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Leseprobe Kapitel 3


Loan

Die Erde unter meinen Pfoten fühlte sich roh an. Äste peitschten durch mein Fell, Wind pfiff an meiner Schnauze vorbei. Die Geräusche des Waldes drangen an meine Ohren: das Rascheln der Blätter, der Ruf eines Uhus. Und dann das Getrappel von Hufen. Augenblicklich blieb ich stehen, reckte die Nase in die Luft.

Ich nahm einen herben Geruch wahr. Er kam aus östlicher Richtung. Speichel sammelte sich in meinem Mund. Mein Magen knurrte und ich wusste, da war etwas zu fressen. Ich preschte los, in die Richtung, aus der der Geruch kam. Immer darauf bedacht, mich gegen den Wind zu bewegen, damit mich das Wild nicht wittern konnte.

Als ich ganz nah an meine Beute herangekommen war, wurde ich langsamer, drückte meinen Körper auf den Boden, sodass mein Bauch über die Blätter strich, ohne ein Geräusch zu machen.

Eine Lichtung tat sich vor mir auf. Darauf standen sechs Rehe und grasten friedlich. Der Geifer lief meinen Kiefer hinab. Ich konnte es kaum erwarten, meine Klauen und Zähne in dem Fleisch meiner Beute zu vergraben. Die Ohren der Tiere zuckten, eins hob den Kopf und blickte direkt in meine Richtung. Aber es schien mich nicht zu sehen. Es senkte den Kopf wieder und fraß weiter. Ich ließ meinen Blick über alle Tiere schweifen. Eines davon wäre mit einem großen Satz zu erreichen. Jedoch schien es jung und dadurch flink zu sein. Vermutlich würde es verschwinden, bevor ich meinen Kiefer um seinen Hals schließen konnte.

Ein anderes stand abseits, hatte mir den Rücken zugekehrt. Es zog das rechte Hinterbein nach, schien verletzt zu sein. Ich hatte mich entschieden.

Außer Sichtweite der Herde umrundete ich sie, schlich mich immer näher an das kränkliche Mitglied heran. Auch wenn es fliehen mochte, ich würde schneller sein. Ich machte mich zum Angriff bereit, grub die Klauen tief in die frische Erde und spannte die Hinterpfoten zum Sprung an. Mit dem Blick fixierte ich das Reh, das immer näher an die Baumgrenze kam, hinter der ich lauerte. Eine Sekunde wartete ich noch, dann sprang ich mit einem Satz vor. Die Tiere schreckten auf, stoben wild auseinander und flohen. So auch mein ausgewähltes Opfer. Genau, wie ich es vorausgesehen hatte, war es durch seine Verletzung nicht schnell genug. Ich blickte in weit aufgerissene Augen, als ich nach dem Tier schnappte. Ein Quietschen, ein fester Biss, schon war das Genick des Rehs gebrochen und es erschlaffte in meinem Mund. Blut lief mir in den Rachen, schmeckte himmlisch auf meiner Zunge. Ich kannte den Geschmack. Eine Erinnerung blitzte hervor, aus einem früheren, kalten Leben. Die Bilder gingen so schnell, wie sie gekommen waren.

Ich suchte mir einen ruhigen Ort, einen Platz unter einem großen Baum. Dort legte ich das tote Tier ab und begann, mich durch seine Bauchdecke zu wühlen. Ich war getrieben von Instinkten, von Hunger und von Gier.

Erneut zupfte eine Erinnerung an mir, ein Bild von einer Frau mit roten Haaren. Sie schien mir etwas bedeutet zu haben, aber ich konnte mich nicht mehr erinnern. Jetzt zählte nur noch das tägliche Fressen. Ich genoss es, wie die Knochen zwischen meinen Zähnen knackten und ich so an das Mark kam. Eine innere Stimme lehnte sich gegen mich auf, ihr widerstrebte mein Verhalten, aber sie war so leise, dass ich sie kaum hörte. Daher ignorierte ich sie. Ich hatte Hunger, ich wollte fressen und das Reh schmeckte so gut.

Ein Heulen erklang, es war ganz nah. Ich hob den Kopf, blickte mich um. Zwischen den Bäumen konnte ich eine Bewegung ausmachen. Ich bleckte die Zähne. Das Reh gehörte mir, sollten die Wölfe sich ein anderes Opfer suchen. Die glimmenden Augen des Leitwolfs tauchten vor mir auf, sein Blick huschte zwischen mir und dem Kadaver hin und her. Ich knurrte, sträubte mein Nackenfell und bäumte mich auf. Plötzlich stand ich auf zwei Beinen, etwas sehr Vertrautes, dennoch hatte ich ein seltsames Gefühl dabei. Ich brüllte, kurz darauf rannten die Wölfe mit eingezogenem Schwanz davon. Gut für sie.

Genüsslich machte ich mich über mein Mahl her, das Bild von der roten Frau nicht mehr in Erinnerung.

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