen. Das tückische Ding, weshalb ihn der Älteste Quinton dem jämmerlichen Menschen hinterhergeschickt hatte. Er wusste nicht, worum es sich dabei handelte, nur dass es verdammt wichtig war, es zu vernichten.

Aus Langeweile blätterte er durch die Seiten. Das Pergament fühlte sich unter seinen Fingern rau und dick an. Die Schrift war schnörkelig und leicht verblasst. Noch immer hatte er Schwierigkeiten, die Worte zu entziffern. Auch nach Jahrhunderten hörte er die Stimme seines Vaters, wenn er zum Federkiel griff: »Du bist nicht mein Sohn! Du bist ein Krüppel, ein Taugenichts, ein Niemand.«

Seine Finger zitterten leicht, während er sich auf die Buchstaben konzentrierte, die sich langsam zu Sätzen bildeten.

In seinem Kopf zeichneten sich Bilder ab, die das Geschriebene wiedergaben. Je mehr er las, desto mehr verstand er den Inhalt. Ab und an blieb er an einem Wort hängen, brauchte einen Moment, um es zu entziffern. Fassungslos starrte er auf die Seiten vor sich und hielt sich das Buch noch näher vor die Augen.

Wie konnte das sein?, fragte er sich. Wie konnte das der Wirklichkeit entsprechen, wenn der Älteste Quinton doch etwas anderes behauptete?

Nach einer weiteren Seite schloss er das Buch und starrte wie paralysiert aus dem Fenster. Er nahm schon nichts mehr von der sich veränderten Landschaft wahr. Seine einzigen Gedanken galten der Tatsache, dass ihr Schöpfer Asrath nicht von Vampirjägern getötet worden war, so wie der Älteste es behauptet hatte. Er hatte geliebt und er hatte gelebt. Wahrlich gelebt! Ein Mensch! Er war wieder zu einem Menschen geworden. Genau wie ...

Die Erkenntnis traf ihn wie einen Hieb in den Magen. Deshalb wollte der Älteste den Schwächling aus der Welt schaffen, deshalb musste das Buch zerstört werden. Es und dieser menschgewordene Vampir waren der Beweis dafür, dass er sie jahrhundertelang angelogen hatte. Und nun dämmerte es ihm. Diese Offenbarung würde die gesamte Gemeinschaft der Vampire umkrempeln. Man müsste dem Ältesten Rat nun nicht mehr folgen. Man müsste nicht mehr dienen. Sie hätten keine Kontrolle mehr über die Vampire, weil es eine Alternative gäbe.

Eine, die für ihn sicher nie infrage käme, mochte er das kalte Leben eines Vampires, trotz der Unannehmlichkeiten wie das Trinken von menschlichem Blut. Als Untoter besaß er Macht, Kontrolle und war unsterblich – auch wenn er am Ende des Tages der Rolle des ungeliebten Sohnes nicht entwachsen war, entsprach dieses Leben doch eher seiner Vorstellung. Für nichts auf dieser Erde würde er all dies eintauschen wollen. Nun verstand er auch, warum es so wichtig war, dieses Schriftstück zu vernichten. Wenn dieser Umstand ans Licht käme, würden die Vampire das Herrenhaus und somit auch den Zirkel reihenweise verlassen. Quinton und der Rat würden ihre Macht verlieren, ihre Untertanen und wären am Ende nur noch Herrscher über Grund und Boden.

Der Thron ist nur so massiv wie die Säulen, auf denen er erbaut worden ist.

Sein erster Impuls war es, das Buch sofort zu zerreißen, jede einzelne Seite zu verbrennen und nie wieder darüber zu reden. Er umfasste es fester und spürte das alte Leder unter seiner Haut. In letzter Sekunde hielt er sich zurück, besann sich eines Besseren. Er starrte auf seine Hände, seine Finger hielten das Schriftstück verkrampft fest und die Knöchel traten weiß hervor. Es durfte nicht zerstört werden. Noch nicht! Nicht bevor Quinton seine Macht abgetreten hatte und er frei war. Die Vampire brauchten einen neuen Anführer, einen, der in der Lage war, sie unter Kontrolle zu halten und dieses Geheimnis weiterhin zu hüten. Doch das würde nicht Quinton sein.

Eine Idee wuchs in ihm heran, verwandelte sich in einen Gedanken und entwickelte sich zu einem diabolischen Plan, der nur darauf wartete, umgesetzt zu werden. Der Älteste Quinton würde schon sehen, was er davon hatte, ihn zu benutzen, anzulügen, ihn kleinzuhalten – seinen treuesten Anhänger und Hüter. Seine Macht würde fallen, schneller, als er es für möglich halten würde.

Er rückte seinen Hut zurecht und grinste in sich hinein. Wusste er doch nur zu gut, was das bedeuten würde: Krieg. Süßer, bösartiger und köstlicher Krieg. Wie sehr er sich darauf freute.

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